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Nervende Katzen wie Grumpy Cat

Katzen: Nichts weiter als flauschige Quälgeister

Entweder zerfetzen sie teure Möbel oder legen sich nachts auf dein Gesicht: Katzen sind haarige Terroristen im menschlichen Alltag – Nerven wie Drahtseile sind gefragt.

Der Hund, der beste Freund des Menschen. Ein wachsamer Gefährte, der aus Freude mit dem Schwanz wedelt, wenn man nur den Mund aufmacht. Wenn er mal nicht auf Schafe und Erblindete aufpasst, sucht er geschmuggelte Drogen. Er beschützt nicht nur uns und unsere Unterkünfte, sondern holt sogar auch Gegenstände zurück, die wir wegwerfen. Das Bellen eines Hundes ist ein zaghafter Versuch, sich uns mitzuteilen. Denn er liebt den Menschen und kann ohne uns nicht sein – wie wir von Hachikō gelernt haben.
Eine Katze hingegen pfeift oder, pardon, schnurrt auf unsere Bedürfnisse. Weder holt sie weggeworfene Stöckchen zurück, noch findet sie ein gut deponiertes Kilo Heroin. Katzen eignen sich auch kaum für den Wachposten, denn dafür sind sie schlichtweg zu faul. Lieber pennen sie den ganzen Tag, als uns ihre Freundschaft zu zeigen.

Flauschige Egomanen auf Catnip

Das Internet ist schuld. Vor der Verbreitung der Internetzugänge waren Hunde eindeutig die beliebteren Vierbeiner im Haushalt. Doch mit dem Siegeszug des WWW folgte die Herrschaft der Stubentiger. Im Gegensatz zum recht überschaubaren Wesens eines Hundes verwirrten Katzen schon seit und eh und je mit seltsamen Verhaltensweisen.
Als Beispiel sei an dieser Stelle nur das bloße Fixieren eines für den Menschen unsichtbaren Punktes genannt. Sprich: Die Katze starrt irgendwas an, doch keiner weiß was und warum. Mittlerweile konnten findige Forscher das Rätsel lüften und gaben an, dass es bloß eine simple Taktik sei, um mehr Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten zu ergattern – diese Biester!

Ohnehin scheinen sie uns Menschen keine Sekunde voll zu nehmen. Bei einer Ermahnung schauen sie nur frech zurück. Sollte man die laut ausgesprochene Kritik nicht unterlassen, kotzen sie einem auf den Teppich. Solche Provokationen gepaart mit unerklärlichen Verhaltensweisen brachten das Internet zum Glühen. Es folgte, was folgen musste: Videos mit Katzen-Stunts, Katzenblogs und sogar ein Rap-Album mit Katzen. Doch was steckt hinter dem Hype? Ist eine Verschwörung im Gange? Wollen uns Katzen gar nur umbringen?

Zwinker, zwinker – Ich liebe Dich, Cat Lady

Werfen wir einen Blick auf die Fakten. Katzen stellen uns im Alltag auf die Probe, indem sie uns Unzumutbarkeiten abverlangen. Damit sind nur nicht nur Sonderwünsche wie platzraubende Kratzbäume und einbruchsfreundliche Katzentüren gemeint. Zur Veranschaulichung noch einmal der Vergleich mit einem Hund: Der Hund bringt dem Menschen etwas, was er verloren oder von sich geworfen hat. Die Katze bringt irgendwas Unerwünschtes in die Bude, bevorzugt erlegte Opfer wie Mäuse. Während ein Hund nachts vom Körbchen aus über sein Herrchen wacht, legen sich die Fellspackos namens Katzen quer über das Gesicht, um das Opfer im Schlaf zu ersticken. Wie man zweifellos an diesem durchaus realistischen Beispiel  erkennt, sind wir Menschen für Katzen nur etwas größere Mäuse.

Inbesondere Frauen können sich derartig gut mit der Rolle des Opfers identifizieren, dass sie sich oft in der Rolle der „Katzenfrau“ (Cat Lady) wiederfinden. Ein typisches Klischee, welches auf Vereinsamung, Misanthropie und Hygienemängel aufbaut. Solche Katzenfrauen leiden unter einem schwachen Selbstwertgefühl, welches die Katzenbiester mit ihren herablassenden Blicken und schonungslosen Platzeinnahmen Stück für Stück demontieren. Katzen zeigen Zuneigung durch Blinzeln und Anstarren. Jede Frau, die schon mal alleine feiern war, wird diese Blicke nur von notgeilen Kerlen kennen. Kein Wunder, dass eine wahre Cat Lady die Zuneigungen einer Katze beängstigend findet.

Diese haarigen Catnip-Junkies sind in vielerlei Hinsicht eine Bedrohung für uns. Für alle, die immer noch nicht restlos überzeugt sind, empfiehlt sich Lektüre zum Parasiten „Toxoplasma gondii„. Dieser führt beim Menschen zu Stimmungsschwankungen, Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie. Oder schlicht und einfach zur bedingungslosen Liebe des natürlichen Feindes.


photo: grumpy cat by gage skidmore, CC 2.0

Wie Tinder mein Leben ruinierte

Wie Tinder mein Leben ruinierte – Forever

Nach der Theorie folgt die Praxis. Tinder scheint ja nur sinnvoll, wenn aus Matches richtige Dates werden. Meist geht es dort ans Eingemachte. Oder doch nicht?

Sie spielt an ihren Haaren, während sie meinem Gestammel zuhört. Hat gewiss was zu bedeuten. Sie könnte sich fragen, wie ich wohl küsse. Oder ob sie über das Toilettenfenster flüchten kann. Jedenfalls wünschte ich in derartigen Augenblicken, dass ich Gedanken lesen könnte. Dieses Spiel namens „Dating“ fand ich bereits vor Tinder anstrengend genug, doch was ich mir mit Hilfe dieser App eingebrockt habe, grenzt an Masochismus. Doch reden wir erst einmal über die Vorbereitungsphase.

 Gib mir Deine Schokoladenseite

Du wischst nach rechts, Du hast ein Match – yeah, läuft! Doch wie geht es weiter? Viele Frauen bestehen auf so wenig Gelaber wie möglich, denn vom Schreiben alleine bekommt man weder Orgasmen noch einen Ehering. Drum wird schnell die Checkliste abgehakt, die erfahrene Tinder-Nutzer mittlerweile im Schlaf runterbeten können: „Hallo! Woher kommst Du? Was machst Du beruflich? Wie groß bist Du? Was suchst Du?“ Angenommen, es konnten alle Fragen zur Zufriedenheit der Quizmasterin beantwortet werden, wird folglich ausdiskutiert, unter welchen Umständen ein erster realer Kontakt entstehen könnte. Natürlich etwas Unverfängliches, bei dem man schnell flüchten kann. Am besten dort, wo einen niemand kennt. Idealerweise auch irgendwo, wo man noch kein Date hatte.

