Die Deutsche Bahn AG soll Berichten des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur zufolge in Kürze wieder verstaatlicht werden. Aufgebrachte Bahnreisende demonstrieren gegen die Rückkehr zur alten Ordnung. Könnte der Bahn-Service denn wirklich noch besser werden? Zahlreiche Kunden bezweifeln das. Eine Glosse von Susanne Dietrich.
Kuscheln im Winter erwünscht
Es ist 12:51 Uhr. Der heißersehnte Zug fährt mit „voraussichtlicher Ankunftszeit“ 11:57 Uhr in den Bahnhof ein. Von „Verspätung“ keine Spur. Doch was ist das – statt vier Zugteilen steht nur die Hälfte auf dem Bahngleis. Freudestrahlend stürzen sich die Reisenden auf die sich öffnenden Türen und die wenigen Plätze im Zug. Ob Sitz- oder Stehplatz, egal, wer mit der Bahn reist, zahlt einen Preis für alles. Das macht es doch für die Kunden übersichtlicher. Mit sanfter Gewalt der Zugschaffner lässt sich der Zug bis zur kritischen Masse mit Menschen aufblähen. Warum auch nicht? Fällt im Winter die Heizung aus, ist wärmende Nähe überlebenswichtig.
Gefährdete Person klebt noch nicht am Zug!“
Gemächlich setzt sich der Zug in Bewegung und schleicht seinem nächsten Ziel entgegen – vielleicht einer weiteren „Störung im Betriebsablauf“ oder einem „Personenschaden“ auf offener Strecke. Souverän folgt eine Durchsage perfekt geschulter Bahnmitarbeiter, es laufe zwar noch eine gefährdete Person auf den Gleisen herum. Doch klebe sie immerhin noch nicht am Zug. Ja, Humor wird großgeschrieben bei der Bahn. Schön für die zahlreichen Reisenden. Die Schicksalsgemeinschaft hat nun Zeit, sich richtig kennenzulernen.
Bahnkunden lieben Abenteuer
Diese geliebten Abwechslungen im faden Reisealltag aufgeben für niedrigere Preise und mehr Platzangebot? Pünktlich ankommen wie bei der Schweizer Bundes-Bahn SBB? Geschmackvoll designte Zugabteile wie beim Thalys in Frankreich? Für deutsche Reisende ein Unding. Sie lieben es anstrengend und abenteuerlich. Es gibt kein besseres Fitnessprogramm als den zügigen Bahnsteigwechsel nach kurzfristigen Ansagen durch schallende Lautsprecher. Bleibt ein Zug auf dunklen zugigen Bahnhöfen kleiner Gemeinden stehen, lernt der Bahnkunde Deutschlands schönste Ecken erst richtig kennen.
Proviant teilen und sich näherkommen
Der Überlebensinstinkt des Menschen trägt ihn über alle Widrigkeiten hinweg. Auch wenn einmal das Bordbistro seine Dienste einstellt, weil Kaffee und Croissants leider aus sind. Alles kein Problem für erfahrene Bahnkunden – vorhandener Proviant wird brüderlich und schwesterlich geteilt. Ja, die Bahn fördert die Phantasie des Einzelnen. Nicht zuletzt bei der Herausforderung, während des Toilettengangs nicht einzuatmen.
Als Resümee bleibt nur zu sagen: „Sänk ju for treweling wis Deutsche Bahn!“
photo: volle bahn by jorges
Schlafpositionen und ihre wahre Bedeutung
Man munkelt schon länger, dass Schlafpositionen etwas über unseren Charakter aussagen. Sollte dies tatsächlich zutreffen, liegen unsere Deutungen aber daneben. Denn Körpersprache lügt nicht. Nicht mal im Schlaf.
Der kleine Urlaub Schlaf. Die einzige Auszeit, die uns verziehn wird. Sofern sie zu einer üblichen Zeit stattfindet und nicht am Steuer eines Automobils oder Flugzeugs. Manche behaupten: Wer schläft, sündigt nicht. Mag ja seine Richtigkeit haben, dass man nicht direkt in die Vollen geht, aber gelogen wird ohne Ende. Die alten Klischees über Schlafpositionen sind längst überholt. Eine Fötustellung, die zuvor für ein Sicherheitsbedürfnis und evtl. Ängstlichkeit stand, lässt sich heute eher wie ein „Rutsch mir doch den Buckel runter“ lesen. Und weiter?
Schlafpositionen im Überblick
Bauch
Solltest du auf dem Bauch schlafen, bist du ein arroganter Schnösel. Die Welt kann dich mal und du drehst ihr aussagekräftig den Rücken zu. Um den Effekt zu verstärken, schnarchst du übertrieben laut. Das gewährleistet, dass du jeden Weckversuch übertönst und weiter deinen Weltekel im Schlaf ausdrücken kannst.
