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Beitragsbild: Essen ist das neue Wetter

Essen ist das neue Wetter Über Foodporn, Kochshows und andere Sattmacher

Hör auf, über das Wetter zu faseln und mach deinen Teller leer! Sind Essen und Kochen die neuen Themen für den kleinen Smalltalk-Appetit zwischendurch?

Früher war alles besser, denn damals quakte ich mit der netten Omi von nebenan über das Wetter. Ich versuchte möglichst unauffällig leere Weinflaschen im Hausmüll zu entsorgen und debattierte dabei über aufziehende Kaltfronten und endzeitliche Temperaturen, die uns vom Wetterfrosch angedroht wurden. Und heute? Wir berichten uns gegenseitig, was wir am Vorabend kochten und zeigen Instagram-Accounts, deren Rezeptvorschläge wir am Wochenende ausprobieren wollen.

Der Siegeszug der medialen Lebensmittel- und Kochindustrie köchelte jahrelang fast unbemerkt vor sich hin. Erst liefen unzählige Kochshows, wie zum Beispiel Tim Mälzer, Johann Lafer, Cornelia Poletto, Alfons Schuhbeck samt dem Urkoch Alfred Biolek, der mit seiner »Mhmmm-Skala« den Hobbyköchen daheim zeigte, dass zu jedem Mahl eine ordentliche Weinprobe gehört. Importe wie Jamie Oliver und Bear Grylls (für den sonderbaren Geschmack) gesellten sich dazu und machten selbst dem hinterletzten Kochmuffel klar, wie uncool Mikrowellenfrass ist.

Bring back Fastfood

Meiner Meinung nach ist das auch die einzige Erklärung: die große Vermarktungswelle von Fast- und Junkfood war vorbei und man konnte damit keinen Pfifferling mehr verdienen. Gesundheitsgefährdende Burger, Pizzen und schnelle Fertiggerichte, die jedermann eben kurz nach der Arbeit in die Mikrowelle schieben konnte, wollte man nicht mehr schmackhaft machen. Da fiel den klugen Köpfen der Fress-Imperien auf, dass man viel mehr Kohle verdienen könnte, wenn man auf Zutatenproduktion setzt und die Leute lieber selbst kochen lässt. Damit die Verbraucher aber auch die richtigen (also die eigens produzierten) Lebensmittel kauften, wurden dementsprechende Kochformate im TV ausgestrahlt. Dass irgendwann Produkte sogar durch ein pseudogesundes Bio-Siegel sogar noch teurer angeboten werden konnten, brauche ich hier nicht erwähnen.

Nachschlag in Sachen Foodporn gefällig?

Kochen nach Fernsehvorlage wurde nur noch von Neun Live in Sachen Interaktivität übertroffen. Zumindest solange, bis uns das Internet vollkommen neuartige Möglichkeiten bot, Kochen (und alles was dazu gehört) noch gewaltiger zum Industriestandbein auszubauen. Ambitionierte Hobbyköche drucken Rezepte aus, laden Cooking-Apps runter, abonnieren YouTube-Kanäle zum Thema Kochen und teilen ihre Gerichte bei Instagram. Es wurde quasi unmöglich, sich ohne Hungergefühl in den sozialen Medien zu bewegen.

Jedoch häufen sich die Momente, in denen ich maßlos übersättigt bin. Mein Heißhunger auf weitere Gaumenfreuden ist aufgrund des Überangebots gestillt und weigere mich langsam, dem Thema Essen so viel Raum zu widmen. Mir ist zweifelsfrei bewusst, dass Nahrung irgendwie lebensverlängernd ist und ich froh sein kann, dass diese selbst für Kochmuffel frei verfügbar im Supermarkt herum liegt. Doch selbst da möchte man mir das Maul stopfen … mit Aktionen wie der China-Woche, Griechische Spezialitäten und Köstlichkeiten aus dem Orient.

Alles nur Angeberei

Erst letztes war ich in einem dieser angesagten Sushi-Tempel, in denen man sich für einen überdurchschnittlichen Preis für insgesamt zweieinhalb Stunden austoben kann – bis man entweder platzt oder ins Fresskoma fällt. Mich erstaunte jedoch, wie die Gäste um mich herum das Angebot knallhart ausnutzten. Kein Teller wurde leer gelassen und beim Aufstehen bewegten sich zahlreiche Gäste auffallend langsam. Hat man überhaupt Zeit und Muße zum Reden bei solchen Mästungen? Doch worüber soll man schon reden, wenn man sich die gefühlt zwanzigste California Roll zwischen die Kiemen schiebt?

Ich fragte mich, ob die Gäste vor oder während der neuesten Instagram-Fotos über Banalitäten wie das Wetter reden. Oder ob der Klassiker des Smalltalks nun tatsächlich endgültig vom Essen abgelöst wurde. Dabei folgen sie dem gleichen Impuls: wer Sonnenuntergänge, Schneelandschaften und Sandstürme fotografiert und hochlädt, möchte angeben. Warum sollte das bei einem Käsekuchen mit Schokorand anders sein? Die nette Omi von nebenan war jedenfalls begeistert und fragte mich direkt nach dem Rezept.

Beitragsbild: Projekt Einhorn: ein Social Media Experiment

Projekt 1Horn: ein Social Media Experiment Wie ich mit Einhörnern meine Filterblase ruinierte

I believe in unicorns! Für mein Projekt 1Horn postete ich für eine Woche ausschließlich nur Themen und Dinge, die sich mit Einhörnern beschäftigen.

Hashtag Einhorn. Für insgesamt sieben Tage waren meine Social-Media-Aktivitäten auf Einhörner ausgerichtet. Der Ursprung dieses Experiments ist schnell erklärt: ich fragte mich, warum mir gewisse Inhalte bei Facebook angezeigt werden und ob ich fähig bin, dies zu beeinflussen. Gerade in Hinsicht auf die Diskussion bezüglich Trumps Präsidentschaft und mögliche zukünftige Wahlen war es mein Anliegen, die Existenz der Filterblase zu beweisen. Zu diesem Zweck nutzte ich #Einhornpower, um die sozialen Medien auf die Probe zu stellen. Mein kleines Experiment taufte ich auf den Namen »Projekt 1Horn«. In diesem Beitrag möchte ich über meine Ergebnisse und Erfahrungen berichten.

