Dein Arbeitsalltag hängt Dir zum Hals raus? Alle anderen Mitarbeiter sind erfolgreicher? Hier ein verrückter Vorschlag: versuch es mit Zielen und Plänen!
Manchmal schaust du dich um und denkst: »Warum seid ihr Pissnelken alle viel erfolgreicher als ich? Womit habt ihr das verdient?« An dieser Stelle werde nun noch etwas Salz in die Wunde streuen. Diese Karrieremenschen sind nicht über Nacht oder durch ein misslungenes Experiment zum Mitarbeiter des Monats geworden. Ebenso wenig war schwarze Magie oder ein Lampengeist für den Erfolg der Anderen verantwortlich – dann schon eher Vitamin B oder Bestechung. Vielmehr haben sie Ziele und ergreifen Chancen, während du nur Löcher in die Wand starrst. Das muss aufhören!
Erstes Ziel: Kaffeepause
Kennst du den Spruch »Du erntest, was du säst«? Diese motivierenden (?) Worte könnten den Einstieg in einen ausgeglicheneren Berufsalltag ermöglichen. Warum auch sollten immer nur die Kollegen fette Lorbeeren abgreifen? Deine Stunde muss auch mal schlagen. Vorab: ohne harte Arbeit und Hingabe wird nicht viel zu holen sein. Zu diesem Anlass erinnere dich an die weisen Worte mit der Ernte und suche die nächste Kaffeemaschine auf. Aktuell ist im Umlauf, dass Kaffeetrinker länger leben, drum nutze diese Erkenntnis für dein eigentliches Ziel im Leben: nicht sterben. Vor allem nicht auf der Arbeit. Nimm dir also alle Zeit, die du benötigst, um deinen Kaffee zu genießen. Am besten, du ignorierst folglich diese lächerlichen Senseo-Apparate und mahlst via Handmühle edelste Kaffeebohnen vom Supermarkt Deines Vertrauens.
Manchmal ist das Ergebnis nicht so, wie man es sich erhoffte. Man kennt diesen Effekt von Heiligabend oder dem Geburtstag. Aber um beim Kaffee zu bleiben, so war der bei weitem nicht so lecker wie du dir möglicherweise vorgestellt hast. Wahrscheinlich hat er sogar drei Monate Lebenszeit abgezogen. Bedenke: du hattest aber ein Ziel und den Willen, um die Lebensverlängerung in die Tat umzusetzen. Das alleine zählt. Diesen billigen Trick haben dir deine Kollegen seit der letzten Vertragsverlängerung voraus – und die Schufte haben nichts verraten! Wahrscheinlich naschte das faule Pack die Kaffeebohnen direkt aus der Packung.
Zweites Ziel: Feierabend
Jetzt ist der erste Schritt getan und es liegt an dir, diesen Erfolg noch weiter zu steigern. Vergiss dabei nicht die grundlegende Formel, welche die Basis für eine erfüllende Karriere darstellen kann: Vorstellungskraft + Planung + Umsetzung = Erfolg. Am besten visualisierst du jedes Vorhaben vor der Umsetzung. Fixiere aus diesem Grund die nächsthängende Uhr, um dir deinen Feierabend vorzustellen. Wie du lässig nach Hause fährst – den Lieblingssong auf den Ohren – und dabei fröhlich mitsingend. Sobald sich diese Vision in Luft auflöst, solltest du den Feierabend in die Tat umsetzen. Stehe auf und verlass dieses miefige Büro, die haben eh keine Ahnung von guter Pop-Musik.
Ab sofort beginnt ein vollkommen neues Kapitel in deinem Berufsalltag. Dank deiner umgesetzter Ziele und genutzter Chancen! Endlich bist du den anderen Mitarbeitern voraus und ein unübersehbarer Erfolg wird sich für dich einstellen – ganz bestimmt. Wahrscheinlich in einer anderen Firma und mit einem toleranteren Arbeitgeber, da der letzte dich nach deinem Abgang fristlos kündigte. Aber hey, dein Plan ging auf. Und den nächsten Kaffee wirst du gewiss auch genießen können.
Nicht in meinem Namen Wenn in einem Streit der Vorname fällt, wird die Lage ernst
Wenn der Vorname fällt, wird der Ernst der Lage klar. Gerne wird die Macht des Namens in Debatten verwendet – oder um klammheimlich »Mindfuck« zu betreiben.
Nehmen wir mal an, du befindest dich in irgendeiner Diskussion mit einem Mitbewohner. Du hast dummerweise vergessen Klopapier einzukaufen oder so etwas in der Art. Auf dich wirkt dieses Thema lachhaft und wie reine Zeitverschwendung, für deinen Mitbewohner jedoch bedeutet es die Welt. Der Ernst der Lage wird dir erst bewusst, wenn dein Vorname fällt: »Aber FINN! Du hast damit meine Gefühle verletzt!« Zuvor noch belächelt wurde mit der Nennung des Vornamens Öl ins Feuer geschüttet. Wie wir alle wissen: wenn in einer Debatte der Vorname fällt, geht es um Leben und Tod.
