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Wie man Frauen richtig anschreibt

»Hey Du« – Wie man Frauen richtig anschreibt

»Was machst Du gerade?« Nicht die cleverste Art und Weise, wie man Frauen anschreibt. Hier sind die typischen Sätze und die besten Tipps – ohne Smiley.

Gehen wir direkt ans Eingemachte. Es gibt sage und schreibe zehn unterschiedliche Arten und Weisen, wie ein typischer Kerl Frauen anschreibt. Eventuell sind das sogar mehr, als Männern in dieser Hinsicht zugetraut wird. Egal, ob bei Facebook, Whatsapp, Tinder oder sonstigen Plattformen – meist geht es nicht über drei bis vier Wörter hinaus. Jedoch gibt es weitaus mehr Möglichkeiten als das abgenutzte »Hey Du«, welches neben »Wie gehts?« meist den Startschuss für einen vermeintlich kreativen Fragenkatalog markiert.

Wie man Frauen nicht anschreibt: Was machst Du so?

Welchen zehn Typen gibt es? In der folgenden Auflistung werden alle Vertreter durchleuchtet, um deren jeweilige Masche zu entlarven. Damit aber nicht nur schadenfroh abgelacht werden kann, folgen direkt im Anschluss Hinweise, wie man die Fettnäpfchen und Fallen erfolgreich umgeht. Ein allgemeiner Tipp wäre, die reichlich dämliche Frage »Was machst Du so?« zu vermeiden. Dieses rhetorische Stilmittel der Hilflosigkeit kann nur mit »Was machst gerade?« gesteigert werden. Mal ernsthaft: Was soll die Angeschriebene darauf erwidern? »Schrubbe gerade heftigst die Kacheln«? Oder träumt der Schreiber von einer Antwort wie »Ich denke gerade an Dich – natürlich nackt«? Zumal durch diese Taktik das Risiko besteht, dass die Frage wie ein Bumerang wieder zurück an den Absender geht. Ein Teufelskreis der Banalitäten entsteht, wenn beide sich gegenseitig beschreiben, wie sie eigentlich nichts tun  – außer texten.

Wie man Frauen anschreibt: 10 Wege zur Blockade

Typ 1: Der Sparsame

Beispiel: »Heute Kino. Treffe Freunde. Wird spaßig. Morgen Date?«

Männer, die so formulieren, verzichten auf Emotionen. Sie gewähren null Einblick in ihre Gedanken, sondern berichten über ihren Alltag in knappen Worten. Frauen, die sich Komplimente oder gar Gefühlsregungen erhoffen, sind bei dem Typ Mann hoffnungslos verloren. Seine Schreibweise erinnert an einen Morsecode – nur könnte ein solcher Code sogar länger ausfallen als seine Texte.

Tipp: Einfach mal einen Smiley als Emotion einbauen. Aber bitte nicht so: »Heute 😉 Kino. 😉 Treffe 😉 Freunde 😉 . Wird 😉 spaßig 😉 . Morgen 😉 Date? ;)«

Typ 2: Der Notgeile

Beispiel: »Was hast Du gerade an?«

Wobei dieser Typ Mann manchmal auch auf die eindeutige Bildsprache in Form eines Fotos setzt. Extrem gruseliger Typ, in dessen Welt alle Frauen dieser Welt nie Jogginghosen tragen, sondern immerzu Reizwäsche oder den Eva-Look. Eindeutige Zweideutigkeiten bestimmen seine Fragen und er wird selbst aus banalen Antworten wie »Hier scheint die Sonne« etwas »Heißes« rauslesen.

Tipp: Kalt duschen.

Typ 3: Der Schweigsame

Beispiel: »…«

Man sieht ihn manchmal Antworten formulieren (»… schreibt…«), doch am Ende passiert rein gar nichts. Der Typ der Marke »Schweigsam« schreibt Frauen nicht wirklich an, sondern schweigt sie an. Vielleicht motiviert ihn der Irrglaube, dass Geheimnistuerei interessant macht. Beim Texten signalisiert das aber eher Desinteresse oder Überforderung. Inbesondere dann, wenn die Häkchen, dass die Nachricht von ihm gelesen wurde, bereits zwei Wochen alt sind.

Tipp: Die Nachricht absenden.

Typ 4: Der Schreihals

Beispiel: »HI WIE GEHTS ALLES KLAR?«

Dieser Mensch liebt Caps lock bzw. die Umschaltsperre und benutzt sie konsequent in all seinen Versuchen, Kontakt aufzunehmen. Dieser Mensch hat entweder keine Ahnung von Technik bzw. seinen Gerätschaften oder ist doppelt so alt wie Du.

Tipp: Caps lock betätigen.

Typ 5: Der Nerd

Beispiel: »H3y, 4lles ok? Schaue nen Film, lol. 2 funny!«

Wtf, Lol, Rofl, Omg … Wenn man auf diese Art eine Frau anschreibt, braucht man sich über eine Antwort wie »FU« nicht wundern.

Tipp: Ganze und vor allem richtige Wörter benutzen. Schließlich kommt eine intelligente Schreibweise manchmal gut an.

Typ 6: Der Satzzeichen-Fetischist

Beispiel: »Hast Du heute Zeit???????? Ich habe frei!!!!!!!!!«

Natürlich ist es wunderbar, wenn er ein wenig die Rechtschreibung beherrscht. Doch ist es weniger angenehm, wenn er maßlos in seiner Zeichensetzung übertreibt. Als müsse er seinen Texten Nachdruck bzw. Bedeutung verleihen, wirft der Satzzeichen-Fetischist mit Ausrufezeichen und Fragezeichen wild um sich. Doppelt oder zehnfach hält in diesem Fall nicht besser, okay????????

Tipp: Gewisse Tasten nicht so lange drücken.

Typ 7: Der Schriftsteller

Beispiel: »Heute schlief ich zu meiner Überraschung länger, als ich je annehmen würde. Die Nacht wurde zur Qual, da mich allzu arge Alpträume heimsuchten, die mich an meiner gegenwärtigen geistigen Gesundheit zweifeln ließen. Ich träumte davon, wie ich geteert und gefedert wurde, nur um eine Falschaussage vor dem Gericht der ewigen Gewissheit zu machen. Außerdem sah ich Dich, wie Du jodelnd am Abgrund eines Wasserfalls standest. Deine Tränen waren lauter als die nie enden wollenden Wassermassen. Und wie hast Du geschlafen?«

Dieser Typ Mann hat eindeutig zu viel Freizeit und sollte mal vor die Türe.