Was wollte ich mit Projekt 1Horn bezwecken?

Ziel des Projekts 1Horn war es, meine sogenannte Filterblase zu durchbrechen. Eine Filterblase entsteht laut eines Artikels der FAZ wenn »Nutzer nur noch mit Nachrichten versorgt werden, die ihren bereits vorhandenen Präferenzen entsprechen«. Das bedeutet, dass durch den Gebrauch von Big Data die User im Internet zunehmend nur auf ihre bereits vermuteten Interessen und Ansichten stoßen. Andere Meinungen und neuartige Informationen können dabei untergehen.

Da meine News-Feeds insbesondere bei Facebook mit bestimmten Themen gespickt war (vorrangig Donald Trump, AfD und Flüchtlinge) wollte ich herausfinden, ob ich meine angezeigten Themen durch einen vollkommen neuen Aspekt (Einhörner) beeinflussen kann. Dabei muss erwähnt werden, dass ein News-Feed bei FB nicht nur durch meine eigenen Likes und Klicks bestimmt wird, sondern dass auch die Personen auf meiner Freundesliste die angezeigten Ergebnisse maßgeblich beeinflussen. Klicken demnach 50% Prozent meiner Liste auf einen gewissen Link, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mir angezeigt werden. Was wiederum bedeutet, dass ich mein Facebook-Erlebnis nicht vollständig kontrollieren kann.

Warum überhaupt Einhörner!?

Ganz einfach. Sie sind unverwechselbar und werden massenweise als Gut der Popkultur produziert und verbreitet. Es gibt demzufolge zig Bilder, Deko-Gegenstände und Medien, die Einhörner darstellen und somit im Netz verfügbar sind. Auch war mir wichtig, dass mein gewähltes Objekt eindeutig ist. Beispiel: ein Käfer wäre schlecht gewesen, weil ich als Suchergebnis entweder das Tier oder das Auto angezeigt bekommen hätte. Bleibt noch zu erwähnen, dass ich zuvor keinerlei Interesse in Einhörner zeigte, was die Datensammler ordentlich verwirrt haben muss.

Wie lief das Experiment ab?

Für das Projekt 1Horn nahm ich mir vor, für ganze sieben Tage ausschließlich Einhörner zu teilen, zu liken und überhaupt anzuklicken. Als Medien nutzte ich für mein Vorhaben hauptsächlich Facebook und Instagram. Somit öffnete ich nur Beiträge, die in irgendeiner Form Einhörer zum Inhalt hatten; andere Beiträge meiner Kontaktliste ließ ich für das Experiment links liegen. Darüber hinaus versah ich mehr als ein dutzend Seiten mit »Gefällt mir«, die sich Einhörnern befassten.

Üblicherweise ist es nicht meine Art, täglich etwas in den sozialen Medien zu posten oder gar total fremde Beiträge zu kommentieren. Aber um meine Interaktion mit Einhörnern zu unterstreichen und den Datenkraken als authentisch zu verkaufen, sprang ich über meinen Schatten. So postete ich nicht nur höchst alberne Deko-Gegenstände und YouTube-Videos, sondern likte auch allerhand kitschige Einhornbilder, die ich sonst ignoriert hätte. Das Ganze betrieb ich öffentlich (mit Hashtags wie #einhorn), sodass jeder an meiner neu gefundenen Faszination teilhaben konnte.

Wie waren die Reaktionen der Kontakte?

An dieser Stelle möchte ich mich entschuldigen und gleichzeitig bedanken. Das muss eine kleine Zumutung gewesen sein, täglich mit Einhornkram zugemüllt zu werden. Wobei ich erstaunt war, wie viel Zuspruch ich erhielt und wie hoch die Interaktion war. Nicht nur, dass ich zahlreiche Nachrichten mit weiteren Einhorn-Links und Bildern erhielt. Es war darüber hinaus spannend zu beobachten, wie viele Kontakte auch Spaß daran fanden und mich in Verbindung mit Einhörnern erwähnten und markierten. So war es noch einfacher, meine Filterblase auszutricksen und andere Themen aus meinem Newsfeed zu verdrängen.

Und hat es funktioniert?

Nach sieben Tagen #Einhornpower kann ich letztendlich meine Ergebnisse zusammenfassen: es hat geklappt. Mein Facebook News-Feed war eine Landschaft voller Einhörner. Zwar waren hier und da noch Postings u.a. mit Trump zu lesen, was aber nicht weiter verwundert. Schließlich ist seine Präsidentschaft ein absolutes Reizthema, zu dem sich viele auslassen oder viele Links geteilt werden. Auch bei Instagram konnte ich große Erfolge verbuchen. Durch meine Postings erhielt ich neue Follower, die sich ausschließlich auf das Thema Einhörner konzentrieren.

Facebook ließ sich ein paar Tage Zeit, um die angezeigten Inhalte anzupassen. Erst ab dem vierten Tag waren eindeutige Unterschiede zu vorher festzustellen. Nach dem langsamen Start wurden mir auch themenverwandte Seiten und Gruppen vorgeschlagen. Diese nahm ich zu großen Teilen an, was dem Algorithmus von Facebook eindeutige Signale sendete.

Interessant war auch, dass mir ausschließlich positive Einträge über Einhörner angezeigt wurden. Von Kritik oder gar Hass-Postings keine Spur. Das ist ein wesentlicher Aspekt der Filterblase, dass negative Inhalte ausgeblendet werden.

Was kann es für Nutzer der sozialen Medien bedeuten?

Das Projekt 1Horn zeigte, dass es jedem Nutzer von sozialen Medien möglich ist, ihre Filterblase zum Teil zu durchbrechen. Die einzige Einschränkung ist bezüglich der Kontakte zu beachten, deren geteilte und gelikte Inhalte angezeigt werden. Personen, mit denen man besonders häufig interagiert, werden durch den Algorithmus bevorzugt; an irgendwelchen Daten müssen sich Facebook und Co. ja orientieren. Wobei ich die Datenkraken mit meiner Unberechenbarkeit in gewisser Weise ein Horn aufsetzte.