Fötus
Verantwortung nervt. Deshalb sehnst du dir wieder Deine Kindheit herbei. Von wegen Steuererklärung, TÜV und Riester-Rente! Stattdessen heisst es weiterhin yolo, rofl und goml – wenn auch nur bis zum Aufwachen. Manchmal benutzt du zusätzlich ein Schlaflicht, um die alte Atmosphäre zu schaffen. Fehlen nur noch die Benjamin Blümchen Kassetten.
Seestern
Auf dem Rücken liegend, Arme und Beine von sich gestreckt. Eindeutig: du duldest keinerlei Leute um dich herum. Im Gegenteil, du bist der geborene Misanthrop. Dein Menschenhass geht so weit, dass du dich lieber mit Tieren unterhältst. Am liebsten würdest du dich in deiner Bleibe verschanzen und nie wieder rauskommen. Aber das würde wohl eh keiner merken. Deshalb findest du sie ja alle so furchtbar.
Seitenlage
Du bist ein unentschlossener Mensch ohne Rückgrat. Deine Unentschlossenheit, die sich selbst beim Pennen zeigt, würde dir eines Tages das Genick brechen, wenn du denn eins hättest. Stattdessen bist du ein Fähnchen im Wind. Ohne eigene Meinung und stets in Deckung. Manchmal kannst du nicht mal deinem Spiegelbild in die Augen sehen. Nur kann man es eben nicht allen recht machen.
Löffelchen
Natürlich nur mit Partner/Partnerin möglich. Diese Haltung lässt zwei Vermutungen zu. Erstere Variante besagt, dass du ein übelster Klammeraffe bist, der keinem Luft zum Atmen lässt. Die andere Möglichkeit beschreibt, wie dominant du über den anderen verfügen willst, frei nach dem Motto „Du bist mein!“ … Beide Deutungen wirken unsympathisch und haben vor allem nichts mit Esslöffeln zu tun.
photo: sleep little angel by gideon
Je suis Angie
Ein offener Brief von Kanzlerin Angela Merkel an die Redaktion von CHARLIE HEBDO. Eine Glosse von Claus Seifert.
Chers amis de la rédaction,
Je suis Angie. Oh la la, mes amis, da ist mir doch wieder dieser Fauxpas unterlaufen. Ich meine natürlich: Je suis Charlie, wie Hollande und sie, die grande französische Nation. Meine tiefe Verbundenheit hat sich ja bereits in dem Bruderkuss mit Francois geäußert, als wir gemeinsam in der ersten Reihe gegen Hass und Gewalt standen. Links – rechts – links. Pardon: Gauche – droite – gauche. Eigentlich lieber droite. Den Geist meiner Verbundenheit mit den Opfern, den Familien der Opfer, dem französischen Volk und ganz Europa bringe ich zum Ausdruck mit einer herzlichen Einladung. Gemeint ist die Einladung an die Redaktion von Charlie Hebdo, die Opfer eines zynischen und feigen Attentats wurde, das durch nichts zu rechtfertigen ist.
Umbenennung CDU – CDO
Aus meinen frühen politischen Jahren in der DDR, auf Französisch täterä, bin ich vertraut mit, ja zugeneigt den Redakteuren und Zeichnern des Eulenspiegel, denen mein großer Respekt gilt. Sie kennen Eulenspiegel? C’est le miroir de la chouette, mes amis. Und da ich der festen Überzeugung bin, dass sich die Werte unserer modernen Demokratie in der freien Presse manifestieren, setze ich hier ein Zeichen. Freilich verkörpert meine Partei Brüderlichkeit, und es ist mir durchaus nicht egal, wenn ich bei der nächsten Fraktionssitzung kraft meiner Position als Parteivorsitzende fordern werde, CDU in CDO umzubenennen. Charlie HebDO. Ich denke, das sind wir als Partei den Märtyrern schuldig, die mit ihren Zeichnungen Pressefreiheit gelebt haben – und dabei ihr Leben verloren.
Kraft meiner Rolle als gesamteuropäische Kanzlerin – und das sage ich mit Verweis auf die längst fällige Frauenquote – werde ich mit Mitteln des Brüsseler EU-Topfes zunächst die verwüsteten Räumlichkeiten Ihrer Redaktion wiederherstellen lassen. Dazu bediene ich mich des Hausmeister- und Installateur-Teams des Berliner Reichstags. Handwerker par excellence. Vertrauen Sie auf die Qualität „Made in Germany“!
Gipfeltreffen der Satire-Redaktionen
Danach lade ich die Spitzen deutsch-französischer Satirekunst, Eulenspiegel und Charlie Hebdo, zu einem symbolischen Kommuniqué in die frisch renovierten Räumlichkeiten ein. Hierbei soll Ulrich Wegener, Ex-Chef der Eingreiftruppe GSG 9, an der Pforte stehen. Mein lieber Francois wird als Ehrengast fungieren. Zum Zeichen der Solidarität und gelebter Integration werden muslimische Verbände geladen sein. Ich stelle mir das zum Beispiel so vor, dass sich Franck Ribéry den Bart verlängert und als Friedensbotschafter aller Muslime einige Worte der Brüderlichkeit verliest. Eine Sonderausgabe mit Karikaturen von Allah, dem Propheten und mir sollen zugleich im Bayernkurier und in Ihrem Magazin abgedruckt werden. Angefragt als Schirmherr dieser Veröffentlichung ist mein geschätzter Ministerkollege Alexander Dobrindt.