Tipp: Solche Stories besser dem Psychologen erzählen.

Typ 8: Der Offenlasser

Beispiel: »Geht mir auch so…..« und »Denke ich auch…..«

Die meisten lieben klare und handfeste Ansagen, mit denen man auch was anfangen kann. Gerade beim rein schriftlichen Kontakt erleichtern eindeutige Stellungnahmen das Schreiben ungemein. Sollte jemand jedoch nur so Blödsinnsantworten mit 30 Punkten dahinter angeben, wirkt es nicht wie geheimnisvoll oder interessant, sondern einfach nur dämlich. Diese Art Cliffhanger verdienen Antworten wie »Aha«.

Tipp: Ein Punkt sollte genügen. Mit zahlreichen Punkten kann man nicht punkten.

Typ 9: Der Passiv-Aggressive

Beispiel: »Wenn Du meinst«

Ein virtueller Streit via Whatsapp, Facebook und Co. ist nicht selten; die Möglichkeiten einer passiv-aggressiven Konversation scheinen unbegrenzt. Kleinste Aussagen wie »Ja, toll« könnten missverstanden werden, wenn sie vom Timing her ungünstig an die andere Person verschickt werden. Männer, die zu versteckter Wut neigen, schreiben gerne mal »Okay«, wobei das nicht wirklich »Okay« bedeutet, sondern eher »Fall tot um, Du Bitch«.

Tipp: Baldrian kaufen und nicht mehr virtuell streiten.

Typ 10: Der Smiley-Nutzer

Beispiel: » 😉 «

Wer auch immer die Studie verbreitet hat, dass der häufige Gebrauch von Smileys mehr Sex bedeutet, gehört auf den Mond geschossen.

Tipp: Okay, ein paar Smileys sind in Ordnung. Nur macht es nicht so wie Typ Nummer 1, der Sparsame.


photo: texting chilly by Garry Knight, CC 2.0

Facebook-Depression: Wenn Facebook depressiv macht

Facebook-Depression: Vergleiche Dich krank

Der Mangel an Gestik, Mimik und Rhetorik verzerrt das Bild der Realität. Eine Facebook-Depression ist mittlerweile das gängigste Krankheitsbild unter Online-Stalkern.

Du loggst Dich bei Facebook ein und scrollst die Chronik durch. Deine Freunde scheinen dauerbeschäftigt zu sein und ein aufregendes Leben zu führen – nebenbei finden sie sogar die Zeit, einen Großteil ihrer Erlebnisse hochzuladen. Ganze Fotoalben vollgestopft mit Urlaubseindrücken, niedlichen Schnappschüssen ihrer Haustiere und stolzen Momenten des Nachwuchses. Wow! Dazu garnieren sie ihren geteilten endgeilen Alltag mit lauter aberwitzigen Momenten, wie beispielsweise deren letztes Halloween-Kostüm als „Human Centipede«. Du dagegen sitzt im abgedunkelten stillen Kämmerlein und bist nicht auf Malle. Du hast auch keine Windeln zum Container zu bringen oder irgendwelche Katzenkotze wegzuwischen. Stattdessen bist Du allein mit Facebook. Das ist der Beginn Deiner ganz persönlichen Facebook-Depression.

Facebook-Depression: Das Leben der anderen

Je länger eine Person aktiv Facebook nutzt, desto eher treten Neid, Unzufriedenheit und rote Augen in Erscheinung. Laut einer Studie erliegen wir einem eindeutigen »Attributionsfehler«. Das bedeutet, dass unsere Wahrnehmung ein beschränktes Bild der Realität zeichnet. Nutzer von Facebook sehen dauergrinsende Menschen vor Palmen und dem Eiffelturm, während andere bis zum Umfallen auf irgendwelchen Feiern posieren. Dies als die reine Wahrheit anzusehen ist ein schnell unterlaufener Fehler; denn natürlich entstanden diese später geteilten Fotos in arg gestellten Momenten und wurden gewissenhaft ausgesucht. Niemand würde freiwillig ein Bild von sich bei Facebook, auf dem er seinen Kopf in die Toilette hält.

Diese Fehlannahme löst beim Betrachter Unbehagen aus, frei nach dem Motto: Warum sind die alle so happy und ich nicht? Was mache ich falsch und warum lade ich immer nur Bilder von meinem Mittagessen hoch? Der Neid auf die gestellte Glückseligkeit der anderen ist der Treibstoff einer ausgewachsenen Facebook-Depression. Ironischerweise denken viele bei der Nutzung einer sozialen Plattform zuerst an die eigenen Belange und dem inszenierten Auftritt – doch werten Erfolge aus ihrem Umfeld oft negativ. Natürlich klicken erfahrene Facebook-Nutzer zähneknirschend selbst bei schlimmster Eifersucht stets auf den Gefällt-mir-Button.

Die Chronik des Nachbarn ist »grüner« als meine

Interessant ist, dass insbesondere befreundete Kontakte, denen man nicht regelmäßig im Alltag begegnet, größere Aggressionen auslösen. Die Erklärung liegt auf der Hand; sollte man sich täglich beim Bierkauf an der Discounterkasse treffen, wirken die gestrigen Urlaubsbilder vor der untergehenden Sonne in Lanzarote nur noch halb so beeindruckend.

Eine Facebook-Depression macht sich auch bei Zeitgenossen bemerkbar, die nicht das stärkte Selbstbewusstsein an den Tag legen. Die ohnehin schon arg Eingeschüchterten trauen sich am Ende gar nicht mehr, sich einzuloggen. Schließlich könnte ja wieder die nächste Hochzeit angekündigt werden. Ein Betroffener sieht die Welt durch die Augen diese Chronik – ein extrem unrealistisches Bild voller Feel-Good-Momente, in denen kein Platz für die bitterböse Realität ist. Oder hat schon einmal jemand seine Steuererklärung oder Scheidung gepostet?