Der Vorname als Druckmittel
Es ist anzunehmen, dass die Nennung des Vornamens in einem Streit gleichbedeutend mit »Nun hör mir doch mal zu, du Asi!« ist. Anders lässt es sich kaum erklären, wenn Streitende sich dieses Tricks behelfen, um auch mal zu Wort zu kommen. Das weckt direkt fiese Erinnerungen an die Kindheit, wenn Mutti einen beim Schabernack erwischt und ihren Wutanfall mit der Nennung des Vornamens einleitet. Diese Erziehungsmethode zeigte Wirkung; selbst heutzutage reagiere ich irritiert, wenn in Konversationen mein Name fällt. Beispiel:
»Hey, wie war Dein Wochenende?«
»Och, recht angenehm. War im Streichelzoo und fütterte ein paar Enten.«
»Das klingt gut, Oliver. Aber denkst Du, dass dies für die Enten förderlich ist?«
Als mein Name fällt, bleiben alle Uhren stehen und die Welt hält kurz den Atem an. Nicht nur, dass in meinem Kopf dramatische Musik spielt (»DöööDÖÖÖÖ« oder »STOP! Hammer Time«), es wirkt wie eine kalkulierte Provokation auf mich. Wer mich beim Namen nennt, muss es ernst meinen. Alles, was nach dem Vornamen gesagt wird, nehme ich kaum wahr. Deshalb stammele ich nur: »Lass mir meine Enten, okay?«
Namhafte Streitkultur
Die Macht, die von der Nennung des Vornamens ausgeht, wird neben Debatten auch in Gesprächen mit Personen deutlich, die eine bestimmte Autorität inne haben. Ein weiteres Beispiel: ich nehme an einer Teamsitzung teil und der Big Boss des Unternehmens ist auch zugegen. Es geht um Wachstum, Einnahmen und zukünftige Projekte. Sollte ich mich zu Wort melden, um einen Vorschlag einzubringen, wäre die erstrebte Reaktion des Chefs so: »Danke, Oliver. Dies ist durchaus ein Punkt, der beachtet werden sollte.« Mein spontaner Gedanke wäre: er meint mich! Mich allein! Wahrscheinlich gehen wir bald gemeinsam Golf spielen oder teilen ein Pausenbrot. Mein Ego würde sich grenzenlos gestreichelt fühlen.
Dabei ist der Chef schlicht und einfach ein Schlitzohr, welches um die Macht der Nennung des Namens weiß. Man baut vermeintliche Nähe auf, man stellt eine Verbindung her. Da ich selbst – das werdet ihr auf euch bezogen sicherlich ähnlich planen – mit der Unterwerfung der Menschheit liebäugele, werde ich in Zukunft alle Gesprächspartner beim Vornamen nennen. An der Kasse werde ich sagen: »Danke, Gabi«. Dem Ticketkontrolleur vertrauensvoll: »Hier ist mein Ticket, Günther«. Und meinen mitleidigen Arzt versichere ich: »Macht doch nichts, Stefan«. Wichtig ist nur, dass ich den Vornamen am Ende nenne, gegenteilig zum Streit. Sonst bleibt der Rest ja ungehört.
Spüre die Macht der Gleichgültigkeit Sei nahezu unantastbar mit einer kompromisslosen »Fuck it« Einstellung
Manche bezeichnen sie als die wahre »dunkle Seite der Macht« – die Gleichgültigkeit. Mit ihr kannst Du Berge versetzen – oder es einfach lassen. Is eh egal.
Fuck it. Fuck dieses, fuck jenes. Lasse reden und pfeif drauf, was die Nachbarn denken. Scheiß auf alles und jeden. Hauptsache, Du unbesiegbar, die können Dir gar nichts. Manch einer kann es kaum fassen und druckst herum: »Das kannst du doch nicht bringen!« Doch, kannst Du. Und wie. Es ist sogar schon lange überfällig.
Gleichgültigkeit will gelernt sein
Leider ist die Option »Mir doch egal« oft nicht motivierend genug, dass es konsequent in die Tat umgesetzt wird. Dabei klingt es wie ein gelebter Traum. Sich nichts mehr zu Herzen nehmen, keine bremsenden Hemmungen und Ängste, sondern endlich das tun, was Du willst. Doch da fangen die Probleme bereits an. Was willst Du überhaupt? Deine neu gefundene Gleichgültigkeit würde mehr wirken, wenn Du realistische Ziele hättest. Bisher ist es so, dass Du zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln Deine Kopfhörer nicht zu laut aufdrehst. Willst ja niemanden auf den Geist gehen. Diese nie eingeforderte Zurückhaltung wird nie quittiert mit: »Danke, Fremder. Dank dir konnte ich konzentriert meine Messages lesen«. Im Gegenteil, es interessiert kein Schwein. Dabei wolltest Du nicht negativ auffallen und ganz allgemein akzeptiert werden. Dass Du im Grunde unsichtbar warst und niemand weder Dich noch Deine Zurückhaltung wahrnahm, ist keine Überraschung. Du konzentrierst Dich zu sehr auf die Meinungen und Vorstellungen anderer Leute. Und wer bleibt bei so einer Sichtweise auf der Strecke? Bingo.
Alle beurteilen sich gegenseitig
Ein paar Fakten: jeder Mensch beurteilt. Man beurteilt die Partner, Berufe, Klamotten, Kinder und sogar die Frisuren der Anderen – manchmal sogar die Höhe des Trinkgeldes. Nichts und niemand ist sicher vor unserem Drang Menschen und Dinge in Schubladen zu packen. Aber bleib gelassen. Auch wenn vielleicht mal was Blödes hinter Deinem Rücken erzählt wird: im Grunde ist es einem Großteil der Menschen egal, ob Du überhaupt existierst. Fakt 2: nicht jeder muss dich mögen. Du will es gerne allen recht machen und »Everybody’s Darling« sein? Sehr gut, dann freunde Dich mit dem Gedanken an, niemals US-Präsident zu werden.
Noch mehr Fakten: es zählen die Personen, die Dich umgeben. Was kümmern Dich die Fremden auf der Straße, denen Du eventuell nie wieder begegnen wirst? Beschäftige Dich stattdessen mit Deinen Freunden, Deiner Familie und Deinen Partnern. Sie kennen Dich und lieben Dich so, wie Du bist. Kein Grund sich zu verstellen oder Deine bescheuerten Kopfhörer leiser zu drehen. Bleibt noch Fakt Nummer 4: Leute, die auf sich selbst vertrauen, schaffen es, die Welt zu verändern. Schau Dir die erfolgreichsten Menschen der Welt an. Niemand hätte je gedacht, dass man mit Fidget Spinnern reich wird.