Es muss aber auch hervorgehoben werden, dass Filterblasen eindeutig existieren. Als Beispiel möchte ich erneut die Kontroverse um Trump ansprechen, bei der Filterblasen auch eine wichtige Rolle spielten. So schrieb Steffi Dobmeier in einem Bericht der »Morgenpost«, dass eine Filterblase »all das aus unserem Leben herausfiltert, was nicht zu uns passt, womit wir nicht einverstanden sind, was wir für falsch halten«. Dem möchte ich an dieser Stelle zustimmen. Wer fest davon überzeugt ist, dass Einhörner existieren, der glaubt vielleicht auch andere Märchen – und übersieht dabei schnell die andere Seite vom Tellerrand.

Die sozialen Medien können unsere Wahrnehmung gefährden, da sie uns ausgewählte Inhalte präsentieren, die wir nur noch konsumieren (liken, teilen) müssen. Damit möchte ich nicht sagen »früher war alles besser«, als wir noch Zeitungen durchblätterten und auch Inhalte lasen, welche uns vielleicht nicht in den Kram passten. Aber es lohnt sich, auch mal hinter den Vorhang zu schauen und die Filterblase, die uns eigentlich nur spiegelt, permanent in Frage zu stellen. Sonst führen wir im Grunde nur ein Selbstgespräch, bei dem andere Meinungen und Ansichten keine Relevanz haben.

Beitragsbild: Offener Brief an die Deutsche Bahn

Offener Brief an die Deutsche Bahn Überstrapazierte Störungen im Betriebsablauf

Die Deutsche Bahn und ihre nichtssagenden Durchsagen. Wie oft haben sie mich im Dunkeln oder halt am Gleis stehen lassen. Deshalb schrieb ich einen Brief.

Liebe Deutsche Bahn,

vor kurzem wurde der Ausdruck »alternative Fakten« populär. Trumps Beraterin nutzte diese Formulierung, um uns eine andere Auffassung von Trumps Inauguration zu verkaufen. Als ich letzte Tage frierend auf Gleis 2 stand und ich die Durchsage »Grund der Verspätung ist eine Störung im Betriebsablauf« hörte, klang das beinahe ebenso nach einem alternativen Fakt, bei dem ich fühle mich obendrein noch verhohnepiepelt. Vielleicht handelte es sich bei dem Spruch aber auch um Fake-News … oder um eine Werbepause.

Standardausrede »Störungen im Betriebsablauf«

Egal. Auf jeden Fall ist eine derartige »Störung im Betriebsablauf« ungefähr so aussagekräftig wie eine Wetteransage mit dem Inhalt »Grund für die niedrigen Temperaturen ist die winterbedingte Kälte plus eventuell aufkommendes Schneegestöber«. Da hilft es auch nicht, wenn Du diese Offensichtlichkeiten im 10-Minuten-Abstand durch die Sprachcomputer jagst, liebe Deutsche Bahn aka Captain Obvious. Die eigentlichen Gründe, warum ich meinen Anschluss verpasse, will ich wissen!

In vielen Teilen Deutschlands ist derzeit die Grippewelle ausgebrochen. Die Deutsche Bahn trägt dazu mit ihrer Taktik des Ausharrens (Nach dem Motto: »Vielleicht merkt es ja niemand, wenn dieser Zug ausfällt..? In einer halben Stunde kommt eh der Nachfolgezug?«) wahrscheinlich dazu bei. Ganz davon abgesehen, dass man in den engen Abteilen und überfüllten Gleisen kaum niesen kann, ohne direkt fünf Leute anzustecken, setzt die Kälte unser Immunsystem herab und ermöglicht somit eine saftige Ansammlung für Krankheitserreger. Das ist jedoch zweitrangig, denn mich nervt vor allem die völlige Unfähigkeit zur Kommunikation zwischen DB und Kunden.

Die Deutsche Bahn kann sehr wohl nicht nicht kommunizieren

Ich verstehe einfach nicht, warum mir erst eine Verspätung von ca. 10 Minuten via DB-App angekündigt wird, die auf dem Gleis innerhalb von 20 Minuten in eine 25-minütige Verspätung mutiert. Ist die angeschlagene Zeit rum, folgt die Durchsage, dass der Zug nun ganz ausfallen wird, »Wir bitten um Entschuldigung«. Eine Erklärung gibt es nicht. Erst ein Blick auf ein lokales Nachrichtenportal liefert unter Umständen weitere Infos. Auf der Störungsseite der Deutschen Bahn sind in der Regel keinerlei Hinweise zu finden. Natürlich auch nicht in der App oder den elektronischen Anzeigen am Bahnhof.

Dieser beschriebene Vorfall ist nicht nur jedem Pendler bekannt, sondern er passierte mir innerhalb einer Woche ganze drei Mal. Ich habe Verständnis für Deinen schweren Job, keine Frage! Eure Zugbegleiter werden immer häufiger Opfer von Gewaltübergriffen, die Kunden wandern zu den Fernbus-Unternehmen ab und Du wirst alljährlich spontan von Laub und Schnee auf den Gleisen überrascht. All die Dinge verstehe ich, ebenso wie viel Verantwortung Deine Mitarbeiter tragen müssen. Aber findest Du nicht, dass Du uns zahlenden (die in regelmäßigen Abständen tiefer in die Taschen greifen müssen) Bahnkunden wenigstens ein bisschen entgegenkommen kannst? Sprich mit uns, Deutsche Bahn!

Viel Lärm um nichts

Natürlich hast Du keinen Bock, für jeden Ausfall direkt Taxen nach Buxtehude zu spendieren, aber ich würde mehr und vor allem sinnvolle Kommunikation sehr begrüßen. Der Zug fällt aus? Okay! Warum sagst Du mir nicht, dass ich schnell auf die Straßenbahn umsteigen sollte, weil auch der Nächste ausfällt und Du auch eigentlich keine Ahnung hast, wann überhaupt die Strecke wieder frei wird? Muss noch ein nervtötender ICE oder Güterzug durchrauschen? Meinetwegen! Aber sag es! Deutsche Bahn, Du hast so viele Kommunikationsportale eingerichtet, willst uns Fahrgästen nun sogar Wlan in Regionalzügen schenken … aber Dir jedes Wort aus der Nase ziehen lassen?

