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Beitragsbild: Wie man Spoiler vermeidet

Wie man Spoiler vermeidet Game of Spoilers: Wenn das Internet Dir Deine Serien ruiniert

Spoiler-Alarm: Du hast die neueste GoT Folge noch nicht gesehen und irgendwer verrät die gesamte Handlung im Netz? Mit diesen Tipps bleibst Du ahnungslos!

Endlich Winter! Die Fans freuen sich über den Start der siebten Staffel von Game of Thrones und sind ab sofort offline. Anders kann man die Spoiler kaum umgehen, da jeder Vollidiot und jedes Online-Portal Unfug wie »OMG! ED SHEERAN!« verbreitet. Seit dem zweiten Frühling der US-Serien haben wir das Problem, dass wir zu viele Informationen über zukünftige Episoden erhalten. Damals, als Klassiker wie MacGyver, das A-Team und Airwolf das Maß aller Dinge darstellten, waren wir ohne Weiteres bereit, eine ganze Woche auf die nächste Folge zu warten. Die Schurken von Netflix, HBO und Co. haben das Suchtpotential von uns Serienjunkies erkannt und produzierten fortan nur noch Shows mit sogenannten »Cliffhangern«.

Aber wie kann man sich heutzutage gegen die Spoiler-Wut in den sozialen Medien und Foren wehren? Wie kann man ohne Sorgen seine Lieblingsserie genießen? Hier sind die ultimativen Tipps, um in Sachen Serien total ahnungslos zu bleiben.

Weniger wissen als Jon Snow

Leere Deine Freundeslisten. Es ist supernervig, wenn alte Schulfreunde, die man vor ca. 15 Jahren zuletzt gesehen hat, den gesamten Serienstart begeistert in Deiner Timeline abfeiern. Besonders, wenn Du bisher noch nicht einmal einen Teaser oder so gesehen hast. Schmeiße kurz und schmerzlos alle Kontakte von Deiner Liste und es herrscht Ruhe im Karton! Alternativ bietet sich auch das harsche »Blockieren« an. Welche Variante Du auch immer vorziehst: erstelle zuvor eine Gruppe mit all Deinen Kontakten und lasse sie wissen, dass Du nach dem Ende der Staffel wieder für Katzenbilder und Spieleanfragen zu haben bist.

Trenne Deine Internetverbindung. Oftmals sind es ja nicht nur die leidigen Mitmenschen, die immer alles ausplappern müssen. Leider ist die Gefahr durch Clickbait-Seiten wie SZ und BILD noch viel höher! Vermeide zu viele Neuigkeiten, indem Du Dein Modem von der Steckdose nimmst. Kein Internet, keine Spoiler. Niemand wird Dich mehr nerven und Du kannst all die Serien schauen, die Dein Herz begehrt. Kleiner Wermutstropfen: funktioniert nur mit Serien, die man nicht streamen muss.

Umgehe das Game of Spoilers

Wirf Dein Smartphone weg. Selbst wenn sämtliche Kontakte zur Außenwelt gekappt scheinen, es wird immer einen Spacko geben, der nachts wach bleibt, um den Rest der Welt zu spoilern. Schafft er es nicht via Tweet oder Posting, schickt er Dir den Inhalt der Folge per Kurznachricht aufs Smartphone. Hast Du Dich nicht eh über unpassende Weckrufe und nervige Spam-Mails geärgert? Mach dem Kram ein Ende und wirf Dein Handy ins Klo. Du hast es eh nur für Selfies und für die Öffis gebraucht.

Für alle, die nicht verzichten wollen…: Es gibt noch ein paar Tools, mit denen ihr einigermaßen spoilerfrei im Netz unterwegs sein könnt. Das wäre zum Beispiel die Chrome-Extension »Game of Spoils«, welche sämtliche Erwähnungen von GoT auf Facebook, Twitter, Reddit und Google News unterdrückt. Noch einen drauf setzt nur noch »Spoiler Shield«; dieses Werkzeug eignet sich auch für andere Serien und bewahrt Dich vor zu vielen Infos, ehe Du Zeit zum Glotzen findest.

Sollte Dir von all den Vorschlägen nichts schmecken, so musst Du leider mit Spoilern leben – oder selbst mitmischen. Kündige Deinen Job, vernachlässige alle Notwendigkeiten und sei der Erste, der live während der Ausstrahlung twittert. Denk an die Hashtags!