Mittlerweile hatte ich bei der Dating-App jede Menge Matches erwischt, aber so gut wie keine Treffen ausgehandelt. Meist schliefen die Gespräche schon vorher ein, oder die Verbindung wurde bei einer falschen Antwort von mir („Ich habe gar kein Auto …“) getrennt. Wie bereits geschrieben, ich finde dieses Dating auch schon ohne Tinder stressig ohne Ende. Diese höchste Form der Schauspielkunst, bei der sich die beteiligten Protagonisten ihre Schokoladenseiten zum Anknabbern präsentieren, ermüdet mich. Deshalb kam es nur zu wenigen Treffen, bei denen mich die Damen schlicht und einfach austricksten: Sie gaben mir keine Zeit zum Überlegen und spielten mit meiner Eitelkeit. Getroffen, versenkt!

Frauen wissen mehr – immer

Natürlich werde ich an dieser Stelle keine Details über die Treffen ausplaudern. Auch werde ich nicht berichten, ob sie in irgendeiner Weise erfolgreich waren oder gar weitere mit der jeweiligen Dame folgten. Obwohl …? Na gut. Ein kurzer Blick hinter die Kulissen wird ja wohl erlaubt sein.

Mein erstes Tinder-Date war direkt ein Klassiker. Man trifft sich auf einen Kaffee am Bahnhof. Vom „Beschnuppern“ war die Rede, doch im Grunde war es ein knallhartes Abchecken. Sie trank ihre Milch mit viel Zucker und wenig Kaffee. Nachdem man sich irgendwie gegenüber platziert hatte, breitete sich eine gewisse Nervösität aus. Bloß viel reden, jede Menge Fragen stellen und immer interessiert nicken! Sie soll ja nicht denken, dass ich total desinteressiert sei. Und niemals auf die Titten starren! Frauen merken es – immer.
Dieser Gedanke beschäftigte mich so stark, dass ich wie der letzte Idiot wirken musste. Wie jemand, der noch nie mit einer Frau sprach oder gar mal mit einer Kaffee trank. Statt mich daran zu erinnern, dass ich sie aufgrund von Äußerlichkeiten und einem kecken Text wischte und es somit zum Match kam, spielte ich den superprüden Ordenspriester. Sex? Muss ich googeln! Fehlte nur noch, dass ich vor ihren Augen ein Kondomautomaten von von der Wand riss und vom Fegefeuer schwafelte.

Das zweite Date lief etwas entspannter. Schließlich bin ich lernfähig und bereitete die Match-Partnerin darauf vor, dass ich schüchtern wirken kann. Mein finaler Hinweis an sie war, dass sie in jedem Falle den ersten Schritt machen müsse. Jedenfalls verabredeten wir uns zu einer ungewöhnlichen Aktion: zum Tischtennisspielen. Erst wollte sie das Date absagen, da ich ihr mit 180 cm zu klein sei. Ich entgegnete, dass sie nur Schiss habe, von einem Gnom wie mir abgezogen zu werden. Diese Strategie wirkte Wunder und wir trafen uns.
Kurz nach der Begrüßung überraschte mich mein Date: Sie hatte so eine Art Kennlern-Kartenspiel dabei. Mit Hilfe der zahlreichen Fragen auf kleinen Karteikärtchen war es ein Kinderspiel, die zuvor erwähnte Checkliste ad absurdum zu führen. Unendliche Möglichkeiten, noch so persönliche und intime Details während eines Aufschlags auf der Tischtennisplatte rauszuhauen. „Ob ich schon mal Sex im Freien hatte? Aeh, warte … ich … hmmm. Du bist dran.“
Nach dem xten Ballwechsel fragte ich mich, wann sie denn nun den ersten Schritt wagen würde. Das fragte ich mich auch bei der Club-Mate danach und auch bei der Verabschiedung. Wahrscheinlich würde ich mich das immer noch fragen, wenn ich die Antwort nicht schon erahne: Sie war eine schlechte Verliererin und ich ihr einfach zu mickrig.

Pointe aus dem Off

Mein drittes Date in Sachen Tinder war natürlich noch lange keine Routine. Auch wenn ich mit einer unverschämten Lässigkeit vorging, waren die letzten Minuten vor der ersten flüchtigen Umarmung sehr aufregend. Dieses Mal sollte es ein Kinobesuch mit anschließendem Trinkgelage werden. Ein Abend ganz nach meinem Geschmack.
Die Idee mit dem Kino klang besser, als sie tatsächlich funktionierte. Für mehr als 90 Minuten neben einer nahezu komplett fremden Frau zu sitzen, ohne ein wenig Smalltalk hinter sich gebracht zu haben, ist recht ungewöhnlich. Spontane Fummeleien wären eindeutig too much gewesen und ein ständiges Reingelaber in die Handlung total bekloppt. Manchmal flüsterte ich ihr spontan aufkommende Jokes ins Ohr und bemerkte dabei, wie unerhört gut sie duftete.
Als der Film vorüber war, lernten wir uns erst einmal kennen. Nach einigen Gläsern offenbarte sie sich mir und outete sich als Schwindlerin. Im Eifer des Wisch-Gefechts vergaß sie, dass sie eigentlich verheiratet ist – und Mutter. Wahrscheinlich wollte sie die Pointe bis zum Schluß aufsparen, oder die Drinks spülten die Informationen aus ihr heraus. Ba Dum Tss.

Diese Dates sind wahrlich kein leichtes Unterfangen. Es spielt keine Rolle, wie toll man nach einem Match miteinander rumtextet. Man weiß dennoch nichts vom Gegenüber. Erst die Begegnung außerhalb der App offenbart, ob es auch wirklich ein wahres Match ist. Ob man sich interessant findet und auch näher kommen möchte. Denn obwohl sie keine Pferde, keinen Skianzug oder eine Palme mit zum Treffen schleppt, kann es dennoch einfach daran scheitern, dass offline andere Gesetze herrschen.

