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Die besten »Deine Mudda« Sprüche zum Muttertag

Direkt vom Schulhof der Hauptschule auf den heimischen Monitor. Zum Muttertag gibt es statt Blumen lieber ein paar unterirdische »Deine Mudda« Sprüche.

Muttertag. Welcher Anlass eignet sich besser, um sich mal richtig beim Niveaulimbo auszutoben und die derbsten und blödesten Sprüche der Marke »Deine Mudda« vom Stapel zu lassen. Ob man diese nun im Kollegen- oder Freundeskreis gebraucht, spielt keine Rolle: sie sind allseits beliebt und funktionieren fast immer. Der Legende nach entstand der »Deine Mudda« Witz bei einem verbalen Schlagabtausch zwischen zwei Heranwachsenden, denen die Argumente ausgingen. Weil sie praktisch alle Offensichtlichkeiten des Gegenübers durch den Kakao gezogen hatten, blieb nur noch die liebe Verwandtschaft als Basis für weitere bitterböse Beleidigungen übrig. Die Taktik leuchtet ein – schließlich ist die Mutter ja quasi der Startschuss für alles und jeden. Mutter Erde und so. Zwar ist ein Großteil der Witze auf das Körpervolumen und die Optik beschränkt, aber wird durch einfallsreiche Absurditäten zum unvergleichlichen Wortgefecht.

Wagemutige sollten es riskieren, den einen oder anderen Spruch mal in der Gegenwart der eigenen Mutter auszusprechen. Es ist ja eh erstaunlich, dass die meisten (älteren) Muttis anscheinend noch nie Wind davon bekommen haben, dass sie Inhalt so vieler mieser Witze sind. Ich frage mich, wie die jetzige Jugend eines Tages auf die Sprüche reagieren wird. Wenn sie selbst Blumen zum Muttertag erhalten. Auf der Reeperbahn.

Die 20 besten »Deine Mudda« Sprüche

Deine Mutter ist wie ein Edding. Blau, fett und stinkt nach Alkohol.

Wenn Deine Mutter am Fernseher vorbei läuft, verpasse ich ALLE Folgen der Lindenstraße.

Deine Mutter ist so fett, dass sie stets in zwei Zeitzonen steht.

Deine Mutter ist so hässlich, dass der Bumerang nicht zurück kommt.

Deine Mutter ist so alt, dass ihre Rentenversicherungsnummer »1« lautet.

Deine Mutter ist wie die Sonne – groß, rund und man kann sie nicht allzu lange anschauen.

Deine Mutter ist so hässlich, dass Einbrecher nichts klauen, sondern nur ihre Jalousien runterlassen.

Deine Mutter ist so fett, dass Sie Selfies nur im Panorama-Format aufnehmen kann.

Wenn Deine Mutter ihren gelben Anorak trägt, rufen die Leute ihr TAXI zu.

Deine Mutter läuft bei Super Mario nach links.

Deine Mutter ist so hässlich, dein Vater nimmt sie mit auf die Arbeit, damit er ihr keinen Abschiedskuss geben muss.

Deine Mutter benutzt ’nen Tapetenroller als Lippenstift.

Deine Mutter spielte beim »Planet der Affen« mit – als Planet.

Wenn Deine Mutter ein Passfoto braucht, nutzt sie Google Earth.

Deine Mutter ist so blöd, wenn sie in einen Film ab 18 gehen will, bringt sie 17 Freunde mit

Deine Mutter ist so haarig, dass sie nur »Wookiee« spricht.

Deine Mutter sucht im Kalender nach dem Bundestag.

Deine Mutter ist so verdorben, dass ihr der Job bei der Samenbank gekündigt wurde – wegen Trinkens während der Arbeit.

Deine Mutter ist so fett, dass Vampire von ihr Diabetes bekommen.

»Deine Mudda« Witze sind alt, billig und abgenutzt – wie Deine Mutter.


photo: Mutti by Maik Meid, CC 2.0

Beitragsbild: Die persönliche digitale Hölle

Die persönliche digitale Hölle

Google, Smartphones und Tageslichtwecker: Sollte man mit der Technik auf Kriegsfuß stehen, befindet man sich unweigerlich in der digitalen Hölle 2.0

Vor einigen Jahren hatte ich kein Smartphone, sondern eines, bei dem der Akku 10 Tage hielt und mit dem ich im Notfall telefonieren konnte. Nun kann ich mit einem technischen Wunderwerk Sternbilder konkret benennen und egal wo ich mich befinde, recherchieren wie viel Kalorien der Snack hat, den ich mir einverleiben möchte. Weder das eine noch das andere will man wirklich wissen. Leider sind die kleinen Biester auch anfällig für diverse Krankheiten. So dachte sich mein Smartphone eines Tages in einem Anfall von Sinnkrise: »Ich bin kein Smartphone! Ich bin ein Taschenwärmer!« und strahlte voller Euphorie Hitze in meine Handtasche ab. Das Glück währte nur kurz, denn dann war der Akku leer.

Diese Art von Sorgen ziehen sich wie ein roter Faden durch mein digitales Leben. »Digitalisieren sie ihr Umfeld und Sie können sich um Nöte kümmern, die Sie ohne nicht hätten.« Hätte ich Lust auf künstliche Probleme, könnte ich mir auch einen Freund zulegen.

Ohne Datenabgleich ist es nie passiert

Das Jawbone weigert sich, die Daten mit meiner Fitness-App zu synchronisieren. Schweißgebadet und fassungslos starre ich auf das Armband und der Lauf meines Lebens hat nie stattgefunden, weil er nicht digital erfasst wurde. Wozu mach ich Sport, wenn ich die Daten dazu nicht erfassen kann!

Die neue Surround-Anlage verspricht dir einen Donnerknall wie im Schützengraben. Wäre sicher toll, wenn dieses konstante Phantomrauschen nicht alle Spielfilme eigenständig unterlegen würde. Spannungsrauschen oder fehlende Abschirmung beim Kabelsalat – die Experten streiten sich.

Sämtliche Heizkörper sind nun mit einem digitalen Thermostat ausgestattet, die sich über dein WLan programmieren lässt. Ob wochentags, nachts oder an Feiertagen, zu jeder Zeit immer die perfekte Temperatur ohne manuelles Regulieren. So wurde es versprochen. Nachdem Du zwei Tage gelernt hast, wie du mit deinem Heizkörper kommunizierst, weigert sich dieser nun vollends zu gehorchen. Du betrachtest verträumt die Eisblumen an der Innenseite deiner Scheiben und sehnst dich in die Zeit zurück, in der man einfach Feuer gemacht hatte, wenn einem kalt war.