Liberté toujours, mes amis! Einen egalitären Kuss der fraternité sendet euch
Angie aus Allemagne
photo credit: angela merkel: queen of europe by Duncan Hull
Unwort des Jahres: 7000 Ballonköpfe für die Lügenpresse
Was? Pegida ist nicht das Unwort des Jahres? Stattdessen haben sie aber die Entscheidung über das „Unwort des Jahres“ 2014 maßgeblich beeinflusst. Über Lügenpresse, Folter und Russlandversteher.
Läuft in Darmstadt: Nachdem im Dezember 2014 das Wort des Jahres („Lichtgrenze“) gekürt wurde, folgt nun endlich das überfällige Unwort des Jahres. „Erweiterte Verhörmethoden“ und „Russlandversteher“ mussten den ersten Platz für die „Lügenpresse“ räumen. Doch was sollen diese drei mehr oder weniger kreativen Wortkonstrukte überhaupt bedeuten?
Unwörter des Jahres 2015?
Erweiterte Verhörmethoden: Seit geraumer Zeit musste sich die CIA eingestehen, dass ihr offizielles Flachblatt „CIA-Folterbericht“ nicht so gut bei der Bevölkerung ankommt. Um die Abonnenten bei der Stange zu halten, wagten die Verantwortlichen eine Umbenennung in „CIA-Erweiterte Verhörmethoden aktuell“. Ein Erfolg war kaum spürbar machte auch nicht unbedingt sympathischer. Stattdessen in Planung: Ein Wellness-Magazin.
Russlandversteher: Viele Zuschauer vor ihren TV-Geräten wunderten sich, weil sie Wladimir Putin problemlos folgen konnten. Da sitzt der russische Bärenjäger Präsident im Interview und man versteht jedes Wort! Was die meisten nicht wussten: Putin spricht ausgezeichnetes Deutsch und keiner der Bürger hatte über Nacht im Schlaf russisch verstehen gelernt. Dieses bundesweite Missverständnis brachte das Unwort „Russlandversteher“ ins Spiel. Fun fact: Der Ausdruck war auch Kandidat für das Wort des Jahres.
Lügenpresse: Das Unwort des Jahres 2014 hört man aus den Reihen der nervtötenden Pegida-Anhänger. Sie verwenden den Begriff zur Diffamierung unabhängiger Medien und ignorieren dabei den geschichtlichen Zusammenhang und somit auch zum Nationalsozialismus. Man könnte also davon ausgehen, dass der Begriff mit eindeutigem Bezug absichtlich genutzt wird – oder dass die einfach keine Ahnung haben. Um das Unwort des Jahres zu feiern, ließ man ähnlich wie bei der Ernennung des „Wortes des Jahres 2014“ nicht weniger als 7000 Ballonköpfe (sprich Pegida-Anhänger) aufsteigen. Auf Nimmerwiedersehen!
Weitere Un/Worte des Jahres:
Worte des Jahres: GroKo (2013), Rettungsroutine (2012), Stresstest (2011), Wutbürger (2010)
Unworte des Jahres: Sozialtourismus (2013), Opfer-Abo (2012), Döner-Morde (2011), alternativlos (2010)
photo credit: presse by barockschloss
10 depressive Songs, die du noch nie gehört hast
Für alle, die gerne Trübsal blasen, gibt es passende Depressionssoundtracks. Heute stellt Miesepeters zehn Songs vor, die mehr deprimieren als jeder Musikantenstadl.
Manchmal braucht man halt den Blues und somit depressive Songs. In Anlehnung an die „Top 10 der depressiven Songs“ gibt es heute musikalischen Nachschub. Zumal zehn Jammer- und Klagelieder bei weitem nicht genügen, um durch den langen Winter zu kommen. Was die folgenden Songs gemeinsam haben: Jede Menge Akustikgitarren und immer schön Piano.
Augustana – The Devil’s Blues Eyes
Dan Lyus von der amerikanischen Rockband „Augustana“ berichtet in seiner Ballade über Rache und teuflisch blaue Augen. Gerüchten zufolge hat der Teufel nicht nur viele Gesichter und Hörner, sondern auch noch bunte Kontaktlinsen.
Key lyric: „I said what have we done here to deserve such pain“
Jon Brion – Little Person
Charlie Kaufman drehte im Jahre 2008 die Tragikkomödie „Synecdoche, New York“. Aus diesem Film stammt der Titelsong „Little Person“. Im Film ist auch der 2014 verstorbene Philip Seymour Hoffman zu sehen. Also deprimierender wird es an dieser Stelle nicht mehr.
