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24. April, der Tag des Versuchstiers Ein verspäteter Aprilscherz

Tiere – was wollen sie von uns?

Sinnlos stehen die Nashörner in der Steppe herum. Unter ihnen befindet sich wertvoller Boden, der als Ackerland für Rinder amerikanischer Fastfoodketten verwendet werden könnte. Eine Gruppe Pinguine, dicht gedrängt in der Kälte des südlichen Polarkreises. Das Eis unter ihren Füßen würde sich in kleine Würfel gehackt und mit etwas Minze hervorragend in einem Cubra Libre machen. Faul räkelt sich das Krokodil im Flussbett, dessen Wasser man stattdessen auch zum Autowaschen verwenden könnte. Was also tun mit dem dämlichen Viechern, die uns diese wichtigen Ressourcen streitig machen? Die wissenschaftliche Antwort auf diese Frage ist ganz klar: Tierversuche.

Eine hinreichende Notwendigkeit

Die Tierheime sind überfüllt. Einige Tiere eigenen sich nicht als Haustiere (wer will denn auch bitte ein Walross in der Badewanne halten?). Und auch wenn Disney und Warner Bros uns etwas anderes weismachen wollen, Tiere können nicht irgendwelche Jobs als Pilot, Eisverkäufer, Koch oder Spion ergreifen und sich selbst versorgen. Trotzdem brauchen Tiere irgendeine Beschäftigung. Da ist es doch völlig in Ordnung, wenn Leute in weißen Kitteln Lippenstifte an Kaninchen testen. Zu Karneval oder an Straßenfesten malen ja auch einige Menschen Kinder wie Tiere an. Beides dient demselben Zweck, den lebendigen Gemälden soll das Gefühl vermittelt werden, dass wir uns für sie interessieren – auch wenn das von vorne bis hinten gelogen ist. Ob jetzt aber ein Kaninchen, ein Kind oder ein Koala Bär bemalt werden soll spielt dabei eigentlich keine Rolle. Sie alle wollen ihren Geltungsdrang befriedigt wissen und dass wir uns darum kümmern.

Der Tag des Versuchstiers

Warum man nun ein Siegel eingeführt hat das Produkte, die ohne Tierversuche auf den Markt gelangt sind brandmarkt versteht die Welt nicht. Warum man am 24. April den Tag des Versuchstiers zelebriert, um auf dieses „Problem“ hinzuweisen erst recht nicht.

Wenn demnächst eine Straßenbahn von einem arbeitslosen Nashorn entführt wird, das auf seine Situation hinweisen will wundern sich wieder alle. Wenn riesige Ansammlungen von Pinguinen die Fußgängerzone besetzen, um Hassreden zu halten, sind alle Gutmenschen empört wie es so weit kommen konnte. Auch für die Beschaffungskriminalität von drogensüchtigen Krokodilen haben die Wenigsten Verständnis. Dabei liegt die Antwort doch auf der Hand. Gebt den Viechern endlich wieder einen Job im Labor!

Beitragsbild: Wie man negative Gedanken vertreibt

Wie man negative Gedanken vertreibt Warum bin ich so glücklich? Sag Adieu zu Trübsal und Pessimismus!

Nerven Dich all die negativen Leute und Gedanken? Vertreib diesen unnützen Ballast und konzentriere Dich auf die schönen Seiten des Lebens.

Meist ist es gar nicht so einfach, ein durchweg positiver Mensch zu sein. Energie-Vampire und notorische Negativdenker ersticken das Aufkommen guter Laune meist schon im Keim. Wie soll man so den Optimismus eines Dalai Lamas verbreiten? Man muss sich gegen diese Scheißwelt und ihre scheiß Laune wehren! Dank einiger positiver Ansätze kann man den Alltag langfristig erträglicher gestalten, ohne sich dabei total zum Affen zu machen. Kehre Dein negatives Gedankengut in pure Heiterkeit um und meistere alle Hürden. Shit happens, ist doch klar. Aber dank der folgenden Tipps stehst Du über solchen Dingen.

Flausch, Binge-Watching und Eiscreme

Schaue keine Nachrichten. Ein häufiger Auslöser von schlechter Laune und negativen Gedanken sind die News. Kriege, Korruption und ein weiterer Sieg für Bayern München verderben einem den Tag. Es ist ratsam, die wenige Freizeit mit Heiterkeit zu füllen. Schaue Live-Streams von flauschigen Tieren oder mach Binge-Watching auf Netflix.

Umgib Dich mit dummen und naiven Menschen. Scheiß Tag gehabt und auf der Suche nach einem Ventil, damit die Laune besser wird? Suche Deine simpel gestrickten Kontakte auf, um Dich mit denen zu vergleichen. Nach wenigen Minuten wird Dir bewusst, wie unfassbar gebildet und talentiert Du im Gegensatz zu diesen Vollnieten bist.

Starre bei jeder Gelegenheit auf Dein Handy. Die Realität ist hässlich, grau und ruiniert. Besser, Du konzentrierst Dich auf Dein Smartphone und die heile Welt, die Dir Social Media und Games vorgaukeln. Jedes Foto, welches Du hochlädst ist geil und wird mit x Likes belohnt! Jede Äußerung (wie z.B. »Bier!«) wird gefeiert und dutzendmal geteilt. So viel Erfolg für so wenig Taten muss einfach beflügeln!