Foto: Game of Thrones Dragon Egg – Redfield – Fine Touch von Kyla Duhamel, cc 2.0

Beitragsbild: Meine ultimative Hass-Liste

Meine ultimative Hass-Liste

Eine kleine Übersicht sämtlicher Personengruppe und Verhaltensweisen, die sich meinen Hass redlich verdient haben. Mit Wiederkennungsgarantie!

WARNUNG: Dieser Beitrag verletzt unter Umständen Gefühle, einzelne Personen und (Rand)Gruppen. Für den Fall, dass Du Dich aufgrund der folgenden Zeilen beleidigt, denunziert oder verkannt fühlst, so solltest Du nicht immer alles auf Dich beziehen – Du Schlingel.

Facebook-Nutzer, die bei Veranstaltungen posten, dass sie nicht erscheinen können. Verkäufer und Verkäuferinnen, die einen extremer mustern als jede Überwachungskamera. Leute, die auf die Frage »Was hörst Du so?« mit »Alles Mögliche« antworten. Kleinfamilien, die geschlossen in einer Reihe – oder gestapelt – den Bürgersteig blockieren. Männer, die jede vorbeilaufende Frau bewerten müssen. Nachbarn, die stets aus dem Fenster glotzen, sobald ich zum Mülleimer gehe. Freunde, die Bullshit auf Facebook liken. Kollegen, die mir aus Verlegenheit in Aufzügen Gespräche aufdrängen. Weirdos, die mir zur Begrüßung Küsschen geben wollen.

Friseure, die eine fünfte Filiale in der gleichen Straße eröffnen. Gamer, die in »Hearthstone« immer nur »Mage« spielen. Raucher, die via E-Zigaretten Smogalarm auslösen. Bekannte, die mich ungefragt in Whatsapp-Gruppen einladen. Telekom-Mitarbeiter, die mir im Jahr 2017 Fernsehen als »unverzichtbar« verkaufen möchten. Opas, die ihren Urin nicht halten können, aber niemals ihren Führerschein abgeben würden. Narzissten, welche ihre Unsicherheit mit Selfies aus dem Fitness-Studio untermauern. Smalltalker, die ihren Job mit »Manager« und »Assistent« aufwerten wollen. Touristen, die nach dem Ende der Rolltreppe stehen bleiben.

Hass auf politische korrekte Fußgänger, die beim Friseur waren

Hemmungslose, die stets Gruppen-Selfies mit mir hochladen. Obdachlose, die sich mein Gesicht und mein »Sorry, Nein« nicht merken können. Übertrieben aufmerksame Leute, die feststellen: Du warst beim Friseur. Frauen, die »Miau« sagen. Nervende, die jeder flüchtige Aussage eine zweite Agenda zuordnen. Fußgänger, die davon ausgehen, dass sie immer »Vorfahrt« haben. Mädchen, die in Parfüm baden. Typen, die auf ihr Handy starren, wenn Hilfe gefragt ist. Tierschützer, die Menschen und Tiere auf eine Ebene stellen. Politisch Korrekte, die unbedingt und jederzeit politisch korrekt sein wollen. Spackos, die laut im Zugabteil telefonieren müssen. Grammatik-Nazis. Muttis, die sich nicht entscheiden können, ob sie ihr Handy oder ihr Kind spazieren fahren.

Gierschlunde, die erst »Darf ich was abhaben?« fragen, wenn sie es schon in den Mund gesteckt haben. Sexisten, die Frauen schlechter als Männer bewerten. Idioten, die Kettenbriefe und unlustige Bilder via Whatsapp schicken. Leute ohne Streitkultur, die immer »Ja, aber…« sagen. Partyraucher, die mich nach Kippen fragen. Klugscheißer, die Phrasen dreschen wie »Hass ist ein so starkes Wort«. Schwer bepackte Reisende, die sich nähern, damit ich ihren Kram in den Zug hieve. Verfressene, die ihr stinkendes Fastfood mitten in der U-Bahn essen müssen. Leute, die mit mir reden, als hätte ich nicht alle beisammen. Säufer, die den Tresen versauen.