Zwischendurch findet es der PC lustig, bei einem der vielen Updates (Danke Windows!) in Endlosschleife dieselben zu konfigurieren und den Rechner neu zu starten. Natürlich just an dem Tag, in dem die letzte Rechnung ins Haus flattert, die deine vorbereitete Steuererklärung vervollständigt hätte. Wer braucht schon sofort 2000 Euro vom Staat. Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste.

Selbsthilfegruppe gegen technische Probleme

Gefrustet von deinem digitalen Umfeld, willst Du nur noch vergessen und Entspannen bei einem Film von Amazon Prime. Ein freundlicher Hinweis erscheint auf dem Bildschirm, man solle doch bei anhaltenden Problemen die Hotline kontaktieren, oder es einfach später noch einmal versuchen.

Google ist dein Freund und hilft dir bei all diesen Problemen. Egal, welches ich dort eingab, auf der Suche nach Hilfe schlugen mir Wellen von Fremdwörtern und Worst-Case-Szenarien entgegen. Diese Hilfe verursacht eher eine Schockstarre, statt konkrete Hilfestellung. Gelähmt, wie ein Reh im Scheinwerferlicht, blicke ich abwechselnd besorgt auf mein derzeitiges Problemkind und die geistigen Ergüsse von anderen im Netz zu diesem Thema. Selbstmord wirkt plötzlich wie die Lösung für alles.

Letzte Nacht träumte ich von einer Welt aus Holz und Frottee, in der alle Bewohner über mein Leid nur lachen konnten. Leider wurde ich vorzeitig geweckt, von meinem neuen Tageslichtwecker, der dachte, dass 2 Uhr eine angemessene Zeit zum Aufstehen sei.

Beitragsbild: Schlimme Berufe Aussortierer bei Facebook

Schlimme Berufe: Aussortierer bei Facebook

Schlimmer als Social-Media-Manager: Aussortierer bei Facebook. Sie beseitigen den Schund, den wir nicht sehen wollen und sollen.

Letztens fand die Veranstaltung »Die Müllabfuhr im Internet« statt. Die Heinrich-Böll-Stiftung beschäftigte sich mit dem Berufszweig »Kommerzielle Inhaltsmoderation« (Commercial Content Moderation) bei Unternehmen wie Facebook und Co. Kurz gesagt: Damit sind jene hartgesottene Leute gemeint, welche die unschönen Dinge aus den sozialen Netzwerken entfernen, ehe sie auf uns verwöhntes Pack losgelassen werden. Damit sind nicht nur unangemessene Bilder/Videos gemeint, sondern auch das neunundvierzig­tausenddreihundert­vierundachtzigste Foto vom Kantinenessen.

Sichere Kandidaten für die Couch

Was im ersten Moment wie ein Job klingt, den viele Menschen tagtäglich »nebenbei« erledigen, sei es im Zug, auf dem Klo oder während der Arbeit, ist es für manche der pure Albtraum. So muss der Reinigungsdienst der sozialen Netzwerke die Kanäle sauberhalten – damit nicht allzu viele Pornos und Gewaltorgien in unserer Chronik auftauchen. Für rund 300 EUR im Monat werden auf den Philippinen Arbeiter eingesetzt, die sich tagtäglich die volle Dröhnung an Geschmacklosigkeiten geben müssen. Viele davon verkraften das Gesehene kaum; sie schlagen nicht selten eine Karriere als Alkoholiker ein oder buchen direkt bis ans Lebensende einen Therapieplatz auf der Couch.

Absurd sind vor allem die Regeln, die solcher Aussortierer bei ihrer Tätigkeit beachten müssen. So müssen Geschlechtsteile, die sich an der getragenen Hose abzeichnen, nur gelöscht werden, wenn sie innerhalb eines Raumes fotografiert werden. Außerhalb der eigenen vier Wände ist es kein Problem, da Sexualität eh meist im Dunkeln stattfindet. In ganz besonders schlimmen Fällen werden Programme zur Fotobearbeitung eingesetzt, um aus nicht jugendfreiem Material lustige Kugelfische und Teletubbies zu kreieren.

Outsourcing der Drecksarbeit

Alte Hasen kennen ja unter Umständen noch verrufene Seiten wie zum Beispiel »Rotten.com«. Diese Seite bot ein ähnliches Programm wie das täglich Brot der Facebook-Müllmänner, welche in ihrem Leben wohl mehr Blut ertragen mussten, als jede Splatter-Sammlung hergibt. Wir User merken nichts davon, da wir uns täglich durch eine saubere Chronik voller niedlicher Katzenvideos scrollen. Doch auch damit könnte es bald vorbei sein, weil Gerüchte besagen, dass Facebook und Co. diesen Bereich der Datensäuberung ausbauen möchte. So sollen unter anderem in Zukunft via Photoshop jedem Foto ein Lächeln ins Gesicht gezaubert werden, damit niemand mehr etwas vom Leid in dieser Welt erfährt, so lange nur auf das Smartphone gestarrt wird.

Auch werden Fotos von Essen und Haustieren gelöscht, da sie sonst Fress- und Fellneid hervorrufen könnten. Ähnliches gilt für Urlaubsfotos – es sei denn, sie sind auf Mallorca aufgenommen. Trotz all dieser Einschränkungen gibt es auch etwas Positives zu vermelden: So werden in Zukunft alle Spieleanfragen automatisch (also durch Philippiner) gelöscht, weil wir die sonst selbst aussortieren müssten.

Beitragsbild: Brettspiele - Unterschätzte Gefahr für Körper und Geist

Brettspiele – Unterschätzte Gefahr für Körper und Geist

Brettspiele sind nichts für Choleriker. Damit sind jene gemeint, die wild um sich schlagen, wenn sie zum xten Mal auf der voll besetzten Schloßallee landen.