Iss etwas. Essen war noch immer die beste Lösung gegen Kummer. Die Anschaffung eines separaten Kühlschranks, in dem ausschließlich Eiscreme gehortet wird, wäre die beste Entscheidung seit des letzten Krankenscheins.

Und jetzt alle: Lass die Sorgen Sorgen sein

Sing. So laut Du kannst. Kaum etwas bringt so schnell auf andere Gedanken, als wenn Du spontan Deine Lieblingssongs von AC/DC und Cypress Hill anstimmst und dazu ein paar lässige Dance-Moves ablieferst. Dein Umfeld wird möglicherweise irritiert reagieren, aber was kümmert es Dich? Schließlich geht es um Deine Laune! Auch wenn die anderen die Ohren zuhalten und mit Schlägen drohen.

Vergiss die Opferrolle. Anstatt sich selbst immer freiwillig als Opfer zu bezeichnen, schiebe die Verantwortung einfach auf andere. Noch effektiver ist es, den anderen die Schuld zu geben – für alles! Spätestens wenn sie »Ich kann doch nichts dafür« oder »Das war nicht meine Absicht« entgegnen, wird sich gute Laune bei Dir abzeichnen.

Liste auf, wofür Du dankbar bist. Zugegeben, diese Liste ist womöglich sehr kurz. Aber wenn Du Dir vor Augen führst, was Dein Leben derzeit bereichert (Essen, Alkohol), könnte eine Endorphinexplosion folgen.

Sei Dir bewusst, dass wir alle sterben werden. Alles hat mal ein Ende. Behalte diesen Gedanken im Hinterkopf, wenn Du zum Beispiel Überstunden schieben musst, Dein(e) Ex sich meldet oder Du ohne Hose aufgewacht bist.

Schließe deine Augen. Wird der Druck von außen zu groß, gibt es noch den letzten Ausweg: Augen zu und ab dafür. Wir alle kennen Lebenslagen, in denen man am liebsten im Erdboden versinken möchte; eine spontan eingeführte Dunkelheit vor Augen sichert einen vergleichbaren Effekt. Du siehst nichts, also wird man Dich mit Sicherheit auch nicht mehr sehen. Warte mit dem Öffnen Deiner Augen, bis sämtliche Geräusche und Drohungen verstummt sind.

Beitragsbild: Die absurdesten Verschwörungstheorien

Die absurdesten Verschwörungstheorien Satanisches Yoga, Geheimagenten-Haie und Hologramm-Monde - hier scheint nichts unmöglich

Wem die Lüge um die Mondlandung, Echsen Menschen und die flache Erde zu langweilig sind, kann mit diesen abstrusen Verschwörungstheorien mehr anfangen.

Im Netz kursieren zahlreiche Verschwörungstheorien, eine waghalsiger als die andere. Viele Theorien sind mittlerweile wahnsinnig populär geworden, wie unter anderem die angeblich gefälschte Mondlandung, die Wahrscheinlichkeit einer flachen Erde und das wir von einer heimlichen Echsen-Elite regiert werden. Alles alte Kamellen! Wurden schon in x Serien und Blockbustern verheizt. Um den Hunger nach neuem Conspiracy-Bullshit zu stillen, wagte ich mich in die Tiefen des Internets vor, um euch weniger populäre Smalltalk-Themen für die nächste Warteschlange zu präsentieren.

Verschwörungstheorien: je irrer, desto besser

Die folgende Liste zählt demzufolge nicht die üblichen Verdächtigen auf, sondern beschäftigt sich unter anderem mit Yoga, Haien und der Sexualität von Michelle Obama. Trotzdem möchte ich den Mond auch nicht zu kurz kommen lassen, wobei die hier beschriebene Verschwörungstheorie haarsträubend sein wird. Gerne hätte ich zu den einzelnen Texten weiterführende Links aufgeführt, doch ich möchte euch nicht den Spaß der Spurensuche nehmen. Eine besonders seltsame Geschichte habe ich jedoch nicht aufgeführt: Apple-Assistent/in Siri beantwortet (in englischer Sprache) neben der Frage nach dem Ende der Welt gewisse Themen mit höchst fragwürdigen Antworten, wie zum Beispiel »Hast Du einen Freund?« mit »Why? So we can get ice cream together, and listen to music, and travel across galaxies, only to have it end in slammed doors, heartbreak and loneliness? Sure, where do I sign up?« Wem so viel Sarkasmus zu realitätsnah ist, dem empfehle ich nicht den Film »Ex-Machina«, sondern lieber die folgenden Verschwörungstheorien. Have fun!

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Schlimme Berufe: Schriftsteller Schreiben ist harte Arbeit - ähnlich wie der Hausputz und nie abgeschlossen

Schriftsteller haben es nicht leicht. Sie würden gerne all das Zeug in ihren Köpfen zu Papier bringen, doch am Ende fordern Verleger Geschichten rund um Drachen und Bondage.

Du willst jeden Menge Alkohol und Weibergeschichten und am Ende am besten darüber Tagebuch führen? Vielleicht ist der Beruf des Autors genau Dein Ding. Der Wecker klingelt überhaupt nicht, Dein größte Sorge ist die Entsorgung der leeren Weinflaschen und Dein Umfeld hält Dich für unverschämt intellektuell. Ab und zu beglückst Du den kleinen Restbestand der Bücher lesenden Menschen mit derben Zeilen und kauzigen Zoten. Klingt gut, eigentlich zu gut um wahr zu sein.