An dieser Stelle möchte ich klarstellen: sollte ein Personenunfall oder ein anderes schlimmes Vorkommnis stattgefunden haben, so bin ich der Letzte, der losheult, weil ich abends meine Lieblingsserie verpasse. Dass so ein Vorfall jede Menge Aufwand und Organisation bedeutet, der alles andere als ein Zuckerschlecken ist, ist mir vollkommen bewusst. Aber die oben erwähnten »Störungen im Betriebsablauf« kaufe ich Dir nicht ab. Also sein kein Trump und zeige Dich ein wenig kooperativer.

Mfg
Miesepeters

Beitragsbild: Warum ich Friseurbesuche hasse

Warum ich Friseurbesuche hasse Sie haben die Macht über deinen Look - und sie wissen es

Wer sich verändern will, muss sich wohl oder übel unter das Messer bzw. die Schere begeben. Aber ob ein Friseurbesuch den ganzen Ärger wert ist?

Der Friseurbesuch ist die Wellness-Oase der Unterschicht. Wer sich keinen Spa-Besuch mit Goldmaske und Champagner schlürfen leisten kann, der lässt sich eben den Kopf massieren und Strähnchen setzen.

Wohl dem, der einen Friseur seines Vertrauens gefunden hat.  Da wird gewaschen, massiert, geschnitten, gefärbt und geplaudert was das Zeug hält. Typberatung inklusive. Bei einer Trennung bietet sich ebenso die Trennung von der langen Mähne an. Schließlich muss man die innere Veränderung ja nach außen zeigen. Sollte der Ex eine Neue finden, werden Extensions verkauft. Und wenn er sie heiratet wird das ganze Unglück auf dem Kopf blond gefärbt.

Offenbar sind alle glücklich, zum Friseur zu müssen. Spätestens hier frage ich mich: »Was stimmt nicht mit mir?«

Schweig, Hair Artist!

Auf die Frage, wie ich die Haare geschnitten haben möchte, antworte ich meistens: »Schweigend.« Das hält die Haar-Künstler aber nicht davon ab, mir Dinge entlocken zu wollen, die ich nicht mal im engen Freundeskreis preisgebe. Hier hilft meist nur, detailliert und bildreich von eiternden Intimpiercings zu erzählen. Bringt dies das Gegenüber nicht zum Schweigen, erzähle von deiner letzten Abtreibung vorherige Woche. Wer bei diesem Thema weniger wortgewaltige Bilder malen möchte, kann auch einfach Wortfetzen von sich geben und leise anfangen zu weinen. Das sollte ein weiteres Gespräch verhindern.

Es verhindert aber leider nicht darüber zu reden, wie die Frisur aussehen soll. »Einfach etwas kürzer?« lässt kaum ein Hair Artist unkommentiert im Raum stehen. Das ist ja fast so, als würde man Picasso bitten, das gleiche Bild 2x zu malen! Also sitzt man da und nickt irgendwann nur noch genervt bei einem der Vorschläge. Herzlichen Glückwunsch. Das Resultat entspricht exakt der Frisur deiner lesbischen Turnlehrerin aus der 7. Klasse.

Kritikresistent und kreativ

Kritik zu äußern ist eine schlechte Idee. Du wirst zwar 24/7 mit diesem Gebilde rumlaufen müssen, aber das interessiert deine Friseuse nicht. Der einzige Grund deines Besuches ist, ihr Ego zu stärken. Sie, das verkannte Genie, die zwar mit dem Mindestlohn bezahlt wird, aber trotzdem dem kreativen Ruf folgt und der Muse huldigt. So wie Mutter Theresa, nur für Haare halt.

Ich für meinen Teil schaue jetzt mal, was Amazon für Angebote bezüglich Rasierer und Perücken bereithält.

Beitragsbild: Verrückte Fakten rund um die Gesundheit

Verrückte Fakten rund um die Gesundheit Wieso Volljährige mehr Kaugummi kauen sollten und mehr

Faszinierende und postfaktische Erkenntnisse rund um das Thema Gesundheit. Warum Du nachts größer bist und niemals einen Geldautomaten ablecken solltest.

Was wären wir nur ohne diese meist gesichtslosen US-Forscher, die uns nahezu täglich zahlreiche Horrormeldungen liefern? Obdachlosigkeit ist schlecht für die Gesundheit, Rauchen kann Rauchmelder auslösen und das 3 Minuten Tetris sämtliche Lust auf Sex, Nahrung und Alkohol raubt. Erschwerend kommt hinzu, dass wir im Zeitalter von Fake-News leben und somit aus Angst unseren Gameboy nicht mehr mit aufs Klo nehmen.

Es gibt aber auch Fakten über unsere Gesundheit, die in Stein gemeißelt sind und höchstens von der Pharmaindustrie abgewandelt werden können. Es geht dabei um unser Hirn, riechende Omas und den Geschmack von Bahnhofstoiletten – Gesundheit!

Fakten über Körper, Gesundheit und Kaugummis

Du bist morgens größer als abends. Wenn Du mit Deiner Größe beeindrucken willst, solltest Du es direkt nach dem Aufstehen tun. Deine insgesamt 23 Zwischenbandscheiben verlieren im Laufe des Tages Flüssigkeit und laden sich über Nacht auf. Das kann einen Unterschied von bis zu drei Zentimetern ausmachen. Aus diesem Grund trainieren Basketball-Profis meist liegend.