Der Mensch hat einen angeborenen Spieltrieb, den er gerne bedient. Das belegen schon die unzähligen, über den ganzen Globus verteilten Spielemessen. Besonders beliebt sind hierbei Brettspiele. Habt ihr nicht auch diese wunderbaren Menschen in eurem Freundeskreis, die gerne mal zu einem Spieleabend mit Crackern, Bier und Fleischwunden einladen? Moment, hat sie Fleischwunden gesagt?!
Allerdings, denn lasst euch warnen: Brettspiele und Co. stellen eine ernsthafte Gefahr für Leib und Leben dar. Würfelt schnell und flieht, ihr Narren, solange ihr könnt. Oder wollt ihr trockene Cracker in der Hirnrinde stecken haben?

Um den Anfängen wehren zu können und die Zeichen zu erkennen, seien euch die drei gefährlichsten Spiele präsentiert.

Wenn selbst Buddha ausrastet

Der Klassiker, vermutlich auch das Spiel, welches jeder von uns als erstes gelernt hat, ist natürlich Mensch-Ärgere-Dich-Nicht. Die Betonung liegt auf »Nicht«, dass ich »nicht« lache! Da hast du endlich, endlich eine komplette Runde mit deinem verdammten Männchen ohne zu sterben geschafft, nur um dann vor deinem blockierten Haus zu stehen. War doch nicht so clever, direkt den ersten Platz in selbigem zu besetzen. Selbstverständlich wirst du genau dort, so kurz vor dem Ziel, wieder vom Brett befördert. Begleitet von einem hämischen Lachen deiner Mitspieler. Die Ader an deiner Stirn tritt hervor, Schweiß perlt dir den Rücken hinab, und du fegst das Spielbrett vom Tisch. Während du vor Wut in Ohnmacht fällst, hörst du noch leise die Worte deines Kollegen: »Mensch, jetzt ärger dich doch nicht so!«

Eine perfidere Variante dieses Spiels ist übrigens »Hexentanz«, bei welchem alle Figuren gleich aussehen, da die Farbe an der Unterseite verborgen bleibt. Bringt doch mal siegessicher euer letztes Männchen in euer Haus, nur um dann festzustellen, dass es die des Kollegen war und er somit gewinnt.

Der wahre Grund für den Ersten Weltkrieg war ein Spielbrett

Und zwar nicht irgendeines. Es war das Brett vom allseits geliebt-gehassten Monopoly. Hierbei gilt zu beachten: Kindern macht es wahnsinnig Spaß, Erwachsene fangen nach einer Partie entweder generationsübergreifende Familienfehden an, oder müssen in die Geschlossene gebracht werden. Das hat damit zu tun, dass es unsere adulten Urängste vor materieller Ohnmacht und Verlust der Existenzgrundlage bedient. Wie bei einem guten Horrorfilm werden mit diesem Spiel Teile unseres Unterbewusstseins angesprochen, die uns leise zuflüstern: »Du bist ein Versager. Du bist zu arm und wirst ihr nie das bieten können, was sie verdient. Geh doch direkt in die Gosse, wo du hingehörst«. Vor Panik wird dir schwarz vor Augen, als du der Hotelrechnung des Steigenberger Parkhotels gewahr wirst, in welchem du ja unbedingt deinen Fingerhut unterbringen musstest. Ach, wärst du doch bloß im Gefängnis geblieben.

Lass es – du hast die Feinmotorik einer Seegurke

Der menschliche Körper ist ein Wunderwerk in seiner Komplexität. Alles spielt perfekt zusammen und über vieles musst du nicht einmal nachdenken, da es zu deinen natürlichen Reflexen gehört. Dummerweise aber bist du ein Bewegungslegastheniker. Damit meine ich nun nicht, dass dir der Disco-Fox nach wie vor ein Mysterium ist, sondern schlicht die Handhabung deiner Patschepfötchen.
Irgendeiner kam mal wieder auf die lustige Idee, Jenga und/oder Mikado zu spielen. Für letzteres sind schlichtweg deine Finger zu dick. Selbst wenn du dir ein abseits vom Mikado-Stapel liegenden Stäbchen schnappen willst, wackelt doch der ganze Haufen. Voller Wut schlägst du deine Faust in selbigen und wendest dich empört, mit einer an einen bunten Igel erinnernden Hand, dem Jenga-Turm zu. Aus Erfahrung wählen deine Freunde schon mal die 112, während dich der zusammenfallende Turm unter sich begräbt und dich ins Land der Träume schickt.

Liebe Leute! Erspart euch all die Qual, all die inneren und äußeren Blessuren und all die komatösen Episoden. Wenn ihr ohnmächtig werden wollt, dann spielt doch lieber mal ein Trinkspiel. Natürlich auf einem Berg von Kissen. Das tut weniger weh und zur Entspannung macht dabei doch einfach mal ein zweiteiliges Puzzle.


photo: Rage Scrabble by Jonathan Rolande, CC 2.0

Beitragsbild: Empathie ist ungesund

Empathie ist ungesund

Empathie ist noch ungesünder als 10 Wochen Fast Food. Zumindest, wenn man sich darauf einlässt und zur menschlichen Müllhalde für Probleme wird.

Eigentlich sollte dieser Beitrag ja mit »Vergiss Empathie! Du wirst trotzdem einsam am Krankenbett gefesselt vor die Hunde gehen!« übertitelt werden. Doch hat ein schlichter Hinweis auf die Schädlichkeit der Empathie im Allgemeinen eine vergleichbare Aussagekraft. Es soll um unverbesserliche Menschen­freunde gehen – sogenannte Philanthropen – die nicht nur an den Weihnachtsmann glauben, sondern auch an das Gute im Menschen. Dank der Geheimwaffe Empathie gelingt es ihnen ohne Weiteres, dem Gegenüber Interesse oder gar Verständnis vorzugaukeln. Dieser selbstlose Einsatz bleibt für die Gesundheit nicht ganz ohne Folgen.

Erzähle mir alle Deine Sorgen – ALLE

Genau genommen ist die Empathie in zweierlei Hinsicht schädlich für uns. Die erste Variante dürfte jedem bekannt vorkommen: Auf dem Smartphone warten drei Nachrichten und zwei verpasste Anrufe, abends ist man zum Rotwein samt Krisengespräch verabredet und ein paar unbeantwortete Mails warten auch noch in der Mailbox. Hauptsächlich wollen Personen aus Deinem Umfeld ihren emotionalen Müll bei Dir abladen und Dich als Tankstelle für Energie missbrauchen. Sie wissen ganz genau, dass Du bei jedem noch so absurden Problemchen brav »Oh, das muss schlimm sein« sagen und vor allem niemals zuerst auflegen wirst. Der faule Boyfriend, der arschige Chef, die unmögliche Schwiegermama, die kriminelle Stromrechnung, der zermürbende Muskelkater usw. usf.; all diese Themen und noch viele weitere kommen bei Dir in gute Hände.