Diese neue Form der Depression entsteht auch zum Teil unser heutigen Einstellung zum Erfolg. Erfolg haben all jene, die aktiv sind und Leistung erbringen. Einfach nur herumsitzen und das Mausrad betätigen ist nicht unbedingt das, was man sich darunter vorstellt. Stattdessen muss geprotzt und dargestellt werden. Wer nichts beizutragen hat, verliert. Und wer seinen Eisbecher fotografiert, wirkt verzweifelt.

Penisvergleich < Facebookvergleich

Offline war es immer leichter, der »besseren« Konkurrenz aus dem Weg zu gehen. Hat man selbst keine Muskeln, sondern eher eine genährte Wampe, so meidet man das Fitness-Studio. Die reine Präsenz der Muskelpakete würde sonst die gute Stimmung drücken. Stattdessen gesellt man sich zu den Personen, die in ein- und derselben Liga spielen. Dumm nur, dass bei Facebook diese Ausweichmanöver nicht funktionieren. Es sei denn, man hat nur eine Handvoll Kontakte, wie zum Beispiel nur die eigene Mutti. Gerade Männer leiden unter diesem virtuellen Penisvergleich, während Frauen sich für sowas zu schade sind und lieber Preise bei Zalando vergleichen.

Die fehlende Mimik, Gestik und auch Rhetorik vermitteln Geschädigten Facebook-Depression ein falsches Bild ihres digitalen Freundeskreises. Denn so geil, wie deren Chronik offenbart, kann niemand sein. Psychologische Studien, die sich mit der Thematik befassen, schlagen vor, regelmäßig Sprüche zu posten, um sich nicht mehr ausgeschlossen oder gar einsam zu fühlen. Natürlich funktioniert das auch mit dem gegenwärtigen Lieblingslied, nur um etwas Aufmerksamkeit und Bestätigung zu erhalten. Doch was ist, wenn alle Deine Musik scheiße finden?

Tipps gegen eine Facebook-Depression

Hier ein paar Hinweise, mit denen Du einer depressiven Phase bei der Facebook-Nutzung entgehen kannst:

  • Benutze Google+, denn das ist eh bald tot
  • Deaktiviere Dein Profil und mache stattdessen was anderes – zum Beispiel Kinder
  • Schau anstatt auf Dein Profil öfter mal in den Spiegel
  • Höre auf, die ganzen Urlaubsbild-Poster zu motivieren. Klicke nie »Gefällt mir« an
  • Lade mehr von Deinem Mittagessen hoch und teile es
  • Gebrauche Facebook endlich anständig und finde die »Beiträge verbergen« Funktion
  • Schaue Dir »Unfriended« an
  • Nimm die Frage „Was machst Du gerade?“ nicht so ernst

photo: hacking by Johan Viirok, CC 2.0

Jugendwort 2015: Voll am merkeln, oder was?

Jugendwort 2015: Alpha-Kevin raus, Merkeln läuft

Bam! Die Abstimmung für das Jugendwort 2015 läuft auf vollen Touren. Die letzte Chance, um die Merkel unter den Jugendlichen doch noch populär zu machen.

Letztens war Alpha-Kevin auf einer Gammelfleischparty. Dort standen allerhand Milfs herum, die augenscheinlich unterhopft waren. Mit seiner Bildschirmbräune und seinem Swag hartzte Alpha-Kevin erst einmal wie ein reicher Bankster in der Nähe der Ladies ab. Um sich von dem herrschenden Niveau-Limbo abzugrenzen, verkündete er lauthals „Yolo“, was einem epic Fail gleichkam. Schlimmer hätte es nur kommen können, wenn er mit Arschfax oder er beim Egosurfen erwischt worden wäre. Die Milfs entgegneten nur FU!, wodrauf Alpha-Kevin lieber Ausschau nach Malte hielt, der meist gediegener unterwegs ist. Sein Kollege Malte, der eigentliche Babo dieser Party, war allerdings voll am herum merkeln, was die Bitches nicht gerade horny machte. Läuft nicht bei ihm.

Läuft nicht: Alpha-Kevin darf nicht merkeln

Haben Sie auch nur ein Wort abgesehen von den Beschimpfungen verstanden? Wenn ja, darf man Sie beglückwunschen! Sie sprechen die Sprache der Jugendlichen – oder haben nie eine weiterführende Schule besucht. In diesem kurzen Absatz waren einige Jugendwörter eingebaut, welche für Jugendliche vollkommen normal erscheinen, aber uns Erwachsene vor unlösbare Kommunikationsprobleme stellen. Nun steht die Nominierung für das Jugendwort 2015 ins Haus – und wir haben noch nicht mal die Jahre davor kapiert. Aber gönnen wir uns die Vorschläge einfach.
Vorweg: Alpha-Kevin („Der Dümmste von allen“) wurde bereits disqualifiziert. Als Begründung wurde Diskriminierung genannt, wobei doch eh schon jeder wusste, dass Kevin nicht nur schlechte Karten hat, sondern schlicht und einfach auch keinen Sex.

Jugendwort 2015: Die Nominierungen

Merkeln

Wenn man sich nicht entscheiden kann oder Situationen einfach nur aussitzt. Keine Ahnung, wer für diesen Begriff Pate stand.

Tinderella

Frauen und Mädchen, die exzessiv Datingplattformen wie Tinder nutzen und dort Männer mit Handtaschen und Schuhen verwechseln.

Earthporn

Wenn eine Landschaft so schön ausschaut, dass sie (Aufsehen) erregt.

Rumoxidieren

Die intellektuellere Variante von „Chillen“.

Smombie

Wenn Menschen sich in freier Wildbahn übertrieben auf ihr Smartphone konzentrieren und dabei wie Darsteller aus einem Zombie Film wirken. The Walking Chat.

Maulpesto

Früher sagte man Muchte oder Mundgeruch. Heute ist es garniert mit Stückchen.

Discopumper

Menschen, die sich extra für den Besuch im Club Muskeln antrainierten, anstatt sich Socken in die Hose zu stopfen.

Egoshoot

Der zweite Versuch, „Selfie“ zum Jugendwort des Jahres zu machen.

Genussoptimierer

Pimp my food, Du Koch.

Augentinitus

Ich sehe tote doofe Menschen.

Lust mit abzustimmen? Einfach dem Link folgen, Babo. —-> Jugendwort 2015 Abstimmung.