Mit 18 Jahren hört Dein Hirn auf zu wachsen. Schlechte Neuigkeiten für alle Sitzenbleiber: ab dem 18. Lebensjahr wird es schwer mit der Verarbeitung neuen Stoffs. Mit der Volljährigkeit verlieren wir nur noch Hirnzellen, was manche Sportsfreunde mit Genussmitteln beschleunigen. Unser Gehirn regeneriert sich zwar, aber kann nicht über den maximal erreichten Stand hinauswachsen. Solltest Du den letzten Satz nicht verstanden haben, bist Du wahrscheinlich bereits über 40.

Ältere Menschen riechen angenehm. US-Forscher fanden heraus, dass man das Alter eines Menschen am Geruch erkennen kann. Der typische »Alte-Leute-Geruch« (oder wie man auch sagt »Stinkt voll nach Oma!«) lässt mit einer anderen Ernährung, Stoffwechsel und Zusammenspiel von Bakterien erklären. Außerdem haben Altersheime schon früh erkannt, dass Knoblauch von sämtlichen Speiseplänen zu streichen ist.

Du verbrennst mehr Fett beim Schlafen als vor dem Fernseher. Unzählige Studien behaupten in regelmäßigen Abständen, wie wichtig Schlaf für unsere Gesundheit ist. Dass man schlafend leichter abnimmt, überrascht anhand der vielen leeren Chipstüten rund um das TV-Gerät verteilt nicht wirklich.

Durch exzessives Rauchen kannst Du erblinden. Es gibt Zusammenhänge zwischen einer Erkrankung am Grauen Star und Deiner stündlichen Zigarettenpause. Das Rauchen beschleunigt den Alterungsprozess des Auges und der ganze Qualm verfärbt Deine Linse grau. Nein, eine Sonnenbrille schützt Dich nicht vor Raucheinwirkung.

Sport macht nicht schlank – und weiteres Futter für Besserwisser

Geldautomaten sind dreckiger als Bahnhofstoiletten. Falls Du jemals eine miese Wette verloren hast und die Klobrille auf einem Bahnhofsklo ablecken sollst … keep calm, es könnte schlimmer sein. Die hygienisch fragwürdigsten und ekelhaften Bedrohungen für unsere Gesundheit sind Geldautomaten. Leuchtet ja auch rein, weil da alle mit ihren ungewaschenen Patschhänden rumtippen. Ich frage mich, was auf all diesen Restaurant-Tablets und Touch-Screen-Infotafeln für Infektionen lauern.

Stress verursacht 75-90% aller Krankheiten. Ziemlich große Spannweite, welche einige US-Forscher herausgefunden haben wollen. Dass Stress aber definitiv nicht gut für uns ist, leuchtet sofort ein. Schau Dir Deinen Alltag an. Essen reinstopfen, aus der Dusche stolpern, in der U-Bahn (umgeben von Freaks) auf Dein Handy starrend, unterfordert auf der Arbeit die Minuten zählen, daheim zig Folgen Netflix-Serien nachholen. Lebenserwartung? Nicht der Rede wert.

Sport macht nicht schlank. Hier ist der Killer: Du kannst Dich stundenlang bei McFit selbst fotografieren und ab und zu ein Gerät in Anspruch nehmen, Du wirst dennoch ein Fetti bleiben. Wer nur 500 Gramm Gewicht abtrainieren will, muss dafür 56 Kilometer laufen. Na? Wie früh willst Du dafür aufstehen, hm?

Kaugummi kauen macht schlau. Wer bei der Arbeit kaut, hat am Ende den längeren Atem. Hier wurde erwiesen, dass man konzentrierter und vor allem länger an Aufgaben werkeln kann als jemand, der lieber bis zum Feierabend hungert. Zu diesem Zweck eignen sich selbstredend Kaugummis besser als jeder Döner.

Beitragsbild: Das Schweigen der Zufriedenen

Das Schweigen der Zufriedenen Warum nur interagiert wird, wenn etwas schief läuft

Ein »Danke« muss man sich heutzutage hart erkämpfen. Viel beliebter ist ein frei interpretierbares Schweigen. Aber wehe, man findet ein Haar in der Suppe …

Schenken ist ja laut einigen Stand-Up-Comedians nichts für Männer. Wir unaufmerksamen Gemächtträger (das schließt mich mit ein) verzweifeln bereits an der Auswahl und vor allem am Geschenkpapier. In einer solchen Lage fand ich mich wieder, denn ein Präsent für meine Mutter musste verpackt werden. Mit solchen komplizierten Vorgängen bin ich dem Klischee zutreffend schnell überfordert; drum ließ ich es durch geschicktere Hände einer zunächst mitleidig dreinschauenden Mitarbeiterin verpacken, nur um im Anschluss das Unmögliche zu wagen. Ich sagte: »Wow. Danke! Das schaut echt genial aus. Das haben Sie großartig gemacht, da wird meine Mutter Augen machen«.

Die Verpackungskünstlerin blickte mich derartig verstört an, als hätte ich sie gefragt, ob sie sich auf mein Gesicht setzen möchte. Auch die Warteschlange hinter mir war durch meine Ansage stark irritiert. Im Nachhinein suchte ich eine Erklärung für diese ungewöhnliche Reaktion: vielleicht hätte ich die Angestellte lieber beschimpfen oder ihr Werk dissen sollen, denn so macht man das, so gehört sich das.

Um uns zu beschweren

Keine Ahnung, ob es wirklich in unserer Natur liegt, sich stets über irgendwelche Banalitäten und Gegebenheiten zu beschweren – oder wenn uns eine Verhaltensweise nicht in den Kram passt. Nach dem Motto: die da oben sind alle balla balla. In der U-Bahn stinkt es nach Pups. Warum ignoriert der Chef mein Talent und lässt mich jeden Tag antanzen? Ich hasse meinen Psychologen, die Reibekuchen meiner Oma und vor allem nackte Füße. Puh, jede Menge Stoff zum Verarbeiten. Das Gegenteil hört man selten, vor allem, wenn es wie geschmiert läuft. Wer sagt schon: »Hey, danke! Endlich fragt mal jemand nach meinem Fahrschein. Schließlich trage ich dieses Ticket bereits seit Monaten mit mir rum.«

Sind wir zu verwöhnt, gar zu bequem für Anerkennung? Vielleicht erwarten wir für unser Geld und unsere Zeit, dass man nach unserer Nase tanzt und am besten alles noch vorkaut. Ein Lob für getane Arbeit hört man selten. Stattdessen herrscht das große Schweigen. Aber wehe, es läuft nicht nach Plan! Dann wird verbal zurückgeschossen. Das bringt mich – wie soll es anders sein – auf die Spielwiese für nimmermüde Besserwisser … Facebook.