Du wirst all die Sorgen dank Deines empathischen Verhaltens aufnehmen und verstehen können, nur um dem Gegenüber das Gefühl zu geben, dass alles gar nicht so schlimm ist – sozusagen die Mary Poppins aller Jammerlappen. Besonders ungesund ist an Deinem Verhalten, dass Du Deine eigenen Ärgernisse total aus den Augen verlierst, sodass Du auf die Hilfe der anderen angewiesen bist. Blöd nur, dass sie hundertprozentig so etwas sagen wie »Sorry, habe gerade selbst genug um die Ohren«.

Er kann nichts dafür, er hatte eine schwere Kindheit

Empathie kann auch auf einem anderen Weg massive Schäden anrichten. Wenn ein Philanthrop derartig gutgläubig ist, dass er gröbste Unverschämtheiten beim Gegenüber bis ins Lächerliche toleriert. Beispiel: ein Bekannter aus dem Umfeld entpuppte sich bereits vor Jahren als unfassbar unangenehmer Zeitgenosse. Die Gründe überlasse ich an dieser Stelle der Fantasie des Lesers, wobei ich darauf bestehe, dass es am Ende »Er ist das totale Arschloch« heißen muss. Jedenfalls würde ein Menschenfreund so einen Gedanken nie formulieren!

Stattdessen würde er dank seines unerschütterlichen Verständnisses und seiner Hilfsbereitschaft Gründe suchen, warum sich dieser Mensch so dermaßen daneben benimmt. Dieser fiese Mensch könnte beispielsweise auf den Teppich urinieren, der empathische Teppichbesitzer würde wahrscheinlich »Er hat wohl zu viel Limo getrunken. Kann jedem mal passieren!« als Ausrede erfinden. Somit denken einfühlende Philanthropen häufig für zwei. Und bleiben am Ende alleine. Mit zahlreichen ungelesenen Nachrichten in der Mailbox /auf dem AB und einem versauten Teppichboden.

Beitragsbild: Auch beim nächsten Todesfall eines Prominenten geht es nur um Dich

Auch beim nächsten Todesfall eines Prominenten geht es nur um Dich

Der nächste Todesfall eines Prominenten kann genutzt werden, um Deine Facebook-Chronik etwas aufzuwerten. Denn am Ende soll es nur um Dich gehen.

Dieses Jahr ist noch nicht einmal zur Hälfte rum und schon haben wir einige Todesfälle bekannter Persönlichkeiten zu verbuchen. Guido Westerwelle, Merle Haggard, David Bowie, Prince, Hans-Dietrich Genscher, Roger Cicero, Peter Lustig, Umberto Eco und noch mehr. Die perfekte Gelegenheit, sich selbst ins Rahmenlicht zu rücken. Zum Beispiel kann ein frühes Konzerterlebnis, als der damals noch quicklebendige Star bejubelt wurde, endlich in einem vollkommen neuen Schein zum Besten gegeben werden. Bisher war es nur eins von vielen Konzerten, doch dank des Ablebens gewinnt die Erfahrung eine neue Qualität und man kann sich selbst in den Mittelpunkt drängen. Damit wäre es geschafft: von der Tragödie des Todes abzulenken, damit es sich endlich um die eigene Person dreht.

Des einen Glück …

Der US-Amerikaner Mark David Chapmann sitzt lebenslang ein, weil er John Lennon am 08. Dezember 1980 mit einem Revolver tödlich attaktierte. Damit schaffte er das Unmögliche: er wurde selbst zur Persönlichkeit und somit prominent. Ein Mensch, der einem anderen keinen Erfolg gönnt, will mit einem Mord nicht nur das Schaffen beenden, sondern selbst seinen Platz einnehmen. Jemand sein. Chapmans Motive sind bis heute nicht eindeutig belegt; es kursieren Theorien, dass er verrückt war/ist oder in John Lennon einen zweiten Jesus sah, den er auslöschen musste – denn es kann nur einen geben.

Hast Du mal einen der oben genannten Stars am Bahnhof getroffen? Als er vor dem Bahnticket-Automaten verzweifelte und Dich hilfesuchend anschaute? Du weißt noch ganz genau, wie Du Dich einem Reh im Scheinwerferlicht gleich nicht rühren konntest und auch kein Wort über die Lippen brachtest. Jedoch wirst Du nie diesen verletzlichen Moment vergessen, in dem der Prominente sich mit Alltagsproblemen herumschlug, ein Mensch wie Du und ich. Da er Dir seinen Blick zuwarf und Dich somit beachtete, zehrst Du von diesem Moment. Besonders, wenn in der Tagesschau sein überraschender Tod verkündet wird. Dein Zeitpunkt ist gekommen, Du kannst Deinen Lieblingssong oder Dein Lieblingszitat bei Facebook posten und/oder stolz von dieser ganz persönlichen Erfahrung, diesem intimen Moment berichten. Die Aufmerksamkeit wird Dir gewiss sein. Sein Tod ist Dein Vehikel zur Anerkenntnis.

… ist des anderen Leid

Es ist keine neue Angewohnheit des Menschen, sich selbst über den Tod einer Persönlichkeit zu definieren. Wer daran zweifelt, braucht nur in das Zimmer eines pubertierenden Teenagers gehen, um die Kurt Cobain, Bob Marley und Che Guevara Poster zu zählen. Ich erinnere mich gut an den Todesfall von Paul Walker, der mit der Filmreihe »The Fast and the Furious« Erfolge feierte. Mir war der Schauspieler vollkommen unbekannt, weil mir die Filmreihe rund um schnelle Autos, knallharte Typen und leichte Mädchen vollkommen egal ist. Natürlich möchte ich mich nicht über die verstorbenen Prominenten lustig machen, dennoch fiel mir gerade bei Walker auf, wie sehr der immer mehr ausschweifende Narzissmus im Internet seinen Tod auf eine perverse Art und Weise zur persönlichen Angelegenheit machte. Plötzlich sieht sich mancher selbst als Opfer und kann unter Tränen gestehen, wie sehr er sich selbst im Schaffen von Walker wieder erkennt.