Sich nicht kümmern kann sexy sein
Falls Du diese Spinner-Teile bescheuert findest, könnte ein anderes Argument ziehen. Wecke den Rebell in Dir und werde etwas interessanter für Deine Umwelt. In einer Zeit™, in der es nur noch Superhelden auf die große Leinwand schaffen, ist Anpassung extrem unpopulär. Stattdessen reizt das Neue, das Gewagte, das Leben am Limit. Ja-Sager besitzen den Sexappeal einer Scheibe Toastbrot. Nun fragst Du Dich, wie Du dieses peinliche »Ja« aus Deinem Wortschatz verbannen kannst. Versuche es mit folgenden ersten Schritten:
Sage »Nein«, wenn Du etwas nicht möchtest. Du bist nicht auf einer Linie mit Hitler, wenn Du etwas verneinst. Es ist vollkommen okay, wenn Du jemanden freundlich vermittelst, dass Du auf gewisse Arten von hirnrissigen Mist keine Lust hast.
Du trägst nicht die Last der Welt auf den Schultern. Auch wenn Du es manchmal gerne glauben magst: aber Du bist nicht der Mittelpunkt der Erde und somit wird unser blauer Planet nicht direkt im schwarzen Loch verschwinden, nur weil Du mal nicht zur Stelle warst. Fuck dieses »Eben mal schnell die Welt retten«.
Keiner kann Gedanken lesen. Ein großer Irrglaube ist die Annahme, dass man gewisse Reaktionen einschätzen kann. In Wahrheit kann das niemand von uns. Andernfalls gebe es keine Diskussionen, Scheidungen oder Weltkriege.
Vergiss den Schnee von gestern. Du kannst die Vergangenheit bekanntlich nicht ändern, es sei denn, Du bist Marty McFly. Höre auf, Dir die Probleme und Fehler aus vergangenen Tagen regelmäßig vor Augen zu halten, sonst wird der nächste Shitstorm Dich eiskalt erwischen.
Vermeide Leute, die Dich permanent runterziehen. Erklärt sich von selbst: Menschen, die einem stets die Laune verderben, haben nichts in Deinem Alltag verloren. Die einzige Ausnahme: Miesepeters. Und wenn Du anderer Meinung sein solltest: Fuck it.
48 Stunden ohne Alkohol Plötzlich nüchtern: die Folgen für Körper, Geist und Seele
Ihr habt alle Extremsportarten schon durch? Wie wäre es mit folgendem Experiment: 48 Stunden ohne Alkohol. Wahrlich kein Zuckerschlecken, aber es lohnt sich.
Jeder Deutsche trinkt (zu gewissen Gelegenheiten) durchschnittlich mehrere Liter Bier pro Stunde – die Folge sind brutale Orientierungsprobleme, Gedächtnisschwund und Einschränkungen der Motorik. Auf dem ersten Blick überwiegen die Nachteile beim Genuss von Alkohol: er ist nicht so wertvoll wie ein kleines Steak und motiviert zu Schabernack mit Folgen – macht darüber hinaus krank und abhängig. Seine überschaubaren Vorteile: er ist bei sozialen Interaktionen verdammt hilfreich und steigert unter Umständen das musikalische Können. Alkohol scheint für viele Veranstaltungen lebensnotwendig, doch man braucht sich nicht alle Gelegenheiten schön saufen! Unser Körper benötigt keine solchen Beschleuniger – unsere körpereigenen Drogen sind schon verheerend genug.
Und nun alle: nie wieder Alkooooohoooooool
Alleine um den nächsten Kater zu vermeiden, sollte man dem Körper ab und zu eine Verschnaufpause gönnen und gänzlich auf Alkohol verzichten. Dieses Projekt »Detox« könnte in den ersten Momenten zu Entzugserscheinungen führen. Typische körperliche Symptome können unter anderem sein: einwandfreie Konzentration, Tatendrang, Wohlbefinden und Ausgeglichenheit.
Habt ihr diese Anfangsphase – die von Person zu Person unterschiedlich lange anhalten kann (und bei manchen kaum in Erscheinung tritt) endlich überwunden, so verspürt man rasch weitere positiven Effekte des Alkoholverzichts:
48 Stunden ohne Alk: Die positiven Folgen
Man kann sich wieder vor die Türe wagen. Vorbei sind die Zeiten, in denen ihr euch in Euren vier Wänden versteckt habt, bis Gras über euren letzten Suff gewachsen ist. Ein zu hoher Alkoholkonsum führt auf Dauer zu einer sozialen Unverträglichkeit. Das Hirn teilt einem mit, dass man sich total cool und lässig gegeben hat, doch die Realität zeichnet ein anderes Bild. Dummerweise waren genügend Handys in der Nähe, um diese total doofe Realität zu bestätigen und zu allem Überfluss zusätzlich auf eure Pinnwand zu posten. Ohne Alkohol wäre das nicht passiert!
Kein Orientierungsverlust. Anders als andere Getränke macht Alkohol aus dem Genießer innerhalb weniger Augenblicke einen unzurechnungsfähigen Tollpatsch, der nicht nur die Kontrolle über seine Finanzen verliert, sondern zusätzlich über Zeit und Raum. So werden leere Unterhaltungen geführt, bequeme Taxifahrten ausgeschlagen und an Orten geschlafen, die man zuvor noch nie gesehen hat. Mit dem Verzicht auf Wodka und Co. ist die Möglichkeit auf das Erleben eines Sonnenaufgangs gegeben. Im Idealfall kann man noch lange Zeit von der wunderschönen Nacht berichten und braucht am nächsten Morgen nicht die eigene Hose suchen.
Man möchte am nächsten Morgen nicht sterben. Bereits nach 48 Stunden ohne Alkohol verspürt ihr wieder den Drang zu leben. Ihr fühlt euch vitaler und verbringt nicht den gesamten Sonntag damit, euren Bekannten und Freunden mitzuteilen, dass ihr nie wieder saufen werdet. Das berüchtigte Sonntagstief bleibt komplett aus und man kann sogar was erleben! Museum! Kino! Zoo! Hausputz!
