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Unpopuläre Meinungen, mit denen du alle vergraulst

Die Erde ist eine Scheibe und Deutschland eine GmbH. Diese und weitere unpopuläre Meinungen bringen es zustande, jeden Quasselkopf zu verscheuchen.

Meinungen sind überbewertet. Sie werden in der Regel dazu genutzt, um sich selbst zu feiern, fernab aller Realität. Umso lässiger wäre es, wenn man sich dazu zwingt, im nächsten Plausch unpopuläre Meinungen zu verkünden. So ergibt sich die Option, sich quasi neu zu erfinden und dabei zusehen, wie der verstörende Einwurf die Zuhörer anschaulich verwirrt. Wozu all dieser alltägliche Bullshit, wenn man endlich einmal ein einzigartiges und bewegendes Gespräch führen kann?

Höchstwahrscheinlich möchte man eh den meisten Unterhaltungen aus dem Weg gehen. Sie bringen einen einfach nicht weiter und füllen den Denkapparat nur mit lauter Überflüssigem, das man nur schwerlich wieder los wird. Aus diesem Grund ist es umso empfehlenswerter, wenn man sich die eine oder andere Meinungen aneignet, mit dessen Hilfe man allzu aufdringliche Quälgeister mit ihren unerschöpflichen Kommunikationsdrang in die Wüste jagen kann. Die folgenden Denkansätze sollen die ersten möglichen Inspirationen darstellen.

Unpopuläre Meinungen für den Gesprächseinstieg

Die TV-Serie »Friends« ist extrem unlustig. Besonders Staffel 1-10.
Genau genommen findest du auch »Games Of Thrones« total öde. Games Of Bores.
Erdogan ist der beste Satiriker von allen.
Während einer Fussball EM oder WM schaust Du lieber Snooker.
Gandalf und Dumbledore – Wo liegt der Unterschied?
Meine Lieblingsfarbe ist Rosa.
Ich wähle die AfD, weil ich Gauland weiter ins Fettnäpfen fallen sehen will.
Das Internet wurde nur für Katzenbilder erfunden.
Der Flughafen BER wird nächstes Jahr fertig.
Frauen brauchen manchmal eine auf den Hinterkopf.

Weiterführende Provokationen, falls noch nicht alle abgehauen sind

Ich nenne alle meine Ex-Freundinnen »Schnalle«.
Duisburg Marxloh hat die romantischste Straße Europas.
Sex mit Deiner Freundin stelle ich mir weniger interessant vor.
Comic Sans ist die beste Schrift von allen.
Donald Trump ist voll okay.
Juhu, bald ist Weihnachten.
Judas wurde voll missverstanden.
Feministinnen sind nur so drauf, weil sie zu hässlich für das Playboy-Cover sind.
Ich ignoriere bei einem Prinzenrolle-Keks die Schokolade in der Mitte.
Leute, die ihren Freundeskreis als Familie bezeichnen, sind einfach nur verdammt einsam.

Endgültige Abschreckmanöver

Männer mit Bart sehen scheiße aus.
Frauen, die Disney-Filme sammeln, haben alle einen schwierwiegenden Knacks.
Ich mag Justin Bieber. Ja, auch seine Songs.
Veganer sind Faschisten der Haute cuisine.
Jeder sollte mal Erfahrungen mit Geschlechtskrankheiten gemacht haben.
Die Themen Fäkalien und Stuhlgang sind sehr amüsant.
Crystal Meth ist angebracht, sofern der Schnaps alle ist.
Kinder sind furchtbar und du setzt auf andere Einnahmequellen.
Alle Leute sehen bei Facebook schöner aus.
Du magst Helene Fischer.

Photo: Opinion by Transformer18, cc 2.0

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16. Juni: Tag des afrikanischen Kindes

Von dem afrikanischen Kind als solchem zu sprechen, ist natürlich eine euphemistische Generalisierung. So etwas würde sich die europäische Herrenrasse niemals bieten lassen. Um dies zu verdeutlichen, hier nun der Gegenentwurf: das europäische Kind. Das europäische Kind, wie soll das denn aussehen? Es ist wahrscheinlich 1,40 Meter groß, wiegt 80 Kilo (wir wollen hier keine Randgruppe unberücksichtigt lassen), hat Sommersprossen (auch hier wurde die Randgruppe exponentiell überberücksichtigt) und ist zweiköpfig (ebenfalls aufgrund der Minderheitenquote). Der eine Kopf heißt René-Jaques-Batista der andere Mark-Stefan-Thor.  René-Jaques-Batista spricht Englisch, Französisch, Baskisch und ein bisschen Italienisch, während Mark-Stefan-Thor so etwas wie Deutsch spricht (er sächselt) und eine Brille trägt. Das europäische Kind kann nicht miteinander kommunizieren. Es hat einen Hamster, spielt Schach, Beach-Volleyball und Mädchenfußball. Außerdem wurde es 2014 für den Grand Prix Eurovision de la Chanson vorgeschlagen, konnte aufgrund einer Alkoholvergiftung und schlechter Noten in Sowi allerdings nicht daran teilnehmen.