Nein, Dein Tagebuch wird kein Bestseller

Die Realität sieht erwartungsgemäß nüchtern aus. Wie bei vielen kreativen Jobs kommt es nicht unbedingt auf Deine Fähigkeiten und Dein Wissen an, sondern wen Du schon mal ordentlich ins Hinterteil gekrochen bist. Ohne Vitamin B keine Karriere. Hände schütteln, zu den richtigen Gelegenheiten und Personen grinsen und immer schön Wetter machen. Klingt nicht unbedingt nach der Freizeitbeschäftigung, der ein zukünftiger Literaturpreisträger nachgehen möchte. Selbst wenn Du einen Verleger finden konntest, bedeutet das noch lange nicht, dass Du Deine wilde Story mit dem mutigen Titel »Du erinnerst mich an die Schluchten von Borneo« veröffentlichen darfst. Somit wäre auch der Traum von der völligen Freiheit dahin, denn der Verleger macht genauso viel Druck wie Dein alter Boss in der Seifenfabrik. Wenn Du nach vielen Versuchen endlich Deine Stimme gefunden hast, wird irgendein Lektor Deine emotionalsten Zeilen mit korrekter Grammatik und spießigem Satzbau ruinieren.

Vampire und Bondage gehen immer

Der größte Abtörner ist aber sicherlich der finanzielle Aspekt. Wer mit dem Gedanken spielt, ein ernsthafter Schriftsteller zu werden, sollte sich mit Zusatzeinnahmen wie das Pfandflaschen sammeln anfreunden. Großartig bezahlt wird der geistige Erguss selten, es sei denn, man hat bereits einen Namen. Zumindest hier in Deutschland werden bevorzugt jene Werke konsumiert, die bereits populär sind. Man setzt lieber auf das sichere Pferd, wie man anhand von Tommy Jaud erkennen kann. Ich persönlich gehe ja davon aus, dass jeder seiner Buchtitel reine Publikumsbeschimpfungen beziehungsweise heimliche Botschaften darstellen – siehe »Vollidiot« oder »Einen Scheiß muss ich«. Der letzte Titel wurde sogar unter einem Pseudonym veröffentlicht, weil ihm möglicherweise das blinde Gehorsam selbst auf die Eier ging.

Als Schriftsteller muss man sich demzufolge auf einen Dauerzustand der Armut einstellen. Es sei denn, man prostituiert sich und schreibt ausschließlich über angesagte Dinge wie kleine Buben, die ihren Weg zum Großmagier meistern. Über Vampire, die keine Snapchat-Filter benötigen. Oder über einschüchternde Millionäre, die gerne naive Mädchen mit Dildos beeindrucken. Kleiner Wermutstropfen: wer sich für diesen Weg als Autor entscheidet, hat wenigstens eine glaubwürdige Entschuldigung für den hohen Alkoholkonsum.

Beitragsbild: Facebook und die angebliche Meinungsfreiheit

Facebook und die angebliche Meinungsfreiheit Nein, Facebook muss Deinen Kommentaren keinen Raum bieten

Facebook löscht Deine blöden Kommentare? Richtig so. Oft wird der Unterschied zwischen Tatsachenbehauptung und Meinungsäußerung missverstanden.

Erst heute verbreitete Facebook einen Hinweis in Sachen »Fake-News« mit dem Titel »Tipps zum Erkennen von Falschmeldungen«. Die meistgenutzte Social-Media-Plattform rät unter anderem, die »Überschriften kritisch zu lesen«. Erstaunlich! Aufgrund des politischen Drucks sieht sich Facebook verpflichtet, den Nutzern das besonnene Lesen beizubringen. Ob dank dieser Checkliste eine Verbesserung der angezeigten Chronik ermöglicht wird, bleibt zunächst abzuwarten. Es gibt leider haufenweise fragwürdige Blogs, Portale und News-Seiten, denen man bei der Nutzung der sozialen Medien über den Weg klicken kann. Dass man wirre Meldungen wie »Ungesundes Essen und Junkfood lassen das Gehirn schrumpfen« auch nur eine Sekunde ernst nehmen könnte, stimmt mich irgendwie traurig.

Noch trauriger stimmen mich nur noch die Kommentare, die unter diverse Veröffentlichungen dieser unseriösen Seiten verbreitet werden. Wird ein Artikel oder gar ein Kommentar durch Facebook entfernt, ist das Geschrei in der Regel groß. Häufig ist dann direkt von »Zensur« oder einer Einschränkung der Meinungsfreiheit die Rede. Warum? Das will mir nicht in den Kopf. Wie kommen einige Nutzer von Facebook auf die schräge Idee, dass sie ein Recht darauf haben, ihre Meinung dort zu präsentieren?