Ich ahne, dass es nicht die letzte Erfahrung in Sachen Tinder bleiben wird. Bereits jetzt häufen sich Besuche auf dieser Seite, da ich den Link zum ersten Text in mein Profil dort setzte. Hiermit begrüße ich Dich, Stalkerin. Ich hoffe, es gefällt Dir hier einigermaßen und dass Du Dich nicht wieder erkennst. Whatever, ich möchte Dir an dieser Stelle einen Rat mit auf dem Weg geben:
Mach‘ den ersten Schritt.


photo: A Blustery Date by Kurt Bauschardt, CC 2.0

ESC 2015: Vorurteile über teilnehmende Länder

ESC 2015: Vorurteile über teilnehmende Länder

„Der Ostblock spricht sich ab!“ Der Eurovsion Song Contest 2015 vereinte Schlagerfans in ganz Europa vor den Flimmerkisten. Ab und zu gibt es Vorurteile. Haben die gar Hand und Fuß?

Deutschland hat ein seltsames Verhältnis zur heimischen Musik. Es scheint fast so, als müsse stets ein weibliches Aushängeschild als Opium fürs Volk fungieren. Nicole, Nena, Lena, Helene, No Angels, Angela. Sie alle sind dafür da, um uns zu unterhalten und zu repräsentieren. 2015 soll es nun Ann Sophie sein, die uns Schlagerfreunde beim ESC 2015 vertritt. Zwar trägt sie keinen Wurst’schen Bart, ist aber dafür in London geboren. Durch den Rückzieher von Andreas Kümmert wird sie für Deutschland „Black Smoke“ trällern. 12 Points? Gesangsmäßig erinnert es stark an Lena, musikalisch eher an Aserbaidschan. Wer nun in den YouTube-Kommentaren des Videos stöbert, liest dort jede Menge Zuspruch zum deutschen Beitrag. Natürlich ist das alles nur Gelaber. Stattdessen beherrscht immer noch massives Schubladendenken die ESC-Fans. Hier sind die üblichen Vorurteile über die teilnehmenden Länder des Eurovision Song Contests 2015.

Posaunen, Zombies und jede Menge Nudeln

Slowenien: In Slowenien leben nur Spießer und alle spielen tagein tagaus nur Violine. Damit nerven sie nicht nur gerne Nachbarstaaten, sondern auch den slowenischen Untergrund, der lieber Posaune spielen möchte. Abgesehen von einer starken Affinität zu Hüttenkäse fallen Slowenier besonders dadurch auf, dass sie ganz anders sprechen als beispielsweise Franzosen.

Frankreich: Leben wie Gott in Frankreich. Arroganter kann ein Land gar nicht auftreten! Ohnehin gehen in Frankreich alle fremd, weil der Rotwein nie aufhören möchte zu fließen. Franzosen sprechen die „Sprache der Liebe“, doch klingen dabei einfach nur versaut.

Israel: In Israel steht eine übertrieben große Mauer, die extra für einen Zombie-Film aufgebaut wurde. Das spricht für den Verschwendungswahn der Israelis, die neuerdings sogar zwei seperate Buslinien eingerichtet haben.

Estland: Die Bürger Estlands gehen recht neurotisch mit ihren Umlauten um. Nahezu jedes Wort muss mit einem mehr oder weniger sinnvollen Umlaut ausgeschmückt werden. Deshalb schreiben die Estländer lieber „Ästland“.

Großbritannien: Die ewigen Spielverderber der europäischen Gemeinschaft haben sicherlich viele tolle Bands hervorgebracht, wie z.B. „East 17“ oder „Caught in the Act“.  Doch dafür stinken sie in kulinarischer Hinsicht extrem ab. Schon mal beobachtet, dass Jamie Oliver mal irgendwas ohne Nudeln kocht? Exactly.

Schlechte Kerle, Blondinen und Elche

Armenien: Karl May provozierte mal mit der Aussage, dass der „Armenier der schlechteste Kerl von der Welt“ sei. Nur was will man von einem Kerl erwarten, der sich selbst für Old Shatterhand hielt? Außerdem sind Armenier gar keine Indianer.

Litauen: In Litauen leben nicht nur die schönsten Frauen der Welt, sondern auch auch die Blondesten. Kein anderes Land weist derartig hohe Absätze bei Haarfärbe- und Tönungsmittel vor, wie die Litauen. Der Trend zum hellen Haar entstand durch den Import früher Barbie-Puppen.

Serbien: In einem Internetforum ist zu lesen, dass die Serben die „beschissenste Musik“ ganz Europas hätten. Nach intensiver Recherche ist zu vermelden, dass das nur die halbe Wahrheit ist. In Wirklichkeit müsste es „weltweit“ heißen.

Norwegen: In Norwegen wird der Elch als heiliges Tier verehrt. Drum hängt in jedem Klassenzimmer und Krankenhaus stets ein Elch-Gemälde an der Wand. Einmal im Jahr, meist zwischen Ostern und Weihnachten, feiern die Norweger das Elch-Fest, bei dem es ausnahmsweise Moose-Burger gibt.

Schweden: Die Schweden sind beliebt und bekannt für ihre undurchschaubaren Bauanleitungen diverser Möbel und Einrichtungsgegenstände. Drum sind deren Texte meist ähnlicher Natur, wobei sie nie aus dem Schatten von ABBA treten können und wollen.

Bärte, Kängeruhs und jede Menge Gyros

Zypern: In Zypern leben Zyprioten und Zyprer. Eigentlich können sich die Deutschen nur nicht auf eine Bezeichnung der Einwohner Zyperns einigen. Dies löste in der Vergangenheit nahezu schizoide Zustände aus. Mittlerweile einigte man sich auf „Zyklopen“.

Australien: Australien fühlte sich jahrelang als Außenseiter des ESC und beantragte erfolgreich einen Startplatz beim europäischen Musikantenstadl. Demnächst auch mit von der Partie: China und Hawaii.

Belgien: Touristen besuchen Belgien meist nur aus zwei Gründen: Waffeln und Bier. Aufgrund der unfassbar hohen Qualität beider Produkte gehen andere belgische Köstlichkeiten meist unverdient unter, wie z.B. der belgische Mettigel.

Österreich: Seit dem letztjährigen Auftritt von Conchita Wurst brach in Österreich ein unhaltsamer Trend zum Bart aus. Nicht nur Hipster hatten somit ein Anrecht auf Bart, sondern auch alle anderen – inklusive Deiner Mutter.

Griechenland: Stinkefinger, Pleitegeier, Nicht-Vegetarier. Die Griechen haben derzeit nicht das beste Image. Aktuell wird fieberhaft an einer Image-Kampagne gewerkeltt, die Griechenland von einer vollkommen neuen Seite präsentieren soll. Als Vorbild dient das „Akropolis“ der Lindenstraße.