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass in erster Linie das Wohlbefinden zu beachten ist. Sollten verpflichtende Aufgaben wie Hausputz nur den Wunsch nach einem Besäufnis hervorrufen, sollte man an einem anderen Tag wischen.
Besserer Schlaf Übermäßiger Alkoholkonsum macht antriebslos, träge und kann zu extremen Schlafproblemen führen. Alleine schon, weil man stets an den unpassendsten Orten einpennt, wie die U-Bahn oder fremde Sofas. Durch den Verzicht könnt ihr eure Schlafstätte selbst bestimmen und schnarcht auch weniger. Das wird eure Umwelt begeistern! Weniger begeistern wird es, dass man euch keine Schnurrbärte malen kann, während ihr pennt.
Noch mehr Vorteile für Detox-Freunde
Ihr lernt nette Menschen kennen. Darüber hinaus wird sich eure soziale Kompetenz verändern. Eure Wahrnehmung wird sensibilisiert und neutralisiert, wodurch eine Entwöhnung zu den üblichen Schwachmaten stattfindet. Vollidioten, die sonst im Suff ihren nackten Hintern der Polizei entgegenstrecken, werden schon bald als viel zu provokant empfunden. Kurz darauf werdet ihr merken, dass ihr eigentlich gar nichts für Verschwörungstheorien und Fußball übrig habt.
Ihr werdet reich. Ein hoher Alkoholkonsum lässt die Finanzen schneller schrumpfen und macht demzufolge anfälliger für Beschaffungskriminalität, Schuldenspirale, Prostitution und peinliche Anrufe bei entfernten Verwandten. Schnaps und Co. wirken kurz gesagt armutsfördernd und bei Verzicht stellt sich kurz darauf eine bessere Lebensqualität ein. Alleine das Aufstehen, wenn das Portemonnaie nicht leer ist – ein vollkommen neues Gefühl.
Keine peinlichen Nachrichten mehr an die Ex’en. Jeder weiß, dass ihr letztes Wochenende sehr sehr einsam wart. Das sehen eure Ex-PartnerInnen an euren 21 Kurznachrichten und den fünf bodenlos beschämenden Sprachnachrichten.
Am Ende werdet ihr gar sexy. Studien haben ergeben, dass Alkohol negative Effekte auf die Partnerwahl haben kann. Bei zu hohem Konsum (insbesondere von Tequila) kann die Vernunft die Eindrücke nicht mehr verarbeiten und korrekt zuordnen. Ihr fühlt euch aus undeutlichen Gründen selbst sexy – und im Suff sogar die Zapfanlage scharf. Lasst ihr den Alkohol weg, wird damit der sinnlosen Vermehrung vorgebeugt. Stattdessen wird im Laufe der Zeit Eure Haut reiner, die Fettpolster schwinden und mit viel Glück kommen die grauen Zellen wieder in Schwung. Solltet ihr diese anstrengenden 48 Stunden ohne bleibende Schäden überstehen, so solltet ihr das feiern – Prost!
Schon mal was von Atmosphäre gehört? Wenn man zum Fotografieren in die Kneipe geht
Vermisst ihr auch das »Urige« an Kneipen/Cafés? Es wird immer heller, offener und transparenter. Atmosphäre wird zum Auslaufmodell. But … We want it darker!
Hemingway sagte: Ein intelligenter Mensch muss sich manchmal betrinken um Zeit mit Deppen zu verbringen. Ich ergänze: Manche müssen sich betrinken, um auch mal sexy zu sein. Denke ich an wilde Abende in diversen Spelunken zurück, gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder trinkt man den Rest der Welt schön oder nutzt den schwachen Schein des Kneipenlichts. Das war noch Atmosphäre! Selbst die widerlichste Pickelfresse wurde zum mysteriösen und verruchten Objekt der Begierde. Selbst wenn der Rest des Schuppens bei Daft Punk abspackte, konnte man trotz motorischer Einschränkungen selbst am Tresen noch geil aussehen. Danke, Kneipenbeleuchtung! Ohne Dich wäre ich heute noch Jungfrau. Und wie ist das Ausgehen heute? Wie auf dem OP-Tisch. Alles gnadenlos ausgeleuchtet und transparent. Wer hat bloß das Licht angemacht?
Urige Atmosphäre als Auslaufmodell
Urig. Dieses Wort beschreibt recht gut den Zustand, der derzeit in Kneipen- und Restaurantlandschaften vermisst wird. Urig sagen auch Hipster und Tinderellas, die zum ersten Mal aus ihren Gentrifizierungsorten ausbrechen und eine stinknormale Eckkneipe in Wanne-Eickel besuchen. Urig sind wohl auch die typischen Irish-Pubs, die Haus an Haus in Szeneviertel zu finden sind. Sollte man sich im Halbdunkel betrinken wollen und dabei lustige Limericks wie »Limericks I cannot compose … with noxious smells in my nose.« singen möchte, ist dort noch am ehesten aufgehoben. Der Rest muss für ein soziales Abhängen nach der Arbeit in diesen lichtdurchfluteten Szene-Kneipen treffen, die mit »urig« rein gar nichts am Kopf haben. Sie heißen »Bier-Manufaktur« oder »Vintage« und sind hell ausgeleuchtet, damit man auch sein Essen und Trinken fotografieren kann.