Außerdem hasse isch übergroße Wasserflaschen, die ihr Sexleben mit Religion begründen

Hundefanatiker, die ihre Köter mit Kindern verwechseln. Religiöse, die mir was mit Religion begründen wollen. Ignoranten, die mir über ihr (nicht) vorhandenes Sexleben berichten. Frauen, die unter Frauen sich wie Teenager verhalten. Typische Balkonien-Reisende, die einmal in ihrem Leben auf Helgoland waren und dies immer und überall erwähnen müssen. Versager, die kein Bier im Kühlschrank bereit stehen haben. Studenten, die mit übergroßen Wasserflaschen unterwegs sind. Spaßbremsen, die nie lachen, sondern nur bemerken: »Das ist lustig«. Verwöhnte Rotzblagen, von denen ich niemals meine Rente erwarten kann. Logopädie-Kandidaten, die »Isch« statt »Ich« sagen. Call-Center-Mitarbeiter, die mir den letzten Scheiß andrehen wollen.

Stolze Menschen, die mir jeden Gang ins Fitness-Studio mitteilen müssen. Start-Ups. Leute, die nicht lesen. Aluhuträger, die nicht mal merken, wie bekloppt ihre Verschwörungstheorien klingen. Leute, die 1Live hören. Naive, die im Internet nach Antworten zu ihrer Krankheit suchen. Stalker, die heimlich und regelmäßig meine Machenschaften in den sozialen Medien verfolgen. Leute, die nach einem Bier verkünden: »Ich bin schon angetrunken«. Kranke, die husten, aber nie die Hand vor den Mund halten. Pseudo-empathische Heuchler, die mir angeblich zuhören, aber eigentlich nur warten, bis ihr Part beginnen kann.

Diese verdammten linksveganen Internet-Memes, die dauernd Körperkontakt suchen

Hipster, die das offensichtlich Gute mir als neu und innovativ verkaufen möchten. Haustierbesitzer, die jeden Furz von ihrem Vierbeiner hochladen. Kiffer, die jedes Gespräch auf ihre ach-so-tollen Drogenerfahrungen ausrichten. Aufdringliche, die ohne Ankündigung vor der Haustüre stehen. Ignoranten, die mir befehlen: »Lächel doch mal«. Linksredikale feministische PETA-Anhänger, die vegan leben und es mich jederzeit wissen lassen. Kryptofaschisten. Unkreative, die im Internet stets mit Internet-Memes und Smileys antworten. Noobs. Neugierige, die per Kurznachricht fragen: »Was machst Du gerade«. Angeber, die dank spendabler Eltern mehrfach im Jahr verreisen. Untervögelte, die keine sexuelle Anspielung auslassen können.

Nachlässige, die »Intresse« statt »Interesse« sagen. Lerchen, sogenannte Tag-Menschen. Männer, die sich bei Blickkontakt mit einer Frau einbilden, dass sie Chancen hätten. Mütter, die ihre Kinder im Supermarkt verlieren und laut Vornamen der Unterschicht brüllen. Spinner, die rhetorische Fragen beantworten. Zahnärzte, die mir während der Behandlung Gespräche aufdrängen. Unangenehme, die dauernd Körperkontakt suchen und in meine Bubble eindringen. Fans von »Game of Thrones«. Leute, die meine Persönlichkeit aufgrund dieser Auflistung analysieren wollen.

to be continued …

Beitragsbild: Mit Zielen und Plänen im Job vorwärts kommen

Mit Zielen und Plänen im Job vorwärts kommen

Dein Arbeitsalltag hängt Dir zum Hals raus? Alle anderen Mitarbeiter sind erfolgreicher? Hier ein verrückter Vorschlag: versuch es mit Zielen und Plänen!

Manchmal schaust du dich um und denkst: »Warum seid ihr Pissnelken alle viel erfolgreicher als ich? Womit habt ihr das verdient?« An dieser Stelle werde nun noch etwas Salz in die Wunde streuen. Diese Karrieremenschen sind nicht über Nacht oder durch ein misslungenes Experiment zum Mitarbeiter des Monats geworden. Ebenso wenig war schwarze Magie oder ein Lampengeist für den Erfolg der Anderen verantwortlich – dann schon eher Vitamin B oder Bestechung. Vielmehr haben sie Ziele und ergreifen Chancen, während du nur Löcher in die Wand starrst. Das muss aufhören!