Key Lyric: I’m just a little person – One person in a sea
Father John Misty – Bored in the USA
Ein musikalisches Highlight des letzten Jahres ist die sehr eigene Fassung des Springsteen Klassikers Born in the USA. Selten hat es ein Songwriter geschafft, die aktuelle Lage der westlichen Welt in Worte zu fassen. Genial statt boring.
Key lyric: My brain’s so awfully glad to be here for yet another mindless day
Marissa Nadler – Dying Breed
Der kalifornische Kondor stirbt aus, der Tropenwald sowieso und so manchem geht es auch schon ganz schlecht. In diesem Song geht es um vom Aussterben bedrohte Arten. Marissa Nadler zählt zur „New Weird America“ Szene und ist noch recht lebendig.
Key Lyric: Your earthly days have passed you by
Jason Molina – Get Out Get Out Get Out
Jason Molina ließ viele musikalische Stationen hinter sich. Er steckte hinter dem Bandprojekt Songs: Ohia und war Kopf der Rock-Combo Magnolia Electric Co. – bis er 2013 verstarb. Seine Songs zeichneten sich schon immer durch Melancholie aus, doch besingt er in diesem Beispiel malerisch die Flucht nach vorn.
Key lyric: I lived low enough so the moon wouldn’t waste it’s light on me
Elliott Smith – Needle in the hay
Elliott Smith hat zu Lebzeiten diesen Nadel-im-Heuhaufen Song verfasst, der sogar auf dem Soundtrack des Films „The Royal Tenenbaums“ zu finden ist. Dadurch erlangte der Song eine gewisse Popularität, die vor allem dadurch verstärkt wird, da ein Suizidversuch damit untermalt wird.
Key Lyric: I’m taking the cure so I can be quiet
Antony and the Johnsons – River of sorrow
Antony and the Johnsons ist ein gewagter Bandname. Im Falle einer Übersetzung müsste es ‚Antony und die Penisse‘ heißen. Der exzentrische Sänger Antony Hegarty hinter diesem Konzept fällt außerdem durch seine Stimme aus dem Rahmen. Manche nennen es Art Pop oder Chamber Pop. Wie auch immer: Jammern kann er besonders gut.
Key lyric: For we all know the baby has expired
Cat Power – Hate
HASS HASS HASS. Eindeutiger kann ein Song-Titel kaum sein. Chan Marshall ist Cat Power und hat auch ein Abo auf düstere Texte und traurige Melodien. Das fand Karl Lagerfeld eines Tages so anziehend, dass er ihr einen Vertrag anbot.
Key lyric: I hate myself and I want to die
Stuart A. Staples – Already gone
Auf dem Cover ist ein einsamer Seemann zu sehen. Auch wenn der Song nicht unbedingt nach Hans Albers klingt, könnte es zumindest in Sachen Einsamkeit mithalten. Stuart A. Staples singt normalerweise bei den Tindersticks, doch brachte mit diesem Album ebenso düstere Songs unter die Leute. Never change a winning team.
Key lyric: Turn around – it’s already gone
Angel Olsen – White Fire
Man fragt sich, ob Leonard Cohen eine Tochter hat. Angel Olsen steht in ihrem Song den Cohen Klassikern Master Song und Teachers in nichts nach. Kenner wissen, dass diese Art Musik schon immer ein Garant für Schwermütigkeit war.
Key Lyric: When you don’t know that you’re wrong or just how wrong you are
photo credit: you didn’t see me love you by Ashley Webb
Was Satire alles darf
Über Humor und Satire in Zeiten von „Je suis Charlie“ und „Pegida“. Ein kleiner Ausflug in die schwierige Welt der deutschen Humorlandschaft.
Der oft zitierte Kurt Tucholsky wäre am heutigen Tage 125 Jahre alt geworden. Sein Anspruch, dass „Satire alles darf“, steht im Widerspruch zu den jüngsten Ereignissen, die uns derzeit beschäftigen. Dürfen Humoristen wirklich alles? Gibt es Grenzen und wenn ja – wo befinden sie sich? Wirft man einen Blick auf die deutsche Humorlandschaft, wird einem schnell übel. Denn was hier als Humor oder gar Satire verkauft wird, ist eine reine Mogelpackung. Statt Humor und Satire werden nur Stereotypen weichgekocht und letztendlich Vorurteile geschürt.
Vorurteile und Unterhaltungswert
Deutsche lachen über Migranten, über Fette und über Proleten. Zumindest so lange, wie sich die Klischees selbst auf die Schippe nehmen. Dafür zahlt der typisch deutsche Lachsack gerne. Gefüllte Reihen, wenn sich ein Deutscher mit türkischer Abstammung als Dönerverkäufer ausgibt und seine eigene Kultur verarscht. Ausverkaufte Hallen, wenn eine schlecht geschminkte Proletarierbraut im rosa Jogginganzug über ihre Fettleibigkeit witzelt. Solange sich die Satiriker in Selbstironie üben oder Kabarettisten gegen „die da oben“ wettern, ist die Welt noch in Ordnung. Problematisch wird es, wenn sich der zahlende Bürger angesprochen fühlt. Da hört der Spaß auf.