Photo: Angela Merkel by European People’s Party, CC 2.0

Wie man die Arbeitsmotivation senkt

Wie man die Arbeitsmotivation senkt

Bestimmt kennen Sie das Problem: Sie haben einfach zu viel Spaß an ihrem Job. Hier eine Anleitung, wie Sie dauerhaft ihre Arbeitsmotivation senken.

Aktuelle Studien scheinen sich einig: Die Arbeitslosenzahlen stagnieren, doch die Arbeitnehmer sind hochmotiviert und überraschend glücklich. Ein Dilemma ohne Gleichen, da mit wachsender Begeisterung über die ausgeübte Tätigkeit kein Platz für frische Mitarbeiter geschaffen wird. Die hohe Arbeitsmotivation verhindert eine Belebung des Arbeitsmarktes, da für Arbeitssuchende nur Stellen bei Fahrradwachen und als Gassigeher verfügbar sind. Um endlich auch Arbeitslosen eine Chance zu gewähren, müssen motivierte Arbeitnehmer samt ihrer Arbeitsmoral gebremst werden.

Arbeitsmotivation – Wenn Feierabend ein Fremdwort ist

Zahlreiche Arbeitnehmer nehmen ihren Feierabend gar nicht mehr ernst. Immerzu erreichbar per Smartphone, Tablet und Knopf im Ohr sind sie Teil ihrer Firma – auch über die Arbeitszeit hinaus. Mitarbeiter identifizieren sich mit ihrem Unternehmen, werden Teil dieses Komplexes und tragen das stolz nach außen. Diese Haltung verhindert jedoch frisches Blut unter den Angestellten, die ohnehin immer später in die Rente geschickt werden. Nicht der Geldmangel bzw. die schwache Rente motiviert zum Schuften, sondern die Verbundenheit zum Unternehmen. Drum ist es den führenden Köpfen hinter vorgehaltener Hand daran gelegen, die Arbeitsmoral dauerhaft zu senken. Doch tun Sie sich sich doch selbst – und dem Nachwuchs – den Gefallen und demotivieren Sie sich mit folgenden Tipps selbständig.

Arbeitsmoral am Boden – eine Anleitung

Kollegen und Vorgesetzte nicht mehr ernst nehmen. Nichts ist leichter, als es sich mit den Kollegen zu verscherzen. Löschen Sie einfach just for fun die komplette Festplatte ihres nächsten Kollegen – Lol! Was sich zunächst wie der Jux des Jahres anfühlt, wird schnell mit hasserfüllten Blicken und Mobbing belohnt. Sie könnten auch einfach ihren Vorgesetzten extrem intime Details erzählen, damit Sie gar nicht erst motiviert sind, überhaupt auf der Arbeit zu erscheinen. Die Möglichkeiten scheinen hier nahezu endlos, also fangen Sie direkt an und beschimpfen Sie Ihren Chef.

Flexible Zeiten ignorieren. Haben Sie Gleitzeit? Pfeifen Sie drauf! Nehmen Sie sich feste Zeiten vor, am besten unmenschlich früh. Wenn Sie noch vor der Putzfrau morgens im Büro antanzen, hält man Sie für wohnungslos oder frisch geschieden. Außerdem werden Sie Kollegen mit Sicherheit auf Ihre ungesunde Optik und tiefschwarzen Augenringe ansprechen. Ihr Motivation, sich einzuloggen, wird im Nu verschwunden sein.

Nach der Arbeit gibt es nicht.All jene, die nach der Arbeit noch Hobbies pflegen oder mit befreundeten Kollegen was trinken gehen, müssen bei der Senkung der Arbeitsmotivation harte Einschnitte machen. Nach der Arbeit ist vor der Arbeit. Somit gibt es weder ein Bier zum Feierabend noch irgendwelche Freizeitaktivitäten. Der ideale Zustand tritt ein, wenn man Arbeit von Freizeit nicht mehr unterscheiden kann.

Gesundheitsförderung adé. Nicht wenige fühlen Sie wertgeschätzt, wenn der Arbeitgeber gewisse gesundheitliche Förderungen springen lässt. Erteilen Sie Vorschlägen wie Fitnesskursen und Vorsorgeuntersuchungen eine klare Absage. Sie wollen schließlich so effektiv wie möglich die Motivation senken. Ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man vor Endorphinen sprudelnd auf einer Yoga-Matte rumhampelt oder gar ein Zumba-Video bei YouTube anwirft.

Raumgestaltung auf Zeit. Ist der Arbeitsplatz voll schicker Deko und geschmackvoll eingerichtet, obwohl es fast nur männliche Vorgesetzte gibt? Sobald der Arbeitsplatz nicht an ein Wartezimmer beim Urologen erinnert, ist Vorsicht geboten in Sachen Motivation. Da wehrt man sich am besten, indem man überall Uhren – statt Kunstdrucke – aufhängt, die einem gnadenlos daran erinnern, wie lange man noch in der Firma verweilen muss.

Runter mit der Motivation!

Teamarbeit macht unglücklich. Wenn man sich auf andere verlässt, ist man häufig verlassen. Deshalb streben Sie zu jederzeit gemeinschaftliche Arbeitsabläufe mit der Kollegschaft an. Fördern Sie Teamwork so gut es geht und verzichten Sie auf Eigeninitiative. Dank Ihrer Zurückhaltung ernten andere die Lorbeeren und Sie fühlen sich benachteiligt. Wenn Sie so weitermachen, werden Sie bald befördert – zum Türstopper.

Keine kostenlosen Getränke. Es ist ein Irrtum, wenn Sie glauben, dass Kaffee oder gar Leitungswasser umsonst auf dem Arbeitsplatz zu haben sind. Meist sind die Arbeitgeber nur daran interessiert, die Mitarbeiter mit Koffein vollzupumpen, damit sie mehr Leistung erbringen. Doch die Arbeitsmoral lässt sich zeitgleich senken, indem man horrende Preise für den essentiellen Kaffee am Morgen verlangt. Nur Tschibo ist teurer!

Abgestorbene Pflanzen, demotivierende Tiere. Pflanzen und Bürotiere sollen ja Freude bescheren und die Motivation steigern. Um das Gegenteil zu erreichen, empfiehlt sich die Anschaffung von nahezu abgestorbenen und unattraktiven Sträuchern und knusprig-vertrockneten Palmen. Erst wenn alle Büropflanzen die Blätter hängen lassen, ist von Demotivation die Rede. Darüber hinaus eignen sich auch lächerliche Haustiere wie Wollmäuse oder Silberfische, um den Arbeitsalltag zu verderben.