Ein Experiment ohne Folgen

An dieser Stelle ein kleines Gedankenspiel. Nehmen wir einmal an, dass ich ein leeres Flipchart oder eine Tafel mitten in einer stark frequentieren Fußgängerzone aufstellen würde. Für dieses Experiment hätte jeder Bürger die Möglichkeit, seine Meinung oder seinen Kommentar offen und ohne Hindernisse auf diese Fläche zu kritzeln. Einfach hinstellen, per Edding Dampf ablassen und vielleicht sogar signieren – am besten mit Selfie/Foto. Ich denke, dass ich recht lange auf freche Meinungen oder gar aufhetzende Kommentare warten würde. Wahrscheinlich würden sich – sofern sich überhaupt jemand traut – höchstens ein paar Sätze einfinden, die an ein Gästebuch auf einer Ausstellung oder eines Restaurants erinnern würden. Spannend würde es werden, wenn mir ein Kommentar nicht gefällt und ich ihn mit mit einem Schwamm wegwischen würde. Es ist meine Tafel! Ich kann damit tun und lassen, was ich will. Ob da auch jemand empört auf seine Meinungsfreiheit pocht? Ich denke nicht.

Gesichtslos für die Meinungsfreiheit

Wie wir alle wissen, gehört Mark Zuckerberg Facebook. Er gibt uns zahlreiche Kommunikationsmöglichkeiten, Informationen und Unterhaltung … und wir schenken ihm dafür unsere Daten. So ist der Deal. Dass Mr. Zuckerberg uns damit auch gleichzeitig ein Recht auf unantastbare Meinungsäußerungen gegeben hat, steht garantiert nicht im Kleingedruckten. Deshalb finde ich es vollkommen angebracht, dass bescheuerte Kommentare und Meinungen – besonders Hass- und Hetzkommentare – gelöscht werden. Meine Güte, wenn jemand Pornos und Mordvideos hochlädt, dann würden die Kritiker ja auch nicht auf Meinungsfreiheit plädieren. Im Grunde kann Zuckerberg nach Lust und Laune morgen die Seite schließen und wir können zuschauen, wie wir das große Loch in unserem Alltag kompensieren.

Das Problem mit der Meinungsfreiheit auf Facebook ist, dass sich die Nutzer in der Regel hinter ihren Rechnern und Handys verstecken können. Aus dieser Position ist es leicht, Gott und die Welt zu beschimpfen und sämtliche Hemmungen fallen zu lassen. Nur das solche negativen Haltungen durch absichtlich manipulierte »News« provoziert werden können, wirkt auf mich bedrohlich. Oft wird eine Tatsachenbehauptung mit einer Meinungsäußerung verwechselt. Eine Tatsachenbehauptung liegt dann vor, wenn die Behauptung dem Beweis zugänglich ist. Eine Meinung hingegen stellt vielmehr eine Wertung dar (Quelle: GG). Doch dieser Unterschied wird wohl schnell übersehen, wenn man hastig durch Facebook scrollt, um sich ein Bild zu machen.

Beitragsbild: Wenn Männer Frauen Musik erklären

Wenn Männer Frauen Musik erklären Männer lieben es, Frauen über Musikrichtungen zu belehren - warum eigentlich?

Männer geben gerne an, wenn es um ihre liebsten Songs und Musiker geht. Doch sind Frauen in Sachen Musik wirklich nicht so bewandert, wie Männer glauben?

Alle Boyfriends an dieser Stelle weglesen, da ich eure Freundinnen etwas fragen möchte: Hat euer Typ euch schon mal schief angeschaut, als ihr ihm eure Musiksammlung offenbart habt? Damit sind nun nicht eure Jugendsünden gemeint, wie zum Beispiel diese DJ Bobo CD oder die Playlist mit sämtlichen Hitsingles von Take That. Nein, er findet einfach alles fade und albern? Damit seid ihr gewiss nicht alleine. Ich bin davon überzeugt, dass ich in meiner selbstauferlegten Rolle als musikalischer Erklärbär schon zig Frauen zu Tode gelangweilt habe, nur weil ich Details über Platten wusste, nach denen niemals jemand gefragt hat. Warum ist dem so? Sind manche Männer verkappte Korinthenkacker, denen voll einer abgeht, wenn sie angeberisch Vorträge über skandinavische Heavy-Metal-Bands vom Stapel lassen können? Wahrscheinlich ja. Auch ich muss gestehen, dass ich meine Herzallerliebste allen Ernstes mit »Kannst Du mir alle Member vom Wu-Tang Clan aufzählen?« nervte.

Verstaubte Seitenhiebe

»Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum«, hatte Nietzsche gesagt. Außerdem war er der Meinung, dass man die Peitsche nicht vergessen soll, wenn man zu Frauen geht. Aufgrund solcher Aussagen ist seine Rolle als Frauenversteher zweifelhaft, aber er scheint recht musikalisch gewesen zu sein. Beim Tippen dieser Zeilen stelle ich ihn mir vor, wie er vor seiner Frau die Werke Wagners zerrupft, während sie krampfhaft versucht, ein Gähnen zu unterdrücken. Dabei ist Musik doch etwas Verbindendes, gerade für frisch verliebte Pärchen! Welche Turteltäubchen haben nicht diesen einen gemeinsamen Song, welcher den Soundtrack für den ersten Kuss lieferte? Zu dem man selbst Jahre danach immer noch gerne zum Tanz bittet?