Katzenjammer, steile Zähne und nie enden wollender Durst

Montenegro: Montenegro hat einen natürlichen Hang zur Melancholie. Gerne sitzen sie den ganzen Tag herum und blasen Trübsal – und das häufig ohne Grund! Dieses Verhalten ist oft auch in Gruppen zu beobachten; zahlreich deprimierte Leute schauen bedröppelt aus der Wäsche, bis einer aufsteht und anfängt, einen Tanz anzustimmen. Meist tanzen alle mit, bis der nächste Schub Katzenjammer folgt.

Deutschland: Aus Deutschland kommen die perversen Pornos.

Polen: Polen sagt man nach, dass sie keinerlei Humor besitzen. Das geht sogar so weit, dass behauptet wird, dass sie nicht lächeln können. Des Weiteren sagt man den Polen nach, dass sie stets nur betrunken wären. All diese Vorurteile sind totaler Humbug. Viel mehr stimmt, dass sie meist nichts zu lachen haben und gerne einen über den Durst heben.

Lettland: Lettland ist Lettland.

Rumänien: Die Heimat von Graf Zahl Dracula hat unter dem medialen Druck sehr zu leiden. Alle Welt erwartet von Rumänien scharfe bzw. spitze Zähne und einen nie enden wollenden Durst nach Jungfrauenblut. Manche beugen sich den Erwartungen und sprühen sich mit Glitterzeugs ein.

Wein, Weib und Gulasch

Spanien: Im Grunde wäre jeder Spanier gerne ein Deutscher und jeder Deutscher gerne ein Spanier. Deshalb wird in naher Zukunft ein kompletter Bevölkerungstausch stattfinden, der bereits auf Mallorca erste erfolgreiche Testläufe durchlaufen hat.

Ungarn: Ungarn ist beliebt und bekannt für ihre legendäre Gulaschsuppe, die es mittlerweile in zahlreichen Variationen gibt. Gulaschsuppen-Eis, Gulaschsuppen-Lutscher, Gulaschsuppen-Energydrinks, Gulaschsuppen-Bier und Gulaschsuppe mit Gulasch.

Georgien: Georgische Witze haben Weltformat. Gern gehörte Schenkelklopfer auf jeder anständigen Party und immer wieder zitiert in Komödien aus Übersee. Hier ein Beispiel: „Papa, warum ist meine Gurke so schwer?“ „Weil Du keine Augen hast“ – LOL!

Aserbaidschan: Aserbaidschan hat den ESC mittlerweile so oft gewonnen, dass sich niemand mehr mit denen abgeben mag. Außerdem weiß eh keiner, wie man die richtig schreibt. Asabeidschahn? Asserbaytschn? Whatever.

Russland: Der Wahlrusse Gerard Depardieu lobt gerne und regelmäßig seine neu gefundene Heimat sowie Putin. Früher trank er täglich 14 Flaschen Wein, ohne betrunken zu werden. Auch wenn er gerne „Steuergründe“ für seine Umsiedlung nach Russland angibt, wollte er nur den Pegel via Wodka erhöhen. Nastrovje!

Albanien: Bleiben wir bei Frankreich. Kaum ein Land wird von französischen Filmemachern eher mit mafiösen Strukturen in Verbindung gebracht, wie Albanien. In Wirklichkeit ist alles halb so schlimm. Zum Beispiel kostet dort ein Kilo Tomaten nur 0,35 Cent.

Italien: Bella Italia! In Italien leben nicht nur die schönsten Frauen der Welt, sondern auch … ne, Sekunde. Das italienische Klischee wurde uns Deutschen immer wieder mundgerecht via Pizza, Nudeln und „Ich habe gar kein Auto…“ vorgekaut. In Wirklichkeit ist alles ganz anders. Doch davon wollen wir nichts wissen. Doppelt Käse, bitte!


photo: More Eurovision Strangeness by son of groucho, CC 2.0

Demotivationsfrage: Darf man Kinder hassen?

„Darf man Kinder hassen?“

Demotivationsfragen: Rhetorische Fragen, deren Antworten entmutigen aber zeitgleich erheitern können. Regelmäßig auf Miesepeters.

Die Demotivationsfrage: Ist es tabu, Menschen unter 110 cm, sogenannte Kinder bzw. Blagen, insgeheim zu verachten?

„Mittlerweile komme ich in ein Alter, welches mein Umfeld mehr beunruhigt als mich selbst. Sie fragen ständig, wann ich denn gedenke, Kinder auf die Welt zu bringen. Nicht nur eins, gar mehrere soll ich werfen! Was jedoch keiner ahnt: Insgeheim hasse ich Kinder. Ich verachte diese nutzlosen kleinen Taugenichtse, die man jahrelang füttern, ankleiden und herumschleppen muss. Selbst wenn sie langsam kapieren, dass sie Füße zum Fortbewegen besitzen, reißt der Ärger nicht ab – im Gegenteil! Je älter sie werden, desto furchtbarer werden sie. Lauter, frecher und vor allem teurer. Nein, ich möchte weder eigene Kinder, noch will ich sie ertragen. Frage ist nur: Muss ich mich dafür schämen? Sollte Nachwuchs nicht das Schönste überhaupt sein? Neben Lottogewinnen und einem Netflix-Marathon samt kübelweise Ben & Jerry’s Eis?“ – Johanna P. aus Marl

Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass Ihr Bekanntenkreis einfach nur neidisch ist? Während diese seit einigen Jahren in Schulden, Arbeit und Stress geradezu versinken, können sie ganz entspannt am Wochenende „rumpimmeln“, wie man so sagt. Keine lästigen Familienausflüge oder Rauch- und Saufgelage auf den Spielplätzen der Nachbarschaft, sondern einfach die Seele baumeln lassen und das tun, was man möchte. Freiheit! Da kann durchaus Neid und Missgunst entstehen.

Nun ist es so, dass Sie bisher klug genug waren, diverse Verhütungsmethoden zu gebrauchen. Ihr Bekanntenkreis versagte in dieser Hinsicht total und muss nun mit den Folgen namens „Justin“ oder „Lena“ leben. Unter uns: Sie haben ja gar nicht unrecht. Kinder sind tatsächlich laut, teuer und zeitaufwändig. Nichts für schwache Nerven und schlanke Geldbeutel. Doch dürfen Sie nicht den gesellschaftlichen Druck vergessen, der sich mit den Jahren aufbauen wird – und somit auf Ihre Person.