Entertain us

Das Idealisieren von verstorbenen Prominenten gehört zu unseren liebsten Tätigkeiten. Zu Lebzeiten sind die meisten Personen kaum ernst zu nehmen, aber ein toter Promi wird umso wertvoller, sodass die Kasse klingelt. Ungefähr so wie ein Gemälde, was zu Lebzeiten des Künstlers nicht mal ein Taschengeld einbrachte. Es ist schick, sich mit einer Legende zu schmücken. Das zeugt von Geschmack und es besteht die Möglichkeit, dass der Geist des toten Promis dank Dir weiterleben kann. Dein Schmerz, den Du gerne zu jeder Gelegenheit äußerst, macht Dich interessant und mit etwas Glück schreibt man Dir auch die Eigenschaften Deines Posterboys zu. Bis dahin kannst Du dank des Internets noch einmal alle daran erinnern, dass zwar viele Deiner Helden bereits starben, aber Du noch voll dabei bist. Unter einem dieser unzähligen Posts zum nächsten Todesfall.

Beitragsbild: Warum ich Smalltalk hasse

Warum ich Smalltalk hasse

Smalltalk: der ultimative Eisbrecher, falls man mit dem Chef im Aufzug stecken bleibt? Lächerlich. Dieses sinnlose Geplauder ist reine Zeitverschwendung.

Wir alle kennen diesen unmögliche Moment. Man steckt mit einer Person in einer Situation, aus der man nicht ohne weiteres flüchten kann und wird zum Gespräch genötigt, dem sogenannten Smalltalk. Dabei ist es völlig irrelevant, ob man nervös mit dem Augenlid zuckt oder krampfhaft auf das Smartphone-Display starrt. Ein Entkommen scheint schier unmöglich. Wie geht es Dir? Was macht der Job? Die Liebe? Ist das nicht ein Sauwetter? Bald ist Weihnachten. Außerdem habe ich seit drei Tagen Durchfall. Lauter Dinge, die man nie erfahren oder besprechen wollte, nur um eine spontan aufkommende Langeweile zu überbrücken.

Furchtbar! Reine Zeitverschwendung und mit der unangenehmen Nebenwirkung, dass man das Gesagte unter Umständen nicht so schnell vergisst. Schnell findet man sich in einer Situation wieder, in der das Gehörte verarbeitet werden muss. So kam es nicht selten vor, dass ich mich sagen hörte: »Hast Du gehört? Dings hat schon wieder Durchfall«.

Smalltalk – leere Worte gegen Langeweile

Der Smalltalk spaltet die Gesellschaft. Die einen feiern das zwanglose Plaudern, während die anderen dem Gegenüber bei der Frage nach dem Befinden am liebsten eine Kopfnuss verpassen würden. Es gibt sogar sogenannte Smalltalk-Seminare, in denen die rhetorischen Fähigkeiten geschult werden können, damit man selbst auf das langweiligste Gelaber reagieren kann. Zugegeben, es gibt zahlreiche Alltagssituationen, in denen man Schweigen die Lage nur noch verschlimmert. Ich denke da an spontan an Bewerbungsgespräche oder die Vorstellung der Eltern. Ein schulendes Seminar würde mir wohl folgende Gesprächstaktik ans Herz legen.

Personalleitung: Sie möchten also für uns arbeiten. Warum eigentlich?
Ich: Gut, dass sie fragen. Spielen Sie Golf?
Personalleitung: Nein, sie etwa?
Ich: Nein.
Personalleitung: Gut, dass wir darüber geredet haben. Nun zu Ihrer Bewerbung …
Ich: Spielen Sie etwas anderes? Oder gehen Sie gerne joggen?
Personalleitung: Nein und nein. Hören Sie, wollen Sie über mich reden oder über Ihre Bewerbung?
Ich: Nach der Arbeit gehe ich unglaublich gerne laufen! Ich meine, wenn ich Arbeit hätte.

Anderes Beispiel.

Möglicher Schwiegervater: Hast Du ein Auto?
Ich: Nein. Wussten Sie, dass Ihre Tochter während des Schlafens spricht?
Möglicher Schwiegervater: Das mag sein. Mir ist wichtig, dass meine Prinzessin nicht wieder an einen Versager gerät.
Ich: Das ist bei mir ausgeschlossen. Sie versicherte mir bereits, dass sie sehr glücklich mit mir ist. Besonders unser Sexualleben begeistert sie!

Blablabla aus Höflichkeit

Zugegeben, vielleicht stelle ich mich für diese Art des lockeren Austauschs zu dumm an. In einem kurzweiligen Dialog gibt es meiner Meinung nach einfach zu viele Faktoren zu beachten. Wie viel darf man von sich preisgeben? Welche Fragen sind erlaubt? Andere Kulturen verhalten sich während eines Gespräches deutlich zurückhaltender, während ein Großteil der Deutschen gerne mit der Tür ins Haus zu fallen scheint. Keine Hemmungen mehr, wenn über Probleme in der Ehe in einer Warteschlange geklärt werden. Eine schnelle Abhandlung über die verminderte Lebenserwartung innerhalb von drei Stockwerken in einem Fahrstuhl – alles scheinbar kein Problem.

Generell versetzt sich einer der beiden Smalltalker gerne in die »Opferrolle« und klagt über sein Leid, während der andere in die Rolle des Trösters schlüpfen muss. Es scheint, als hätte jeder Dialog dieser Art ein unsichtbares Script, an das sich beide halten müssen. Nicht auszumalen, wenn einer die Ketten sprengt und etwas Unerwartetes sagt wie »Langweilig. Ich muss dann mal weiter«. Unsere scheinbar anerzogene Höflichkeit verbietet es uns, diesen Weg einzuschlagen. Stattdessen unterwerfen wir uns dem System Smalltalk und ärgern uns im Nachhinein darüber, dass man uns darüber in Kenntnis setzte, das Tante Ilona im Urlaub beklaut wurde.