Dankbarkeit? Kein Kommentar

Widerworte zu geben scheint ein liebgewonnener Reflex zu sein, weil man ja nicht einfach jede negative Stimmung oder Erfahrung einfach kommentarlos hinnehmen kann. Wozu hat man sonst das Sprechen gelernt und sich durch x Postings, Zeitungsartikel und Diskussionsrunden gequält? Die persönliche Meinung muss erlaubt sein, immer! Zumindest scheint diese Annahme weit verbreitet, erst recht bei negativen Ansichten bzw. Überzeugungen. Aus diesem Grund ist Facebook hinsichtlich der Kommentarfunktion ein absolutes Trauerspiel. Mittlerweile sind Shitstorms zum Alltagsphänomen geworden. So erinnere ich mich daran, dass die Netzgemeinde sich kaum einkriegte, weil McDonald’s es wagte, die Preise für Cheeseburger anzuheben.

Die zufriedenen Kunden hört man jedoch kaum. Vielleicht, wenn Facebook zu einer Bewertung einlädt. Aber selbst dann ist die Wortwahl eher bescheiden und die meisten begnügen sich mit der Vergabe von 5 Sternen und einem Spruch wie »Super Service. Bin zufrieden«. Wie soll es auch anders laufen in Zeiten mit Amazon als Hauptlieferant, der so gut wie ohne menschliche Interaktion funktioniert? Aber zum Glück muss man manchmal aus dem Schweigen ausbrechen.

Leute, sagt doch auch mal, wenn ihr etwas super findet. Ihr müsst ja nicht dem Pizzalieferanten über den Kopf streicheln, weil er so schnell geliefert hat, aber come on. Auch ein Fremder freut sich über Anerkennung. In meinem Fall hat diese unbekannte Verpackungskünstlerin den Geburtstag meiner Mutter gerettet und mich vor einem Shitstorm bewahrt. Mein nächstes Amazonpaket bringe ich auch wieder zum Einpacken hin.

Beitragsbild: Oder du bist nicht mehr mein Freund

Oder du bist nicht mehr mein Freund Warum man seine Freunde nicht verbiegen und verdrehen sollte

Manch ein Freund hat den nervigen Drang, dich ändern zu wollen? Kennt man. Gibt es einen Kompromiss zwischen Kumpels und unterschiedlichen Geschmäckern?

Ein ehemals guter Freund hat eine seltsame Eigenschaft. Er war erst zufrieden, wenn wir uns uns über ein Thema vollkommen einig waren. Alles andere, insbesondere eine eigene Meinung, brachten ihn schnell aus dem Konzept. Dabei ging ich davon aus, dass eine gute Freundschaft sich dadurch auszeichnet, dass man die Marotten des anderen toleriert und auch die absurdesten Entscheidungen akzeptiert. Dennoch kam er als eingeschworener Schalke-Fan nie damit zurecht, dass mir Fußball schon immer am Allerwertesten vorbei ging.

Nudelsalat vs. Gummibärchen … bis einer weint

Dies soll aber nur ein Beispiel für dieses unerklärliche Phänomen sein, was ich schon häufig unter befreundeten Zeitgenossen beobachten konnte. Manch einer möchte unbedingt Einigkeit erreichen, koste es, was es wolle. Weiteres Beispiel: Liane mag gerne Nudelsalat. Sie isst ihn vor und während ihrer Lieblingsserie, die sie sich täglich gibt. Ihre BFF Sieglinde findet Mayonnaise aber grenzwertig und nascht lieber Gummibärchen. Aufgeben war noch nie die Stärke von Liane, drum versucht sie monatelang Sieglinde zu überzeugen. Der Ton wird dabei immer schärfer und direkter, bis es plötzlich Überhand nimmt und im Streit endet. Die Nudelsalatfanatikerin wirft viele Themen in einen Topf, wie zum Beispiel ein abgesagter Konzertbesuch, ein geliehener Geldbetrag und ein harmloser Flirt zwischen Lianes Schwarm und Sieglinde.

In ihrer besten Freundin erkennt sie eine treulose Tomate, eine Abtrünnige der Gummibärchenbande – oder schlicht und einfach gesagt Judas. Die Freundschaft zerbricht daraufhin Stück für Stück, weil Liane nicht hinnehmen konnte und wollte, dass Uneinigkeit über so eine Banalität entsteht. Sie fühlt sich im Recht, frei nach dem Motto: das mache Freundschaft aus. Dazu gehören auch Opfer, wie beispielsweise ab und zu eine Portion Nudelsalat zu essen.

Come as you are

Das Beispiel mag nun recht albern sein, aber solche Menschen kennt man. Die Gründe sind vielfältig, häufig spielt ein schwaches Selbstwertgefühl eine Rolle. Ein Ablehnen der eigenen Vorlieben und Interessen rufen Zweifel hervor, ob man sich tatsächlich mit den richtigen Menschen umgibt. Ein Umfeld, in dem alle auf Kommando Ja und Amen sagen, dürfte weniger hilfreich sein, sich in Selbstzufriedenheit zu üben.

Der wichtigste Punkt ist jedoch, dass niemand einen Anspruch darauf hat, gemocht zu werden. Hat den Vorteil, dass es auch umgekehrt gilt: ich muss auch nicht alles und jeden töffte finden. Du und ich müssen niemanden ändern, es ist auch möglich, die Leute so zu nehmen, wie sie sind. Also auch wenn mich Schalke einen Scheiß interessiert, kannst du dennoch mit mir einen trinken gehen. Dann reden wir eben über High-Scores bei Super Mario oder deine Ex, ist doch egal.