Um es kurz zu sagen: Wie soll man sich denn bitte auf ein Kind fokussieren, dass alle Europäer angemessen vertritt? Und wie viel schwieriger ist es für einen Kontinent wie Afrika, der noch viel größer, reicher an verschiedenen Kulturen, Sprachen und Religionen ist, als der Europäische?

Da sich Miesepeters.de trotzdem nicht gegen das heile-Welt-Gekuschel sperren möchte, folgt hier nun eine Liste mit Wünschen für das afrikanische Kind.

Dinge, die wir dem afrikanischen Kind wünschen:

Eine hübsche Weste aus Zebrafellimitat.
Dass vor ihm ein McDonald’s-Laster voller Burger-Frikadellen umkippt, an denen es sich laben kann.
Eine asiatische Brieffreundin.
Dass es sich nicht zu einem Diktator entwickelt, den alle hassen.
Rhythmus im Blut.
Waldorfkindergärten.
Dass viele Europäer selbstgebastelte Spielsachen aus Schrott kaufen.
Dass es beim Wasserholen schneller ist, als das Krokodil.
Einen McLaren F1 aus Platin.
Frühstückscerealien ohne Gluten.
Dass es einmal in einem US-Western die Hauptrolle spielen darf.
Dass ihm Bundespräsident Gauck die Hand schüttelt.
Eine XXL-Packung Kondome.
Dass es immer brav seinen Teller leer isst, damit wir nicht neidisch sein müssen, wenn wir hungern.
Die Abschaffung der Apartheit.
Kostenfreies W-Lan an Bahnhöfen.

Beitragsbild: Was wäre deine Superkraft

Was wäre deine Superkraft?

An einem tristen Alltag wünscht man sich die eine oder andere Superkraft herbei. Unsichtbar und fliegend Wolkenkratzer versetzen – doch welche passt zu dir?

Da ich nie eine Comic-Phase in meiner Kindheit hatte (abgesehen von ein paar Donald Duck Heften) erreicht mich erst jetzt, im Jahrzehnt der Comic-Verfilmungen, der komplette Umfang dieser Welt. Unwillkürlich fragt man sich, was wäre meine Superkraft?

Pimp deinen Alltag per Superkraft

Superstark sein! Über den nächsten Umzug lache ich nur und schleppe sämtliche Möbel einhändig in den 4. Stock – ohne Aufzug. Dabei pfeife ich ausnahmsweise mal nicht aus dem letzten Loch, sondern ein fröhliches Lied.

Fliegen können! Das Auto ist in der Werkstatt, die Deutsche Bahn streikt mal wieder … Darüber jammere ich ausnahmsweise nicht. Mit einem rosa Glitzercape fliege ich zur Arbeit. Einfach, weil es die einzig passende Gelegenheit ist, ein rosa Glitzercape zu tragen.

Unsichtbar sein! Heimlich alles beobachten können, ohne selbst gesehen zu werden. Ha! Dass der Arbeitskollege heimlich pupst, wenn er alleine im Büro ist, hat man schon immer geahnt.

Selbstheilungskräfte! Würde ich allen Emos verpassen, die es lieben sich zu ritzen. Das wäre dann quasi ihre persönliche Sisyphus work of hell. Vielleicht würden sich dann auch wie ein Wunder der Musikgeschmack und die Haarfarbe normalisieren.

Doch bei genauem Nachdenken, fällt einem sofort der jeweilige Nachteil ein.

Nippelalarm beim Landeanflug

Mit Superstärke findet man wohl kaum einen Freund, wenn man bedenkt, dass ein Mann sich schon durch eine gut verdienende Frau angegriffen fühlt. Käme noch hinzu, dass ich stärker bin als er, ergreift dieser wohl eher die Flucht als meine Hand.

Fliegen können möchte ich bitte erst, wenn ein schicker, hauchdünner Ganzkörperanzug mit Bodyshape Funktion erfunden wurde, in dem ich nicht friere. Ich bin mir nämlich sicher, dass man beim Fliegen friert! Wir sprechen hier von einer Frau die bei 25°C auf der Couch noch locker eine Wolldecke verträgt. Niemand möchte einen hauchdünnen Anzug mit Nippelalarm. Das rosa Glitzercape wärmt ja auch nicht wirklich.

Unsichtbar sein ist kein Unterschied zu jetzt, wenn man es genau nimmt. Das weiß jeder, der in einer halbwegs großen Stadt wohnt.

Selbstheilungskräfte sind ja eigentlich auch quatsch, so lange es keine Selbstheilungskräfte für die Seele gibt. Liebeskummer ade! Und darüber kenne ich nun wirklich noch keinen Comic. Andererseits hätte ich vielleicht endlich keine Angst mehr hinzufallen beim Inlineskating.

Superkräfte ohne POW, BOFF und KAPOW

Was wir wirklich brauchen sind die Superkräfte des Alltags, auch wenn sich diese nicht zwingend für ein Comicbuch eignen.