Erst wird man sie überreden, dann wird man sie als „seltsam“ oder „frigide“ abstempeln. Letztlich rufen Sie mit ihrer bloßen Anwesenheit nur noch Aggressionen aus und werden als „unvermittelbare Katzenfrau“ beschimpft. Machen Sie in so einer Situation nie den Fehler, Ihren Kinderhass öffentlich zuzugeben. Man wird Ihnen miese Ausreden unterstellen und sie von den Freundeslisten werfen.

Doch bis dahin leben Sie ihre natürliche Abneigung gegen sabbernde und nicht stubenreine Quälgeister ruhig offen aus. Eine Weile bringt es lauter Vorteile! Zum Beispiel müssen Sie nie Babysitter spielen. Können durchschlafen. Sie bekommen deutlich mehr Telefonnummern auf Singleparties zugesteckt. Auch wenn die Renten verloren scheinen: es gibt gewiss weniger nervige Altersvorsorgen.


photo: Army Photography Contest – 2007 – FMWRC – Arts and Crafts – Son in the Tub | U.S. Army | CC 2.0

Weselsky! Deinetwegen ist mein Arsch nass!

Weselsky! Deinetwegen ist mein Arsch nass!

Der Bahnstreik hat Auswirkungen, mit denen kaum einer gerechnet hätte. Oder schlicht und einfach: wie aufgrund des Bahnstreiks mein Hinterteil total unangenehm befeuchtet wurde.

„Diesmal richtig lange!“ Na klar, der Streik der Lokführer nervt nur noch. Jeder Tag kostet hunderte Millionen und viele Arbeitnehmer sehen ihr Pfingstwochenende gefährdet. Der Mann, der in dieser heiß diskutierten Ausnahmesituation als Zielscheibe herhalten muss, heißt Claus Weselsky. Er ist der Chef der GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokführer) und ist derzeit ungefähr so beliebt wie ein Mettigel auf einem Veganer-Meeting.

Aktuell prasseln dank diesem Cocktail aus Live-Tickern und Shitstorms so viele News über Streik, Deutsche Bahn, Lokführer usw. auf uns ein, dass oft nur noch resigniertes Abwinken bleibt. Auch ich bin des Schimpfens müde. Keinen Bock mehr, die Hotline der Deutschen Bahn mit Drohgebärden vollzuquatschen oder mit Hilfe der BILD-Zeitung zum Stalker von Herrn Weselsky zu werden. Nein, dem bin ich überdrüssig – beziehungsweise – dem war ich überdrüssig. Bis heute morgen.

Feuchtfröhliches Reisen mit der Bahn

Überraschenderweise fiel dank des Bahnstreiks mein Zug aus. Drum wählte ich die nächste Alternative, die Straßenbahn. Nachdem ich auf der mehr als lästigen Internetpräsenz meines Verkehrsverbundes (nach ellenlanger Recherche) letztendlich doch die Abfahrtzeiten erfahren durfte, war es fast zu spät. Allzu viele fahren gar nicht in meine bevorzugte Richtung, drum musste ich mich sputen. Das Frühstück musste ich mir klemmen und für die gewohnte Runde Facebook blieb auch keine Zeit. Stattdessen raste ich wie von einer Tarantel gestochen das Treppenhaus hinab und zog mich dabei an.

Zum Glück erreichte ich noch die von mir auserkorene Straßenbahn. Bei der Einfahrt bemerkte ich bereits höchst nervöse Kontrolleure, die ihren Minijob wohl sehr lieben müssen. Kurz nach meinen Einstieg stürmte einer der beiden direkt auf mich. Ergibt ja auch Sinn, schließlich würde ich als notorischer Schwarzfahrer sofort in jede Bahn einsteigen, in der ich Kontrolleure sehe. Jedenfalls war ich arg genervt und suchte erst einmal schnell Halt in Form eines Sitzplatzes.

Als ich mich achtlos in einem der typischen Vierer-Abteile niederließ, um mein Ticket in Ruhe rauszukramen, bemerkte ich den auffälligen Blick eines anderen Mitreisenden. Der graubärtige Mann blickte mich mit einem undeutlichen Ausdruck voller Ekel und Mitgefühl an. Verwunderte zeigte ich dem ungeduldigen Kontrolleur mein Ticket vor und bemerkte dabei, wie mein Hintern feucht wurde. Ich habe mich fett und saftig in eine Pfütze gesetzt! Anstatt hysterisch aufzuspringen, blieb ich cool sitzen. Man könnte ja denken, die Pfütze unter meinem Gesäß sei von mir. Schnell spielte ich alle möglichen Szenarien durch.

Regen. Hat es geregnet? Nein. Und wenn, müsste es schon lange getrocknet sein.
Bier. Irgendein Säufer hat dort sein Bier verschüttet. Und ich sitze in seinem Bier. Bah.
Urin. OH GOTT BITTE LASS ES KEIN URIN SEIN.

Die nächste Eskalationsstufe ist erreicht

Weselsky, deinetwegen musste ich über eine Stunde mit nassem Arsch auf dem Weg zu Arbeit ausharren. Leute schauten mich seltsam an und rümpften die Nase. Kinder zeigten lachend mit den Finger auf mich und hörten erst auf, als deren Mütter sie ermahnten. Alles nur, weil Du ständig rumstreiken musst. Was soll das? Weißt Du eigentlich, wie unangenehm so ein feuchter Hintern werden kann? Selbst als meine Hose im Laufe der Reise langsam antrocknete, blieb stets ein Gefühl von Scham. Außerdem fühlte ich mich schlecht, wenn Leute bei meinem Umstieg auf meinem warmfeuchten Sitz Platz nahmen und mich vorwurfsvoll anschauten. So nicht, mein Lieber!

Es mag ja sein, dass ihr alle zu wenig Geld erhaltet und viel zu viel arbeiten müsst. Doch legt doch mal eure Scheuklappen für einen Moment nieder! Da sind noch andere Menschen um euch herum, die ähnliche Sorgen haben wie ihr. Zu wenig Geld, zu viel Überstunden. Manche von denen haben sogar eine nasse (nach Bier stinkende) Hose, mit der sie malochen gehen. Hättet ihr nicht gestreikt, wäre ich ganz normal mit dem Regionalexpress gefahren und hätte mich höchstens über zuwenig Beinfreiheit geärgert.