Erstes Ziel: Kaffeepause

Kennst du den Spruch »Du erntest, was du säst«? Diese motivierenden (?) Worte könnten den Einstieg in einen ausgeglicheneren Berufsalltag ermöglichen. Warum auch sollten immer nur die Kollegen fette Lorbeeren abgreifen? Deine Stunde muss auch mal schlagen. Vorab: ohne harte Arbeit und Hingabe wird nicht viel zu holen sein. Zu diesem Anlass erinnere dich an die weisen Worte mit der Ernte und suche die nächste Kaffeemaschine auf. Aktuell ist im Umlauf, dass Kaffeetrinker länger leben, drum nutze diese Erkenntnis für dein eigentliches Ziel im Leben: nicht sterben. Vor allem nicht auf der Arbeit. Nimm dir also alle Zeit, die du benötigst, um deinen Kaffee zu genießen. Am besten, du ignorierst folglich diese lächerlichen Senseo-Apparate und mahlst via Handmühle edelste Kaffeebohnen vom Supermarkt Deines Vertrauens.

Manchmal ist das Ergebnis nicht so, wie man es sich erhoffte. Man kennt diesen Effekt von Heiligabend oder dem Geburtstag. Aber um beim Kaffee zu bleiben, so war der bei weitem nicht so lecker wie du dir möglicherweise vorgestellt hast. Wahrscheinlich hat er sogar drei Monate Lebenszeit abgezogen. Bedenke: du hattest aber ein Ziel und den Willen, um die Lebensverlängerung in die Tat umzusetzen. Das alleine zählt. Diesen billigen Trick haben dir deine Kollegen seit der letzten Vertragsverlängerung voraus – und die Schufte haben nichts verraten! Wahrscheinlich naschte das faule Pack die Kaffeebohnen direkt aus der Packung.

Zweites Ziel: Feierabend

Jetzt ist der erste Schritt getan und es liegt an dir, diesen Erfolg noch weiter zu steigern. Vergiss dabei nicht die grundlegende Formel, welche die Basis für eine erfüllende Karriere darstellen kann: Vorstellungskraft + Planung + Umsetzung = Erfolg. Am besten visualisierst du jedes Vorhaben vor der Umsetzung. Fixiere aus diesem Grund die nächsthängende Uhr, um dir deinen Feierabend vorzustellen. Wie du lässig nach Hause fährst – den Lieblingssong auf den Ohren – und dabei fröhlich mitsingend. Sobald sich diese Vision in Luft auflöst, solltest du den Feierabend in die Tat umsetzen. Stehe auf und verlass dieses miefige Büro, die haben eh keine Ahnung von guter Pop-Musik.

Ab sofort beginnt ein vollkommen neues Kapitel in deinem Berufsalltag. Dank deiner umgesetzter Ziele und genutzter Chancen! Endlich bist du den anderen Mitarbeitern voraus und ein unübersehbarer Erfolg wird sich für dich einstellen – ganz bestimmt. Wahrscheinlich in einer anderen Firma und mit einem toleranteren Arbeitgeber, da der letzte dich nach deinem Abgang fristlos kündigte. Aber hey, dein Plan ging auf. Und den nächsten Kaffee wirst du gewiss auch genießen können.

Beitragsbild: Nicht in meinem Namen

Nicht in meinem Namen Wenn in einem Streit der Vorname fällt, wird die Lage ernst

Wenn der Vorname fällt, wird der Ernst der Lage klar. Gerne wird die Macht des Namens in Debatten verwendet – oder um klammheimlich »Mindfuck« zu betreiben.

Nehmen wir mal an, du befindest dich in irgendeiner Diskussion mit einem Mitbewohner. Du hast dummerweise vergessen Klopapier einzukaufen oder so etwas in der Art. Auf dich wirkt dieses Thema lachhaft und wie reine Zeitverschwendung, für deinen Mitbewohner jedoch bedeutet es die Welt. Der Ernst der Lage wird dir erst bewusst, wenn dein Vorname fällt: »Aber FINN! Du hast damit meine Gefühle verletzt!« Zuvor noch belächelt wurde mit der Nennung des Vornamens Öl ins Feuer geschüttet. Wie wir alle wissen: wenn in einer Debatte der Vorname fällt, geht es um Leben und Tod.