  • Am Ende vom Monat noch etwas Geld übrig haben, statt am Ende vom Geld noch etwas Monat.
  • Nie mehr den USB-Stecker falsch herum einstecken.
  • Immer erkennen, wenn im Kaffeevollautomat die Bohnen leer sind, bevor das Mahlwerk völlig ausflippt.
  • Zeitnah den Menstruationszyklus der Arbeitskollegin erkennen und einen weiten Bogen um sie machen.
  • Ein Stück Schwarzwälder Kirsch verdrücken können, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Gerne dazu rosa Glitzerlidschatten tragen und dabei heimlich vom Cape träumen.

photo: Catwoman by Andrés Nieto Porras, CC 2.0

Beitragsbild: Warum Männer bei Whatsapp nicht zurückschreiben

»Warum schreibt er nicht zurück?«

Die Demotivationsfrage: Viele junge Menschen beschäftigt, warum bei Whatsapp manchmal nicht direkt geantwortet wird. Dabei ist die Antwort so einfach.

Folgendes Problem: Ich sitze hier seit mehr als zweieinhalb Stunden mit dem Handy auf der Couch und warte – aber er antwortet einfach nicht. Stattdessen amüsiert er sich gewiss ohne mich oder hat bereits den Finger in irgendeiner daher gelaufenen Schlampe. Ich mein, es fing alles so gut an. Er gab mir letztes Wochenende mehrere Vodka-Redbull aus und likte sogar mehrere Fotos bei Facebook. Und nun? Es ist, als wäre ich Luft für ihn. Als hätten wir nie auf dieser Motorhaube rumgemacht und gar dieses Partner-Tattoo stechen lassen. Irgendwie haben wir uns entfremdet. Was ist denn schon dabei, mal eben kurz zu texten? Möglicherweise tue ich ihm Unrecht und er hatte einen schweren Unfall oder wird gerade von Aliens mit Rektalsonden gequält. Aber hey, man kann sich doch mal eben die paar Sekunden Zeit nehmen und etwas zurück schreiben? Schließlich sah ich ihn vorhin bei Whatsapp online! Doch ich wollte ihn nicht direkt anlabern, weil das voll stalkermäßig und so rüberkommt. Muss ich nun meinen Beziehungsstatus ändern oder soll ich noch ein paar Minuten warten? – Sandra P. aus Berlin

Die zwischenmenschliche Kommunikation könnte komplizierter kaum sein. Auch wenn manche behaupten, dass man nicht nicht kommunizieren kann, ist es nicht gegeben, dass das Gegenüber auch verstanden wird. Noch schwieriger gestaltet sich die Kommunikation über Whatsapp, Mail und Co. Wenn Sie der Meinung sind, dass Sie sich klar ausgedrückt haben, könnte der andere nur Bahnhof lesen. Um direkt auf Ihre Problematik einzugehen, möchte ich Ihnen folgende Möglichkeiten aufzählen, die in Betracht kommen.

Ist er vielleicht berufstätig? Dieser Grund wäre zumindest naheliegend. Ein Löwendompteur oder Fallschirmjäger hat selten beide Hände frei, um dem Herzblatt ein virtuelles Bussi zu schicken. Unter Umständen hat er auch einfach keinen Saft mehr im Akku oder die Nachricht erreichte ihn erst gar nicht. Weitere simple Erklärungen wären, dass er entweder im Fitness-Studio pumpt oder seinen RPG-Charakter auf das nächste Level bringen will.

In Wirklichkeit wird die Begründung jedoch ganz woanders liegen. Nämlich bei Ihnen. Sie nerven. Sie schreiben in regelmäßigen Abständen, um sinnfreies Zeug von sich geben oder Bilder von Ihrem Mittagessen zu schicken. Was soll der arme Kerl darauf schon antworten? Es ist ein offenes Geheimnis, dass Kerle eh keine Lust verspüren, ständig über Whatsapp und Co. zu schreiben. Sie reden schon offline kaum über Dinge, die sie beschäftigen – warum sollten sie also darüber schreiben?
Männer antworten lieber auf konkrete Fragen. Oder wenn sie etwas nervt. Kurz und knackig. Ohne großes Drama oder Gefühlsgedusel, dafür sind schließlich Jahrestage und Weihnachten da.

Hand aufs Herz: Im Grunde schreiben Sie ja eh nur, um etwas Aufmerksamkeit zu erhalten. Schließlich sind Sie verdammt stolz auf Ihre neuen Schuhe und die Freizeit, die Sie als Couch-Potatoe verbringen. Ihr Schwarm hingegen ist clever. Er hat die Gewissheit, dass eine Antwort nur die nächste Nachricht von Ihnen provozieren würde. Dies brächte ihn in die missliche Lage, erneut zeitnah zu antworten. Ein Teufelskreis! Dieser kann nur durchbrochen werden, indem er absichtlich seinen Akku nicht auflädt oder zufällig mit dem Finger in einer daher gelaufenen Schlampe landet.
Deshalb mein Rat an sie: Warten Sie mindestens noch 5 Minuten. Sollte er bis dahin nicht geantwortet haben, ist er zur Vernunft gekommen.