Plaudern als angebliche Eisbrecher

Für mich ist Smalltalk der letzte Grashalm eine Wartezeit zu überbrücken. Auch wenn es immer wieder heißt »Arbeit ist das halbe Leben« verbringt man jedoch mit Warten einen Großteil seines Daseins. Wagt das Experiment und achtet mal auf Eure täglichen Pausen, in denen Ihr zum Halt gezwungen seid. Ampeln, Züge, Hochfahrende Rechner, Bankautomaten, Aufzüge, Werbeblöcke. In solchen Momenten können wir mittlerweile auf unser Smartphone zurückgreifen, sofern wir alleine sind. Sollte sich eine Person in unmittelbarer Nähe befinden, wirkt das Zücken des Zeitüberbrückers Handy arg daneben. Blitzschnell müssen die passenden Themen auf den Tisch!

Aktuelle Themen aus den Nachrichten eigenen sich kaum, da bei Politik und Religion die Meinungen auseinander gehen. Bleibt also nur noch das sichtbare Umfeld, sprich das Wetter. Wie der Wind meine Frisur ruiniert, wie der Regen meine Socken durchnässt und wie schön die nächste Woche werden soll. Sofern man sich nicht wieder über den Weg läuft.

Beitragsbild: Der Knigge für den angehenden Frauenfeind

Der Knigge für den an­ge­hen­den Frauenfeind

Sexismus in der Werbung, Frauenquote und eine weibliche Besetzung für die Ghostbusters Neuverfilmung: Frauenfeinde haben es derzeit nicht leicht.

Liebe Frauen, an dieser Stelle solltet ihr nicht weiterlesen. Der vorliegende Benimmratgeber ist für Frauenfeinde bestimmt und solche, die es werden wollen. Sprich Männer, die mit Schlagwörtern wie »Gleichberechtigung« und »Frauenparkplatz« nichts anfangen können. Warum ein Knigge? Wir Kerle haben es beileibe nicht einfach; nicht nur werden wir derzeit von einer Frau regiert, sondern müssen uns auch noch wegen Ausnahmezuständen wie Männerschnupfen verspotten lassen. Nun kommt auch noch dieser Frauenversteher Heiko Maas daher und fordert, dass sexistische Werbung verboten gehört. Also keine Hausfrauen mehr, die beim Staunen über den Ganzkörper-Dildo »Meister Propper« den Mund kaum noch zu bekommen. Ich bin gespannt, wie die prüde Politik das wolllüstig gelutschte Magnum-Eis zensieren wollen.

Frauenfeind – vom Aussterben bedroht

Was machte einen Frauenfeind aus? Ganz einfach: das waren exakt die Typen, welche die Handtasche ihrer weiblichen Begleitung lieber in den Dreck fallen lassen, als sie auch nur eine Sekunde zu tragen. Die Leute, die Frauen im Chefsessel absurd finden. Und natürlich die Kerle, die eine Frau nur als Objekt sahen. Heutzutage sieht das alles schon anders aus. Frauen können uns ihre Handtaschen nicht mehr aufdrücken, weil wir selber Men’s bags mit uns rumtragen. Wir finden jede Person im Chefsessel geschlechtsunabhängig absurd, da wir Teil der Generation Y sind. Und dank unzähliger Superhelden-Verfilmungen und Hipster-Medienwellen wurden wir selbst zu Objekten. Dumm gelaufen.

Dieser kleine Knigge soll Männern dienen, die sich gegen die weibliche Übermacht wehren wollen. Wer will schon Zucchini grillen, sich die Beine rasieren und die gesamte Disney-Filmesammlung ertragen?

»Lass mich! Ich kann das!«

Ein wahrer Frauenfeind geht davon aus, dass weibliche Hände in ihrer Empfindlichkeit Porzellan ähneln. Deshalb nehmen manche Männer dem schwachen Geschlecht gerne alles ab, was körperliche Anstrengung erfordern würde. Das Öffnen des Gurkenglases, das Aufhalten einer Türe und das Tragen der Einkaufstaschen sind dafür alltägliche Beispiele. Fortgeschrittene Frauenfeinde gehen sogar davon aus, dass Frauen keinerlei Kenntnisse über die Bedienung eines Stuhles besitzen, deshalb helfen sie gerne beim Hinsetzen aus und rücken die Sitzgelegenheit in eine passende Position. Ähnliches gilt für die Be- und Entkleidung. Frauen brauchen männliche Unterstützung, wenn sie einen zum Beispiel einen Mantel anziehen wollen. Andernfalls verirren sie sich aufgrund mangelhafter technischer Kenntnisse in den komplizierten Irrwegen ihres übertrieben teuren Kleidungsstücks. Kleiner Exkurs: Frauen haben per se keine gute Übersicht über den Inhalt ihres Kleiderschranks. Stets kaufen sie tütenweise Nachschub in Form von Handtaschen und sonstigem Schnickschnack aus Fernost und verzweifeln regelmäßig vor getürmten Kleiderstapeln, weil sie keine Ahnung haben, was sie anziehen sollen. Sollten sie sich doch für ein Outfit entscheiden, brauchen sie unsere Wertung, damit sie in der Klamotte auch das Haus verlassen. »Steht mir das? Sehe ich darin fett aus?« sind gern gestellte Fragen, die entnervte Männer rasant überfordern können. Nun zum Entkleiden: Frauen sind mitunter so faul, dass sie absichtlich aufreizende Wäsche unter die zu enge Oberbekleidung verbergen, um uns Männer zu motivieren. Erfahrene Frauenfeinde suchen deshalb dementsprechende Etablissements  auf, in denen Frauen sich gegen Geld entkleiden.

Faule Frauen mit frischen Nägeln

Frauen sind mitunter zu dumm zum essen. Das merken wir daran, dass sie ihnen im Restaurant eine großzügige Karte voller Köstlichkeiten geboten wird, sie sich jedoch nur für einen Salat entscheiden. Nach dem Essen wird es besonders peinlich: Frauen haben nämlich keine Ahnung, wie man mit Geld umgeht. Aus diesem Grunde überlassen sie uns Männern sämtliche Rechnungen und schämen sich noch nicht einmal dafür! Aber weil der Klügere nachgibt, zahlen wir den übertrieben teuren Wein, den sie zwar nicht kannte, aber der sich ihrer Meinung nach schön anhörte. Der zukünftige Frauenfeind sollten sich auch auf den umgekehrten Fall einstellen. Manche Weibsbilder schätzen unsere Großzügigkeit nicht und wollen partout selber zahlen. Solchen undankbaren Geschöpfen rufen wir lieber ein Taxi. Nicht direkt, aber halt später.