In Deutschland ist jedoch noch die kostümierte Satire in Mode. Im Gegensatz zu anspruchsvolleren europäischen Nachbarn werden hier noch gerne Perücken, Kostüme und trottelige Pseudonyme gebraucht, um die entsprechenden Figuren lachhafter zu gestalten. So ist eine Distanz zum Lachkunden in den Zuschauerreihen gewährleistet. Trotz aller Ähnlichkeiten zur Realität wird kaum derartig überzeichnet. Doch verbirgt sich hinter dieser Masquerade eine wahre Basis? Wie man so schön sagt: in jedem Witz stecke ein Fünkchen Wahrheit. Hätte sich der dicke Proletarier mit Asi-Frisur und Gossen-Wortschatz sich nicht selbst veralbert, hätten wir – die Zuschauer – es getan? Er erscheint uns nur sympathisch, da er Selbstironie beherrscht – eine gern gebrauchte Form des Humors. Problem ist halt nur, dass wir im Ernstfall (und somit ironiefrei) möglicherweise ganz anders auf ihn reagiert hätten. Und da liegt der Knackpunkt unserer Denkweise.
Schubladendenken für Ikea-Gemüter
Man fragt sich, ob Sendeformate wie „StandupMigranten“ es zwar gut meinen, aber ein Eigentor kassieren. Der Sender Einsplus zeigt junge, witzige und aufgeschlossene Personen, wobei man fast schon zynisch ein „gut integriert“ hinzufügen möchte. Damit auch dem letzten Depp vor dem TV-Gerät klar wird, dass es sich bei den Darstellern um Leute mit Migrationshintergrund handelt, trägt die Sendung diesen sperrigen Namen. Wird dort etwa mit einem Klischee Geld gemacht, weil sich die Kollegen Serdar Somuncu und Bülent Ceylan so gut verkaufen? Würden sich die einen oder anderen Medien von derartigen Vorurteilen freisprechen, hätte das Format einen anderen Namen, aber möglicherweise weniger Zuschauer. Ich persönlich frage mich, wie viele Pegida-Idioten bei Somuncu bereits Tränen vor dem TV gelacht haben. Davon wollen sie bestimmt nichts mehr wissen.
Je suis Charlie
In Paris wurde ein Anschlag auf die Redaktion der Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ verübt. Als möglicher Grund dafür gelten Abdrucke diverser Mohammed-Karikaturen. Aha. Das soll Satire also nicht dürfen? Die Täter werden hoffentlich just in diesem Moment gestellt, während ich diese Zeilen tippe. Die Bürger reagierten auf die Tragödie sofort. Selten sah ich derartigen Zuspruch für die Opfer in den Medien, sowie im Freundes- und Bekanntenkreis. Gerade in Zeiten der aufstrebenden Idiotenbewegung Pegida etwas beruhigend. Dumm nur, wenn sich diese realitätsfernen Scheuklappenträger das zunutze machen und weiter ihre Parolen gröhlen.
Jedoch sind es leider nicht nur die „Bösen“, die diese Tragödie zum eigenen Zweck verwursteln. In einem jüngst ausgestrahltem Interview mit Tim Wolff, Chefredakteur des deutschen Satiremagazins Titanic, wird die bekannte und beliebte German Angst geschürt. Kann das auch bei uns geschehen? Oder auf einen konkreten Fall bezogen: Ist im Falle einer japanischen Kernschmelze unser Discounter-Sushi verstrahlt? Und wenn ja, wo gibt es günstige Geigerzähler? Wie erwartet reagiert Tim Wolff auf die Panikmache souverän und bleibt gelassen. Satire, jetzt erst recht.
Statt Blah Blah Blah
Was darf Satire. Sie darf unterhalten, provozieren, zum Nachdenken anregen, beleidigen, unterstreichen, aufmuntern, motivieren, aufdecken, entlarven, bewegen und und und. Was sie nicht darf? Sie darf nicht lügen. Sie darf nichts verschleiern, beschönigen, verleugnen oder gar verschweigen. Denn sonst wäre sie keine mehr, sondern dummes Gelaber. „Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist: er will die Welt gut haben, sie ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte an“, sagte einst Tucholsky.
In diesem Sinne: Gegen die Spaßbremsen!
Update: Die mutmaßlichen „Charlie Hebdo“-Attentäter sind tot
photo credit: charlie hebdo by Muhammad Jaffar
Uber entlarvt alle Fremdgänger
Der gläserne Mensch wird weiter durchleuchtet. Der US-Fahrdienstvermittler „Uber“ will dank seiner Datensammlung jede Menge herausgefunden haben. Zum Beispiel, wer potentiell fremdgeht.