Boshafte Geschenke. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Auch unter Kollegen und zum Vorgesetzten kann ein freundschaftliches Verhältnis geben. Dies lässt sich optimal unterbinden oder gar zerstören, indem man einfach keine Geschenke kauft. Ist man in einer Zwangslage aus kalendarischen Gründen doch eine Kleinigkeit zu besorgen – wie beispielsweise Weihnachten – so lässt sich stets ein Geschenk finden, welches negative Folgen hat: Tampons für den Herren – Rasierer für die Damen.

Aufgaben visualisieren und schlecht reden. Doch die simpelste und erfolgsversprechende Methode die persönliche Arbeitsmotivation zu senken ist die Visualisierung der noch folgenden Aufgaben und die anschließende Verteufelung. Haben Sie noch einen Berg Akten vor sich oder müssen Sie mit ungeliebten Kunden telefonieren? Malen Sie sich das Szenario so realistisch wie nur möglich aus und gehen Sie einen Schritt weiter – malen Sie es schwarz. Stellen Sie sich vor, dass der Stapel niemals kleiner wird und der Kunde am Telefon Dirty Talk Ansätze macht. Dazu stets der müde Blick zur Uhr. Oh ja, Sie sind noch lange nicht fertig.

photo: shoot the breeze by macinate, cc 2.0

Sapiosexuell - Das Hirn als Geschlechtsorgan

Sapiosexuell: Das Hirn als Geschlechts­organ

Sapiosexuell – Männer und Frauen stehen auf pralle Hirnrinden. Was steckt hinter dem Ausdruck und heizen Dich eindeutige Zweideutigkeiten erst dann an, wenn der IQ stimmt?

Da sitzen sie nun. Mann und Frau, beide auf der Suche und horny dazu. Sie checken sich ab, ignorieren dabei sekundäre Geschlechtsmerkmale und den ausgebeulten Hosenlatz. Alles was bei der Annäherung zählt, sitzt zwischen den Ohren. Er zitiert seine Lieblingsstelle eines Murakami-Romans und sie rutscht nervös hin und her. Als sie jedoch entgegnet, dass sie fließend vier Fremdsprachen spricht, ist das Eis gebrochen. Der Mann dieser inszenierten Episode kann sich vor Wolllust kaum halten und schlägt ihr eine Runde Schach vor. Sie stimmt zu – auf schwedisch – und sie spielen eine Partie Nackt-Schach. Danach rauchen sie eine und kraulen sich dabei gegenseitig die Häupter.

Sapiosexuell – Wenn Intellekt geiler macht als Viagra

Es war schon immer schwierig, sich selbst zu finden. Gerade in sexueller Hinsicht war das Vorhaben „Selbstfindung“ und somit auch Selbstvermarktung häufig nicht ohne Kritik möglich. Nicht falsch verstehen: die beiden heiß diskutierten Themen Homosexualität und Transsexualität sind keine „Marke“, sondern endlich gesellschaftsfähig (?). Doch was machen nun all jene, die sich mit einer Sexualität einen Charakter zusammen geschustert haben? Die Rede ist unter anderem von Metrosexualität, Lumbersexualität und der nun angesagten Sapiosexualität. Letzteres beschreibt in simplen Worten, dass Intelligenz sexy wirkt.

Sapiosexuell (Sapio, lateinisch = Ich weiß) sind oberflächlich gesehen all jene, die Intelligenz vortäuschen können. Demzufolge wäre der Ex-Minister Guttenberg ein Sexsymbol. Jeder Brillenträger, der im Zug oder Café Wälzer blättert, atmet anhand dieses Trends der Neuorientierung auf. Statt auf den langsam auslaufenden Fitness-Wahn zu setzen, ist unter den Singles plötzlich wieder Hirn- statt Muskelmasse gefragt. Bedeutet das nun, dass Hipsterbrillen doch wieder gefragt sind? Dass man stets seine Notendurchschnitt statt Kontoauszüge dabei haben sollte?

Ich denke – also bin ich sexy

Auch wenn Forschungen das als Neuigkeit verbreiten wollen: Intellekt war schon immer ein Anziehungsgrund. Wer will schließlich Nachwuchs von einem sozialen Neanderthaler oder jemanden, der Probleme beim Schnürsenkel binden hat? Tagtächlich amüsiert sich die Netzgemeinde über offensichtliche Dummheiten, sogenannten „FAILs“ und zitiert die besten Sprüche aus dem Unterschichten-TV, um sich über die (für) dumm verkauften Protagonisten zu positionieren. Dummheit war nie anziehend oder gar sexy.

Nun hat das Ganze halt ein Label – die Sapiosexualität. Aktuell behaupten gerade in den sexuellen sozialen Medien einige Twitterer und Facebook-User, dass sie ab sofort sapiosexuell sind. Wow! Ab sofort erregt also ein IQ und kein Sixpack oder Doppel D. Zum Glück, kann man da fast sagen. Nicht auszumalen, was sonst passiert wäre. Obwohl, wer den Film „Idiocracy“ vom Beavis & Butthead Erfinder Mike Judge aus dem Jahre 2006 gesehen hat, hat eine gewisse Vorahnung, was sonst passiert wäre.

Liebe auf dem ersten IQ Test

Der nächste Trend ist gewiss schon in den Startlöchern. Nachdem die gestählten Körper und die geschulten Hirne abgehandelt wurden, stellt sich die Frage, welche Identität demnächst als sexuelle Orientierung herhalten muss. Vielleicht führt der Weg zurück zum Wesentlichen? Zur einer Sexualität – in dem die Frage geklärt wird, wer die Rechnungen zahlt? Lateinexperten können gerne den passenden Ausdruck beisteuern. Oder wie wäre es mit Zwerchfellsexualität? Wenn witzige Zeitgenossen als Sexualpartner hoch gehandelt werden? Wobei das nun auch nichts Neues wäre. Wobei ein Wechsel zwischen den Extremen durchaus auffällt. Selbst Christian Grey wird gewiss in naher Zukunft vom Gegenteil abgelöst – der Vanillasexualität.

