Neueste Artikel

Beitragsbild: Nein, es geht nicht immer um dich

Nein, es geht nicht immer um dich Narzissten haben kein Ohr für dein Belange

Ich, ich, ich und nochmal ich! Wurdest du schon einmal in einer Unterhaltung ausgebremst, weil dein Gegenüber lieber über sich selbst berichten wollte?

Kommt den meisten gewiss bekannt vor: man klagt über heftige Kopfschmerzen und das Gegenüber sagt: »Das ist gar nichts gegen meinen letzten Kater. Ich brauchte bis 20.34 Uhr, um meine Hose zu finden«. Manche Narzissten weisen beim Smalltalk einen exorbitanten Mangel an Empathie und Geduld auf. Wo liegen die Gründe? Ist es es Neid, weil man dem anderen keinerlei Erfahrungen gönnt? Oder ist der auf Kohlen sitzende Zuhörer nicht aufnahmefähig? Letzteres könnte eine Begleiterscheinung der Generation Selfie sein; es drängt sich der Verdacht auf, dass für einige simple Kommunikation kein Austausch mehr ist, sondern nur noch ein Vergleich.

Komm zur Sache, Baby

Eine gewagte Gegenthese wäre, dass ein Großteil absolut uninteressantes Zeug erzählt. Banaler Kram, der gar keine reflektierte Nachfrage benötigt. Auf dem man nur noch »Ich auch!« antworten kann und infolgedessen selbst los legt. Was soll man schon auf »Blöd, im Supermarkt gab es gestern keine fettreduzierte Milch mehr« Sinnvolles beisteuern? »Oh, das ist ja traurig. Wie hast du dieses Desaster überstanden« oder »Ich kann mir vorstellen, wie schmerzhaft diese Erfahrung war. Erzähl mehr«? Da hilft in vielen Fällen nur ein Verweis auf eine Alternative nach dem Motto »Bei mir umme Ecke gab es noch welche«.

Der Mittelpunkt der Welt bin ich

Aber häufig erfolgt eine Unterbrechung durch einen Ich, Ich, Ich Einwurf, der möglicherweise auf narzisstische Wesenszüge hinweist. Exzentrische, passiv-aggressive Zuhörer, die nur auf ihren Moment im Rampenlicht der Unterhaltung lauern. Die eigene Bedeutung rückt in den Mittelpunkt, genauer das Verlangen nach Bewunderung gepaart mit mangelhafter Empathie. Ich behaupte, dass die unpersönliche Kommunikation via Smartphone, Facebook und Co. Einfluss darauf hat. Sie lehrte uns im Laufe der Zeit eine vollkommen andere Art und Weise des Dialogs. Konversationen, die ohne Mimik, Rhetorik und Gestik funktionieren und somit zu großen Teilen in der eigenen Hirnstube interpretiert werden.

Spiegeln oder Ignorieren?

Wie geht man nun mit Dialognarzissten um? Da bleibt wohl oder übel nur das Aussitzen beziehungsweise Zuhören. Also das, was sie selbst nicht auf die Kette kriegen. Es wird ja irgendwo Gründe für das Verhalten geben. Vielleicht hört denen daheim niemand zu. Möglicherweise brauchen sie das Quäntchen mehr Aufmerksamkeit. Natürlich kannst du einfach das Gespräch abbrechen, sofern es nicht der Chef ist. Oder den Spieß einfach umdrehen, indem du auf »Du warst im Urlaub? Also ich war letztes Jahr auf den Malediven und es war sehr schön« mit »Du warst auf den Malediven? Dort war ich schon zwei Mal, doch nun plane ich Irland« konterst. Könnte nur ein anstrengendes Gespräch werden.

Ein großer Teil dieses Verhaltens begründet sich in der Unsicherheit des Unterbrechers. Auch wenn man ihm oder ihr am liebsten ein »Halt die Klappe! Es geht gerade nicht um dich!« um die Ohren hauen würde, sind sie eigentlich nur gehemmt und unbeholfen. Lasse reden! Und wenn sie kein Ohr für deine Kopfschmerzen haben, bitte sie wenigstens um eine Kopfschmerztablette.

Beitragsbild: Einloggen mal anders: die Zukunft des Sex

Einloggen mal anders: die Zukunft des Sex Über Robotergefummel, Cybersex und VR-Puffs

Bilüp, tütntüt, schlüüürps, die Zukunft des Sex erinnert an Westworld und wird uns Roboterbeischlaf auf Knopfdruck bescheren. Please stand by.

In unzähligen Sci-Fi Verfilmungen wird die Bedrohung der Menschheit durch künstliche Intelligenz bzw. durch durchgedrehte Roboter thematisiert. Bislang wurde prüde und verklemmt der Bereich Sexualität außer Acht gelassen. Dabei ist die Vorstellung des menschlichen Ablebens in Bezug auf Robobeischlaf nicht einmal abwegig. Die Zukunft des Sex wird bestimmt durch Roboter, Hologramme und virtuelle Realitäten. Man stelle sich vor, der immer weiter verbreitete Staubsaugerroboter übernimmt die lästige Onanie, die Drone projiziert einsatzbereite Pornostars ins Schlafzimmer und das Virtual-Reality-Bordell lädt täglich zur Happy-Hour ein. Übertrieben? Sag das den Leuten, die bereits jetzt Sex mit stinknormalen Staubsaugern haben.