Also Weselsky: Das Maß bzw. meine Hose ist voll. Bitte teile Deinen Lokführern mit, dass die Streikerei so nicht weitergehen kann. Müssen erst neue Gesetze wie z.B. öffentliches Trinkverbot eingeführt werden, damit ich mit trockener Hose reisen kann? Muss doch nicht sein. Vorsichtshalber ziehe ich morgen lieber eine Badehose an. Einer von uns muss ja baden gehen.


photo: Streikrecht-Tarifeinheit-Gewerkschaftspluralismus von Rosa-Luxemburg-Stiftung, CC 2.0

Nomophobie: Die Angst, nicht erreichbar zu sein

Nomophobie: Die Angst, nicht erreichbar zu sein

Ist Ihr Akku am Smartphone auch aufgeladen? Gehen Sie sicher. Nachher fällt ihr Gerät aus und sie erleidigen furchtbare Panikzustände. Wie im Falle einer „Nomophobie“.

Man stelle sich vor: Der Akku am Smartphone ist leer und es wird ein wichtiger Anruf erwartet. Man rutscht nervös hin und her, weil kein Ladegerät parat ist. Höchste Anspannung und Gereiztheit sind die Folgen dieses Ausnahmezustandes, den Forscher „Nomophobie“ nennen. Genauer ist von einer „NoMobile-Phone-Phobia“ die Rede, was übersetzt in etwa „Kein-Handy-zur-Hand-Phobie“ bedeutet. Die Briten kamen auf die wunderbare Idee für diese aktuelle Grundangst, die wohl schon extremer um sich greift, als wir vielleicht wahrhaben möchten.

„Mein Handy nehme ich sogar mit ins Bett!“

Mandy hat ihr Handy meistens in der Hosentasche oder am Ohr. Natürlich tippt sie auch eine Menge Zeugs hinein und schimpft sogar mit dem Gerät, wenn es nicht das tut, was sie will. Mandy könnte auch Justin oder Hans-Dieter heißen. Man braucht nicht lange seinen Blick auf der Fußgängerzone schweifen lassen, um die Meute und ihr wertvollstes Gut, ihr Smartphone, zu erkennen.

Unvorstellbar wäre eine Szene, in der – wie damals – ein Lehrer, Dozent oder genervter Elternteil eine Runde drehen würde und dabei alle Geräte einsacken würde. Diese Massenpanik! Leute würden sich gegenseitig aus Verzweiflung und Wut einen Scheitel ziehen und dabei verstörend ausfallend werden. Alles nur, weil man eventuell einen wichtigen Anruf oder eine unverzichtbare Nachricht verpassen könnte. Nomophobie ist keine Randerscheinung, sondern schon lange Alltag. Verstecken Sie aus Jux mal das Handy ihres Arbeitskollegen und schauen Sie belustigt dabei zu, wie sein Leben innerhalb weniger Minuten den Bach runtergeht.

  • Der Kollege verpasst wichtige Aufträge, die ihm zugestellt werden. Der Chef ist not amused
  • Die Frau erreicht ihn nicht und geht von einer Geliebten aus
  • Seine Kinder vergaßen den Schlüssel und müssen nun unter der Brücke schlafen
  • Sein Facebookprofil wird zugespammt und er merkt es nicht
  • Sein Terminkalender ist nicht zur Hand und er verwechselt seinen Urologen- und Friseurtermin

 „Ohne mein Handy fühle ich mich kastriert!“

Getrennt, ausgeschaltet, abgeklemmt, unterbrochen. „Disconnected“ von der Realität. Nur weil man am Vorabend zum Aufladen zu faul war, muss man einen Tag darauf durch die Hölle. Sind Sie auch von der Nomophobie betroffen? Oder ist es Ihnen total egal, ob das Handy noch auf dem Nachttisch liegt? Machen Sie den Selbsttest und stellen sich folgende Fragen:

  • Schauten Sie innerhalb der letzten Stunde auf den Schirm Ihres Smartphones?
  • Nahmen Sie innerhalb der letzten Stunde eine der Funktionen Ihres Smartphones, wie z.B. den Terminkalender, in Anspruch?
  • Führten Sie innerhalb der letzten Stunde eine Konversation auf Ihrem Smartphone?
  • Lesen Sie diesen Text gerade auf Ihrem Smartphone?

Sollten Sie auch nur eine dieser Frage mit „Ja“ beantworten, ist das Ergebnis so sicher wie das Amen in der Kirche: Sie leiden an Nomophobie.

„Lieber Simsen als Bumsen!“

Bereits heute ist bei Jugendlichen klar: das Smartphone ist wichtiger als Sex. In Kombination mit dem Gesellschaftsphänomen „Phubbing“ sieht es übel aus in Sachen Zwischenmenschlichkeit. Wie können Sie sich gegen diesen Zwang der Erreichbarkeit wehren? Hier sind ein paar hilfreiche Ratschläge, um sich endlich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren.

  • Richten Sie unangenehme Profilbilder und Mailboxen ein, damit Sie niemand mehr kontaktieren möchte (Beispiel: Profilbild eines Intimbereichs, „Atemlos“ für die Mailbox)
  • Kaufen Sie ein altes Nokia-Handy, ideal: Nokia 3310
  • Geben Sie ihr Smartphone zur Aufsicht an den eigenen Nachwuchs (oder die Nachbarskinder). Innerhalb weniger Minuten ist alles verstellt
  • Fahren Sie in den Urlaub OHNE technischen Anhang
  • Installiere eine „Anti-Distraction-App“ wie z.B. FocusON. Dieses Tool schaltet alle anderen Apps samt Web ab
  • Kündige Deinen Job, der Rest (Auto, Wohnung, Frau)ergibt sich
  • Suchen Sie sich Hobbies, bei denen beide Hände gebraucht werden und ein Handy zeitgleich unmöglich zu bedienen ist. Beispiele: Jonglieren, Poledancing, Töpfern
  • Testen Sie es einmal und lassen Sie für einen Tag das Smartphone ausgeschaltet. Sie werden sehen: Die Welt dreht sich weiter. Auch wenn Sie keine Freunde mehr haben

photo: Day 83 – West Midlands Police – Lost & Stolen Phones by West Midlands Police, CC BY-SA 2.0

Whatsapp – Wie man sich selbst terrorisiert

Whatsapp – Wie man sich selbst terrorisiert

Kaum eine App vermag es Nutzer so zu verstören wie der Messengerdienst »Whatsapp«. Der simple Gebrauch davon garantiert Schweißausbrüche und Verfolgungswahn. Stichwort: Blaue Häkchen.

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5 Tipps für mehr Stress im Job | Miesepeters

5 Tipps für mehr Stress im Job

Diese Bürojobs laufen einfach wie geschmiert. Doch diese Langeweile! Ein Königreich für ein wenig Action. Hier sind fünf goldene Tipps für mehr Stress im Berufsalltag.