Weitere Demotivationsfragen.

Photo: Whatsapp by Hernán Piñera, CC 2.0

Beitragsbild: 9. Juni: Zur Not auch unter freiem Himmel

9. Juni: Zur Not auch unter freiem Himmel

Der 9. Juni ist ein Feiertag, an dem es heiß her geht.

Das Vorgeplänkel

Direkt beim ersten Date geht es los. Man plaudert etwas über Job und Hobbies, entdeckt Gemeinsamkeiten.  Es wird Eis bestellt, schließlich ist fast Sommer. Beide geben sich durch Gesten und Blicke zu verstehen, dass sie sich gegenseitig attraktiv finden (er macht dumme Witze, sie kichert und sieht zur Seite). Man will so viel wie möglich über den anderen herausfinden um den Augenblick voll und ganz auszukosten. Irgendwann fragt Sie: »Wo kommst du eigentlich her?« Darauf er: »Das weiß ich nicht so genau.«
Peinliches Schweigen.

Typen, die nicht mal ihren eigenen Geburtsort wissen, scheinen nicht besonders helle zu sein. Das mögen Frauen nicht.

Stellungswechsel

So oder so ähnlich erging es auch einem Kerl, der vielleicht in Irland geboren wurde. Da er keinen Erfolg bei dem weiblichen Geschlecht hatte, beschloss er ein Kloster zu gründen und wurde später als Aidan von Lindisfarne bekannt. Auch unter dem Namen Apostel von Northumbria erwähnen die Geschichtsbücher ihn. Des Weiteren erwähnen die Geschichtsbücher den dreißigjährigen Krieg, die Pest, die Entdeckung des G-Punktes durch Ernst Gräfenberg und eine Horde gieriger und frauenverschleißender Raufbolde, die man als Wikinger bezeichnet. Diese Wikinger plünderten Lindisfarne mehrere Male, töteten die Bewohner, raubten goldene Bucheinbände und benutzen den Brunnen als Toilette. Die Gebeine des bereits verstorben Klostergründers wurden von seinen Getreuen teilweise nach Schottland in Sicherheit gebracht.

Bis es passt

Aidan von Lindisfarne wird heute von vielen religiösen Menschen verehrt. Die katholische Kirche tut dies am 31. August. Die russisch-orthodoxe Kirche huldigt ihm am 31. August. Sogar die anglikanische Kirche akzeptiert den 31. August.

Nur die Evangelisch-Lutherische Kirche von Amerika hat sich den 9. Juni auserkoren, um Aidan die Ehre zu erweisen, die ihm zusteht.  Warum sollten die es schließlich genauso machen, wie alle anderen? Zwischen dem  Welt-Hirntumor-Tag am 8. Juni und dem portugiesischen Nationalfeiertag am 10. Juni prägt sich der Termin doch viel besser ein.

photo: St. Aidan by Randy OHCCC 2.0

Beitragsbild: Hilfe! Meine Freundin guckt Fussball

Hilfe! Meine Freundin guckt Fussball

Wenn bei Frauen die Begeisterung für das runde Leder erwacht, liegt es meist an der Fussball EM/WM. Schwarz-rot-goldener Nagellack ist da erst der Anfang.

Bisher interessierte sich meine Freundin nur für die wichtigen Dinge im Leben. Essen, TV-Serien und ihr Smartphone. Dies änderte sich jedoch schlagartig, als die ersten Panini-Sticker zur kommenden EM in Umlauf kamen. Sie hat ihre Garderobe um zwei Farben erweitert – rot und und gelb – und weckt mich morgens mit einer Vuvuzela. Für die nächsten vier Wochen durfte ich keine gemeinsamen Unternehmungen planen, da sie ihre Freizeit nach Nationalspielen ausrichtet. Doch das Allerschlimmste sah ich erst, als ich zur Beruhigung zum Kühlschrank schlurfte: sie trank meinen Biervorrat leer.

Auszeit – Fussball löst mich temporär ab

Das konnte niemand ahnen. Üblicherweise macht sie sich nichts aus Fussball und findet die Horden an Fans albern, die jedes Wochenende gesammelt ins Stadion fahren, um Bratwürste zu essen. Doch dass meine Freundin alle zwei Jahre zum übertriebenen Fussballfreak wird, hätte ich nie und nimmer angenommen. Warum hat sie mich nicht vorgewarnt? Hätte ich gewusst, dass sie zur kommenden EM zum Optimus Prime der Fankurve mutiert, wäre ich womöglich spontan für einen Monat verreist. Nach Grönland.
Ich war mal so frei und fragte nach, was sie denn am runden Leder so begeistern würde. Misstrauisch nahm ich an, dass sie sich nur für die strammen Waden der Spieler interessiert würde. Sie behauptete, dass sie nur mitfiebert, wenn es um etwas ginge. Dies bestätigte mir ihre materiellen Absichten, die ich bereits seit Beginn der Beziehung (und meiner Armut) befürchtete. Unsere Nationalmannschaft muss also gewinnen. Alles andere interessiert nur beiläufig. Ach ja – und sie liebt es, an Public Viewing Events teilzunehmen. Irgendwie findet es meine Freundin dufte, sich in eine Meute schwarz-rot-gold-behangener Personen zu quetschen und lauter als der Rest zu brüllen. Insbesondere Beschimpfungen. Diese sind teilweise so derb unter der Gürtellinie, dass ich bereits Panik vor dem nächsten Streit habe. Außerdem mag ich es nicht, wenn sie ständig meine Mutter mit ins Spiel bringt.