Männer neigen zum Schlechtreden, selbst wenn es um Bands und Songs geht, die beide mögen. Wenn sie ihre liebsten Metallica-Kracher auflegt, dauert es keine Minute bis er jammert: »Hast du nichts von den alten Sachen?« Natürlich lässt er die Gelegenheit nicht aus, seine superseltene in Leder gebundene limitierte Hyper-Edition vom ersten Album – natürlich mit Signaturen – herauszukramen. Welches er damals vor zehn Jahren auf eBay für ein kleines Vermögen ersteigert hat. Das nun fast vergessen zwischen ungewaschenen Socken und alten Magazinen verstaubte.

Männliche Ohren, weibliche Ohren

Vielleicht vermissen manche Männer es, die Welt und ihre Tücken zu erklären. Deshalb verteidigen sie ihr Terrain so heftig, wie es nur geht. Beim Fußball und Autofahren sind wir Kerle ja schon gnadenlos gescheitert. Deshalb lässt sich der Mann von Welt schon lange wieder Bart stehen, da er auf diesem Gebiet unerreicht ist. Dabei gibt es in der Musik doch nichts zu verlieren. Frauen lieben ihre Lieblingssongs nicht, weil sie den Sänger knuffig finden, oder weil sie neidisch auf sein splissfreies Haar sind. Nein, ihre Ohren funktionieren genau so gut wie männliche Lauscher. Aber wie es leider scheint: Frauen sind häufig gezwungen, mehr als 100 Prozent zu geben, sofern sie von der dominierenden Männerwelt ernst genommen werden wollen.

Zurück zu meiner bescheuerten Frage nach den Wu-Tang Rappern: natürlich konnte sie mir nicht alle aufzählen. Ich kannte illustre Namen wie »Ol‘ Dirty Bastard« und »GZA« auch nur, weil ich damals nichts Besseres mit meiner Zeit anzustellen wusste. Meine Klugscheißerei musste ich derweil bitter bezahlen. Zwar brauchte ich nicht »Dirty Dancing« mit ihr schauen, aber wir gehen gerade sämtliche Disney-Filme alphabetisch durch. Und wir sind noch weit von »Wall E« entfernt.

Beitragsbild: Heuschnupfen – Qualvoll in den Frühling

Heuschnupfen – Qualvoll in den Frühling Je tiefer die Polle fliegt, desto heftiger die Nase tropft

Reizthema Heuschnupfen: der Frühling ist da und somit auch die Pollenplage, die Allergikern zu schaffen macht. Hilft nur noch Abholzung bzw. Waldbrände?

Betroffene Allergiker stehen jeden Frühling vor dem gleichem Problem: Mundschutz oder für ein paar Monate im Keller einschließen? Der Grund für derartigen Frischluftverzicht ist die Pollenallergie, aka Heuschnupfen, die trendige Krankheit vieler Großstadtlümmel. Meist spüren die Opfer die ersten Symptome wie triefende Nasen und verheulte Augen bei aufkommenden Frühlingswetter, doch häufen sich auch Berichte, in denen die Qual bereits kurz vor dem Jahreswechsel auftritt. Schuld daran sind die Zeitumstellungen, der Klimawandel und weil Aldi immer früher Dominosteine und Lebkuchen zum Verkauf anbietet.

Das Wetter spielt verrückt und die Nasen der Heuschnupfen-Allergiker müssen den Preis bezahlen, indem sie nach elend düsteren Wintertagen verheult den Frühling begrüßen. Die Auswirkungen dieses Zustandes sind enorm. Abgesehen von der Blamage einer stets mitgeführten Toilettenrolle wird jegliches aufkeimende Frühlingsgefühl (wie ein lässiger Flirt beim Ausschlecken eines Eishörnchens) zur Zumutung für die Allgemeinheit.

Verminderte Lebensqualität durch Dauernieserei

Besonders hart trifft es jene Pechvögel, die unter Frühjahrsmüdigkeit und gleichzeitiger Pollenallergie leiden. Wer sich die Mühe macht, mit so einer Person Konversation zu betreiben, wird mit Sicherheit schnell an die persönliche gesteckte Grenze der Geduld stoßen. Warum? Weil selbst bei ernsten Themen wie z.B. Nachhaltigkeit bei der Verwendung von Teebeuteln nur mit einer verstörenden HATSCHI-GÄHN-HATSCHI-GÄHN-Abfolge zu rechnen ist. Nicht betroffene Zeitgenossen, die gerne mal im Park ihrer Perspektivenlosigkeit nachgehen, sollten tunlichst nicht von Heuschnupfen-Allergikern begleitet werden. Erstens wird jedes Instagram-Foto durch die Dauernieserei verwackelt sein und zweitens könnte der Ausflug durch eine Pollenüberdosis auf einer Intensivstation enden.

Zum Glück sind nicht alle Bäume für Allergiker gefährlich. Nur Birken, Buchen, Eichen, Erlen, Eschen, Espen, Hainbuchen, Haseln, Kastanien, Kiefern, Linden, Olivenbäume, Plantanen, Schwarzpappeln, Ulmen und Weiden können neben zahlreichen Gräsern und Kräutern nervige Pollen verbreiten. Für einen entspannten Frühlingsspaziergang empfiehlt sich somit ein Nachmittag zwischen Gummibäumen und Agaven.