Da sitzen sie wieder, Mann und Frau. Beide hochverliebt und weiterhin horny. Mittlerweile haben sie sich xmal gegenseitig mit der App Quizduell herausgefordert, um das Allgemeingewissen – die sexuelle Basis – abzugleichen. Ihre Freunde fragen manchmal, wie sie sich kennenlernten und die Ergebnisse sind hochinteressant. Sie lobt sein Lächeln, seine Geduld und dass er ihr zuhört – egal, was gerade auf dem Smartphone geschieht. Ihm gefällt die Art, wie sie ihr Haar trägt und ihn akzeptiert, wie er ist. Die Listen sind noch länger, doch in keinem Wort wird erwähnt, dass er oder sie besonders geil denken konnten.


photo: talk to the hand, baby von Jes, CC 2.0

Noch mehr depressive Lieder - Beitragsbild

Noch mehr depressive Lieder

Depressive Musik ist nicht nur was für Jammerlappen und Emos. Hier sind die passenden Lieder, wenn Du andere mit Deiner unerträglich guten Laune nervst.

Im Rahmen dieses Blogs stellte ich bereits die Top 10 der depressiven Songs vor. Natürlich gibt es aber noch sehr viel mehr depressive Musik, die uns motivieren kann, spontan aus dem Fenster zu springen. Melancholische Lieder werden seltener auf Grillparties oder im Club gespielt. Diese Klänge sind für die stillen und einsameren Momente, die anscheinend immer rarer werden. Es gehört mittlerweile zum guten Ton, sich den Alltag mit Katzenbildern und vermeintlich witzigen Floskeln, die per Whatsapp verschickt werden, vollzustopfen. Keine Zeit mehr für ein musikalisches Jammertal, in dem die gegenwärtige Unzufriedenheit zelebriert werden könnte – in a-Moll.

Platz 10 -6: Bye Bye Nancy und weitere depressive Lieder für Möchtegern-Emos

Portishead – Roads

Die Band, die unfassbar passende Songs für einsame Nachtfahrten über die Autobahn bietet, hat einige Highlights für Trauerklöße bereit. Doch insbesondere „Roads“ schafft es, sich noch einmal an ereignisreiche Momente des Lebens zu erinnern. Zum Beispiel den ersten Auffahrunfall. Die letzte Trennung. Den Tod des dritten Hamsters. Oder als man sich alle Weißheitszähne beim Zahnarzt ziehen ließ.
Schlüsselzeile: „How can it feel, this wrong“

Cro – Bye Bye

Was wie ein harmloser Love-Song beginnt, entpuppt sich spätestens beim Refrain als krasse Absage an die „Liebe auf den ersten Blick“. Der Rapper Cro zerstört damit nicht nur die Träume eines jeden Teenies, sondern macht auch gleichzeitig aus allen Foto-Love-Stories der Bravo schräge Lachnummern. Ein Song für Menschen, die schon beim Kennenlernen an die Trennung denken.
Schlüsselzeile: „Doch es beim zweiten Mal dann einfach zu spät ist“

Leonard Cohen – Nancy

Eigentlich könnte die gesamte Top 10 der depressiven Musik aus Leonard Cohen Songs bestehen. Ein Paradebeispiel ist die Live-Version des Lieds „Seems So Long Ago, Nancy“ vom 1969er Album „Songs From A Room“. Mr. Cohen stieg mit seinen Alben häufig auf Spitzenpositionen in den norwegischen Charts ein. Muss an den unerbittlichen Wintern liegen.
Schlüsselzeile: „Nancy wore green stockings and she slept with everyone“

Queen – Who Wants To Live Forever

Dieser Song verursacht alleine schon deshalb Depressionen, weil sich der Songtext kaum verändert. Diese Monotonie, mit der die düstere Aussage dem Hörer eingehämmert wird, stellt einen zügigen Anruf beim Beerdigungsinstitut sicher. Brian May bringt zu Beginn noch etwas Abwechslung mit in das Stück, doch wird zügig von Freddy Mercury gnadenlos an die Wand gesungen.
Schlüsselzeile: „Oh oo woh, when love must die“

Ryan Adams – Come Pick Me Up


In dieser Liste rechnet man mit The Cure, Joy Division und Rammstein. Doch wahre Melancholie und Traurigkeit verbirgt sich hinter süßlichen Klängen und taktvoller Harmonie. Der Schmuse-Alternative-Country-Sänger (wtf) Ryan Adams singt gerne über Verflossene, wie auch in diesem Stück. Da er aber laut seinen Texten nie so richtig mit den Damen abschließen möchte, haben wir als Hörer was davon. Ideale Musik für laue Sommerabende, schlußmachende Frauen und jede Menge Bier.
Schlüsselzeile: „Screw all my friends – They’re all full of shit“

Platz 5-1: *heul* – Was hat die Omama nur so ruiniert?

Die Sterne – Was Hat Dich Bloß So Ruiniert?

Der Text sagt in diesem Falle alles. Der meistgespielte Song aller Junggesellenabschiede ist ein Rundumschlag gegen alle, die den Verstand verloren haben. Noch besser wirkt der Song, wenn man ihn daheim im einsamen Kämmerlein spielt. Am besten vor einem Spiegel. 100 mal hinteinander.
Schlüsselzeile: „Wo fing das an? Was ist passiert?“

The Weeknd – Wicked Games

Ein Song für die R’n’B Schmuser, die gerne Tabledance mit Heulen verbinden. The Weeknds Stimme ist geboren dafür, Katzenjammer für gebrochene Herzen zu vertonen. In diesem Song mit dem gleichen Namen wie dieser eine Chris Isaak Song – ihr wisst schon, zu dem alle Beischlaf haben – geht es hauptsächlich um verlorene Liebe und „let me see that ass“. Wicked!
Schlüsselzeile: „I’m on that shit that you can’t smell baby“

Ludwig Hirsch – Omama

Der österreichische Liedermacher Ludwig Hirsch bediente das Klischee, dass die Ösis etwas morbide drauf sind. Sein erstes Album trägt den Titel „Dunkelgraue Lieder“ – was zu dieser Thematik passt wie Arsch auf Eimer. Viele Songs hätten an dieser Stelle stehen können, doch entschied ich mich für die fragwürdige Hommage an die Omama.
Schlüsselzeile: Lieb Jesukind, laß d’Oma doch verrecken.