Blutgrätsche für meine Beziehung

Ich gebe zu, dass ich manchmal schmunzeln muss. Insbesondere, wenn sie sich über banalen Bullshit wie das Outfit diverser Spielerfrauen aufregt, die in zeitschindenden Zwischenberichten vorgestellt werden. Oder wenn sie wie wild herumfuchelt, wenn ein Italiener mal wieder eine Schwalbe zelebriert. Weise ich meine Freundin auf meine Belustigung hin, ernte ich nicht nur böse Blicke, sondern auch eine rote Karte in Form einer Einladung, die Nacht auf dem Sofa zu verbringen.

Haben andere Kerle auch solche Probleme? Ich meine nun abgesehen vom Mangel an Bier. Eher die Enteignung einer der letzten klassischen Männerdomänen. Zwar behauptet Amelie Fried in einem älteren Artikel, dass Frauen ihren Fussballorgasmus nur vortäuschen, aber ich befürchte tatsächlich, dass diese Begeisterung Folgen haben wird. Anstatt in der Runde über verpatzte Elfer und blinde Linienrichter zu debattieren, besprechen wir das Outfit von Jogi Löw und die Frisur von Paul Pogba. Und dies meist noch übler als dieses furchtbare Gespann bestehend aus Matthias Opdenhövel und Mehmet Scholl.

Ob die nächsten vier Wochen ein Sommermärchen oder Alptraum werden, bleibt abzuwarten. Jedenfalls freue ich mich bereits auf die 3. Halbzeit, wenn sie wieder in der Normalität angekommen ist und ich dies mit Bier und Bratwurst feiern darf. Gelb steht ihr sowieso nicht.

Photo: german girl // deutsches Mädel von Dominic Hallau, cc 2.0

Beitragsbild: Crush deine Komfort-Zone!

Crush deine Komfort-Zone!

Du hast es dir in deiner ewigen Opferrolle richtig schön bequem gemacht. Dabei ist es höchste Zeit, deine Komfort-Zone in Schutt und Asche zu legen.

Wenn dein Chef dich auffordert die Komfort-Zone zu verlassen, bedeutet das in seinen Augen den Finger aus dem Po zu ziehen, um stattdessen damit zur Abwechslung mal den Computer zu bearbeiten. Du selbst siehst nur das schier platzende Überstunden Konto, tausende Meetings, Anrufe und Deadlines, die du auch innerhalb der angeblichen Komfort-Zone nicht bearbeiten kannst. Komfort ist subjektiv.

Opfer der Bequemlichkeit

Hier und heute geht es um die Komfort-Zone im Kopf. Damit ist nicht gemeint bei einer langweiligen Vorlesung das Schlumpf-Lied in Endlos-Schleife zu summen, statt den Klängen des Professors zu lauschen. Nein, ich meine damit die eigenen Handlungen und Gewohnheiten in Frage zu stellen. Klingt erstmal unspektakulär, bis auf die Stunde an der man mal morgens keinen Kaffee trinkt. Und zwar nicht, weil dieser ausgegangen wäre, sondern weil man sich bewusst heute für Kräutertee entschieden hat. Jetzt werden die ersten aufheulen: »Ein Leben ohne Kaffee ist zwar möglich, aber sinnlos. Warum sollte ich so etwas tun?« Weil man mit solchen kleinen Aktionen sieht, wie sehr man Opfer seiner Bequemlichkeit ist und dass man selbst darüber die Macht hat, sich aus dieser Opferrolle zu befreien. Die einen mehr, die anderen weniger.

Die anderen gucken schon

Eine andere Komfort-Zone im Kopf ist die Meinung der anderen. Das Bild was andere von uns haben, erschafft einen Rahmen in dem sich unsere Handlungen vorhersehbar bewegen dürfen. Auch da höre ich schon Gelächter: »Ich bin wie ich bin. Was andere über mich denken ist mir doch Wurst.« Dann rufe ich hiermit zu folgendem Selbstexperiment auf. Leg dich bitte in einer Fußgängerzone für 30 Sekunden auf den Boden. Plötzlich entsteht ein Kloß im Hals und man merkt, dass es einem doch nicht so egal ist, was andere denken. Genau dieses Experiment habe ich durchgeführt und mich dabei wirklich unwohl gefühlt. Obwohl ich dachte immun gegen Gruppenzwang und dergleichen zu sein, wollte ich für diese 30 Sekunden in einem Erdloch verschwinden. Als ich danach aufgestanden bin und mich umgesehen habe, bemerkte ich zu meinem Erstaunen folgendes: Nichts. Es war einfach allen egal! Nun ist diese Situation natürlich nur stellvertretend für jede beliebige Entscheidung in deinem Leben, die beeinflusst wird von dem Bild, was andere Menschen von dir haben könnten.