Therapie und andere Zeitfresser

Laut einer zufällig recherchierten Studie leiden 35% aller Deutschen unter Heuschnupfen. Der Rest erkrankt an Sauerstoffmangel. Doch was kann man gegen die Erkrankung samt ihrer Begleiterscheinungen tun? Informierte Schnupfenforscher geben Betroffenen folgende Ratschläge mit auf den Weg:

  • Verlassen Sie das Haus nicht ohne Badekappe und Wasserpistole – für spontane Duschen
  • Bestellen Sie alles bei Amazon und arbeiten Sie daheim nur noch mit Mundschutz (Home-Office)
  • Schlucken Sie Tabletten gegen Heuschnupfen oder bei Bedarf andere Drogen, die sie schachmatt setzen
  • Legen Sie sich einen Heuschnupfen-Kalender zu und planen Sie danach Ihren Jahresurlaub
  • Wagen Sie eine Immuntherapie, eine sogenannte Hyposensibilisierung – dauert nur 3 bis 5 Jahre

Es gibt demzufolge vielerlei Ansätze, um sich gegen die Pollenqual zu wehren. Betroffene sollten nicht aufgeben, sondern ihre Spaziergänge in das Einkaufszentrum verlegen und dabei unter Drogen eine Badekappe tragen. Da die Zahl der Allergiker in den vergangenen Jahren auffallend gestiegen scheint, befinden Sie sich in bester Gesellschaft. Fürchten Sie auch keine Smalltalk-Gelegenheiten in Warteschlangen oder an Bushaltestellen. Nur sollten Sie auf ein übertrieben feuchtes »HATSCHI!« niemals mit einem »GÄHN!« reagieren.

Beitragsbild: Multitasking oder Singletasking?

Multitasking oder Singletasking? Im Büro gekonnt das Image der jonglierenden Krake pflegen

Stets zur Stelle, jederzeit verfügbar und schon auf dem Weg zum nächsten Termin, obwohl man noch nicht einmal Platz genommen hat. Der Fluch des Multitasking.

Mit der Digitalisierung kam das Multitasking. Was früher noch gemütlich mit Brief und Fax  geregelt wurde, wird heute mit Knopfdruck per Mail erledigt. Viele erkennen die Macht dieses Werkzeuges und terrorisieren ihre Mitmenschen auf diesem Wege häufig. Hauptsächlich mit hoher Frequenz und schlechter Rechtschreibung.

War man damals nicht am Arbeitsplatz, war man telefonisch nicht erreichbar. Heute ist man mit dem Handy nicht nur unterwegs erreichbar, sondern bei Bedarf auch im Urlaub und Krankheitsfall. Es wird gemunkelt, dass bei einigen Firmen die Mitarbeiter bei Kundenmails in der Signatur den Hinweis »Bei Rückfragen stehe ich Ihnen zur Verfügung – gerne auch nachts.« einfügen müssen.

Genieße die Show

Wissenschaftlich gesehen sinkt die Effizienz durch das Jonglieren mit mehreren Aufgaben zur gleichen Zeit. Man selbst fühlt sich aber produktiv und leistungsfähig beim Arbeiten. Warum fühlt man sich sonst am Ende des Arbeitstages ausgebrannt wie ein überfahrenes Eichhörnchen? No pain no gain.

In einer Flut von Aufgaben, die täglich auf uns einprasselt hilft es, nur ein müdes Lächeln für die rotierende Kollegen übrig zu haben und die Show zu genießen. Besagte Kollegen sitzen beim Meeting am Laptop und schreiben mit dem Anschlag einer abrollenden Panzerkette nebenher Mails, trinken Kaffee, essen ein Brötchen und beteiligen sich gleichzeitig noch rege an der Besprechung.

Nicht nur beruflich, auch privat wird dieses Verhalten als extrem unhöflich empfunden. Es darf ruhig darauf hingewiesen werden, dass man beim Essen mit Kollegen das Handy aus der Hand legen darf. Ansonsten ruhig mal einen Versuch starten und beobachten, wie lange es dauert bis das Mobiltelefon wieder aus der Augenhöhle des Besitzers herausgeeitert ist.

Weltrettung sollte genügen

Wir sind produktiver, wenn wir uns mit voller Konzentration einer Aufgabe widmen. Man sieht plötzlich Potentiale zur besseren Umsetzung einer Aufgabe. Gerne verliert man dafür den Blick, wenn man überall beschäftigt ist, einen Schritt weiter zu kommen. Auch für unserer Gegenüber ist es sehr angenehm, wenn man mit den Gedanken beim Gespräch ist. Schöner kann man Wertschätzung heutzutage kaum noch mitteilen.

Ein Hoch auf das Singletasking! Lassen wir uns nicht das Ruder der Priorisierung aus der Hand nehmen und teilen wir die Kraft sinnvoll und effizient ein. Superman hat schließlich auch nicht noch schnell nebenher einen grande creamy caramel Latte fat free soymilk extra shot bestellt und konsumiert, während er die Welt gerettet hat. Vielleicht war es ihm einfach nur peinlich in einem Einteiler zu Starbucks zu gehen, vielleicht wusste er aber auch um die Macht des Singletaskings. Wir werden es nie erfahren.

Ich singletaske mich jetzt durch den restlichen Abend und konzentriere mich aufs Atmen.