Den Fokus verlegen

Ein netter Gedanke ist der Leitsatz »Mache deine Probleme nicht zu meinen«. Mir ist an dieser Stelle klar, dass sich daran nur wenige Leute halten. Wie denn auch, wenn Domian nicht mehr auf Sendung ist? Da muss man sich ja bei seinem Kumpel oder so ausheulen, oder?

Ab und an ist so eine Schulter sicher ein Lebensretter. Doch in vielen Fällen ist ja der Bereich zwischen den Ohren die Hilfe in der Not. Wenn du verstehst, dass dein Gegenüber auch Wünsche, Gedanken und Ziele hat, dann kannst du dich gewiss auch an einem Nudelsalat mit Gummibärchen (oder welches Gemisch auch immer) erfreuen. Ein unschlagbares, dynamisches Team gegen den Rest der Welt. Einzigartig und absolut zwangfrei.

Beitragsbild: Test: Bist Du ein Katzenexperte?

Test: Bist Du ein Katzenexperte? Glänze mit Deinem Fachwissen über Stubentiger und Miezen

Miau! Ein Test für Katzenfreunde. Jeder kann von sich behaupten, ein Katzenexperte zu sein. Dabei sind die meisten von uns bloß menschliche Dosenöffner.

Katzenbesitzer sind Sklaven. Sie verbringen als Angestellte des Fellviehs den gesamten Tag mit der Haarentsorgung und der Futterbeschaffung. Vorurteil? Mitnichten. Jeder Katzenfreund wird diese Fakten bestätigen und unter Umständen noch einen drauf setzen – indem sie unter anderem sämtliche Amazon-Kartons vom letzten Weihnachtsfest für den Boss horten.

Katzenliebhaber sind keine verkorksten Soziopathen

Es gibt weitere Vorurteile, mit denen Katzenbesitzer zu kämpfen haben. So wird oft unterstellt, dass sie sich auf der sozialen Ebene als untauglich erweisen. Dass sie jedes Gespräch mit dem Herumzeigen ihrer Katzenfotos beginnen und in Smalltalk-Situationen nicht zuhören, sondern lieber Haare von ihren Klamotten entfernen. Übertrieben! Solche Menschen ist natürlich keine Zukunft als verrückte Katzenlady (oder Animalhoarder) vorbestimmt. Stattdessen beweisen sie mit ihrer Zuneigung zum schnurrenden Vierbeiner nur ihre Überlegenheit zur übrigen Menschheit. Katzenbesitzer sind laut einer Studie intelligenter als Hundehalter und dürfen sich bei einem Techtelmechtel der horizontalen Art (sprich Sex) stets über Publikum freuen.

Teste Dich: Bist Du ein Katzenkenner?

Um die Spreu (nun hätte ich fast Streu geschrieben) vom Weizen zu trennen, eignet sich ein Wissenstest. Nicht wenige Katzenfreunde behaupten ja, dass sie nach 394 Folgen »Tiere suchen ein Zuhause« die Wahrheit für sich gepachtet hätten. Um denjenigen auf den Zahn zu fühlen, bietet sich der kleine überschaubare Fragenkatalog an. Teste Dein Wissen! Ergebnisse können gerne via Kommentar geteilt werden.

Beitragsbild: Ich habe Frauen gegoogelt

Ich habe Frauen gegoogelt Der ganz alltägliche Sexismus im Netz und außerhalb

Sollten Google-Ergebnisse unsere Art und Weise des Denkens darstellen, so haben zumindest Frauen schlechte Karten. Über den alltäglichen Sexismus.

Mein Kumpel braucht dringend eine Freundin. Er fängt schon an, Frauen anzustarren. Normalerweise ist das kein gutes Zeichen. Weil ich mir das Elend nicht länger ansehen wollte, wählte ich den simpelsten Weg, den wir uns alle antrainiert haben, sofern wir etwas suchen. Ich googelte schlicht und einfach nach Frauen. Dazu gab ich das berühmt-berüchtigte Suchfeld auch tatsächlich nur »Frauen« als Suchbegriff ein. Das Ergebnis erstaunte mich. So wurden mir keine neutralen Einträge über Frauen, beispielsweise in der Abteilung News (Stichwort Frauenquote oder Frauen fühlen sich unsicher) geliefert, sondern direkt an erster Stelle: »Blowjob – Was Frauen dabei denken« (Stern). Danach folgt ein YouTube-Video mit dem Titel »6 Fälle von Frauen – Die Männer Vergewaltigt haben!« und an dritter Steller »Was Frauen beim Sex wollen« (Men’s Health).

Zu meiner Konfiguration: für die Suche am Desktop nutze ich die VPN-Verbindung eines Opera-Browsers, um den Standort festlegen zu können. Lokale Ergebnisse scheiden somit aus. Als Location wählte ich Deutschland; das Ganze fand via Google.de am 10.01.2017 um 19.45 Uhr statt. Bei Interesse ist weiter unten ein Screenshot zu sehen.

Ist Google sexistisch?

Im ersten Moment drängt sich unter Umständen die Frage auf, ob Google schuld sei an dieser recht eindeutig zweideutigen Auslese. Pustekuchen, dem ist nicht der Fall. Viel mehr sind die Nutzer verantwortlich für diese Antworten, die bei einer einfachen Suche nach dem Term »Frauen« in der Liste erscheinen. Die Suchmaschine ordnet die Ergebnisse nach »Erfolg«, sprich nach den Seiten mit den meisten Klicks, welche auch die Antworten liefert, nach denen gesucht wurde. Faktoren wie Aufenthaltsdauer und Häufigkeit spielen auch eine Rolle. Auffällig ist nun, dass Männer Google scheinbar nutzen, um Frauen und ihre Sexualität besser begreifen zu können. Andere Zwecke wie ein neutraler Wiki-Eintrag zum Thema »Frau« erscheint abgeschlagen am Ende der Seite – mit illustren Google-Anzeigen einer russischen Partnervermittlung.