Nicht lange fackeln

Du bist ein übergewichtiger vollbärtiger 50jähriger mit Hang zu Frauenkleidern: Warum die High Heels nur zu Hause mit zugezogenen Vorhängen tragen? Alles ok, so lange Du nicht über die Kombination von Absätzen und Kopfsteinpflaster jammerst.

Du möchtest das übernommene Familienimperium am Liebsten verkaufen und in Kanada Urlaubsgäste an einem kleinen See betreuen: Tu es! Aber beklage dich bitte nicht darüber, dass sich die S-Klasse doch bequemer fahren ließ, als der vergammelte kleine Jeep hier.

Du bist weiblich und die Anzahl deiner Sexualpartner überstieg vor kurzem die 100? Kein Grund mit Schamesröte im Gesicht zu stottern anfangen, wenn ein neuer potentieller Partner dieses Thema eröffnet. Alles gut. Sei ehrlich und frag ihn gleich, ob er Lust hat auf dieses Jubiläum »anzustoßen«.

Lasst uns unsere Komfort-Zone crushen! Einfach, weil wir nur gewinnen können.

Beitragsbild: Joggen - einfach nur peinlich

Joggen – einfach nur peinlich

Im Laufschritt zur sicheren Blamage? Joggen ist nicht für jedermann. Neben einer Schlabberhose gehört auch ein dickes Fell zur Grundausstattung.

Eine Angst schleicht durchs Land. Zahlreiche verunsicherte Personen posten in Hilfe-Foren und melden sich bei der Telefonseelsorge, weil sie ein Problem quält: Sie würden laut eigener Aussage gerne joggen, aber finden nicht den Mut dazu. Sie schämen sich dabei! Dazu haben sie panische Angst, dass man sie beim Jogging verhöhnt und über ihre voluminösen Hintern lacht, der sich kaum mit absurden Schlabberhosen verstecken lässt. Aus diesem Grunde joggen viele nachts, damit sie niemand dabei beobachten kann. Leider führt diese aus der Not heraus geborene Alternative häufig zu Missverständnissen. Sollte diese Nachtjogger doch einem Passanten über den Weg laufen, wird häufig auf eine Flucht vor Meuchelmördern und Zombies spekuliert, was meist einen Notruf nach sich zieht.

Wenn man sich für Fitness schämen muss

Die Scham ist unendlich, wenn man sich an einem freien Tag die Zeit nehmen möchte, um bei Sonnenschein im Park zu joggen. Gedanken wie »Was sollen nur die Nachbarn sagen?« oder »Meine Eltern werden mich enterben« schießen durch den Kopf und man erwägt, zum Joggen in den Keller zu gehen. Die Gründe für diese Angst sind vielfältig und gehen soweit, dass selbst der hin und her baumelnde Haarzopf per Tacker justiert wird, nur um kein Aufsehen zu erregen. Das Dumme ist nur, dass man immer auffällt, sobald man sich schneller als der Rest bewegt. Das hängt damit zusammen, dass es im Alltag kaum Gründe gibt, schnell irgendwo anzukommen. Ist doch eh alles blöd; siehe Job, Kino und Dein Termin zum Brazilian Waxing.

Insbesondere Einsteiger haben es schwer und fürchten, sich beim ersten Schritt total lächerlich zu machen. Häufig sind Fettpolster und übermäßiges Schnaufen ein Problem. Man möchte halt nicht von weitem schon gehört werden, wenn man durch den Park rollt. Auch wasserfallartiges Schwitzen hemmt die Anfänger, da sie keine sichtbaren Spuren beim Laufen hinterlassen wollen. Manchen hilft es, in solchen Fällen nicht alleine zu joggen – vorzugsweise mit einer vollschlankeren Person zur Verstärkung, um von seiner Person abzulenken. Schwierig wird es nur, wenn man mit einem fitteren Freund unterwegs ist, der stets auf die Tube drückt. Das ist genauso nervig wie diese dummen Angeber, die einen bereits innerhalb von 10 Metern dreimal überholen.

Weg mit der Scham

Bevor die kritischen Zuschauer Dir »EPIC FAIL!« beim Joggen zurufen, solltest Du Dir einige Tipps und Kniffe aneignen, um die Schmach abzudämpfen. Stelle Dir zum Beispiel alle Parkhocker und Spaziergänger nackt vor! Haha! Die haben gut lachen mit ihren Mini-Geschlechtsteilen und der wuchernden Schambehaarung. Oder trage ein witziges T-Shirt mit der Aufschrift »Ich jogge – UND WAS TUST DU?« Die werden schon noch kapieren, mit wem sie sich da anlegen. Von wegen peinlich. Joggen ist Selbstliebe. Außerdem kannst Du Dir sicher sein, dass Du aufgrund von schweren Gelenkschäden hinsichtlich Deines Fitness-Wahns später nie mehr joggen musst – been there, done that.