Moderne Kneipen sind nicht sexy
Solche Schuppen sind nicht sexy. Sie sind von der Stange, kopieren sich gegenseitig und haben keinen Charakter. Sie glauben, dass ein lustiger Spruch auf diesen kreidebeschriebenen Aufstellern ausreichen wird. Drinnen ein paar Vintage-Möbel und Retro-Poster, sich also mit fremder Persönlichkeit schmücken und dabei vegane Burger und Basilikum-Kaffee anbieten. Atmosphäre gleich null. Ich möchte folgenden Vergleich aufstellen: wenn eine urige Kneipe sexy ist, dann ist so ein Szene-Schuppen ein billiger Porno. Bei Letzterem bleibt auch nichts verborgen und das Wesentliche wird mit vollem Einsatz in die Kamera gehalten. Vorstellungskraft? Kannste knicken. Hier zählt nur konsumieren und es hinter sich bringen. So sehe ich die Szene-Kneipen. Fressen, Fotografieren, Facebook.
We want it darker
Ein Fahrrad an der Wand wird keine gute Kneipenbeleuchtung ersetzen. Also ran an den Dimmer! Gebt uns die Möglichkeit, endlich wieder freizügiger zu werden. Wir wollen alle etwas interessanter, mysteriöser und somit aufregender sein. Betrachtet es wie einen typischen Tatort. Dort wird in der Regel der Täter auch erst am Ende gelüftet und die Zuschauer bis zum Showdown im Dunkeln gelassen. Im sogenannten Nachtleben sollten die Karten auch erst auf den Tisch, wenn das Licht angeht. Her mit der Atmosphäre! Der Rest kann sich ja zum magenschonenden Kaffee im Prenzlauer Berg verabreden und die Kaffeehäubchen ablichten.
Mysophobie – wenn der Abwasch zum Boss-Level wird Viele von uns scheitern am Endgegner schlechthin: dem eigenen Haushalt
Manche nennen es Mysophobie, andere dagegen Prokrastination. Der unendliche Kampf gegen Wollmäuse, Staub und innere Schweinehunde im Haushalt.
Mysophobie ist der Fachbegriff für die Angst vor Schmutz und der damit einhergehenden Zwangshandlung, alles und jeden ständig zu putzen. Die gute Nachricht vorweg: ich bin pumperlgesund! Leider kann man das von meinem Haushalt nicht so ganz behaupten. Ich weiß es, er hat es mir gesagt. Er hat nämlich die nächste evolutionäre Stufe erreicht und kann sich artikulieren.
Ihr kennt das: man schleppt sich zur Arbeit, ackert sich dumm und dämlich, um dann abends nach Hause zu kommen und noch mehr Arbeit zu sehen. Da euch aber niemand dafür bezahlt, lasst ihr es einfach bleiben. Wäsche = 1 – du = 0. In diesem Spiel gewinnt eigentlich immer nur einer, und das ist der innere Schweinehund.
Von Waschweibern und Saubermännern
Bleiben wir doch gleich mal textil. Um wenigstens ein Minimum an sozialem Kontakt abzubekommen, sollte man nicht gerade wie ein nasser Iltis riechen. Duschen hilft, reicht jedoch nicht, wenn die Verpackung seit dem letzten Weltkrieg keine Seife mehr gesehen hat. Den Haufen in die Trommel zu stopfen und auf den Knopf zu drücken geht ja noch. Aber danach will der nasse Klumpen auch noch ordentlich aufgehängt werden. Das nervt. Zumal immer mindestens 1,5 Socken fehlen und sich alle Ärmel sämtlicher Blusen zu einem beeindruckenden gordischen Knoten zusammengefunden haben. Ich mach in solchen Fällen einfach die Waschmaschine wieder zu und schnüffle an den Klamotten von gestern. Falle ich nicht um, kann ich es nochmal tragen!
Kein Staubsaugroboter ist auch keine Lösung
Wenn man nicht gerade ohne Sauerstoff leben kann, muss man öfter mal die Fenster öffnen. »Hurra!«, schreien da Feinstaub, Pollen und anderes Gesocks und stürmen die Bude. Hat man Teppich, kann man das einfach unter selbigen kehren. Hat man aber Laminat oder Parkett entwickelt sich schnellsten Miniatur-Tumbleweed. Da nicht jeder ein professioneller Wollmausfänger von Hameln ist, greift man eben zum Staubsauger. Meiner mag mich nicht. Entweder er macht prä-akpokalyptische Geräusche oder er verweigert gleich komplett die Arbeit. Wenn er ganz besonders schlecht gelaunt ist, dann pustet er sogar, statt zu saugen. Nur wischen ist noch schlimmer, ich falle immer über den Kübel, immer!
Mittlerweile habe ich meinen Wollmäusen Namen gegeben und angefangen, sie zu dressieren. Ich wollte immer schon Haustiere.
Das bisschen Haushalt macht sich von allein..
Es gibt menschliche Grundbedürfnisse. Dazu gehört auch essen und da wir zumindest behaupten, uns irgendwie von Primaten zu unterscheiden, benutzen wir zur Nahrungsaufnahme Geschirr. Nach Benutzung desselben weist dieses in der Regel Gebrauchsspuren auf. Irgendjemand hat mir mal gesagt, dass man diese beseitigen sollte, da das Porzellan sonst irgendwann ‚Mama‘ zu mir sagen würde. Nun bin ich leider nicht in der glücklichen Position, eine Spülmaschine mein eigenen nennen zu dürfen. Handarbeit ist also angesagt und Kinder, ich sage euch: legt direkt mal die Notfallapotheke bereit! Schon mal beim Spülen ein Glas zerbrochen? Ich sag es euch, es ist gar nicht so einfach, sich einen Finger mit links als Rechtshänder wieder anzunähen. Weniger schlimm ist da der Muskelkater in den Armen, wenn man mit einer Wurzelbürste versucht, die eingetrocknete Spaghettisoße aus dem Pott zu kratzen. Da ich aber eh nicht so der Trainings-Typ bin, habe ich mir jetzt Pappteller besorgt. Aus denen kann ich mir bei Bedarf auch lustige Masken basteln.