Vielleicht sollten sich der eine oder andere schon mal die passende Ausrede zurechtlegen. Denn wenn die Datensammler ernst machen, könnten zig Ehefrauen die Scheidung einreichen. Der ausgebremste Taxi-Konkurrent „Uber“ aus den USA berichtet auf einer mittlerweile gelöschten Webseite, dass sie anhand ihrer Datensammlungen bestimmen können, wer ein Fremdgänger ist. Dabei sind es recht gewagte Thesen, die das Unternehmen aufstellt, denn schließlich sind nur Orte vermerkt und keine Tätigkeiten. Nur weil sich Herr Meier jeden Abend vor einem stadtbekannten Puff absetzen lässt, muss das nichts Unmoralisches bedeuten.
Braucht man zum Fremdgehen ein Taxi?
Die Auswertungen schlagen in Unternehmerkreisen hohe Wellen. Auch andere branchenfremde Firmen wittern mögliche Absatzsteigerungen durch gezielterte Produktplatzierung. „Anhand der Transportdaten könnte man beispielsweise dementsprechende Kondomautomaten platzieren“, heißt es aus der Chefetage des Gummigiganten Durex. Fast-Food-Ketten und sonstige Nahrungsversorger wissen anhand der ermittelten Daten endlich, ob eine xte Filiale in dem Stadtteil noch Gewinne ermöglicht. Bleiben noch die Zeugen Jehovas und sonstige Sekten, die nun endlich wissen, wo und wann die Sünder aussteigen.
Woran erkennt man Fremdgehen?
Dabei ist das mit dem Datensammeln doch gar nicht via komplizierter und zudem kostspieliger Taxifahrerei nötig. Möchte man unbedingt herausfinden, ob der Partner/die Partnerin eine Affäre hat, genügt simple Nachstellerei. Nicht zu verwechseln mit dem kriminellen Stalking, sondern eher eine Art klassische Detektivarbeit. Vergesst also Paypal, Payback, Smartphones, Google, Facebook und Taxen. Alles, was man benötigt, ist Zeit und die richtigen Fragen. Folgende Anzeichen sollten zuvor aber bemerkt werden:
- Du hast deinen Partner/deine Partnerin seit mehr als 6 Monaten nicht mehr gesehen
- Er/Sie hat neue und zudem ungewöhnliche Hobbies, wie z.B. Curling oder Seifenblasen
- Er/Sie regt sich voll auf, wenn das Handy und der Posteingang inspiziert werden
- Er/Sie hat Knutschflecken, Peitschenstriemen oder ist schwanger
- Er/Sie duscht plötzlich regelmäßig
- Entweder sagt er/sie gar nicht mehr „Ich liebe Dich“, oder sagt es alle drei Minuten
Uber wird auch in Zukunft keine Fremdgänger mehr an den Pranger liefern. Dank dieser kleinen Liste ist es ein Leichtes, verdächtige Lebensabschnittspartner zu entlarven, bevor man sich etwas gemeinsam zulegt, wie z.B. einen süßen Hund oder einen Breitbildfernseher. Und sollte „Herr Meier“ mal auffallend spät nach Hause kommen, kann man immer noch den Taxifahrer schmieren oder verführen.
photo credit: cheating husband5 by denharsh
Voll peinlich! So blamieren Eltern ihre Kinder
Deine Mutter! Nahezu jeder von uns wurde durch seine Erzeuger bis auf die Knochen blamiert. Hier sind typische Momente, die gerne von sadistischen Eltern genutzt werden.
„Ich Gurke Brief Erbse Ritalin“
Sich auf Facebook und dem Smartphone austoben: Die Autokorrektur eines Smartphones macht aus jedem Elternteil unfreiwillig einen Legastheniker. Während die Kinder ihre Eltern mit Smileys und Instagram-Gallerien zuspammen, bekommt so mancher Erziehungsberechtigte bereits beim Eingeben einer simplen Nachricht die Krise. Bis sie selbst die Smileys entdecken. Dann gibt es kein Halten mehr und es folgen verstörende Grußbotschaften. Ebenso übel läuft es bei Facebook ab. Spätestens, wenn die eigene Mutter deine Saufbilder vom Wochenende kommentiert, hört der Spaß auf.
„Och wie süß! Du im Wäschekorb – nackt!“
Alte Kinderfotos zeigen: Richtig übel, wenn man diese Fotos ausgerechnet dem neuen Schwarm unter die Nase hält. Mama hält nicht viel von Privat- und Intimsphäre. Dass man nackt und wehrlos auf einem Handtuch liegt, belustigt sie höchstens. Auch die alten Polaroids, auf denen man das eine oder andere ausprobieren musste, wie z.B. Styropor essen, findet sie urkomisch. Manche wissen schon, warum sie ihre Eltern möglichst spät der neuen Partnerschaft vorstellen.