Pfiffige Ausreden, um endlich blamagenfrei zu Joggen

»Fiffi! Habt ihr Fiffi gesehen?«
Erfinde ein ausgebüchstes Haustier! Niemand wird Dich für total banane halten, wenn Du besorgt und wie von allen guten Geistern verlassen durch die Parks rennst – auf der Suche nach Deinem imanginären Haustier. Spaziergänger und Parkpenner werden Dich sogar unterstützen und anfeuern, indem sie Dir Mut machen und Hinweise geben.

»Verdammt! Es steht ja noch Essen auf dem Herd!«
Da fällt es Dir wieder ein. Du hast noch ja die volle Pfanne auf der Herdplatte. Natürlich nicht wirklich, aber das solltest Du lautstark betonen, wenn Du durch die Gegend joggst. Die Leute werden denken, dass Du in einer Notlage bist und aufgrund Deines verbalen Signalhorns zur Seite jumpen und Platz schaffen.

»Keine Sorge, wir drehen hier eine Szene!«
Rede Dich einfach heraus, indem Du überzeugend einen auf Schauspieler machst. Frei nach dem Motto »Wir drehen hier gerade ’ne Fluchtszene für den Tatort – Problem?« kannst Du selbstbewusst einen auf dicke Schlabberhose machen. Die Überzeugungskraft steigerst Du, indem Du Dich lauthals über die Unfähigkeit des Regisseurs aufregst, weil die Szene bereits zum 21. Mal gedreht werden muss.

»Zoooooooooooooombies!!!!!!«
Denen wird das Lachen im Hals stecken bleiben, wenn Du beim Joggen lautstark die Zombie-Apokalypse verkündest. Pass nur auf, dass die Meute nicht aufspringt und Dich beim Joggen abhängt!

Beitragsbild: Haushaltsplanung anhand von Bier und Kippen

Haushaltsplanung anhand von Bier und Kippen

Nutze die beliebtesten Konsumgüter, um Deine Haushaltsplanung zu optimieren. Wie viele Wochenenden muss ich überstehen? Habe ich genug Bier und Kippen?

Insgesamt 12 Schachteln Zigaretten und mindestens zwei Kisten Bier. Mehr geben meine Finanzen diesen elend langen Monat nicht her. Natürlich könnte oder müsste ich sogar alle nötigen Ausgaben wie zum Beispiel Spüli, Kaffee und Zahncreme dazurechnen, aber aus Bequemlichkeit berechne ich meine Haushaltsplanung anhand von Bier und Zigaretten. Normal, oder? Machen das nicht alle so? Zur Monatsmitte wird ein halbherziger Blick in den Geldbeutel und auf die Kontoauszüge geworfen, um zu überschlagen, wie viele Wochenenden noch durchgefeiert werden können, ehe man sich bei den Eltern zwecks eines Darlehens melden muss.
Eine alltägliche Rechnung anhand von Bier und Zigaretten könnte wie folgt lauten: jeden Tag muss eine Schachtel Kippen her und mindestens (!) drei Dosen/Flaschen Bier. Für harte Tage oder Fußballspiele darf es ruhig auch mal etwas mehr sein. Nehmen wir mal an, wir haben bereits die besagte Monatsmitte erreicht, so dürfen die verbleibenden 14 Tage nicht unbedingt mit Kamillentee und Salzstangen abgefeiert werden . Da heißt es knallhart kalkulieren und alle Möglichkeiten nutzen bzw. auskosten. Möglicherweise ist erst am Monatsende Rettung in Sicht und irgendwie möchte man ja am Leben teilhaben – koste es, was es wolle.

Haushaltsplanung mit Bier und Kippen: Rette deine Wochenenden

Zugegeben: Manche werden eventuell argumentieren, dass man mit Anfang 20 noch so dachte und zwei Kinder und drei Ehen später (also Mitte 30) eh so verschuldet ist, dass man kaum noch auf das Budget achtet. Hätten diese verlorenen Seelen sich an ihren Haushaltsplan gehalten, wäre dies gewiss nicht geschehen. Dieses ausgeklügelte Bier-Kippen-Prinzip fordert schließlich das Organisationstalent und eine gewisse Kreativität heraus, von der Aktien Broker nur träumen können. Ein BuK-Haushaltsplan muss folgende Faktoren beachten:

  • Welche Bier- und Zigarettenmarken kann ich mir überhaupt leisten? Oettinger und Route 66 oder Pyraser Herzblut und Marlboro?
  • Muss ich wirklich täglich Körperhygiene betreiben?
  • Wie viele Kippen kann ich täglich auf der Arbeit schnorren, damit ich abends in Ruhe meine Schachtel leeren kann?
  • Gibt es aktuelle Bier-Angebote beim Discounter meines Vertrauens?
  • Stehen Geburtstage oder sonstige Feierlichkeiten an, bei denen ausgeschenkt wird?
  • Was muss ich bei den eBay Kleinanzeigen verkaufen, damit ich kein Wochenende auf Entspannung verzichten muss?
  • Welche Rechnungen können warten?
  • Muss ich wirklich zusätzlich Nahrung zu mir nehmen?
  • Wie viele Dosen/Flaschen muss ich ansammeln, damit ich beim nächsten Kauf sogar was raus bekomme?