Im Arbeitsleben überrascht jede Frau mit totaler Hilflosigkeit. Sie verzweifeln bei jedem Windows-Absturz und können nicht tippen, weil sie ihre Fingernägel frisch machen ließen. Generell sind sie ein faules Pack, wie wir schon aus den damaligen gemeinsamen Sportunterricht wissen. Manchmal machen sie sich für viele Monate aus dem Staub, weil sie unbedingt Nachwuchs zeugen wollten – und dann nicht mal mit uns. Dabei zahlen wir als ewige Besserverdiener mehr Steuern und müssen malochen ohne Ende. Die Konsequenz unserer Nachsicht und Kooperation ist die Frauenquote. Wir Kerle sollten es hinnehmen und weiterhin heimlich auf alle Hinterteile starren, die sich am Kopierer oder in der Arztpraxis finden. Alle weitere Fragen zu diesem Thema werden in anderem Artikel geklärt: Sexismus im Büro.

Da soll einer die Frauen verstehen

Die womöglich größte Hürde zwischen Mann und Frau findet sich in der Kommunikation. Wir reden stets aneinander vorbei und keiner weiß genau, um was es überhaupt geht. Seitdem Frauen auch noch Smartphones als Sprachrohr für sich auserkoren haben, gestalten sich Dialoge umso schwieriger.
Drum versteht der kultivierte Frauenfeind auch nicht, wenn eine Frau ihren Wert nicht anhand der Länge des Rocks oder ihrer Oberweite Jugend misst. Er kapiert auch nicht, dass Frauen angeblich nicht so zugänglich oder gar verfügbar sind, wie all die Produkte, die sie halbnackt bewerben.

Beitragsbild: Der Tag, an dem Satire in Deutschland verboten wurde

Der Tag, an dem Satire in Deutschland verboten wurde

Lache noch, so lange Du kannst. Was wäre, wenn Deutschland ab sofort konsequent Satire in all seinen Formen verbieten würde? Eine Dystopie.

Es war ein trister Montag in einem Bürogebäude jenseits von Herne. Der Kaffeeautomat streikte, Windows nervte mit einem Update und es lag sogar Arbeit auf dem Tisch. Kollege Heuer kam eine Stunde früher, weil er über das Wochenende kaum Ruhe fand. Er installierte Freitag einen obszönen Bildschirmschoner auf dem Rechner von Kollege Schmettler. Fand Heuer unglaublich lustig, wenn lauter Pimmel über den Monitor huschen, während Schmettler mal wieder mit offenen Augen vorm PC einpennt. Vor einer Woche wäre das alles kein Thema gewesen. Doch ab heute ist Satire in Deutschland verboten.

Es muss auch ohne Möpse gehen

Wobei niemand so richtig kapiert hat, was genau unter dem Begriff »Satire« fällt. Die Regierung gab eine unverständliche Ansage, die mehr Fragen aufwarf, als zu beantworten. Sicher ist nur, dass Gedichte, Karikaturen und Musikstücke mit satirischen Inhalten ab sofort und ohne Ausnahme verboten sind. Darüber hinaus haben die einzelnen Länder zusätzlich eigene Spielregeln erklärt, die das Chaos perfektionieren. So sind in Sachsen-Anhalt noch Witze mit rassistischem Inhalt erlaubt, während in Bayern selbst das Tragen eines Kik-Dirndls als Schmähkritik gewertet wird und eine Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten nach sich ziehen kann.

Wie konnte es dazu kommen? Die Regierung hat im Zuge von Böhmergate Fracksausen bekommen und vorsorglich sämtliche Formen des Witzes gestrichen. Dies soll in drei Phasen umgesetzt werden. Phase Numero Uno unterbindet den Gebrauch von Satire im Allgemeinen. Das bedeutet, dass satirische Magazine wie »Titanic« und »Focus« ab sofort ohne Humor auskommen müssen. Der Pressesprecher der Regierung argumentierte, dass der »Playboy neuerdings auch ohne Möpse auskommt«. Auch musikalische Titel, die mit humoristisch anmutenden Textpassagen daherkommen, sind ab sofort tabu. Dieses Verbot macht kurzum eine gesamte Dekade Musik schlichtweg illegal – nämlich nahezu jeder Song, der in den 90ern Charts-Erfolge feiern durfte. Bleiben noch Karikaturen und Comics, die ab sofort als unverschämte Realitätsverzerrung gewertet werden. Das schließt auch Graffitti-Zeichnungen mit ein, die fortan mit blickdichten Stoff abgedeckt gehören.

Zurecht: LOL gehört verboten

Phase Zwo verbietet sogenannten Comedians, ihren Beruf auf der bisher bekannten Art und Weise auszuüben. Das schließt auch sämtliche TV-Moderator mit ein, die neuerdings von den Öffentlich-Rechtlichen als Satiriker verkauft wurden. Diese Entscheidung bewirkt, dass auch alle Scripted Reality Shows abgesetzt werden – aufgrund von unzumutbarer Realsatire. Auch Castingformate und C-Promi Sendungen wie das »Dschungelcamp« oder »Let’s Dance« werden gestrichen, weil Schadenfreude auch eine Form von ungewollter Satire darstellen kann. Die Regierung wünscht sich eine Umorientierung von einschlägig bekannten Kabarettisten wie Volker Pispers und dieser einen Pussy-Terror-Trulla. Humoristische TV-Formate wie die »heute-Show« wurden durch eine zusätzliche Ausgabe der Nachrichtensendung »heute« ersetzt.

Das ist nicht die einzige Neuerung in der zweiten Phase. Auch in Sachen Kommunikation werden zu lustige Beiträge verboten. Der Gebrauch von fröhlichen und albernen Smileys ist ebenso untersagt wie die Abkürzung LOL. Der Bundesnachrichtendienst filtert mittels modernster Technik sämtliche über das Netz versandte Nachrichten, um sie durch neutrale Grafiken, wie zum Beispiel Einhörner und Regenbögen, zu ersetzen.

Spaß haben auch ohne Humor

Die letzte Phase soll endlich Missverständnisse aus dem Weg räumen. Um dies zu erreichen, werden Ironie und Sarkasmus in Deutschland verboten. Der willkürliche Gebrauch dieser stilprägenden rhetorischen Mittel führt zur Verwirrung oder bezweckt gar gewollte Irreführung und kann bei anderen Personen Frust und Aggressionen auslösen. Darüber hinaus sollen damit auch die deutschen Botschafter entlastet werden, damit sie nicht immer und überall den Staatschefs die Pointen erklären müssen.