Ich testete auch die Eingabe des Suchterms »Frau«. Es ist möglicherweise ein Signal für Google und Konsorten, dass eher nach Konsum- und Kaufmöglichkeiten gesucht wird, sofern man Begriffe im Plural eingibt. Auf dieser Logik basierend wäre es ja noch irgendwie nachvollziehbar, dass man mir Russinnen andrehen möchte, aber auch bei der Einzahl kam an zweiter Stelle: Oralsex: Männer erzählen, wie eine Frau wirklich schmeckt (Brigitte). Zugegeben: dieses Mal führte wenigstens der Wiki-Artikel die Liste an.

Screenshot: Suchergebnisse Google "Frauen"

Screenshot | Google-Suche 10.01.2017 | Suchterm: »Frauen«

Besonders tragisch: es überrascht nicht

Für all jene, die sich fragen, was beim anderen Geschlecht erscheint: diese Einträge mit derselben Suchkonfiguration sind zu lesen »Was Männer wollen : werde unwiderstehlich für ihn!« (gofeminin), »Männer verstehen – diese sechs Dinge schrecken nahezu jeden Mann ab« (Elitepartner) und Outfits & Accessoires für Männer (adidas Onlineshop). Irgendwie wirken die Suchergebnisse etwas anders, aber zeigen weiterhin die Suche aus einer männlichen, sexuell orientierten Perspektive – minus die Klamotten.

Das Schlimmste daran ist die Tatsache, dass so ein Ergebnis nicht überrascht. Frauen haben leider mit dem alltäglichen Sexismus zu kämpfen und leben mehr schlecht als recht damit. Selbst im Jahr 2017, in dem wir eine Frau als Bundeskanzlerin haben, ist zum Beispiel von einer Lohngleichheit zwischen Mann und Frau nicht viel zu spüren. Aber das Problem mit dem Sexismus fängt ja scheinbar bereits in den Köpfen an. Ich brauche an dieser Stelle niemandem die etlichen Frauenbilder aufzählen, die uns durch Medien, Religionen und Erziehung aufgezwängt werden. Aber ob wir Männer unsere Angst vor Frauen damit bekämpfen, dass wir sie anstarren oder ihre Sexualität googeln, wage ich arg zu bezweifeln.

Beitragsbild: Deshalb kriegst Du nie etwas gebacken

Deshalb kriegst du nie etwas gebacken Warum deine große Vorstellungskraft dich am Erfolg hindert

Alle reden von »get stuff done«, doch einige Faulpelze bleiben lieber bei der Visualisierung des Vorhabens. Kann man sich seinen Terminplan »schön« denken?

Ist mir letztens erst passiert: ich stellte mir an einem entspannten Samstagvormittag vor, wie ich den Fußboden meiner Wohnung wischte – intensiv und mit einer extra Ladung Schaum. Als ich wieder in die Realität zurückfand, war die Sonne bereits untergegangen und der Boden dreckig wie Sau. Komisch, irgendwie hatte mich meine Tagträumerei davon überzeugt, dass ich sämtliche nervige Hausarbeiten bereits hinter mich gebracht hätte. Mein Verstand hat mich ganz schön an der Nase herumgeführt.

Halb gedacht ist halb gemacht

Anderes Beispiel. Ich träumte seit langem davon, mir ein Didgeridoo zuzulegen. Mir gefiel die Vorstellung, meine Nachbarn mit dröhnenden Sounds wahnsinnig zu machen. Wochenlang nervte ich mein Umfeld mit diesem Wunsch und malte mir allerhand wahnwitzige Situationen mit dem Didgeridoo aus. Zum Beispiel wie ich in die U-Bahn einsteige und dort zwischen den Haltestellen mit dröhenden Coverversionen (»Final Countdown«, »How deep is your love«) die Fahrgäste nerve.

Dumm nur, dass es nie dazu kam. Weder bin ich Besitzer eines Didgeridoos, noch habe ich Morddrohungen von Pendlern im Briefkasten. Alleine die Vorstellung von dem Akt hat das Belohnungssystem zwischen meinen Ohren so stark getriggert, dass ich zu faul war, das Vorhaben letztendlich in die Tat umzusetzen. Das kommt dem einen oder anderen Faulpelz womöglich bekannt vor.

Vorstellung > Realität

In einer anderen Realität hätte ich mir das Teil vielleicht zugelegt, aber es wäre nach wenigen Tagen in der Ecke verstaubt. Weil meine Vorstellung dieser unglaublichen Abenteuer mit meinem nigelnagelneuen Didgeridoo wahrscheinlich großartiger ausfallen würde als die triste Realität. Ist ja leider häufig so. Man stellt sich eine Situation immer wieder vor, freut sich wie Hulle und malt es sich wie eine Mischung zwischen Geburtstag, Weihnachten und Black Friday aus – und am Ende herrscht die Stimmung eines Karfreitags. Enttäuschung garantiert! Und das alles nur dank einer ausgeprägten Vorstellungskraft.

Es scheint beinahe so, als würde jeder überflüssige Gedanke zum Scheitern führen. Kann natürlich auch Vorteile bringen. Steuererklärungen, Müll rausbringen, Zahnarztbesuche … alles bereit erledigt! Durch reine Visualisierung dieser lästigen Alltagsroutinen. Zumindest im Kopf. Für eine gewisse Zeit. Bis jemand die Polizei ruft.

Hirn- statt Muskeltraining

Somit muss leider ernüchterend festgestellt werden, dass Vorstellungen in die Tat umgesetzt werden müssen. Nimm Abschied von der langen Projektplanung mit jeder Menge Teambesprechungen und Visualisierungen. Sag Adieu zur Bedenkzeit und Reflexion. Schließlich war es der erste Gedanke entscheidend und wird durch ewiges Aussitzen nur schwammig und un(be)greifbar. Wobei ich dies nicht auf den Bereich der »körperlichen Ertüchtigung« ausbreiten möchte. Alleine die Vorstellung, ein paar schwere Hanteln zu heben, soll laut einer Studie zum Muskelaufbau genügen. Das behaupten zumindest einige Forscher diverser Universitäten, die damit meinen Fitnessplan um Längen vereinfacht haben.

Dadurch habe ich auch endlich wieder mehr Zeit für Tagträumerei. Da erledige ich mehr Dinge, als letzten Endes realistisch wäre.