Etta James – All I Can Do Is Cry

Etta James ist eine der markantesten Soul- und Jazzstimmen, die je auf eine Schallplatte gepresst wurden. Unendliche Stunden voller Kummer und Kullertränen sind mit ihr garantiert. Stellvertretend soll der Song „All I Can Do Is Cry“ für all die Taschentücher stehen, die sich haufenweise neben Dir stapeln, während Du über Dein Leben sinnierst und immer wieder die „Repeat“-Taste betätigst.
Schlüsselzeile: For them life has just begun – but mine is at an end

Element Of Crime – Weißes Papier

Sven Regener sieht immer so aus, als wenn ihn seine eigene Musik runterziehen würde. Kann man besser seine düsteren Songs über zwischenmenschliche Abgründe und soziale (negative) Auffälligkeiten verkaufen? Ich denke kaum. Der Song „Weißes Papier“ ist brutal und geht direkt in die Vollen. Bereits in der ersten Zeile geht es dem Haustier an den Kragen. Arme Muschi.
Schlüsselzeile: „Die Hose, die Du mir gehäkelt hast, tu ich in den Container der Heilsarmee rein“


photo: the cure 01 by simon smith, cc 2.0.

Ernährungsmythen und was dahinter steckt

Senf macht dumm – und andere Ernährungsmythen

An apple everyday keeps the doctor away? Es gibt ungenießbare Ernährungsmythen noch und nöcher. Alles Pustekuchen. Hier ist die unverdauliche Wahrheit.

Obacht! Dieser Text ist nichts für schwache Nerven. Es werden sämtliche Ernährungs-Märchen dem Erdboden gleichgemacht und die Wahrheit gnadenlos aufdeckt. Mit den folgenden Zeilen bekomme alle ihr Fett weg – egal ob spielverderbender Veganer oder Bierbauchträger. Guten Appetit!

Für jeden Ernährungsmythos gibt es eine Studie

Seit der Etablierung des Wellness-Lifestyles mit all seinen Bio-Produkten ist Ernährung wichtiger als je zuvor. Die Konsumenten wollen gesund leben und sich am liebsten mit einer Tüte Bio-Haferkekse zusätzliche drei Monate Lebenszeit erknabbern. Leider ist das alles gar nicht so einfach, wie es die Werbeslogans und Kochsendungen vermitteln wollen. Darüber hinaus haben sich lauter fragwürdige Ernährungsmythen in den Köpfen festgesetzt, wie zum Beispiel, dass Senf dumm mache. Dabei weiß doch jeder, dass Zucker der eigentliche Übeltäter ist.

Beginnen wir direkt mit dem Ernährungsmythos schlechthin: Vegetarier leben einfach geiler – Veganer sowieso. Wer auf Fleischkonsum verzichtet, hat mehr Sexappeal, lebt körper- und umweltbewusst und geht selten griechisch essen. Natürlich sucht man Belege für mehr Gesundheit vergebens. Auch wenn es für jede Meinung die passende Statistik gibt, sollte die trendige Lebenseinstellung weiterhin kritisch betrachtet werden. Eine Studie der Medizinischen Universität Graz stellte fest, dass Fleischverzicht nicht vor Krankheiten schütze – im Gegenteil. Zwar passen die Vegetarier leichter in ihren Hosen, aber haben dafür andere Gesundheitsbeschwerden. Wie war das mit den Studien? Genau, hier gibt es eine für die Gegenseite. Zusätzlich noch ein Fun Fact für Männer: Veganer haben erhöhte Harnsäurespiegel. Je mehr davon im Blut zirkuliert, desto eher können Erektionsprobleme auftauchen.

Glückliche Kühe und weiterer Kokolores

Koffein entzieht dem Körper Wasser. Falsch. Das Problem ist eher der verstärkte Harndrang, der einem viel zu häufig die Örtlichkeiten aufsuchen lässt. Demnach ist es nicht ungesund, sondern eher problematisch im Beruf. Am besten einfach eine leere Plastikflasche unauffällig in Schreibtischnähe platzieren.

Schokolade verursacht Pickel. Falsch. Schokolade macht einfach nur fett. Aber durch den Genuss werden Endorphine ausgelöst, die das schnell vergessen machen. Zumindest so lange, wie man das Zeug in sich reinschaufelt.

Salzstangen und Cola gegen Durchfall. Falsch. Durchfall wurde – genau wie der Mythos Weihnachtsmann –  von der Coca-Cola Company erfunden. Deren Versuch, Cola als Medizin zu etablieren, ist damals grandios gescheiert, so dass es auf diesem zweifelhaften Weg zum Hausmittelchen wurde. Und Salzstangen gehören auf den Mettigel.

Glückliche Kühe geben bessere Milch. Falsch. So richtig gute Milch geben nur Rinder, die zuvor stundenlang klassische Musik oder Dubstep hörten.

Brauner Zucker ist gesünder als weißer Zucker. Falsch. Dieser Mythos wurde gestreut, um die optische Ähnlichkeit zum Kokain zu vertuschen. Dabei wissen wir ja, wie das Teufelszeug wirkt.

Salat ist gesund. Falsch. Aus einem Salatblatt ist außer einem hohen Wasseranteil nicht viel zu holen. Im Grunde kann man einzelne Salatblätter über einem Sammelgefäß auswringen, um es dann zu trinken. Des Weiteren ist es das einzige Grünzeug, welches Fast-Food-Ketten freiwillig auf ihre Waren packen – warum nur?

Noch mehr alternative Fakten rund um das Thema Ernährung

Alkohol macht sexy und intellektuell. Das ist absolut richtig. Zumindest wirkt dank Alkohol das Gegenüber unfassbar verführerisch und charmant.

Kaugummi wird nicht verdaut. Falsch. Es verklebt viel mehr die Hirnrinde, da es ja nicht verdaut wird. Wer just for fun drei Kaugummis hintereinander runterschluckt, wird demnach keine Millionen beim Jauch gewinnen.

Bier macht einen Bierbauch. Falsch. Viel mehr ist die Nahrungsaufnahme danach an der stolzen Wampe schuld. Würde man beim Biertrinken nicht immer zwanghaft Grillen müssen, gäbe es diese Bäuche gar nicht.