Ich erspare uns allen jetzt so altkluge Sprüche à la »nur ein Genie überblickt das Chaos«. Ich bin da ehrlich: es ist mir einfach zu blöd und ich bin zu faul. Ich halte mir meine kleine Grundordnung bis zu dem Tag, an welchem ich einem wirklich bedauernswerten Geschöpf Geld geben werde, um sich meines Haushalts anzunehmen. Bis dahin versuche ich eben missgelaunt, mich nicht beim Fenster putzen umzubringen und kuschel nach Feierabend lieber mit meinen Wollmäusen.
Wenn der Chef Dich nicht respektiert Zahlreiche Gründe für die Selbständigkeit
Hast Du die Vermutung, dass Dein Chef Dich nicht leiden kann? Dass ihr nie BFF werdet? So kannst Du Deine Beliebtheitsskala in der Chefetage messen.
Hast Du ein gutes Verhältnis zu Deinem Chef? Oder hast Du den Eindruck, als ob er Dir stundenlang in die Fresse hauen möchte? Vielleicht liegst Du damit gar nicht so falsch. Manche Chefs sind geborene Misanthropen (wie ich!) und haben gar keine Lust, sich mit Dir zu beschäftigen. Leider kannst Du Dir als Angestellter diesen Luxus nicht leisten. Er bezahlt Dich und sichert somit Deinen Jahresurlaub und ebnet möglicherweise den Weg zur Karriere. Du musst in den sauren Apfel beißen und immer auf schön Wetter machen. Woran Du aber merkst, dass er gar nicht so viel von Dir hält, erkennst Du an den folgenden Hinweisen.
Sieh es ein: Dein Chef hasst Dich!
Er interessiert sich nicht für Deinen Input. Es ist sehr aufmerksam von Dir, dass Du absichtlich das Einhorn-Klopapier statt dem üblichen Schmiergelpapier gekauft hast, aber come on! Das sichert Dir noch lange nicht das Recht, dem Boss ein Kotelett an die Backe zu labern. Wie lange muss er Dich selbst in Gesprächen unter vier Augen ignorieren, damit Du schnallst: es gibt Gründe für den begrenzten Jahresvertrag.
Absprachen? Pfff …. Wer erinnert sich noch an all die Versprechungen, die im Vorstellungsgespräch genannt wurden? »Sie bekommen natürlich nach der Probezeit eine angemessene Gehaltserhöhung!« oder »Dass Sie einen Firmenwagen gestellt bekommen, brauche ich Ihnen gar nicht erst sagen, ne?« Auch im weiteren Arbeitsalltag entpuppen sich seinerzeit erfreuliche Aussichten als Lockmittel, bis man in der Falle hockt.
Entscheidungen werden ohne Dich getroffen. Spätestens wenn man zwangsversetzt wird und es erst am Tag X erfährt, sollte man das gute Verhältnis zum Boss in Frage stellen. Hinzu kommt, dass Deine Meinung das Potential eines umgefallenen Sack Reis in China hat. Tragisch? Es kann noch schlimmer kommen. Wenn die einzige Antwort, die Du während eines Meetings erhältst lautet: »Haben Sie was gesagt? Warum machen Sie nicht noch einmal Kaffee?«
Wie bitte? Sie wollen eine neue Tastatur? Man wird ja noch träumen dürfen! Von einem netten Arbeitsplatz mit Kühlschrank und kleinen Apfel-Symbolen auf den Rechnern. Stattdessen freut man sich über jeden weiteren Tag, an dem man WIN 95 zum Laufen kriegt und der Stuhl nicht unter einem zusammenkracht. Mutigen, die zum Beispiel nach einem neuen Mauspad fragen, wird gnadenlos der Lohn gekürzt.
Dein Boss, der ewige Endgegner
Du hast keine Freizeit. Manchmal dissen sich Kollegen untereinander nach dem Motto »Wie? Schon wieder Urlaub?« Dabei feiert man nur die unzähligen Überstunden ab, die einem der Chef aufbrummte. Andere kennen das Dilemma, wenn der Boss sich zu unpassenden Zeiten via Handy meldet, um irgendeinen Unfug zu verbreiten. Irgendwelche Termine streichen, blödsinnige Vorbereitungen treffen und bloß an neue Rollen Einhorn-Klopapier denken.
Deine Arbeit zählt ohnehin nicht. »Oh, sie haben auch eine Präsentation fertig? Schön! Aber wir ziehen die von Kollege Hauser vor.« Der ewige Zweite unter den Mitarbeitern zu sein, ist auch ein Indiz dafür, dass Dich Dein Chef im Grunde nicht leiden kann. Du bemühst Dich ohne Ende, doch wirst immer wieder abgewiesen. Blöd nur, dass es direkt auffällt, wenn Du stattdessen gar nichts tust.
Lob ist ein Fremdwort. All die Schufterei, all die Überstunden und darüber hinaus noch Home-Office. Du hast Dich wahrlich für Deine Firma eingesetzt. In einem angenehmen Unternehmen könntest Du unter Umständen mit ein paar schmeichelnden Worten rechnen, aber ein Boss, der Deine Visage kaum erträgt, wird drauf pfeifen. Stattdessen hofft er, dass Du in Deinem Büro bleibst und nur zum Pinkeln Deinen Arbeitsplatz verlässt.
Dein Nachfolger steht bereits in den Startlöchern. Sieh Dir den Praktikanten neben Dir ganz genau an. Naiverweise denkst Du, dass Du ihn einarbeitest, damit er vielleicht in einem anderen Unternehmen eine dementsprechende Leistung bringen kann. Was Du jedoch nicht ahnst: wenn das Praktikum durch ist, wird er auf Deinem alten Drehstuhl Platz nehmen. Kleiner Trost: auch er wird nach einem neuen Mauspad fragen müssen.
Die vier Jahreszeiten im Alltag – eine Hassliebe
Wer braucht schon vier apokalyptische Reiter, wenn die unvermeidbaren Jahreszeiten ebenso Unruhe stiften können? Eine Liebeserklärung bzw. ein Hassbrief.