Digital statt oral: Sex auf Knopfdruck

Eins haben diese Sextechniken der Zukunft gemeinsam: man kann sie auch alleine im stillen Kämmerlein durchführen. Kein stundenlanges Gewische bei Tinder, keine durchzechten Nächte mehr in abgefuckten Kneipen. VR-Brille auf, Hose runter und ab geht die Post. Hat den kleinen aber entscheidenden Nachteil, dass das Fortbestehen der Menschheit durch mangelhaften Sozialkontakt stark beeinträchtigt wird. Keine Kinder, keine Zukunft. Die Maschinen brauchen keinen Terminator, um uns auszulöschen; sie brauchen nur jederzeit verfügbare Sexangebote.

Bereits jetzt sind erschreckend realistische Roboter in der Entwicklung, die ausschließlich der sexuellen Befriedigung dienen sollen. Allen voran »Realbotix«, eine Sexpuppe, mit der man dank künstlicher Intelligenz sogar einheizenden Smalltalk führen kann. 60.000 Dollar soll der Spaß kosten. Sollte man irgendwann keine Lust mehr auf Blondinen verspüren, lässt sich der Kopf abschrauben und durch einen anderen Look ersetzen. Es gibt sogar einen Knopf zum Ausschalten. Das Reizen und der Flirt müssen weichen; statt Verführen und intensivem Blickkontakt gibt es in der Zukunft nur noch Dirty-Talk auf Ansage und kühles Silikon. Nicht einmal eine Tanzeinlage mit Striptease kommt mehr in Frage, da Sexroboter höchstens den Robot Dance beherrschen.

Beunruhigende Ehehygiene der Zukunft

Werfen wir aber einen Blick in die Gegenwart. Es gibt bereits heutzutage verstörende Sex-Trends, die vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wären. Ein im Vergleich harmloses Beispiel wären die verruchten Angebote des Onlineübernachtungsdiensts Airbnb. Da ist es nicht ungewöhnlich, wenn Unterkünfte für Schäferstündchen oder gar Orgien vermietet werden. Manchmal entstehen daraus sogar frivole Filmchen, die man sonst nur auf einschlägigen Pornofilm-Seiten findet – wenn der Gastgeber das Liebesspiel heimlich gefilmt hat.

Ein anderes Beispiel wäre das Sextoy »We-Vibe 4 Plus«, ein ausgezeichnetes Spielzeug für Paare, welches sogar via App gesteuert werden kann. Das ermöglicht dem Hersteller, jeden Gebrauch des Geräts zu protokollieren und somit astreine Bewegungsprofile der horizontalen Art zu erstellen. Da müssen Google und Amazon noch etwas nachbessern. Deren Produkte »Amazon Echo« und »Google Home« werden wohl zukünftig jedes Techtelmechtel mitbekommen, von unseren Smartphones (Stichworte Sexting und Selfies) ganz abgesehen. Ist das Zukunftsmusik (an der Stelle habe ich mir den Ausdruck Fiktion verkniffen, höhö) oder bereits Alltag? Wie dem auch sei: besonders Ungeduldige können sich flach auf den Boden legen und warten, bis der Staubsauger anrollt.

Beitragsbild: Bleib am besten einfach liegen

Bleib am besten einfach liegen Die besten Artikel der Rubrik »Gesundheit«

Die beliebtesten Texte und Favoriten der Rubrik »Gesundheit« auf einen Blick. Warum gegen Joggen und Yoga nur Alkohol hilft und wie eine 365-Tage-Depression abläuft.

Die »Gesundheit« wird – ähnlich wie Freiheit – von vielen als selbst selbstverständlich angesehen. Erst wenn erste Gebrauchsspuren und Abnutzungserscheinungen auftreten, beginnt der Kampf gegen Falten und Fettpolster. Wir wollen möglichst alt werden (warum eigentlich?) und fürchten uns vor grausamen Erkrankungen wie der Männergrippe. Um uns davor (und vor dem Gejammer der Männer) zu schützen, nehmen wir allerhand auf uns … steinigen uns im Wellness-Urlaub oder ertragen spontane Methanausstöße durch Yoga.

In der Rubrik »Gesundheit« findet ihr jede Menge Artikel zu den angesprochenen Themen und Persönlichkeitstests wie »Bist Du ein Hypochonder?«. Sollte der eine oder andere Sportfanatiker sich auf den Schlips getreten fühlen, empfehle ich die Lektüre von »Streitlust – Wieso Streiten gut für die geschundene Seele ist«.

Depressionen für jede Jahreszeit

Nur weil Depressionen im Rahmen dieses satirischen Blogs behandelt werden, soll das keine Verharmlosung sein. Hochinteressant ist jedoch, dass es scheinbar für nahezu jede Jahreszeit die passende depressive Phase zu geben scheint – mit speziellen Eigenarten und einem eigenen Flair. Manchmal nerven die Jahreszeiten per se so gewaltig, dass sie Niedergeschlagenheit auslösen können! Zum Beispiel der Frühling mit seinen widerlich verliebten Pärchen, die angeberisch durch den Park spazieren und den Weg versperren. Noch übler wird es nur im Sommer, wenn man stets zum Grillen gezwungen wird. Es gibt kein Entrinnen! Die Klamotten stinken nach Rauch, man sieht Wohnungen nur noch vom Garten/Balkon aus und aufgrund der gewaltigen Fleischladung wird man selbst zur Wurst.

Kurz nach dem Verkauf erster Weihnachtsartikel im Aldi beginnt der Herbst, der mit saftigen Grippewellen und Dauerregen unsere Nerven strapaziert. Das große Unheil offenbart sich erwartungsgemäß erst im Winter, wenn die Selbstmordrate steigt und Weihnachten letztendlich unausweichlich wird. Spoiler: du wirst fett, ständig frieren und täglich auf deine Pakete warten.