Die Uhr muss stehen geblieben sein. Der Blick aus dem Fenster scheint, als betrachte man ein Gemälde. Man hört den Magen vom Kollegen gegenüber knurren. Ein typisch unendlich langweiliger Tag im Büro. Kennen Sie, oder?

Natürlich gibt es Berufe, die Arbeitnehmern etwas mehr Aufmerksamkeit abverlangen. Derartige Berufe wollen wir aber nicht! Sie sind zeit- und nervenraubend und extrem schlecht bezahlt. Stattdessen sehnen wir uns alle nach einem kleinen kuscheligen Bürojob samt nonstop laufender Kaffeemaschine und einem PC für Facebook und Co.

Koffein scheint wirkungslos

Was viele Büroknechte jedoch vergessen, ist die konstante Ereignislosigkeit. Anstatt tatsächlicher Begebenheiten, die den Berufsalltag interessant und abwechslungsreich gestalten könnten, vergeht so ein Tag am Schreibtisch im Schneckentempo. Die einzigen Highlights sind das Auffüllen des Kopierpapiers und das Kochen des Kaffees. Manche verstecken sich gar stundenlang auf der Toilette, nur um irgendwie beschäftigt zu wirken. Selbst der Chef geht im Angesicht dieser Einöde lieber schick essen oder startet eine Affäre mit der Sekretärin, anstatt bloß Wände anzustarren.
Tage, Wochen, Monate. Unterschiede sind kaum auszumachen. Manchmal gibt es ein wenig Action in Form eines Feueralarms. Doch danach? Keine Spur mehr von rauchenden Köpfen, die hochmotiviert und sogar positiv gestresst angeheizt werden.

Positiver Stress? Was zum Geier?

Auch wenn diese Seite sich für die negativen Begebenheiten dieser Welt einsetzt: Stress hat auch seine guten Seiten. Denn wenn erst mal keine Zeit mehr zum Nachdenken bleibt, agiert man einfach drauf los. Die Folgen sind absehbar. Totales Chaos und ellenweise neues Material für Portale wie diesem hier.

Drum sollen an dieser Stelle fünf kurze Tipps vorgestellt werden, mit dem jedermann seinen bequem-langweiligen Arbeitsalltag zum reinsten Kriegsgebiet umwandeln kann. Mit Hilfe dieser Hinweise werden Sie nie wieder gähnen oder auch nur im Traum daran denken, sich erneut auf dem Klo zu verstecken.

 1. Delegation extrem

Verteilen Sie ihre Aufgaben, sofern Sie welche haben. Doch machen Sie es nicht wie gewohnt, sondern weichen Sie vom vertrauten Weg ab. Geben Sie z.B. superwichtige Angelegenheiten einfach an die am schlechtesten qualifizierte Person ab! Leiten Sie Telefonate und Mails absichtlich in die falsche Abteilung! Nur so ist es möglich, die Kollegen ordentlich zu überfordern und mal andere Themen als den letzten Tatort an Sie zu richten.

2. Generation Praktikum

Insgeheim träumten Sie immer davon, Giraffen zu füttern? Oder wollten Sie schon immer mal einen Reifenwechsel an der Kartbahn vornehmen? Was hält Sie auf? Dank der Generation Praktikum ist es möglich, in nahezu jedem Job ausgenutzt zu werden – und das auch noch massiv unterbezahlt. Idealerweise können Sie den tristen Bürojob mit dem Praktikum verbinden, so dass Ihnen kaum Luft zum Atmen bleibt. Nur als Beispiel: Morgens ordnen Sie Akten und abends schaufeln Sie Elefantenhaufen im Zoo. Wenn Sie da noch ins Gähnen geraten, wird es mit einer saftigen Portion Fliegen gedankt.

3. Die Wahrheit tut weh

Sagen Sie einfach mal für einen Tag die reine Wahrheit. Wie in diesem unsäglichen Film mit Jim Carrey. Sprechen Sie aus, was Ihnen gerade einfällt! Chef, Du stinkst! Geiler Arsch, Frau Müller! Ich habe gefurzt!
Natürlich müssen diese Wahrheiten sich nicht nur um das Heck drehen. Man könnte frei heraus sagen, dass man sich langweilt oder unterbezahlt ist. Vielleicht stimmt das Ihren Vorgesetzen um und Sie werden in unerledigten Aktenbergen versinken. Ade, Einöde!

4. Die Sprache der Musik

Wenn man sich im Büro nichts mehr zu sagen hat, hilft immer ein wenig Musik. Zum einen können sich einige wunderbar über aktuelle Chartserfolge aufregen, während andere Kollegen mit unbekannten Folksongs aus Absurdistan nerven. Steigern kann man die Aufregung noch, indem man das Radio übertrieben laut aufdreht, so dass niemand mehr klar denken kann. Ein stinknormales Radioprogramm eignet sich eh, da Störungen wie Nachrichten und Staumeldungen neue Aufreger wie z.B. Streiks und Fußball mit sich bringen.

5. Vier Beine für mehr Trubel

Ein Haustier, welches extra für das Büro angeschafft wird, könnte die Lösung sein. Stellen Sie sich vor, da wird z.B. ein Pferd für den Kopierraum angeschafft. Herrlich, diese Verzweiflung unter den Angestellten! Es folgen unendliche Fragen, wie „Wer reitet heute aus?“ oder „Wer macht das weg?“ – wobei der Chef jede Minute bemerkt, in der Mitarbeiter zu lange mit dem Pferd spielen. Je nach Tätigkeitsfeld sollte man sich für das geeignete Tier entscheiden. Muss es ein Pferd sein? Reicht ein Graupapagei? Oder ein Leguan? Abzuraten ist nur von einem Aquarium. Zu langweilig.


foto: zoning at the office by simon law, CC 2.0

Checkliste für Muttertag | Miesepeters

Checkliste zum Muttertag

Morgen feiern wir alle Milfs weit und breit. Doch bevor wir Blumen und Pralinen überreichen, sollten wir unsere Checkliste abhaken. Alles beisammen für Muttertag?