Ich unterstelle einfach mal dreist, dass die meisten von uns keine Bauern sind. Dennoch beschäftigt uns der Jahreskreislauf immens. Die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer (auch wenn es Mode geworden ist, diese mit »Arschloch« zu bezeichnen – ich bleibe bei Sommer), Herbst und Winter beeinflussen unseren Alltag stark.
Antonio Vivaldi, seines Zeichens Musikfachmann, widmete einer jeder sogar ein komplettes Konzert! Muss also was dran sein, muss also wichtig sein. Ich persönlich widme den vier Quartalen nur einen kleinen Text und sage ihnen Danke! Für nix!
Der Frühling – ein Fest für Allergiker
Die ersten zarten Pflänzchen sprießen und man hat das Gefühl, es sei minimal wärmer geworden. Ein Grund direkt im Bikini/Mankini zur Arbeit zu gehen und mit der mondartig hellen Winterhaut die noch düsteren Montagmorgen ein wenig zu erhellen. Ist ja alles ganz hübsch und so, die Vöglein fangen auch wieder an zu pfeifen, aber wie ich eben sagte: die Pflänzchen sprießen! Nicht nur die Menschen haben Frühlingsgefühle, die scheiß Bäume in meinem Garten wollen sich ebenfalls vermehren. Und indem sie das tun, verwandeln sie mich in ein niesendes Wrack mit Augen so rot, wie nach zwei Wochen Urlaub am Ballermann. Während meine Mitmenschen also grenzdebil vor sich hinlächeln, weil endlich die Natur wieder erwacht, kratze ich mir vor lauter Jucken die Haut vom Körper. Wenigstens leuchte ich dann Montagmorgen nicht so.
Der Sommer – Hygienefreie Zone
All die Winterhasser, sie sind endlich wieder happy! Ab an den See, Wampe eingeschmiert und im Wasser geplantscht! Die Sache mit der Sonne, dem Vitamin D und den Glücksgefühlen – ich hab es begriffen. Allerdings muss ich in Ermangelung eines Autos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. In der U-Bahn scheint keine Sonne verdammt! Und wisst ihr, was ein heißer Sommer noch so mit sich bringt? Schwitzende Menschen. Schwitzende, von Körperhygiene nichts haltende, eng aneinander gedrängte Menschen in einem Verkehrsmittel, in welchem aus unerfindlichen Gründen im Juli die Heizung auf Maximum steht. Sofern ich die Ausdünstungen meiner Mitmenschen überlebt habe und aus dem tiefen Schacht wieder an die Erde gekrabbelt bin, zerfalle ich sowieso sofort zu Staub. Remember? Mondartige Haut..
Der Herbst – Achtung, Baum fällt!
Die Tage werden wieder deutlich kürzer und die zu Beginn noch so paarungswilligen Bäume werfen ihr Laub ab. Dazu schüttet es in der Regel kübelweise kaltes Nass vom Himmel. Super, alle naselang legt man sich also hin und als ob das noch nicht genug ist: orkanartige Böen zerreißen mir erst den Regenschirm und werfen mir dann einen Ast auf den Kopf. Manchmal denke ich, die Bäume spüren meine Antipathie und sie beruht auf Gegenseitigkeit. Da man jahreszeitentechnisch noch etwas verwirrt ist, kleidet man sich auch unsachgemäß und hat sofort die Erkältung des Jahrhunderts. Während ihr also die Schönheit eines Herbststurmes feiert, niese ich schon wieder vor mich hin und beobachte, wie sich schlagartig das kleines bisschen Bräune vom Sommer in Kalkweiß verwandelt.
Der Winter – Hochkonjunktur für Schneemänner
Entweder man liebt oder man hasst ihn. Wer ihn liebt, drückt sich die Nase am Fenster in Erwartung der ersten Schneeflocke platt und postet alle fünf Minuten ein Update auf Facebook, so sie denn dann rieselt. Ja, du bist der Einzige mit einem Fenster, ohne dich hätte ich das nie erfahren. Immerhin kann ich meine Blässe nun unter zehn Wollschichten verstecken und verlasse das Haus mit einem Turban von einem Schal, um mich in der U-Bahn erneut von meinen Mitmenschen mit Grippeviren beglücken zu lassen. Vorher aber verstauche ich mir noch den Knöchel. Ist ja Winter. Ist kalt und nass. Vereist leider die Stufen zu meiner Wohnung. Der Wohnung, in der pünktlich zum Dezember mal wieder die Heizung ausgefallen ist..
Ihr seht, der Kreislauf der Natur ist nicht zu unterschätzen. All überall lauern die Gefahren einer jeder Jahreszeit. Seid vorbereitet, schützt euch! Geht nach Hause und legt Vivaldi in die Anlage. Vielleicht eine kleine, leichte Sonate für Oboe. Ich persönlich lege mich unter eine Wärmelampe und lausche lieber der lieblichen Melodei meines maroden Durchlauferhitzers.
Oh, wie schön ist Balkonien Vergesst Spanien und Irland. Das Glück liegt nicht in der Ferne
Urlaub auf Balkonien ist mitunter die schönste Erfahrung, die einem während seiner freien Tage widerfahren kann. Ein Plädoyer für die eigenen vier Wände.
Voller Mitleid schaue ich gehetzten Kofferziehern hinterher und frage mich, ob sich die Anstrengung lohnt. Nur Wahnsinnige lassen alles stehen und liegen, um in den Urlaub zu fliegen. Die Unbelehrbaren freuen sich auf ihren Augenblick (die sogenannte »Auszeit«) und erleiden Jahr für Jahr die gleiche Qual der sogenannten Urlaubsvorbereitungen. Es ist so viel zu tun! Angehende Urlauber bestimmen ausgesuchte Fachkräfte, die sich um die Pflanzenpflege und Fütterung der Raubtiere kümmern. Außerdem vergeben sie eine Vollmacht zwecks Leerung des Briefkastens und freuen sich, dass die Flurwoche übernommen wird. Klingt ganz schön anstrengend, kostet wie die meisten Geschenke Zeit und Geld.
