Alle Artikel in: Freizeit

Frei-zeit

Substantiv [die]

die Zeit, die einem außerhalb der Arbeitszeit zur freien Gestaltung verbleibt.
„In seiner Freizeit treibt er Sport.“


Die Freizeit beschreibt all die furchtbaren Dinge, die einem nach der Arbeit widerfahren können. Die Möglichkeiten scheinen hier unbegrenzt, da die Freizeitgestaltung – und somit das Unglück – für jedermann frei wählbar scheint. Selbst in den eigenen vier Wänden ist man nicht sicher.

Beispiele für Themen in dieser Rubrik:

Lebensmüde Hobbies, die nicht euch sondern auch eure Umwelt nachhaltig deprimieren
Kulturelle Ernüchterungen, von denen man sich vorher mehr versprach
Feier- und Gedenktage, die man besser schon im Kalender ignoriert hätte
Wein, Weib und Gesang – oder eher Fressen, Saufen und YouTube
Filme, Bücher, Musiken, die Dich zum Schlechten veränderten

Beitragsbild: Dinge, die ich nicht verstehe: Bartöl

Dinge, die ich nicht verstehe: Bartöl

Letztens stand ich mehr als 30 Minuten ratlos in einer Drogerie herum und streichelte meinen Bart. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis nach mehr Flausch. Mein Bart sollte sich sanfter anfühlen, weich und zerbrechlich wie ein kleiner Vogel. Vor mir türmten sich haufenweise Produkte, von denen ich zuvor noch nie gehört habe. Neben »Clean Brew«, »Classic Pomade« und einer Bartbürste mit Wildschweinborsten braucht der Mann von Welt für einen erfolgreichen Bart scheinbar zwingend Bartöl. Seit über einer Dekade bin ich nun Bartträger und kam bislang wunderbar ohne spezielle Pflegeprodukte aus. Wenn ich ehrlich bin, entstand mein Gesichtsgestrüpp aus einer Not heraus: Rasierklingen waren mir zu teuer, von daher strebte ich einen verwegenen Look an. Und jetzt? Ohne Zaster kein gestylter Flaum.

Beitragsbild: 25. November, der Tag des Hutes

25. November, der Tag des Hutes Unangenehm auffallen – mit Stil

Hüte sind völlig out. Man ruiniert sich im schlimmsten Fall die Frisur, wenn man einen trägt. Im Mittelalter bis in die frühe Neuzeit – ja, da waren Hüte angebracht. Wenn man auf Reisen ging und bei Wind und Wetter auf dem Kutschbock saß, gab es nichts Besseres als einen Hut. Aber heute? Es gibt kaum Gründe überhaupt vor die Tür zu gehen. Und wozu sollte man einen Hut tragen, wenn man Zuhause sitzt und im Internet surft …

Beitragsbild: Kalsarikannit - Ein Wochenende ohne Hose

Ein Wochenende ohne Hose

Die Finnen haben ein schönes Wort für Verwahrlosung: Kalsarikannit. Kalsariwas? Kann man das essen? Mitnichten! Eine Website namens »This is Finland« erläutert die Bedeutung des Wort für uns Unwissende. Das Gefühl, wenn man sich allein zu Hause, nur mit Unterwäsche bekleidet, betrinkt – ohne jegliche Absicht, noch auszugehen. Hey, Moment. Ist das nicht genau das, was ich suchte? Ein Wort, welches meinen unappetitlichen Gammelzustand an Wochenenden ins rechte Licht rückt? Anstatt mich peinlich herauszureden und aberwitzige Geschichten zu erfinden, kann ich auf die Frage »Hey, was machste am WE?!« entspannt und gleichzeitig stolz verkünden, dass Kalsarikannit auf der To-Do-Liste steht.

Beitragsbild: Teste deine Empörung

Teste deine Empörung

Aufkommende Empörung lässt sich wunderbar nutzen, um sich selbst ins rechte Licht zu rücken. Außenstehende kreiden mit Getöse offensichtliche Fehler an und sichern sich somit ihren Platz auf der imaginären Liste der coolen Leute. Früher nannte man solche Besserwisser schlicht und einfach Klugscheißer oder Korinthenkacker, aber die Zeiten sind vorbei. Politische Korrektheit ist ein Muss und jede Person, die sich nicht an die ungeschriebenen Spielregeln hält, muss mit der vollen Ladung Empörung rechnen.