Bei einem persönlichen Besuch bei Mutti

  • Früh genug aufstehen (ca. 13.30 Uhr), damit man noch ein paar Blumen abstauben kann
  • Für Mutti kochen. Im Falle totaler Unfähigkeit es einfach bei Kaffee belassen
  • Stets Hilfe anbieten. Beispiel: „Soll ich heute für Dich einkaufen?“
  • Mindestens eine Stunde verbleiben. Sollte man noch daheim wohnen: Mindestens eine Stunde im Wohnzimmer verweilen und Smartphone auf lautlos stellen
  • Mutter loben. Ihr sagen, dass man ohne sie gar nicht erst da wäre. Sollte sie Dich etwas traurig bei diesen Worten ansehen: Vater fragen, ob man ein Wunschkind war
  • Fotoalben gemeinsam durchschauen, Diavorträge durchstehen. Stets betonen, wie hübsch und glücklich Mutti damals ausgeschaut hat. Und dass es ganz normal sei, das es irgendwann aufhören musste
  • Bei Verabschiedung einen Ausblick auf den nächsten Besuch geben. Tipp: Weihnachten

Bei großer Distanz zu Mutti

  • Anrufen, frohen Muttertag wünschen und sich über über den lahmarschigen Blumenversand aufregen, den man in Wirklichkeit gar nicht erst beauftragt hat
  • Peinliche Aktionen, um das Telefonat vorzeitig zu beenden besser unterlassen; insbesondere „Verdächtiges Knacken“ bringt gar nichts – denn Mutti ruft zurück
  • KEIN Skype-Gespräch führen, wiederhole: KEIN Skype-Gespräch. Erstens verbringst Du mindestens zwei Stunden damit, ihr die Technik zu erläutern und zweitens sieht sie, dass Du seit drei Wochen nicht mehr unter Menschen warst
  • Betonen, wie gerne man zum Muttertag persönlich vorbei gekommen wäre. Besser eine gute und schlüßige Ausrede zurecht legen. Dinge wie „Ich kann nicht, die Fahnung ist noch nicht durch“ machen sie nur nervös
  • Bei Verabschiedung unbedingt festlegen, dass man nicht besucht werden will. Berg Mohammed, Mohammed Berg und so. Im Falle des Versagens bitte oberen Teil beachten: „Bei einem persönlichen Besuch

foto: Mum 2 by frostie2006, CC2.0

Schwarzbrot-Bild

Schwarzbrot – das depressive Brot

Schwarzbrot, das Schrot und Korn für Schwarzmaler, feiert mit seiner labberig elenden Konkurrenz so eine Art Feiertag – und zwar den Tag des Brotes. Was macht das Dunkelste aller Brote so besonders? Bringt es uns wirklich zum Heulen?

Erst ein paar Basisinformationen: jeder deutsche Haushalt verbraucht jährlich bis 60kg Brot, nur um die Nutella nicht aus dem Glas naschen zu müssen. Des Weiteren soll das Grundnahrungsmittel sogar Weltkulturerbe werden. Grund dafür ist beispielsweise die schier unübersichtliche Auswahl an verschiedensten Brotsorten. Sage und schreibe 300 verschiedene Brote gibt es alleine in Deutschland. Zum Vergleich: in Indien gibt es nur eine Sorte.

Die Deutschen scheinen ganz wild auf ihre Brote zu sein. Seien sie mit Kürbiskernen, Rosinen, Schoko, Mohn, Oliven, Sesam oder gar Döner – sie gehen weg wie warme Semmeln! Nur eine Sorte sticht etwas aus dieser Masse heraus. Und zwar das hardcore-körnige Schwarzbrot.

Schwarzbrot – denn morgens gibt es nichts zu lachen

Es gibt Leute, die wollen zum Frühstück nicht irgendeine künstlich süße Pampe (Marmelade) auf das Brot schmieren. Ferner soll es welche geben, die nicht mal Wurst oder Käse (Welcher Unmensch mag eigentlich keinen Käse?) darauf sehen wollen. Solche weltfremden Personen essen in der Regel morgens Müsli.

Doch sollte man beim letzten Einkauf die Milch vergessen haben, schaut man in die Röhre. Bleibt nur noch der Griff zum Schwarzbrot! Denn dieses einzigartige Brot schmeckt eh nicht mit dem ganzen Kram, wie z.B. Pflaumenmarmelade, Feta und Chirozo. Schwarzbrot hat einen ganz eigenen, gar eigenartigen Geschmack. Jeder Bissen muss ausgiebig gekaut werden, da man sich sonst verschluckt und die ganzen Körner und Krümel durch die Gegend hustet – fast wie ein Schrotgewehr!

Schwarzbrot ist ein Vollkornbrot, welches aus Roggenschrot hergestellt wird. Es ist unendlich lange haltbar, wie Selbstversuche innerhalb meiner Küche belegen können. Manche sagen dazu auch „Pumpernickel“, was dem Ganzen auch keinen besseren Klang verleiht. Im Gegenteil, ein saloppes „Ich schmier‘ mir mal ein Brot, sha lalala!“ bekommt einen vollkommen anderen Klang: „Ich schmier‘ mir ein Pumpernickel.“ Wichtig: Nie die Vokale vertauschen (Pimpernuckel)!

Kernig und dunkel muss es sein

Natürlich hat das Schwarzbrot viele Kritiker. Solche Menschen nennen wir einfach Weicheier. Denn Schwarzbrot ist kein Partybrot am Stiel, sondern eine Mahlzeit für echte Dauerkauer. Schwarzbrot kann man nicht einfach behandeln, wie man will und es beispielsweise auf den Grill legen. Dieses Brot macht sich nichts aus Grillsaisons oder irgendwelchen Familienfeiern. Stattdessen ist es zum Geheimtipp unter den Masochisten geworden, die sich liebend gerne mit Sport und Fitness in ihrer Freizeit quälen.

Schwarzbrot hält schlank und bringt jede Menge Wertvolles mit, wie z.B. Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine. Da ja Sport das „neue Saufen und Rauchen“ ist, sind alle ganz verrückt danach, sich nach dem Gerenne mit dem Handy abzulichten. Das geht freilich nur mit Schwarzbrot, denn alles andere macht fett und hässlich. Auch wenn manche das Gegenteil behaupten.

Selbstquälerei macht zwar schlank, aber nicht unbedingt happy. Oberflächlichkeit scheint ein weiterer Aspekt der unendlichen Tristigkeit des schwarzen Abgrunds aus Schrot und Korn zu sein. Dabei sieht es selbst ziemlich unappetitlich aus. Erst recht mit Leberwurst.

Pumpernickel entstand übrigens im Jahre 1570 und diente ursprünglich als „Notration“ bzw. als Reserve. Später fand es dann Verbreitung als „Grobes Brot“. Fun Fact: Das Haltbarkeitsdatum ist noch lange nicht überschritten.


Foto: Schwarzbrot mit Buttermilch, Rübensirup und Sprossen von Katrin Morenz, CC 2.0