„Wieso? Ich finde Lila schön.“
Seltsame Klamotten besorgen: Sicherlich hat sie dir tatsächlich schwarze T-Shirts aus dem Supermarkt mitgebracht, ganz wie du gewünscht hattest. Aber warum zum Kuckuck muss ausgerechnet Justin Bieber drauf abgedruckt sein? Eltern sehen im Alltag folgende Rangfolge: Praktisch, günstig, schön. Wer diesen Trick einmal durchschaut hat, wird in Zukunft lieber selber shoppen gehen.
„Wieso heiße ich eigentlich Satan-Luca-Denzel?“
Fragwürdige Namen geben: Ein klassischer Spätzünder. Die ersten Lebensjahre verlaufen bestens. Man isst jede Menge Eis, schaut unzählige Zeichentrickfilme und glaubt sogar an den Weihnachtsmann. Irgendwann muss man aber in die Schule und merkt, dass einen die anderen Kinder und sogar Lehrer seltsam behandeln. Eines Tages fällt der Groschen und du stehst verzweifelt im Wohnzimmer deiner Eltern: „Warum heiße ich nicht Finn – wie alle anderen auch?“
„Nein, ich habe nie vor dem Spiegel gesungen!“
Vor Freunden blamieren: Das kann digital oder analog geschehen. Eine digitale Blamage wäre z.B. eins der bereits besagten Kinderfotos in der eigenen Chronik – vom Papa zum Geburtstag hochgeladen. Früher gab es dafür noch Kleinanzeigen in der lokalen Presse. Eine analoge Blamage hingegen wäre das übliche Abholen von einer Party. Da fährt der Vater die Tochter samt ihren männlichen Schulfreund heim und erzählt erst mal von seiner Waffensammlung.
photo credit: overkill by mossicmoinc
Pegida: Gaga für das Abendland
Die Pegida kann nicht mehr spazieren gehen. Um deren Existenz außerhalb Dresdens zu sichern, denken sie über eine Zersplitterung nach. Die Ergebnisse sind erwartungsgemäß – gaga.
Die Pediga, die „Peinlichen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“, erlebten bei ihren letzten Spaziergängen massiven Gegenwind. Nun denkt Initiator Lutz Bachmann über eine Aufteilung seines Wandervereins nach, damit sein neuester Karriereversuch nicht nur ein ostdeutsches Phänomen bleibt. Mittlerweile gibt es Pediga-Ableger in sechs Städten – und Bayern. Sie nennen sich Bagida, Bogida, Dügida, Kögida, Legida, Wügida und Kagida. Doch das ist nur der Anfang. Demnächst folgen Darmgida (Darmstadt), Garpargida (Garmisch-Partenkirchen), Wannegida (Wanne-Eickel), Haßgida (Haßloch) und Tuntengida (Tuntenhausen).
Mit Vokuhila und Vagina für das Abendland
Doch damit nicht genug. Abgesehen von den neuen Städtebewegungen wurden themenspezifische Untergruppen gegründet, um die Angst vor dem Untergang des Abendlandes zu bändigen.
Frieda
Frauen retten irgendwann einmal das Abendland: Da im Osten seit 2007 eindeutig ein Mangel an Weiblichkeit herrscht, denken die Pediganer über eine verbindliche Frauenquote nach.
Angina
Angst im nächsten Abendland: Pediga-Anhänger fürchten ja bekanntlich jede Menge. Zum Beispiel verspüren sie Beklemmungen, wenn ein neuer Döner-Imbiß nebenan eröffnet. Außerdem haben sie Angst, dass sie eines Tages neben der heimischen Kirche auch noch eine Moschee ignorieren müssen.
Vagina
Veganer agieren gegen ihr neues Abendland: Um neue Zielgruppen zu erreichen, sprechen sich Pediga-Spaziergänger für den Verzicht auf Fleischprodukte aus. Das schließt zwar die gängige Currywurst aus, aber was tut man nicht alles für das Abendland.
Vokuhila
Voll kaputt und ungebildet, ich liebe Abendland: Eindeutig die Sparte für die BILD-Leser. Lutz Bachmann war mal Lesereporter für das Boulevardblatt und hat demzufolge den richtigen Umgangston für die Abendlandfreunde.
Domina
Dombesucher irren durchs neue Abendland: Da nun sämtlichen Pegida-Demonstrationen das Licht ausgedreht wird, fordern die Angsthasen Sympathien der Touristen ein. Besucher des Kölner Doms zum Beispiel bekommen Kurbeltaschenlampen und Knicklichter, damit endlich mal ein Licht aufgeht.
photo credit: magnetic letters by davidd
11 Sätze, die beim Sex tabu sind
»Du willst es doch auch!« – der Klassiker der schlechten Sprüche im Bett. Leider gibt es beim Sex noch weitere Vertreter dieser unerwünschten Lustkiller.
Vorsicht, NSFW! Lesen Sie die folgenden Sätze besser nicht auf der Arbeit oder falls sie auf andere Art und Weise beobachtet werden. Man könnte Ihnen Unwissenheit vorwerfen. Dabei wollen Sie im Grunde nur erfahren, wie trottelig sich andere bei der schönsten Nebensache der Welt anstellen. Hoffentlich erkennen Sie sich nicht wieder.