Zur Mitte, zur Titte, zum Sack

Ob Weihnachtsfeier, Oktoberfest oder Feierabend – in Deutschland geht nichts ohne Alkohol oder eben Bier. Man stelle sich vor, man würde bei solchen Events die Getränke nicht einplanen. Die Gäste werden empfangen und schauen nervös zum Kühlschrank, damit sie endlich etwas zum Festhalten bekommen. Für den Fall, dass man sich für Leitungswasser statt Alkohol entschieden hat, kann man einen Shitstorm erwarten. Ähnliche Ausnahmezustände sind Rauchern bekannt, denen keine Raucherpausen gewährt werden. Wie angesprochen, man möchte Teil dieser Gesellschaft sein. Da Genussmittel derartig fest in unserer Mitte verankert scheinen, ist es kein Wunder, dass sie zum Angelpunkt der Welt werden können.
Deshalb sollte es niemanden wundern, wenn ich mich ab einem gewissen Zeitpunkt in Verzicht übe. Es steht gewiss noch ein Wochenende vor der Türe, an dem meine ganz persönlichen Rituale gefeiert werden wollen. Telefon- und Stromrechnung? Müssen warten. Geburtstagsgeschenk für die nette Tante? Ich gratuliere später. Richtige Strategen planen ihre monatlichen Ausgaben direkt zu Monatsbeginn und hamstern genügend Vorräte wie Ravioli aus der Dose.

Der Spiegel nennt die Basis dieser Haushaltsplanung das »Killerpaar«, die Infoseite ‚Kenn-Dein-Limit‘ hingegen ein »riskantes Duo«. Trotz aller gesundheitlichen Warnungen erfreuen sich die Bad Guys der Konsumgüter allergrößter Beliebheit. Zwar sollen Raucher und Säufer bei den Jugendlichen immer schlechter ankommen, aber die haben keine Ahnung von Haushaltsplanung, weil Mutti noch die Unterbuchsen wäscht. Von daher YOLO, auf gehts! Organisiere Dich hier und jetzt neu. Starte beim Netto, denn sie haben 5,0’er runtergesetzt. Prost.

Beitragsbild: 2 Juni Giuseppe Garibaldi, ich stöhne Deine Namen

2. Juni: Giuseppe Garibaldi, ich stöhne Deine Namen

Giuseppe Garibaldi, du italienscher Nationalheld und Freiheitskämpfer, vor 234 Jahren bist du gestorben. Genau am internationalen Hurentag. Dabei hatte doch alles so gut angefangen. Drei Kinder von einer brasilianischen Widerstandskämpferin, eine schweizer Schriftstellerin, die sich um die Bälger kümmerte, während dir eine junge italienische Marquise versuchte ein weiteres Kind unterzujubeln und zum Abschluss dann noch mal drei Kinder von einem armenischen Kindermädchen. Eine glückliche Patchworkfamilie. Serienreifer Stoff.

Warum also dieser Todestag? Du hattest mehrfach die Gelegenheit in unzähligen Schlachten und kleineren Scharmützeln dir eine Kugel oder einen tödlichen Säbelstreich zuzuziehen. In Brasilien, vor der Küste Argentiniens, in Italien oder in Frankreich. Hast du aber nicht. Stattdessen bist du Zuhause gestorben. Unglücklich möchte man meinen. In deiner letzten Schlacht gegen die Deutschen musstest du dich zurückziehen, die Franzosen haben dir ihr Ehrenabgeordnetenmandat entzogen und der dir verhasste Kirchenstaat steht immer noch mitten in Italien.

Orale Liebesbeweise

Aber der Lauf der Geschichte möchte dir mit einem Trostpflaster aufwarten. Dein Todesjubiläum, Welthurentag und die Geburtsstunde eines berühmten Musikers, der dich allen Ungemach vergessen lassen will: Richard Alexander Jung alias Dr. Ring Ding ist an deinem Todestag geboren worden. Na, wenn das mal nichts ist. Und wo wir schon beim Thema Bohren sind: Heute am 2. Juni findet ja auch der Ich-liebe-meinen-Zahnarzt-Tag statt. Da springt ja direkt das Kopfkino an. Alle Menschen zelebrieren den Hurentag in inniger Liebe zu ihrem Zahnarzt, im Radio läuft ein Song von Dr. Ring Ding und man stöhnt lustvoll den Namen Giuseppe Garibaldi. Geil.

Ein allesamt gelungener und einprägsamer Gedenktag. Ein aufregender 2. Juni an dem man viel unternehmen kann. Die eine oder andere Kirche besetzen zum Beispiel oder ein paar argentinische Schiffe versenken, Musik hören oder Süßigkeiten essen. Viel Spaß und lasst es richtig krachen, ganz egal ob ihr Giuseppe Garibaldi heißt, einen Doktor in Zahnmedizin habt oder euch Ring Ding nennt.