Sport ist Mord und andere Freizeitgestaltungen

Es soll ja Leute geben, die sich freiwillig dem Sport hingeben. So viel Langeweile muss ich erst einmal haben! Entkräftend muss ich zugeben, dass dieses Thema natürlich auch seinen Weg in diverse Artikel fand, alleine schon aus Schadenfreude. Allen voran stand meine fiktive Erfahrung in Sachen Yoga im Raum; in dem Artikel »Nie wieder Yoga oder wie mich Yoga zur Vernunft brachte« beschreibe ich, wie ich der Mattensport mit Sonnengruß mir den Weg zum Alkoholismus ebnete. Melanie Messinger beschrieb in »Nordic Walking – ein Selbstversuch« eine vergleichbar absurde Situation, in der man sich hochmotiviert ins Geschehen stöckelt, nur um gnadenlos überholt zu werden.

Beliebt sind nach wie vor die Übungen in dem Artikel »Frühsport für Pessimisten«. Besonders die die Einheit »Der Welt ins Gesicht treten«, die sich vage an üblicher Gymnastik à la Chuck Norris orientiert, wurde begeistert aufgenommen und löste eine wahre Körperverletzungswelle aus. Bleibt noch der anklagende Beitrag »Joggen – einfach nur peinlich«, der die Scham des Schlabberhosen-Marathons nehmen soll, aber stattdessen nur noch weitere Argumente für einen unsportlichen Körper bietet.

Krankheiten, die so neu sind, dass Du sie nicht einmal googeln kannst

Was wäre eine Rubrik, die sich um das Thema Gesundheit dreht und keine einzige Krankheit behandelt? Aus diesem Grund beschreibt Miesepeters zahlreiche Erkrankungen, wobei das Hauptaugenmerk auf eher spezielle oder hochaktuelle Fälle gerichtet ist. Spitzenreiter ist die brandgefährliche Männergrippe, die in »Warum man Männerschnupfen ernst nehmen sollte« anschaulich durchleuchtet wird. Abgesehen von diesem ernsten Thema werden auch neumodische Erkrankungen erwähnt, die sich mit den Begleiterscheinungen der exzessiven Handynutzung verbreiteten: »Phantomklingeln – Pseudo-Anrufe via Handy« und »Nomophobie: Die Angst, nicht erreichbar zu sein«.

Kommen wir zum Abschluss noch einmal auf die Depressionen zurück: so brachte der Artikel »Facebook-Depression: Vergleiche Dich krank« neben Fake-News und alternativen Fakten noch weitere Aspekte bei der Nutzung von Facebook mit sich, die uns Kopfschmerzen bereiten. Wie man es macht, ob faul vor der Unterhaltungselektronik oder schwitzend an den Geräten, besonders gesundheitsförderlich bleibt am Ende nur eins: einfach liegen bleiben.

Beitragsbild: Ausgebrannt, aber stets bemüht

Ausgebrannt, aber stets bemüht Die besten Artikel in der Rubrik »Arbeit«

Die beliebtesten Texte und Favoriten der Rubrik »Arbeit« auf einen Blick. Schlimme Jobs, Anleitungen für Faule und üble Fragen beim Bewerbungsgespräch – in Form eines Arbeitszeugnisses.

Die Rubrik »Arbeit«, geboren am 27.10.2014 am Rhein, ist seit exakt diesem Zeitpunkt bei Miesepeters als Themenbereich tätig. Die Arbeit beschreibt somit den miserablen Zustand, der vor der heißgeliebten Freizeit stattfindet. Man schafft dank der Maloche die perfekte Grundlage für ein umfangreiches und ertragreiches Unglück. Klassische Beispiele für den Tätigkeitsbereich wären Mobbing, Kündigung, Burnout und Pausenbrotneid.

Gerne bestätigen wir der Rubrik eine außerordentlich hohe deprimierende Sachkompetenz. Allein durch ihr herausragendes und strategisches Miesmachen in dem Artikel »Montagsdepression: Ein typischer Ablauf« sicherte sie sich höchstes Mitgefühl sämtlicher Angestellten und den Hass vieler Abteilungsleiter. Zum Nutzen des Unternehmens erweiterte (und verspielte) sie jedoch ihre Sympathien dank des Beitrags »Wie man sich bei Kollegen unbeliebt macht«. Aufgrund ihrer unpräzisen Analysefähigkeiten und ihrer sehr kurzen Aufmerksamkeitssspanne fand sie beschämende Lösungen, die sie konsequent und ohne jede Hoffnung in die Praxis umsetzte, wie zum Beispiel in »5 Tipps für mehr Stress im Job«.

Schlimme Berufe bzw. Jobs, die keiner machen will

Die Thematik Arbeit ist ein unterdurchschnittlich aktualisierter Menüpunkt, die jeden Klick nach Aufforderung bemerkt. Auch in Stresssituationen (Auslaufende eBay-Auktion, nächster Level startet, Freundin stresst) bemüht sie sich … trotz qualitativer und quantitativer Lücken. Umsichtig, wenig gewissenhaft und ungenau widmete sich die Arbeit besonders den »Schlimmen Berufen«, wie unter anderem Fotografen, Informatiker, Aussortierer bei Facebook und dem Typen, der überfahrene Tiere wegräumt.

Frauenquote und Kleingedrucktes

Durch ihr überaus sinnfreies Vorgehen und ihren sehr einnehmenden Stil konnte die Rubrik Arbeit ihre Projekte stets mit äußerster Unzuverlässigkeit sang- und klanglos abschließen. Besonders Melanie Messinger demotivierte mit Themen wie »Was Frauen von Männern lernen können« und »Sexismus im Büro«, in denen nachhaltig aus weiblicher Perspektive der Arbeitsalltag geschildert wird. Doch auch Berufsanwärter bzw. -anfänger finden in dem Text »Berufswahl oder Berufsqual?« erste Hinweise für die Auswahl der passenden Tretmühle.