„Schon mal vorweg: Lass uns Freunde bleiben.“
Es soll ja Leute geben, die mit dem Ende des Buches anfangen, weil sie zu oft „Harry und Sally“ gesehen haben. In diesem Film behauptet Billy Crystal, dass er immer von hinten nach vorne liest, falls er vor Vollendung des Buches das Zeitliche segnet. Da in Sachen Orgasmus öfter vom „kleinen Tod“ die Rede ist, erscheint so eine Vorgehensweise stimmig, doch kann man einen One-Night-Stand gewiss charmanter über die Bühne kriegen.
„Reich mir mal das künstliche Sperma.“
Für Unwissende: Man kann tatsächlich das künstliche Pendant via Internet bestellen. Ein Schlag ins Gesicht für abgemühte Bettpartner, die ihr ausgewähltes Lustobjekt nicht befriedigen können. Stattdessen wird auf ein derartiges Hilfsmittel zurückgegriffen, welches noch verstörender wirkt als eine gesamte Packung Viagra. Kleiner Tipp am Rande: Kundenrezensionen lesen.
„Du hast aber geduscht, oder?“
So manches Körperaroma ist einfach zu gut gemeint. Regelmäßige Hygiene ist nach wie vor ein Hilfsmittel für sexuelle Aktivitäten. Sollte im Falle des Aktes „Könntest Du bitte mal eben lüften?“ gerufen oder gar um eine Wäscheklammer gebeten werden, ist es Zeit für eine Dusche.
„Ich will ein Kind von dir!“
Der Klassiker für Freunde des Coitus interruptus. Selten hat man mehr Angst in den Augen des Mannes erkennen können als bei diesem Spruch. Auch wenn es gut gemeint ist und eventuell tiefste Zuneigung ausdrückt, wäre für den erfolgreichen Geschlechtsakt ein Verzicht angeraten. Während der Pause Kondome überprüfen!
„War das ein vaginaler Furz?“
Derartige Spezialeffekte des Körpers sollte man stillschweigend hinnehmen. Es mag ja sein, dass die Verwunderung zwischenzeitlich gewaltig ist, doch verbessert diese Frage nicht unbedingt das Verhältnis zueinander. Im schlimmsten Falle fängt man sich eine Ohrfeige ein und einen garantierten Beischlafentzug für mindestens 10 Jahre.
„Das hat die Muddi gern!“
Ähnlich wie übertrieben dämliche Kosenamen (z.B. Pfläumchen oder Zuckerstengel) sind auch Sätze einzuordnen, die Bezug auf Elternteile nehmen. Niemand möchte wissen, was Papi und Mami zwischen ihren Laken treiben. Oder habt ihr vergessen, wie traumatisch die Erkenntnis war, dass eure Eltern Sex hatten?
„Kann ich meine Socken anlassen?“
Da möchte man am liebsten antworten: „Natürlich kannst Du das. Den Rest kannst Du auch direkt anziehen.“ Verwunderlich ist die Dunkelziffer der Sockenträger im Bett, die kuriose Statistiken US-Forscher jährlich präsentieren. Sollten diese Zahlen stimmen, könnten Socken sogar das Sex-Leben retten.
„Ich stöpsel Dich so richtig durch, Du Cracknutte, aeh, ich mein Mauerblümchen!“
Zugegeben: Ein eher untypisches Beispiel für Dirty-Talk. Es ist ja bekanntlich kein Meister vom Himmel gefallen. Somit dürften zaghafte erste Versuche in diese Richtung ähnlich klingen. Wie dem auch sei, die Kunst der schmutzigen Bettsprache will geübt sein. Es ist ein langer, steiniger Weg voller Blamagen und Lachkrämpfe. Besser harmlos anfangen, wie z.B. mit „Sollen wir das Licht heute anlassen?“
„Ups, ich habe den Tampon vergessen.“
Wer tatsächlich denkt, dass dieser Fauxpas absolut unrealistisch klingt, sollte die Thematik googeln. Erschreckende Ergebnisse.
„Du hast unschöne Pickel am Hintern.“
Ein Auge für Details ist manchmal gar nicht schlecht. Doch Schweigen ist – wie so oft auch – in diesem Falle Gold. Das bedeutet aber nicht, dass man Pickel stillschweigend ausdrücken sollte.
„Mein(e) Ex konnte das aber!“
Ex-Freunde und Ex-Freundinnen sind gewiss das unbeliebteste Gesprächsthema im Bett. Auch wenn sie oder er wahre Akrobaten mit göttlicher Ausdauer und ausgefeiltesten Techniken waren, gehören sie höchstens in alte Fotoalben oder Facebook-Freundeslisten. Noch schlechtere Idee: Einen Dreier mit dem oder der Ex vorschlagen.
photo credit: couple in bed by Tina Franklin