Im Zuge dieser massiven Neuerungen erhofft sich die Regierung mit Angela Merkel ein zeitgemäßes Lebensgefühl, welches unsere Bürger vor den Tücken des ewig lockenden Witzes bewahren soll. Nach dem Motto »Humor ist, wenn man trotzdem lacht« erhofft man sich lachende Bürger, die auch ohne Satire ihren Spaß haben.
Um auch die letzten Skeptiker von dem neuen humorbefreiten Lebenskonzept zu überzeugen, wurden dementsprechende Warnungen auf vermeintlich witziges Material gedruckt, die mit den Hinweisen auf Zigarettenschachteln vergleichbar sind. Slogans wie »Haha, sehr lustig. Über andere lachen ist feige und gemein« und »Ein Witz, dessen Pointe man erklären muss, ist kein Witz« sollen die Bürger wachrütteln.

Deutschlands Bürger reagierten zwiegespalten. Den einen blieb das Lachen im Halse stecken, während die Befürworter eine Gruppierung namens »Patriotische Europäer gegen die Veralberung des Abendlandes«, kurz PEGVDA, gründeten. Diese treffen sich jeden Donnerstag, um auch dem letzten Lachsack den Spaß zu verderben. Wie das gelingen soll, ohne dabei unfreiwillig komisch zu wirken, bleibt abzuwarten.

Beitragsbild: Die Wahrheit über deutsche Vereinsmeierei

Die Wahrheit über deutsche Vereinsmeierei

Nirgends gibt es so viele Vereine wie in Deutschland. In Wahrheit ist diese Vereinsmeierei nur eine Ausrede, um exzessiv zu backen oder sich zu betrinken.

Vereine gehören in Deutschland dazu, wie Pünktlichkeit, Bier und Sauerkraut. Sobald sich mehr als vier Personen der gleichen Interessengruppe zusammenfinden, gründen sie einen Verein. Was von außen recht putzig wirkt, ist in Wahrheit eine diktatorische Institution für Gelegenheitsalkoholiker und solche die es werden wollen, sowie für Menschen die sich gerne zur Sahnetortensklavin unterwerfen lassen.

Alles für den Verein

Egal in welchem Verein, die Werbungsphase läuft immer gleich. Angelockt vom eigentlich vorgesehenen Inhalt des Vereins denkst Du Dir, dass Squaredance oder Hasenzüchten Dich schon immer interessiert haben und es sicher lustig wäre, dies in Gesellschaft von Gleichgesinnten zu tun. Erst nach einiger Zeit wird Dir bewusst, dass hier eine strikte Hierarchie vorhanden ist. Diejenigen, welche kein einiges Leben haben und sich somit in ihrer kompletten Freizeit dem Hasenzüchten im Verein »aufopfern«, werden auf ein Podest gehievt. Okay. Seien wir ehrlich. Ein Verein ohne ein paar solcher Wahnsinniger würde nicht funktionieren und ohne die phlegmatische Schafsherde hätte kein Verein Mitglieder. Den hyperaktiven Personen aber deshalb eine solche Macht zuzugestehen, erinnert mich eher an das indische Kastensystem, als an harmonisch gemeinsames Hasenzüchten. Die eigene Laudatio fällt und steht mit Meinung des Vorsitzenden. Dieser ist Dir wohlwollend gestimmt, wenn du selbst einen Arbeitseinsatz wie ein Insasse eines tasmanischen Sträflingslagers verrichtest und bekundet dies mit einem wohlwollend angedeuteten Nicken in Deine Richtung. Dein Können und die Leidenschaft fürs Hasen züchten ist hierbei irrelevant.

Vereinsmeierei – es gibt immer was zu tun

Um sich in der Hierarchie nach oben zu buckeln, gibt es mehrere Möglichkeiten: stets zu Jahresversammlungen, Dorffesten, Fastnacht-Veranstaltungen, Auftritten. Also eigentlich immer. Aufbauen von Bestuhlung, Schmieren der obligatorischen Brötchen, Zubereitung von Salaten, Backen von Torten (natürlich kein Rührkuchen, weil die kein Schwein frisst), Logistik der Getränke, Arbeitsdienst im Thekenbereich, Spüldienst, Abbau der Bestuhlung, Endreinigung. Dazwischen natürlich noch Auftritte zur Unterhaltung der Gäste.

Dass es neben den gelangweilten Hausfrauen eventuell auch Mitglieder gibt, die neben ihrem Beruf nebst Überstunden froh sind, den eigenen Haushalt halbwegs ordentlich zu führen, scheint die Führungsriege nicht zu interessieren. Immerhin geht es um die Sache und wir sind ja nicht hier zum Spaß. Wirklich?

Vereinszweck: Backen und Bier

Es tut mir leid, aber bin ich wirklich die Einzige die denkt, dass hier etwas falsch läuft? Wenn ich in einem Verein »der Sache wegen« bin und dann überwiegend Tätigkeiten ausübe, die damit null zu tun haben. Klar, die neuen Square-Dance Kostüme müssen bezahlt werden und man will ja auch einen jährlichen Jahresausflug machen. Die Frage ist halt, ob es den Stress wirklich wert ist.

Eine klare Empfehlung zum Vereinsbeitritt spreche ich denen aus, die gerne Macht ausüben oder sich gern derselben unterwerfen, ohne gleich zu Level 2 mit Lack und Leder überzugehen. Außerdem bietet der Verein die beste Ausrede für die zeternde Hausfrau. Man geht nicht zum Saufen, nein! Man hat Vereinssitzung, Vorbesprechung, Nachbesprechung, Meeting, Krisensitzung, Gremiumbesprechung, Konferenz, Tagung, Beratung, Versammlung … Hier werden brennende Fragen mit Bier gelöscht.

Ich wünsche mir, dass wir offen damit umgehen und das Kind beim Namen nennen:

  • Buttercreme-Bitches Biesingen. Wir backen bis der Arzt kommt.
  • Schnaps-Drosseln Sulz. Vogelzüchten und alles was klar ist und lustig macht.
  • Liederkranz SM Kolbermohr. Singen und gegenseitiges beschimpfen.
  • Trinkfreunde Recklingshausen. Manchmal spielen wir auch Fußball.

In diesem Sinne: Prost! Auf die Hasen.