Das halbe Leben

Arbeit war als schlechtes Beispiel jederzeit voll anerkannt, wobei ihr mangelnder Einsatz unsere niedrigsten Erwartungen nicht nur enttäuschte, sondern oftmals sogar unterbot. Als Führungskraft bemühte sie sich stets um Integrationsfähigkeit, doch scheiterte bereits an den »10 fiesesten Fragen beim Bewerbungs­gespräch«. Sie verstand es jederzeit, alle Mitarbeiter ihres Teams entsprechend ihrer Persönlichkeit und Kompetenz bei der Pausengestaltung (Rauchen oder direkt Wodka?) einzubeziehen und konnte so ein unerträgliches Arbeitsklima schaffen, wie mit der Sammlung »Schlechte-Laune-Songs für Morgenmuffel« – schlimmer als jede Weihnachtsfeier.

Die Arbeit hat sich bemüht, den Anforderungen gerecht zu werden. Doch kam sie mit allen Ansprechpartnern kaum zurecht. Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Externen war jederzeit unterirdisch, was sie in »Wie du auf der Arbeit total beschäftigt wirkst« unter Beweis stellte.

Wir bedanken uns für die letztendliche Kündigung und verlassen uns in gegenseitigem Einvernehmen.

Beitragsbild: Bist Du ein Hypochonder?

Test: Bist Du ein Hypochonder? Jammerlappen oder Ignorant? Finde es heraus

Bist Du einer von denen, die »Ich bin erblindet!« kreischen, ehe sie das Licht anschalten? Finde es heraus mit dem Test: »Bist Du ein Hypochonder«.

Die Grippewelle schwabbt wieder über das Land und alle Unversehrten googeln so lange nach Symptomen, bis endlich etwas passt. Kratzen im Hals? Exzessives Schnarchen. Jucken am ganzen Körper? Tollwut. Schmerzen beim Joggen? Becken- oder Dammbruch. Dabei lautet die Diagnose häufig »Falscher Alarm« und man hat sich seine Wehwehchen bloß eingebildet. In solchen Fällen spricht man von Hypochondrie, das Einbilden von Krankheiten.

Hypochonder: Der eingebildete Kranke

Eingebildete Kranke stellen unser aller Geduld auf die Probe. Sie belegen hartnäckig die Sitze im Wartezimmer und berichten ungefragt über ihre zuweilen unappetitlichen Krankheitserscheinungen. Die BILD-Zeitung ging in einem Artikel so gar so weit, die gesamte Nation als »Hypochonder-Gesellschaft« zu bezeichnen; eine Gesellschaft, die Angst vor allem hat. Ob dem tatsächlich so ist, steht offen zur Diskussion. Freilich hat unser wachsendes Bedürfnis nach Sicherheit unangenehme Folgen, wie zum Beispiel die regelmäßige Einnahme von Medikamenten zur Vorsorge. Eine Pille gegen Müdigkeit, ein Spray gegen Magenbeschwerden und Nasenpropfen gegen unangenehme bis giftige Ausdünstungen. Hysterie, welche die Kassen der Pharma-Industrie füllt?

Es ist paradox. Die Gesellschaft wird heutzutage älter als je zuvor, zeitgleich steigt aber die Zahl der Hypochonder. Vielleicht spielt da die Sehnsucht nach etwas mehr Drama im Alltag eine Rolle – oder man möchte ab und zu einfach mal bemuttert werden. Dabei ist das Einbilden von Krankheiten gar nicht mal so ungefährlich. Laut einer Studie aus dem Jahr 2016 leiden 7.000 Hypochonder an einem erhöhten Risiko für das Erleiden von Herzkrankheiten. Die angespannte Erwartungshaltung ist anscheinend nicht gut fürs Karma.

Teste Dich: Hast Du Dir Deine letzte AU nur eingebildet?

Nun hast Du die Gelegenheit, Dich selbst zu testen. Bist Du ein Jammerlappen oder ein totaler Ignorant, was Deine Gesundheit angeht? Zehn klitzekleine Fragen geben Dir Auskunft. Solltest Du beim hastigen Anklicken den Verdacht auf eine Sehnenscheidenentzündung verspüren, solltest Du direkt ein Zimmer im Hospital Deiner Wahl mieten.

Beitragsbild: Du hast eh keine Chance

Du hast eh keine Chance Die besten Artikel in der Rubrik »Ratgeber«

Die beliebtesten Texte und Favoriten der Rubrik »Ratgeber« auf einen Blick. Demotivationsfragen, verzweifelte Männer und Anleitungen zum Unglücklichsein.

Miesepeters stellt sich selbst vor: die Rubrik »Ratgeber« umfasst allerhand Anleitungen und To-Do-Listen, die wahrscheinlich alle nennenswerten Bereiche des Alltags abdecken, wie zum Beispiel ob man Weihnachten mitwichteln muss. Ein Herzstück dieser Rubrik sind die Demotivationsfragen, die (wie der Name schon sagt) jegliche Motivation im Keim ersticken soll. Pessimisten aus Überzeugung kennen diesen Vorgangs des »Zerdenkens« nur zu gut. Man grübelt so lange über etwas nach, bis es absolut sinnfrei bzw. schwachsinnig erscheint – oder es sich halt von selbst erledigt. Dies und weitere Anleitungen zum Scheitern in der Rubrik Ratgeber. Endlich gescheit scheitern!