Vitamine schützen vor einer Erkältung. Falsch. Das einzige, was gegen Erkältung hilft, ist eine Gesichtsmaske und Isolation. Da können Sie Äpfel essen, so viele Sie wollen – es ist nutzlos. Bleiben Sie einfach im Bett und rotzen Sie ihr Kissen voll.

Eier erhöhen den Cholesterinspiegel. Falsch. Diese „Weisheit“ aus der Steinzeit ist schon lange widerlegt worden – spätestens seit Oliver Kahn.

Joghurtdeckel darf man nicht ablecken. Falsch. Natürlich darf man die ablecken, ohne dass es unangenehme Begleiterscheinungen gibt. Es sei denn, Sie machen es direkt im Supermarkt. Vor dem Kauf.


photo: IMG_1638.jpg by Michael Salazar, CC 2.0

Die dämlichste Frage aller Zeiten: Wie geht es Dir?

»Muss ich auf ‚Wie geht es Dir?‘ antworten?«

Demotivationsfragen: Rhetorische Fragen, deren Antworten entmutigen aber zeitgleich erheitern können. Regelmäßig auf Miesepeters.

Die Demotivationsfrage: Muss ich auf die Floskel »Wie geht es Dir?« antworten? Und wenn ja, was? Die meist gestellte Frage überhaupt lässt uns verzweifeln.

»Erst gestern wurde ich schon wieder über mein Befinden ausgefragt. ‚Wie geht es Dir?‘ … und mir stockte der Atem. Was soll ich auf so eine fordernde Frage schon entgegnen? Natürlich könnte ich über meine akuten Darmbeschwerden berichten – oder das mir die Telefonleitung gekappt wurde, weil ich die Rechnung nicht bezahlte. Doch warum sollte ich meinem Gegenüber diese Alltagssorgen offenbaren? Dass mir meine Frau neuerdings vorschlägt, auch mal außerhalb der Ehe aktiv zu werden oder den allmählich auslaufenden Jahresvertrag meines Broterwerbs? Diese Frage, die so harmlos klingt, bereitet mir Kopfzerbrechen. Diesem gesellschaftlichen Leistungsdruck bin ich nicht gewachsen und ich antworte meistens wie aus der Pistole geschossen »Gut, und dir?«. Meist habe ich dabei die Hoffnung, dass ich den Schwarzen Peter direkt weiterreichen kann. Doch muss ich wirklich darauf antworten? Und wenn ja – was?« – Michael U. aus Hamburg

Der Mensch neigt zum ewigen Vergleich – anders ist sein Wertesystem zum Scheitern verurteilt. Neid, Missgunst und Eifersucht sind die Antriebe hinter dieser harmlos scheinenden Frage »Wie geht es Dir?«. Die Frage ist das reinste trojanische Pferd; sie dient zum reinen Abgleich von Gegebenheiten und Statussymbolen, im Grunde könnte der Fragende auch direkt die Karten auf den Tisch legen, wie es schon in früheren Werbespots zu sehen war.

Aus diesem Grunde ist Ihre Skepsis bei Aufeinandertreffen dieser Art durchaus gerechtfertigt. Was wie ein harmloser Smalltalk beginnt, entpuppt sich dank dieser vier kleinen Worte zum endgültigen Penisvergleich. Ein Albtraum, sofern sie nicht die Gabe besitzen, schamlos lügend über diese Frage hinwegzugehen. Wenn Sie »Gut, und Dir?« in all seinen Variationen entgegnen, laufen Sie dennoch Gefahr, dass Ihr Gegenüber zum massiven Gegenschlag ausholt. Der Fragende könnte über seine Erfolge und seinen Status berichten, der Sie nur noch mehr verunsichert und sie dazu drängt, schnell die Arena zu verlassen. »Du, ich muss leider weiter … gleich macht das Sonnenstudio zu« wäre in dem Fall ein feiger Rückzug aus dem Kräftemessen.

Selbsterfüllende Dialoge

In wenigen Fällen ist die Frage jedoch eine Verzweiflungstat, weil das Gegenüber keine Ahnung hat, worüber es mit Ihnen sprechen soll. Es konnte ja niemand ahnen, dass sich die Wege kreuzen würden. Aus Höflichkeit heraus entsteht dieser recht sinnfreie Schlagabtausch der Floskeln, bei dem jeder Beteiligte sein Gesicht wahren möchte. Doch haben Sie schon einmal darüber sinniert, was geschehen würde, wenn Sie sich über diesen zwanghaften Ablauf hinweg setzen? Berichten Sie doch einfach über Ihre Impotenz oder Ihre Wechseljahre. Lassen Sie es zu, dass Mitleid entsteht, weil Sie dieses Jahr auf Balkonien verweilen müssen. Eventuell brökelt dann langsam die Maske des Fragenden. Es könnte sich herausstellen, dass Sie nicht die einzige Person auf dieser Welt sind, die hoffnungslos vom Leben per se überfordert ist.

Einfallsreichtum gegen Tristesse

Natürlich ist diese Chance recht gering, da es in der menschlichen Natur liegt, sämtliche Schwächen zu verschweigen. Darum sollten Sie schleunigst üben, auf die Frage »Wie geht es Dir?« standardisierte Antworten vorzubereiten. Sie könnten zum Beispiel Ihrer Kreativität vollen Lauf lassen und über fiktive Ereignisse berichten, die zwar so nie stattgefunden haben, aber einfach verdammt gut klingen. Hier ein Beispiel:

»Wie geht es Dir?«
»Ich kann nicht klagen. Doch ich sage Dir … Nimm niemals einen Döner mit in die Achterbahn.«
»Was? Warum das denn nicht?«
»Es könnte einfach unangenehm auffallen.«
»Ja, stimmt. Ich bin auch schon einmal unangenehm aufgefallen. Aber noch nie wegen eines Döners.«
»Nein? Weswegen dann?«
»Oh, schon so spät? Gleich macht das Sonnenstudio zu. Wir sehen uns!«

Sehen Sie? So einfach lässt sich der Spieß umdrehen. Probieren Sie es ruhig aus. Nur achten Sie darauf, dass Sie ein anderes Sonnenstudio aufsuchen.


photo: Outdoor Beatdown… by Ryan Grewell, CC 2.0