Beitragsbild: Wenn Männer und Frauen aneinander vorbeitexten

Wenn Männer und Frauen aneinander vorbeitexten »Warum antwortest Du nicht (innerhalb von 5 Minuten)?« und andere Katastrophen

»Hey. Was geht?« … Sprechen Männer und Frauen via Smartphone bzw. Messenger die gleiche Sprache? Oder schreiben sie nur aneinander vorbei?

Comedians wie der überdrüssige Mario Barth haben seinerzeit ihre Karriere durch Hervorhebung geschlechtlicher Unterschiede ins Rollen gebracht. Frauen sagen »Nein« wenn sie »Ja« meinen und Männer verstehen nicht die Bohne, blabla. Irgendwie nicht so innovativ oder gar witzig. Außerdem hat diese Art »Humor« etwas in mir bewegt: ich (fremd)schämte mich fortan für Männer-Frauen-Vergleiche und versuchte sie tunlichst zu unterlassen. Findige Kritiker werden innerhalb dieses Blogs sicherlich Passagen finden, in denen ich das eine oder andere Klischee ironisch zum Thema mache, aber hey! Manchmal ist es gar nicht so einfach, gewisse Schubladen zu vermeiden. Besonders, wenn es um das Texten mit dem Smartphone geht. Auch wenn es der Feminist in mir es nicht gerne zugeben mag, aber mit Frauen via Handy zu schreiben ist einfach anstrengend.

Ich gebe Dir 5 Minuten

Wie oft wünschte ich, Smartphones und so Kram wären nie erfunden worden. Diese ständige Verfügbarkeit ist Gift für meine nach Entspannung schreiende Seele. Während meiner Balzjahre als Single suchte ich verzweifelt regen Kontakt zur Damenwelt und verfing mich in waghalsigen Konversationen, die ich im sogenannten »real life« nie geführt hätte – zumindest nicht so. Vor allem nicht immerzu, sodass ich mein Handy kaum noch aus der Hand legen durfte. In dieser Zeit sammelte ich zum Beispiel reichhaltig Erfahrungen mit der Dating-App »Tinder«, die ich bereits hier im Blog zum Besten gab. Doch auch als gebundener Mann gibt das Handy keine Ruhe! Jeder vergebene Typ kennt die Situation in der die Herzallerliebste schreibt, aber einfach keine Zeit zum Antworten gegeben ist. Entweder muss die Welt gerettet werden, man schüttelt Essen in der Pfanne oder muss tatsächlich etwas für sein Geld tun. Nach gefühlten 30 Sekunden und realen fünf Minuten folgt eine weitere Nachricht auf dem Display: »Warum antwortest Du nicht?«

Currywurst gegen die innere Leere

Auch die Themenvielfalt macht durch große Unterschiede auf sich aufmerksam. So bin ich es gewohnt, ganze Tagesabläufe als Textnachrichten nachlesen zu können, während ich mich meist mit simplen Statusmeldungen begnüge. Auf ein »Was ein Tag. Meine Chefin verlor ihr linkes Auge, Nachbar Udo hat im Lotto gewonnen, Tante Erna hat nun was mit dem DHL-Boten angefangen. Ich fühle mich auch schon ganz seltsam und frage mich, ob ich nicht lieber eine Karriere im Drogenbusiness hätte einschlagen sollen – kann aber am Wetterumschwung liegen« antworte ich meist kurz und sachlich mit »Esse nun Currywurst, lol«.

Ist dem wirklich so? Sind wir Männer wenn es um das Verfassen von SMS oder Whatsapp-Nachrichten geht, so unkreativ und mundfaul? Oder liegt es nur an mir? Ich finde auf dieses Dilemma keine Antwort. Einerseits möchte ich ja an der regen Unterhaltung teilnehmen, doch ziehe ich ein Gespräch Angesicht zu Angesicht vor. Kurze Messages sind sicherlich eine Bereicherung für jedes Miteinander, nur stellt sich die Frage, ob diese nicht nur aus Langeweile verfasst werden. Laut einer aktuellen Studie wird die bereits erwähnte App »Tinder« nicht hauptsächlich für das Finden eines Techtelmechtels genutzt, sondern für das Führen von Freundschaften. Womöglich auf schriftlicher Basis.

»Bist Du nackt?«

Wagen wir mal einen Perspektivenwechsel. Männer sind ja scheinbar weniger talentiert in der virtuellen Gesprächsführung und überzeugen weniger durch Wortwitz und Vielfalt, sondern irritieren mit schlecht getimten Fragen. Ein Klassiker wäre zum Beispiel eine Whatsapp-Nachricht von einem Typen, mit dem seit über einem halben Jahr nicht mehr gechattet wurde, der fragt: »Hey, was machst Du heute abend?« Oder der betrunkene Ex, der am späten Samstagabend gesteht, wie leid ihm alles tut und dass er sich eine gemeinsame letzte Nacht wünscht – um der alten Zeiten willen. Dazu gibt es urkomische Screenshots im Web, wie zum Beispiel den Instagram-Account »Textsfromyourex«, der kein gutes Licht auf die Texterei des Mannes wirft.