Happy Endings gibt es nur in Hollywood

Ein Dauerbrenner in der Rubrik Miteinander sind die sogenannten Demotivationsfragen. Dort werden Phänomene und Alltagssituationen so pessimistisch und detailreich auseinanderklamüsert, bis sie bis zur Unerträglichkeit zerredet wurden. Knallharte Fakten, entzaubernde Aufklärungsarbeit und unverschämte Vorurteile lassen augenscheinlich harmlose Fragen wie »Ist das Smartphone des Partners tabu?« oder »Muss ich beim Anstoßen dem Gegenüber in die Augen starren?« schnell zu Motivationshilfen für den nächsten Fenstersprung werden. Auch schwierige Themen wie »Warum schreibt er nicht zurück?«, »Lebe Deinen Traum – Alles nur bla bla?« und der Evergreen »Wie lange dauert guter Sex?« beschäftigten die Leser und Leserinnen, die hier ernüchternde Antworten fanden. Ein persönlicher Favorit war stets die Demotivationsfrage »Muss ich eine Meinung haben oder sie gar äußern?«, zu der es immer noch keine befriedigende Antwort zu geben scheint.

Männer können Ratschläge besonders gut gebrauchen

Eine besonders gelungene Studie mit dem furchterregenden Titel »Weibchen vergraulen dank Körpersprache« legte Nadine Goutrié vor. Ihre Erkenntnisse waren dermaßen weitreichend, dass sie die gesammelten Thesen in insgesamt zwei Beiträge verpacken musste. Zum einen »Der Gang« und ergänzend »Der Tanz«, die jeweils an männlichen Grobmotorikern kein gutes Haar lassen. Ohnehin ist in der Rubrik Ratgeber Küchentischpsychologie in Hinsicht auf Geschlechterrollen ein wiederkehrendes Thema. So machten besonders die Beiträge »Hey Du – Wie man Frauen richtig anschreibt«, »Anleitung für Kerle – Wie werde ich ein richtiger Mann« (mit Ratschlägen wie »Lösche ihre Nacktbilder bei einer Trennung«) und »Der Knigge für den an­ge­hen­den Frauenfeind« einen nachhaltigen Eindruck, der bis heute heute die Unfähigkeit des angeblich starken Geschlechts unterstreicht.

Von Tütensuppen lernen

Miesepeters bietet aber auch Anleitungen zum Unglücklichsein, die auch ohne offene Fragen oder gar Männer umsetzbar sind. Der Text »Warum Du mehr alleine unternehmen solltest« richtet sich an all jene, die ihren verschwundenen Lebensmut gerne mit sich alleine aushandeln wollen. Der nächste Schritt kann in solchen Fällen nur noch lauten »Und Tschüss – Wie man spurlos verschwindet«, einer der beliebtesten Beiträge dieser Sammlung. Wobei ich an dieser Stelle einräumen muss, dass diese Anleitung bei korrekter Anwendung auch durchaus Glück statt Unglück bescheren kann.

Für alle, die auf alle Fälle sicher gehen wollen, empfiehlt sich das Küchendrama von Nadine Goutrié mit dem Titel »Hilfreiche Tipps zur Steigerung der Wut«. Der Ausdruck vor Wut kochen wurde wahrscheinlich noch nie wörtlicher genommen, wenn die Autorin bereits beim Öffnen der Tütensuppe Amok läuft. Es soll ja zartbesaitete Personen (»Spießer«) geben, die mit solchen Gefühlsausbrüchen nichts anfangen können. Denjenigen lege ich die Lektüre des Beitrags »Wie man mit Kritik umgeht« ans Herz – dort lernt man nicht nur den Umgang mit unangenehmen Worten und Begegnungen, sondern auch noch die passende Antwort darauf.

Beitragsbild: Wir haben alles, aber können nichts

Wir haben alles, aber können nichts Warum weniger Möglichkeiten mehr Kreativität bedeuten können

Durch viele Möglichkeiten entsteht große Kreativität? Mitnichten. Mit dem Fokus auf die Bequemlichkeit waren wir nie untätiger oder sogar unfähiger als heute.

Zu Beginn direkt ein Spoiler: spätestens mit der Einführung einer Taste für Kreativität sind wir verloren. Sämtliche Mitmenschen würden mit sofortiger Wirkung all ihre Ideen aufgeben und ihre Mühe nur noch darauf verwenden, z.B. eine unterhaltsame Serie für den Abend auszusuchen. Technische Errungenschaften wie der ominöse Thermomix werben mit erheblichen Zeitersparnissen und schaffen erstaunliche Ergebnisse selbst bei denen, die mit sonst Wasser kochen überfordert sind. Die Alternativen wären aufwendig und anstrengend. Wozu ins Zeug legen, wenn es doch weitaus leichtere Varianten gibt? Für jede Anforderung gibt es einen Knopf, eine Suchmaschine oder eine App.

Filter und Remakes statt Kreativität

Vor einigen Tagen lauschte ich eine Episode des Psycho-Talk Podcasts mit dem Titel »Die Macht der Bilder«, in der nebenbei eine Bemerkung geäußert wurde, die mich nachhaltig beschäftigte. Die Ausgabe behandelte das Thema der Fotografie und die Wirkung von Bildern; es wurde vermutet, dass weniger Möglichkeiten kreative Denkprozesse fördern würden. Das sprach mich direkt an, dem konnte ich ohne Weiteres zustimmen. Besonders im Bereich der Fotografie wird der Gedanke dahinter deutlich: während aktuell die Funktionen am Smartphone (Stichwort Filter, automatischer Weißabgleich usw.) die Qualität einer Aufnahme sichern, würde eine analoge Kamera so manchen selbsternannten Fotografen maßgeblich überfordern.