Beitragsbild: Rezension "Papa ruft an" von Bastian Bielendorfer

Wenn der Präsident von Klugscheißistan anruft Rezension: »Papa ruft an« - Bastian Bielendorfer

Wenn Papa anruft, sieht man Chewbacca auf dem Handydisplay und hört ein ausdruckstarkes Schmatzen. So werden in Bielendorfers »Papa ruft an« zahlreiche Unterhaltungen zwischen Vater und Sohn eingeleitet. Das Bild wurde heimlich von seiner Frau Nadja aufs Handy gemogelt und sein Vater verschwendet ungern Ressourcen für ein schnödes »Hallo«. Es dauert nicht lange, bis Papa seinem Sohn den Grund des Anrufes nennt. Wahrscheinlich ist irgendwas ordentlich in die Hose gegangen. Das kann zum Beispiel eine überschäumende Waschmaschine sein, die aus der Not heraus mit Shampoo gefüllt wurde oder ein USB-Stick, der zum Aufladen in einer Steckdose landete. Sollte mal nicht der Weltfrieden auf der Kippe stehen, werden alte Fotoalben durchblättert, um den Sohn vor seiner Frau bodenlos zu blamieren. Solchen Sadismus lobe ich mir!

Beitragsbild: Dinge, die ich nicht verstehe: WhatsApp-Gruppen

Dinge, die ich nicht verstehe: WhatsApp-Gruppen

Sophie hat die Gruppe »Drei Todesfälle und eine Hochzeit« eröffnet. Sie kam auf die glänzende Idee all ihre Kontakte zwecks anstehender Hochzeitsvorbereitungen ihrer besten Freundin in eine WhatsApp-Gruppe einzuladen. Natürlich ohne zuvor nachzufragen, ob denn alle möglichen Teilnehmer damit einverstanden wären. Es dauert nicht lange, bis die ersten unfreiwilligen Gruppenmitglieder ihre Verwunderung äußern.

Beitragsbild: Lobhudelei der Primark-Tüte

Lobhudelei für die Primark-Tüte

In Deutschland gibt es gegenwärtig 22 Filialen des Klamotten-Konsumtempels »Primark«. Von innen gesehen haben muss einen solchen Schuppen nicht, jedoch dürften die dazugehörigen Primark-Tüten bekannt sein. Meine erste Begegnung mit der Tüte war vor ein paar Jahren in Köln. Ganze Schwärme von Shopping-Verrückten, die gleich mit mehreren dieser höchst unattraktiven Tasche durch die Einkaufsstraße zogen. Der Werbeeffekt wirkte, die Dinger erregten meine Aufmerksamkeit und ich beäugte seit dem Tage jeden misstrauisch, der damit unterwegs war.

Beitragsbild: Die sieben Todsünden – dargestellt durch Häschen

Die sieben Todsünden – dargestellt durch Häschen

Heute mal ein wenig Vergangenheitsbewältigung. Eigentlich wollte ich ja über Primark-Tüten schreiben, aber das muss nun noch ein paar Tage warten. Beim Stöbern in alten Dateien stieß ich auf alte Zeichnungen von mir, die ich mit dem Programm Paint anfertigte. Mon dieu! War ich am Ende! Sie wirken hastig, talentfrei und vor allem wie unterste Schublade. Aber im Nachhinein wirken die bescheidenen Werke verstörend und belustigend zugleich. Auf den insgesamt sieben Kritzeleien sind die Todsünden zu sehen, veranschaulicht durch Häschen. Keine Ahnung, wann ich sie genau anfertigte, aber es werden gewiss 10 bis 15 Jahre sein.

Beitragsbild: Taste Freeze – Wenn du zu alt für neue Musik bist

Taste Freeze – Wenn du zu alt für neue Musik bist

Mich amüsiert es, wenn Frauen Mitte 30 zu alten Beats vom Wu-Tang Clan abgehen. Ebenso belustigend empfinde ich Männer nahe der Midlife-Crisis, die jeden Riff à la Nirvana mit »DAS war noch Musik!« kommentieren. Sie können nichts dafür, es liegt tatsächlich am fortgeschrittenen Alter. Das Phänomen schimpft sich »Taste Freeze« und umschreibt das Unvermögen, sich ab einem gewissen Alter auf aktuelle Pop-Musik einzulassen.

Beitragsbild: Probleme, die du vor 20 Jahren nicht hattest

Probleme, die du vor 20 Jahren noch nicht hattest

Nicht ohne mein Handy. So könnte man unseren derzeitigen Alltag beschreiben. Immer online, immer in Kontakt und jede Mahlzeit muss vorab fotografiert werden. Wer sehnt sich da nicht zurück? Zu den unkomplizierten Tagen unserer Jugend. Nur eine handvoll Fernsehprogramme, echte Bücher und Menschen, die man vorzugsweise offline traf. Das Neuland bescherte uns lauter unverzichtbare Geräte mit kleinem »i« im Namen, welche unsere Verhaltensweise im Alltag neu ordnete.