Saisonales Glück zum Pauschalpreis
Mir will partout nicht in den Kopf, wie diese Fernsucht ins Rollen kommt. Dabei muss man diesen magischen Moment der Flucht meist schon zum Jahresbeginn gut kalkulieren. Alles andere macht die Chefetage nur nervös. Einmal festgelegt scheint es kein Zurück mehr zu geben und jede Hoffnung wird auf das bestimmte Datum gelegt. Der wichtige Moment, in dem alle Endorphine auf einmal explodieren – auch Urlaub genannt. Auf mich als berufenen Pessimisten wirkt dieser Augenblick der Wahrheit belustigend. Wann fängt die Entspannung, das Urlaubs-High an? Wenn man die Koffer ins Hotelzimmer abstellt? Funktionierendes W-Lan vorfindet? Die Mini-Bar geplündert wurde?
Deshalb ziehe ich als Reiseziel Balkonien vor. Wiki beschreibt diesen wunderbarsten aller Urlaubsziele mit folgenden Worten: den Urlaub zu Hause verbringen. Diese Beschreibung ist zweifelsfrei untertrieben, da es eindeutig die beste Art zur Erholung darstellt. Logischerweise fallen die genannten lästigen Urlaubsvorbereitungen komplett weg, da man sich einfach nicht von Ort und Stelle bewegt. Ich schlafe in meinem eigenen Bett, esse meine liebsten Speisen und verlaufe mich auf der Suche nach einem Klo. Balkonien wirkt recht unspektakulär, doch hat es seinen eigenen Charme.
Balkonien – Die Insel der vollen Aschenbecher
Hätte Balkonien einen eigenen Eintrag im Reisekatalog, so würde ein Bild gezeichnet werden, welches selbst eingefleischte Globetrotter und nervige Instagram-Spammer verstummen lassen würde: »Charmant und leicht dirty, voller Erinnerungen und bisweilen chaotisch, aber auch aussichtsreich und mit Kerze sogar romantisch – so ist die bescheidende graue Plattform mit Blick auf den Innenhof. Einmal ausgesperrt, lässt sie einen nicht mehr so schnell weg. Steve Jobs hatte einen, Til Schweiger hat einen – Balkonien ist die Oase vieler Promis!«
Aber auch ohne diese astreine Werbung habe ich eh mein Herz an Balkonien verloren. Nur weil die liebste Boyband meiner Mutter »Die Flippers« Balkonien nie einen Song widmeten, bedeutet das gar nichts. Vielleicht wird der eine oder andere mir Neid vorwerfen, doch solche Vorwürfe sind mir zu simpel. Ich kann die Begeisterung über ausschweifende Flughafenkontrollen nicht teilen, packe nicht gerne Koffer, erfreue mich nicht an knusprigen Körpern am Strand, zahle ungern 8 Euro für ein Bier, schlafe gerne in meinem Bett, kann auf tropische Krankheiten verzichten und werde mein Geld sicherlich auch anderswo los. Dank Balkonien muss ich mich mit all diesen Stressfaktoren nicht beschäftigen. Leider brauche ich noch einen Plan, wie ich diese verfluchte Flurwoche vermeide.
Test: Bist Du beziehungsunfähig? Alles nur faule Ausreden oder tatsächlich unfähig - Prüfe Dich selbst
Ist die gern genutzte »Ich bin beziehungsunfähig!« die absurdeste Ausrede aller Zeiten? Oder denkst Du tatsächlich, dass Du für immer Single bleiben wirst? Teste Deine Beziehungsfähigkeit
Olga will es, Dennis will es und Jörg möchte einfach mal wieder einen wegstecken. Ausgerechnet bei sommerlichen Temperaturen kommt eine Vielzahl liebeshungriger Leute auf die durchgeknallte Idee, unbedingt eine Beziehung anzustreben. Dabei sind Partnerschaften hochkompliziert! Wiki lehrt uns, dass »Liebe« so etwas wie »die intensiven Gefühle zu jmdm., die auch eine sexuelle Anziehung beinhalten« bedeuten könnte. Leider wird in der Praxis die Sache mit der sexuellen Anziehung schnell mit Liebe verwechselt, sodass die Frage berechtigt scheint, ob man überhaupt beziehungsfähig ist.
Beziehungsunfähigkeit – Wer will schon wie ein Psycho wirken?
Das mit der Beziehungsunfähigkeit ist per se kein Problem. In solchen Fällen liegen die Prioritäten eben woanders. Nur wer möchte sich das eingestehen? Beziehungsunfähige Menschen wirken oft egoistisch, intolerant und besitzen lauter Marotten. Dies sind keine förderlichen Eigenschaften, um eine erfüllende Partnerschaft zu führen. Stattdessen müsste man sich eingestehen, dass man alternative Vorstellungen der intimeren Zwischenmenschlichkeiten besitzt und demzufolge lieber im Darkroom chillt, als gemeinsam mit »Schatzi« auf der Couch zu kuscheln.
Teste Deine Beziehungsunfähigkeit
Sollte es aufgrund des beziehungsunfähigen Partners kriseln, so entsteht häufig ein neues Problem: der Unfähige merkt es nicht einmal. Eine solche einseitige Beziehung kann zum Albtraum werden! Besser ist es, man prüft sich und seine Beziehungsfähigkeit vorher auf Herz und Nieren. Mit dem folgenden Test können sich Dauersingles Klarheit verschaffen. Seid ihr zu verschroben oder zu anspruchsvoll? Solltet ihr eure Vorstellungen runterschrauben oder endlich zugeben, dass ihr nur Schäferstündchen sucht? Ist euer Ego stets im Weg und somit für einen »Ich-Ich-Ich-Charakter« kein Platz für ein »wir«? Findet es heraus.