Nehmen wir das Beispiel des anfangs erwähnten Thermomixers hinzu, zeichnet sich eine für die Kreativität im Allgemeinen gefährliche Bequemlichkeit ab, die unsere Gesellschaft auf leisen Pfoten verändert hat. Es wird weniger auf Einfallsreichtum gesetzt, sondern man strengt sich an, beim Konsumenten die richtigen Knöpfe zu drücken. Diese würden die Label »Faulheit«, »Zeitmangel« und »Angst« tragen.

Warum Angst? Weil ein Erfolgsrezept gerne aufgekocht wird. Anstatt etwas zu riskieren, wird aus Angst vor einer Blamage oder des Scheiterns eine bereits bewährte Universallösung vorgezogen. Diesen Schritt kann man besonders in der Unterhaltungsbranche beobachten. Anstatt neuartige Werke und Konzepte zu produzieren, wird uns der xte Aufguss einer erfolgreichen Filmreihe vorgesetzt. Lieber gut aufgewärmt, als den Geschmack nicht zu treffen. Dass diese Art und Weise wenig Platz für innovative Ideen und Kreativität bietet, erklärt sich von selbst.

Weniger ist mehr

Vielleicht wären Einschränkungen in den Möglichkeiten eine Lösung. Dabei denke ich an meine ersten zagen Gehversuche im Internet zurück. Da gab es keine vernetzten Datenkraken und nicht unzählige Video-Tutorials, die mir erklären, wie ich meine Schnürsenkel zubinden kann. Stattdessen diente mir das Netz als Quelle der Inspiration – Inhalte musste ich selber schaffen. Keine Spur von Knöpfen, die mir die Kopfarbeit abnahmen. Schreiben statt teilen, Stöbern statt Ein-Klick-Bestellungen.

Mit Hilfe präziser Technik und ausgefeilter Programmierung übernimmt ein Staubsaugroboter lästige Hausarbeit und diverse Apps listen meine Termine und Freizeitplanungen auf. Nachrichten werden auf eine Schlagzeile reduziert, damit ich nicht mehr den gesamten Artikel lesen muss. Alles zur Entlastung meines Kopfes? Hoch lebe die Bequemlichkeit? Die Vermutung liegt nahe, dass sich dort eh allerhand Unnötiges tummelt, wie zum Beispiel »Ob mein Akku das durchhält?« oder »Ob ich noch ein Hashtag mehr benutzen sollte?«.

Natürlich möchte ich damit nicht zur Verschrottung all unserer Alltagshilfen aufrufen. Aber womöglich würde beispielsweise die bewusste Wahl zur analogen Fotokamera nicht nur das Erlebnis und die Ergebnisse verbessern, sondern auch etwas Leben in die Bude bringen. Wir haben verlernt, Entscheidungen zu treffen.

Beitragsbild: Nur Monster beenden Sätze mit einem Punkt

Nur Monster beenden Sätze mit einem Punkt Warum ein simples Satzzeichen Deine Mitmenschen verunsichert

Man sollte seine Texte über den Messenger nicht mit einem Punkt beenden. Sonst wirkt man wie ein Psycho, weil man es mit der Rechtschreibung zu genau nimmt.

Die meisten Leute haben eine ungefähre Ahnung, wie man eine Textnachricht beendet. Entweder man setzt einen aussagekräftigen Smiley oder platziert bei einer Frage aus logischen Gründen ein Fragezeichen am Ende des Satzes. Manchmal hat man aber auch Lust auf ein Ausrufezeichen, falls es die Situation erfordert. Aber von einem Satzzeichen solltest Du unbedingt Abstand nehmen, damit man Dich nicht für einen durchgeknallten Psycho hält. Setze unter gar keinen Umständen einen Punkt. Am Ende wirst Du missverstanden und löst dabei so viel Verwirrung aus, dass ein weiterer sozialer Kontakt nahezu unmöglich erscheint.

Der Punkt macht den Unterschied

Du kennst solche Situationen mit Sicherheit. Du formulierst bei irgendeinem Messenger oder Chat eine lockerflockige Nachricht und setzt gedankenverloren einen Punkt. Für Dich hatte dieser keine Bedeutung; ein Punkt ist ein simpler Punkt und keine Kriegserklärung. Leider sieht es Dein Gesprächspartner anders und fragt nach, ob Du irgendein Problem hast. Dein angeblich überflüssiges Satzzeichen wurde total überzogen fehlinterpretiert und stellt statt einem Satzende eine Symbol des Zornes dar. Aus einer harmlosen Bemerkung wird schnell ein »So! Und nun halt die Fresse, Du Opfer«, weil Deine letzte Aussage aggressiv oder provozierend gewertet wird. Dabei hast Du unter Umständen nur »Danke.« getippt.

Woran kann das liegen? Laut einer Studie wurden knapp über 100 Studenten dazu aufgefordert, Textnachrichten in handschriftlicher Form sowie als Textmessage zu formulieren. Die Erkenntnis: bei der Handschrift wurden Punkte neutral bewertet, während sie innerhalb einer SMS nahezu als psychologische Kriegsführung empfunden wird.

Beispiel A:
»Oooooh Rudi! Es tuuuuuut mir leid!!!! Ich habe Deinen Geburtstag vergessen!!! Alles Gute!! Geschenk folgt! :o) :o)«

Beispiel B:
»Oh, Rudi. Es tut mir leid. Ich habe Deinen Geburtstag vergessen. Alles Gute. Geschenk folgt.«

Lieber eindeutige Emojis statt komplizierter Punkte

Wer Punkte setzt, wirkt somit wie ein Klugscheißer, ein Spießer, ein Monster. Mit so einem Menschen möchte man nicht seine Fotos vom Pausenbrot teilen oder sich gar für den Abend verabreden. Mit solchen Rechtschreibnazis hätte man eh keinen Spaß, oder doch? Dabei würde es bei einer üblichen Konversation ohne störende Gerätschaften erst gar nicht so weit kommen.

