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Und Tschüss – Wie man spurlos verschwindet

Wie man spurlos verschwindet | Miesepeters.de

Es genügt nicht, sein Facebook-Profil zu deaktivieren. Du möchtest Dich in Luft auflösen? Hier sind 8 Schritte, wie man dauerhaft spurlos verschwindet.

Houdini müsste man gekannt haben. Vielleicht hätte er den weltberühmten Trick mit den Elefanten verraten. Einfach spurlos verschwinden, sich schlicht in Luft auflösen. Oder braucht man dafür gar keine Zaubertricks?

Weg vom Fenster – aber warum?

Die Gründe, wie vom Erdboden verschluckt verschwinden zu wollen, können vielfältig sein. Die Tretmühle namens Job , das leere Girokonto, die Ehefessel am Ringfinger oder der Weltschmerz – verursacht durch die Meldungen des Tages. Wer hat nicht schon einmal den Gedanken durchgespielt wie es wäre, wenn das Umfeld ohne einen zurecht kommen müsste. Vielleicht ist dieser Wunsch nach dem Verschwinden schon im Kindesalter ausgeprägt; man erinnere sich nur an die vielen Male, in denen man „Verstecken“ spielte. Der Reiz, den anderen auf die Suche zu schicken wird eventuell durch den Wunsch gestärkt, dass man sich nach einer Art Bestätigung sehnt. Nach dem Motto: Wenn jemand schon nach mir sucht, so muss ich doch der Person doch etwas bedeuten, oder? Es sei denn, ich schulde ihr einfach noch Geld.

Als Erwachsener könnte es peinlich enden, wenn man sich nach dem Ärger mit dem Chef im Aktenschrank versteckt. Ab einem gewissen Alter überwiegt die Vorstellungskraft und das Gedankenspiel rund ums Verschwinden. Dabei ist es gar nicht so schwierig, komplett unsichtbar für seine Mitmenschen zu werden. Dazu benötigt man keinerlei Zauberkünste oder gar einen „Digital Hit Man“.

„Wenn ich sie nicht sehe – sehen sie mich auch nicht“

Im Jahre 2006 erschien das Buch „Herr Jensen steigt aus“ von Jacob Hein. In diesem Buch geht es um einen Postzusteller, der eines Tages beginnt, alles und jeden in Frage zu stellen. In der Konsequenz seiner Handlungen kommt es auch zu einem Verschwinden, welches jedoch letztlich doch Aufsehen erregt. Um dies zu vermeiden, bieten sich wenige Möglichkeiten an. Für ein perfektes Verschwinden – ohne Spuren zu hinterlassen – gibt es zwei Wege. Der erste Weg lebt von seiner Planung. Ohne eine weitreichende Vorbereitung wird das Vorhaben misslingen; es beginnt mit der Löschung in allen Social-Media-Plattformen und kann bis zum Verbrennen der eigenen Wertsachen gehen. Weniger empfehlenswert ist die Methode, die Augen zu schließen und so zu tun, als ob man nicht anwesend wäre. Nur weil man selbst nichts sieht, bedeutet das nicht, dass man unsichtbar geworden ist. Stattdessen bietet sich dieser kleine Ratgeber an. Natürlich kann man auch alternativ durch die Gegend laufen und behaupten: „Ich bin es nicht!“

8 Schritte, wie man spurlos verschwindet

Man sagt, dass man nicht man selbst ist, wenn man seinem Umfeld misstraut. In einer narzissistischen Gesellschaft wie unseren ist es demnach vollkommen natürlich, dass man sich selbst am nächsten steht. So schlüpft man in die jeweilige Rolle, die gerade von seinen Mitmenschen erwünscht ist. Dieses Misstrauen ist der erste Schritt auf dem zweiten Weg ins spurlose Verschwinden.
Mit Hilfe der folgenden Aktionen ist es möglich, mit der Zeit für andere unsichtbar zu werden. Sie werden sich nicht an Dein Gesicht erinnern oder gar an Deinen Namen. Du wirst ein Geist. Ein Ninja. Ein Geisterninja. Gibt es etwas Cooleres als einen Geisterninja? Das Beste daran: Es ist gar nicht so schwer. Und vor allem muss man dabei nichts verbrennen oder gar seine Lieblingssongs bei YouTube löschen.

 Schritt 1: Keine eigene Meinung äußern

Eigene Meinungen polarisieren. Im ungünstigsten Fall können sie gar die Aufmerksamkeit auf Dich lenken. Halte Dich zurück und stimme stets den anderen zu. Nur so ist gewährleistet, dass Du in der Masse untergehst.

Schritt 2: Niemanden in die Augen schauen

Die Augen sind der Spiegel der Seele. Zeige niemanden Deine Seele, denn sonst wollen alle einen Blick auf diese werfen. Deine Seele ist schließlich wunderschön, weil sie vor allem einzigartig ist. Gut für das Ego, schlecht für die Flucht.

Schritt 3: Sprich nicht zu laut

Nur Menschen, die reden, kann geholfen werden? Nein, soweit lassen wir es nicht kommen. Das erregt zu viel Auffuhr um unsere Person. Es ist schließlich schon schwierig genug, jeden Pups zu unterdrücken.

Schritt 4: Überlasse anderen das Feld

Sollte es zu einer Aufgabenverteilung kommen, hilft nur noch der Stillstand oder sich dumm stellen. Selbst wenn spontan eine Zombie-Apokalypse ausbricht, solltest Du die Schrotflinte höflich weiterreichen. Helden fallen zu sehr auf.

Schritt 5: Geduckt fortbewegen und sitzen

Auch wenn es heftig im Rücken schmerzt: Mach einen Buckel und laufe geduckt. Auf diese Art und Weise fällst Du weniger auf.

Schritt 6: In Dialogen nichts preisgeben

Erzähle nie etwas über Deine Gefühle, Deine Vorlieben oder gar über peinliche Muttermale. Die Leute könnten sich aufgrund Deiner Geschichten an Dich erinnern.

Schritt 7: Keine Einladungen annehmen

Bloss keine Geburtstage, Parties, Privatfeiern, Bowlingabende, Komasaufen, Schachclub, Parkplatztreff oder sonstige Events. All diese Tätigkeiten verleiten zu massiver sozialer Interaktion, die Dir jede Menge peinlicher Facebook-Einträge bescheren.

Schritt 8: Hör auf, in der Öffentlichkeit zu singen – oder gar zu tanzen

Das dürfte selbstredend sein.


photo: Footprint by Harry (Howard) Potts, cc 2.0


Letzte Bearbeitung war am 07.09.2017

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