Doch wie zuvor dargelegt, bin ich mir nicht sicher, ob das Schubladendenken angebracht ist. Wahrscheinlich gibt es auch den umgekehrten Fall; schreibfaule Frauen müssen dutzende Selfies von ihren Typen ertragen, die allesamt kommentiert werden wollen. Jedoch bin ich mir sicher, dass wir alle dieses Ungleichgewicht aus eigener Erfahrung kennen. Ob es allerdings vom Geschlecht abhängig ist, steht zur Diskussion offen. Ich für meinen Teil werde das Thema an dieser Stelle beenden, da mein Handy seit geraumer Zeit vor sich her blinkt und ich eine Vermisstenanzeige vermeiden möchte.

Beitragsbild: Endlich mal ein Text für echte Männer!

Endlich mal ein Text für echte Männer! Wann ist ein Mann ein Mann und andere Klischees

Autos, Fußball und Saufgeschichten, die in fremden Bett enden. Typische Männerthemen und Gespräche, die vor Testosteron nur so strotzen.

Hey Bro, fühlst Du Dich hier nicht wohl? Zu viel Jammerei, lästige Emotionen und keine einzige edle Uhren-Werbeanzeige weit und breit? Kein Problem, dieser Text bietet die volle Bandbreite Männerkram. Wir reden über Autos, Fußball, Alkohol und Deinen beschissenen Job. Wenn wir den dritten 15 Jahre alten Scotch hinter die Binde gekippt haben, können wir gerne über Weiber quatschen. Besonders jene, die wir auf YouPorn entdeckt haben. Mit Sicherheit hole ich sogar mein nigelnagelneues Smartphone raus, um Dir meine Plattensammlung auf meinen zweiten Instagram-Account zu zeigen. Beeindruckt Dich nicht? Dann erzähle ich Dir, wie viele Stunden ich diese Woche im Fitness-Studio geschwitzt habe und wie ich meinen Bart so geschmeidig halte. Aber ein Geständnis muss ich Dir machen, wenn wir nach dem fünften Drink hinter uns haben: ich habe gar kein Auto.

Zu faul für ’ne Rasur

Machen wir direkt an dieser Stelle weiter. Fußball finde ich ungefähr genauso interessant wie Gras beim Wachsen zuzuschauen. Eigentlich bin ich sogar einer von denen, die nur zur EM oder WM mitfiebern. Das gebe ich aber nur zu, weil wir so gute Kumpels sind. Stattdessen habe ich mir nerdiges Wissen in Sachen Whiskey und Gin angelesen. Irgendwas muss man ja in so Männergesprächen beisteuern, wenn man nicht unangenehm auffallen will. Ist ja schon blöd genug, wenn ich zu feige für Pornoseiten bin und bereits einen hochroten Kopf bekomme, wenn ich an der Bushaltestelle neben einer Calzedonia-Werbung warten muss. Den Bus muss ich nehmen, weil mein Job genauso scheiße wie Deiner ist. Schlecht bezahlt und abgesehen von uns hat niemand einen Plan! Wir könnten gewiss die nächsten Stunden damit verbringen herrlich über unsere Jobs abzulästern ohne uns je zu fragen, warum wir uns damit abfinden. Stattdessen steigen wir in PC- und Konsolen-Games Level für Level auf, ist doch auch was. Wo wir bei dem Thema sind: zwar habe ich eine Mitgliedschaft beim Fitness-Studio inne, aber bin zu faul um hinzugehen. Generell bin ich zu faul für Muskelaufbau, so ein Vollbart wirkt eh viel männlicher als rasierte Beine.

Krise statt Freundin

Natürlich schwirrt mir als Kind der 80er bei so einem Gespräch unter Männern dieser klischeehafte Grönemeyer-Song durch den Kopf. Wann ist ein Mann ein Mann. All die Dinge von eben spielen für echte Männlichkeit keine Rolle, wie uns das Lied allen die komplizierte Welt des Mannes näher gebracht hat. Klar müssen/wollen wir stark sein, ohne dabei unsere zarte Seite zu vergessen, sonst finden wir nie unseren Deckel. Erfolgreiche Gangsta-Rapper und Serien-Superhelden zeichnen ein viel wilderes Bild von uns Kerlen, an dem wir meist – zum Glück! – scheitern. Was macht einen Mann aus? Ja, worüber sollen die überhaupt reden? Laut diversen Beiträgen auf den Onlinepräsenzen von »Frauenzeitschriften« wird durchleuchtet, dass »81 % der befragten Männer reden über Fußball und Autos« reden. Auffallend wenig wollen über das reden, was sie glücklich machen sollte: »Nur 3 % plaudern über das Sexleben mit ihrer Freundin«. Auch das Weltgeschehen wird gerne ausdiskutiert, wie »der Irakkrieg oder die Karstadt-Krise im Herbst 2004«.

Das Testosteron brutzelt

Aber zurück zu uns. Wir sind beim siebten … achten? … Schnaps angekommen und sollten uns langsam darüber streiten, wer denn nun die Zeche zahlt. Natürlich wird der Eingeladene sich beim nächsten Mal revanchieren – Ehrensache! Wird ja nun eh wieder wärmer, dann können wir das Saufgelage neben den Grill verlagern. Jede Menge Fleisch, welches wir mit Craft-Beer und brennenden Chili-Saucen runter spülen. Endlich mal wieder Testosteron spüren, wenn unsere Freundinnen ihre Gurkengläser lieber selbst öffnen wollen. Bro, wir sind schon waschechte Teufelskerle. Auch wenn wir uns manchmal gegenseitig daran erinnern müssen.