Was fehlt, ist Mimik, Gestik und Rhetorik. Doch warum Gesprächspartner davon ausgehen, dass diese Kommunikationshilfsmittel zum Beispiel bei einer Unterhaltung über das Handy auch eine Rolle spielen, bleibt ein Rätsel. Die Art und Weise miteinander zu kommunizieren hat sich freilich dank des Neulands (Danke, Merkel.) gewandelt, doch erscheint es abgefahren, dass ein stinknormales Satzzeichen unhöflich gelten kann. Damit es in Zukunft aufgrund unüberlegter Zeichensetzung nicht zu einer Blockade bei Whatsapp kommt, sollte man stattdessen auf Emojis zurückgreifen, wie zum Beispiel: ??

Beitragsbild: Es ist okay, wenn Du Social Media scheiße findest

Es ist okay, wenn Du Social Media scheiße findest Passende Argumente, um endlich die Finger von den sozialen Medien zu lassen

Zeitraubend und anstrengend: wer sich in den sozialen Medien bewegt, hat eigentlich nur einen weiteren Job angenommen. Überstunden dieser Art stinken.

Social Media kann anstrengend sein. Der alltägliche K(r)ampf, den wir uns freiwillig eingebrockt haben, verändert nach und nach unser Verhalten. Das mag man kritisieren, das darf man aber scheiße finden. Facebook startete in Deutschland im Jahr 2008, Twitter ein Jahr später. 2017 sind diese Netzwerke nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Wir posten jeden Krümel und kommentieren nahezu jede Gemütsregung, und sei es nur ein Bäuerchen. Hat Social Media unser Leben wirklich bereichert oder gar verbessert? Fraglich. Her ist eine lose Sammlung von Argumenten, warum Du die sozialen Medien links liegen lassen kannst.

Typische Nervfaktoren bei Social Media

»Wenn ich es like, verändere ich die Welt«. Unzählige Weltverbesserer gehen davon aus, dass ihr Tweet nicht nur ein Statement darstellt, sondern auch die Menschheit wachrütteln wird. Wozu wurden sonst ca. 20 Hashtags benutzt? Egal, welche Katastrophen oder Ungerechtigkeiten auf der Welt passieren, es gibt für alles ein Hashtag oder einen empörten Facebook-Kommentar, teilbar und likeable. Das muss aber auch genügen! Einsatz oder gar Hilfe überlässt Team Hashtag lieber den anderen.

Dieser eine Moment, in dem Dein Gesprächspartner etwas anspricht, was er nur durch Stalken wissen kann. Es ist super, wenn jemand Deinen Lieblingsdrink für Dich bestellt. Es ist nicht so super, wenn diese Person all Deine Tweets chronologisch aufzählen kann – creepy!

Nervtötend ist auch diese »Wie Du mir, so ich Dir« Einstellung in den sozialen Medien. Übertriebene Höflichkeit oder purer Egoismus? Die Gründe sind gewiss unterschiedlich; aber wer für jedes »Gefällt mir« eine Retourkutsche erwartet, hat keine Ahnung vom Real Life. Oder hat jemand schon mal eine Spende zurück erhalten?

Nutzer der sozialen Medien produzieren alltäglich alternative Fakten. Sicherlich steht hinter fragwürdigen Äußerungen der Gedanke »Man wird ja wohl noch mal seine Meinung sagen dürfen«, aber letztendlich spiegelt es häufig nicht die Realität wieder. Social Media ist für solche Aluhut-Jünger genau der richtige Ort, um uns zum Beispiel die Welt als flach zu verkaufen.

Die sozialen Medien zeigen Deine Nicht-Schokoladeseite

Social Media ist im Grunde nur noch Marketing bzw. Werbung. Entweder für Dein neuestes Projekt oder weil Du Idiot die Seiten von Tchibo oder Zalando gelikt hast – die dann via Werbeanzeige Deine Kontakte nerven. Manche Experten verschicken auch gerne bekloppte Spieleinladungen, von denen sowieso 99% weggeklickt werden.

Früher ging Dir vieles am Allerwertesten vorbei, aber plötzlich zwingen Dich die sozialen Medien zur Anteilnahme. Du musst Dich damit auseinandersetzen, was andere denken, machen oder wollen. Anstrengend und zudem überflüssig. Auf der Straße würdest Du ja auch niemanden anlabern und ihm Dein Essen zeigen oder Dein Lieblingslied vorspielen.

Der nächste Schritt ist dieses Gejammer um mehr Aufmerksamkeit aka »Attentionwhore«. Du fliegst nach Paris? Du spürst Deine Beine nicht mehr? Du hast ein neues Tattoo in Form von Castop-Rauxel? OKAY! Informationen, die nie einer haben wollte und nur Zeit und Nerven kosten.

Solche Statusangaben und Postings sind eh mit Vorsicht zu genießen, denn sie sind eh geschönt. Jeder versucht, den perfekten Tweet zu schreiben und wird sich hüten, diesen einfach so rauszuhauen, wie er einem in den Kopf sprang. Selfies werden arrangiert, Profile perfektioniert und alles soll supereasy und superhappy wirken. Na ja, wer es glaubt. Dabei wissen wir alle, dass jedes Selbstbildnis mindestens fünf Anläufe braucht. Been there, done that.

Beitragsbild: Das Problem sind immer die Anderen

Das Problem sind immer die Anderen Die besten Artikel in der Rubrik »Miteinander«

Die beliebtesten Texte und heimlichen Favoriten der Rubrik »Miteinander« auf einen Blick. Von Erfahrungen bei Tinder bis zur ersten Beziehungskrise – dem Pups.

Miesepeters stellt sich selbst vor: die Rubrik »Miteinander« umfasst alle Themen die irgendwie mit Menschen, Beziehungen, Freundschaften, Familie und Sexualität zusammenhängen. Hier finden sich, wie es Watzlawick ausdrücken würde, allerhand Anleitungen zum Unglücklichsein, wobei die meisten Leser gleichwertige oder ähnliche Erlebnisse bereits verbucht haben werden. Neben der anschaulichen Erklärung komplexer Beziehungsstrukturen und Warnungen vor Fallstricken, die bei einem »Miteinander« unvermeidlich scheinen, erfülle ich meinen Aufklärungsauftrag und berichte über Benching, Sapiosexualität und den Butterstampfer. Weitere lesenswerte Themen:

Tinder und andere Wege zur Asexualität

Besonders die Beiträge rund um die Ficki Ficki Dating-App Tinder erfreuen sich großer Beliebtheit. Die ewige Noobfrage »Wie funktioniert Tinder?« beantworte ich schonungslos im Selbsttest mit dem Titel »Wie Tinder mein Leben ruinierte«. Weil es so gut oder miserabel lief (Auslegungssache), schob ich zwei Nachfolger hinterher, einmal »Reloaded« und »Forever«. Großes Sorry für die seltsamen Zusätze, aber »Das Tinderimperium schlägt zurück« klang zu sperrig.

Sex geht bekanntlich immer vor, aus diesem Grund gibt es zu diesem Thema reichlich Lektüre für magere Zeiten. Entlarvende Artikel wie »11 Sätze, die beim Sex tabu sind« werden nur noch von der Butterdampfer-Stellung übertroffen, die in »5 Sexstellungen, die einem das Genick brechen« veranschaulicht wird.

Gerne nutze ich diesen Blog auch, um in puncto Sexualität mit derben Anleitungen den Oberlehrer raushängen zu lassen. Insbesondere der rhetorische Bereich wird von mir durchleuchtet, wie man bei »Dirty Talk – Wie man sexy beleidigt« nachlesen kann. Sollten dabei Begriffe auftauchen, die einem nicht über die Lippen kommen wollen, so ist gewiss mein kleiner Exkurs namens »Die schlimmsten Wörter für Sex« hilfreich. Hier erfährt man, wie man mit einem ungünstigen Ausdruck (»Lass ma nudeln!«) selbst das mieseste Techtelmechtel noch unerträglicher machen kann. Wer es jedoch auf Katastrophen in der Horizontale anlegt, wird mit der »Anleitung für schlechten Sex« gewiss sein Glück finden und sich nie wieder mit solchen Lappalien abgeben müssen.

Vom ersten Flirt direkt in die Beziehungskrise

Es muss ja auch nicht immer in die Vollen gehen. Die Datingphase ist ohnehin viel spannender, weil da weitaus mehr Blamagen angesagt sind. In »Diese Fragen sind beim ersten Date tabu« zähle ich all die Möglichkeiten auf, wie man ein Date schnell und effektiv beenden kann und somit die Rechnung drückt. Warum Männer sich besonders bescheuert beim Flirten bzw. Daten anstellen, durchleuchtet Nadine Goutrié in »Anstarren, antanzen, anlabern – Flirten mit Testosteron«. Aua! Doch zum Glück trauen sich die meisten Kerle eh nicht um begnügen sich mit dem Anglotzen, was in »Männer, die auf Frauen starren« deutlich wird.

Spätestens, wenn sich Paarungswillige auf einen Bluttest einigen, ist von einer Beziehung die Rede. Wie wir alle wissen, kann kaum etwas komplizierter werden als eine Partnerschaft; Zweifler sollten zurück an das Talkradio von Domian denken, bei denen 95% der Themeninhalte Beziehungskrisen waren – und Hackfleisch. Egal, jedenfalls deckte ich knallhart erste Beziehungsprobleme in dem Text »Stresstest für die Beziehung – Der erste Pups« auf. Sollte diese schwierige Phase nicht überstanden werden, muss wohl ich auf »Wie man nicht Schluss machen sollte« verweisen. Melanie Messinger hat für diese düsteren Zeiten aber Worte der Versöhnung übrig und tröstet in »Warum man mit seinem Ex befreundet bleiben sollte«.

Eine Prise Sexismus

Abschließend möchte ich noch auf mein Fachwissen bezüglich der Geschlechterrollen verweisen, welches sich durch sexistische Vorurteile und unprofessionelle Alternativfakten definiert. In »Frauentypen, die man nicht daten sollte« plaudere ich ein wenig aus dem Nähkästchen und liste gleichzeitig diverse Grundängste auf. Sämtliche Frauen, die nun vor Wut schäumen, sollten sich ihren Zorn aufsparen, bis sie »Worüber Frauen reden, wenn sie unter sich sind« gelesen haben. Sexismus kann ich aber auch anders in »Woran Typen denken, wenn sie mit Frauen reden«, ein Text über die Grundlage aller Probleme der Zwischenmenschlichkeit: mangelhafte Kommunikation. Das ist übrigens unabhängig vom Geschlecht, Alter und Beziehungsstand und demzufolge ein unverzichtbares Thema und gleichzeitig die Basis für diese Rubrik »Miteinander«.