Der Vorname als Druckmittel

Es ist anzunehmen, dass die Nennung des Vornamens in einem Streit gleichbedeutend mit »Nun hör mir doch mal zu, du Asi!« ist. Anders lässt es sich kaum erklären, wenn Streitende sich dieses Tricks behelfen, um auch mal zu Wort zu kommen. Das weckt direkt fiese Erinnerungen an die Kindheit, wenn Mutti einen beim Schabernack erwischt und ihren Wutanfall mit der Nennung des Vornamens einleitet. Diese Erziehungsmethode zeigte Wirkung; selbst heutzutage reagiere ich irritiert, wenn in Konversationen mein Name fällt. Beispiel:

»Hey, wie war Dein Wochenende?«
»Och, recht angenehm. War im Streichelzoo und fütterte ein paar Enten.«
»Das klingt gut, Oliver. Aber denkst Du, dass dies für die Enten förderlich ist?«

Als mein Name fällt, bleiben alle Uhren stehen und die Welt hält kurz den Atem an. Nicht nur, dass in meinem Kopf dramatische Musik spielt (»DöööDÖÖÖÖ« oder »STOP! Hammer Time«), es wirkt wie eine kalkulierte Provokation auf mich. Wer mich beim Namen nennt, muss es ernst meinen. Alles, was nach dem Vornamen gesagt wird, nehme ich kaum wahr. Deshalb stammele ich nur: »Lass mir meine Enten, okay?«

Namhafte Streitkultur

Die Macht, die von der Nennung des Vornamens ausgeht, wird neben Debatten auch in Gesprächen mit Personen deutlich, die eine bestimmte Autorität inne haben. Ein weiteres Beispiel: ich nehme an einer Teamsitzung teil und der Big Boss des Unternehmens ist auch zugegen. Es geht um Wachstum, Einnahmen und zukünftige Projekte. Sollte ich mich zu Wort melden, um einen Vorschlag einzubringen, wäre die erstrebte Reaktion des Chefs so: »Danke, Oliver. Dies ist durchaus ein Punkt, der beachtet werden sollte.« Mein spontaner Gedanke wäre: er meint mich! Mich allein! Wahrscheinlich gehen wir bald gemeinsam Golf spielen oder teilen ein Pausenbrot. Mein Ego würde sich grenzenlos gestreichelt fühlen.

Dabei ist der Chef schlicht und einfach ein Schlitzohr, welches um die Macht der Nennung des Namens weiß. Man baut vermeintliche Nähe auf, man stellt eine Verbindung her. Da ich selbst – das werdet ihr auf euch bezogen sicherlich ähnlich planen – mit der Unterwerfung der Menschheit liebäugele, werde ich in Zukunft alle Gesprächspartner beim Vornamen nennen. An der Kasse werde ich sagen: »Danke, Gabi«. Dem Ticketkontrolleur vertrauensvoll: »Hier ist mein Ticket, Günther«. Und meinen mitleidigen Arzt versichere ich: »Macht doch nichts, Stefan«. Wichtig ist nur, dass ich den Vornamen am Ende nenne, gegenteilig zum Streit. Sonst bleibt der Rest ja ungehört.

Beitragsbild: Spüre die Macht der Gleichgültigkeit

Spüre die Macht der Gleichgültigkeit Sei nahezu unantastbar mit einer kompromisslosen »Fuck it« Einstellung

Manche bezeichnen sie als die wahre »dunkle Seite der Macht« – die Gleichgültigkeit. Mit ihr kannst Du Berge versetzen – oder es einfach lassen. Is eh egal.

Fuck it. Fuck dieses, fuck jenes. Lasse reden und pfeif drauf, was die Nachbarn denken. Scheiß auf alles und jeden. Hauptsache, Du unbesiegbar, die können Dir gar nichts. Manch einer kann es kaum fassen und druckst herum: »Das kannst du doch nicht bringen!« Doch, kannst Du. Und wie. Es ist sogar schon lange überfällig.

Gleichgültigkeit will gelernt sein

Leider ist die Option »Mir doch egal« oft nicht motivierend genug, dass es konsequent in die Tat umgesetzt wird. Dabei klingt es wie ein gelebter Traum. Sich nichts mehr zu Herzen nehmen, keine bremsenden Hemmungen und Ängste, sondern endlich das tun, was Du willst. Doch da fangen die Probleme bereits an. Was willst Du überhaupt? Deine neu gefundene Gleichgültigkeit würde mehr wirken, wenn Du realistische Ziele hättest. Bisher ist es so, dass Du zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln Deine Kopfhörer nicht zu laut aufdrehst. Willst ja niemanden auf den Geist gehen. Diese nie eingeforderte Zurückhaltung wird nie quittiert mit: »Danke, Fremder. Dank dir konnte ich konzentriert meine Messages lesen«. Im Gegenteil, es interessiert kein Schwein. Dabei wolltest Du nicht negativ auffallen und ganz allgemein akzeptiert werden. Dass Du im Grunde unsichtbar warst und niemand weder Dich noch Deine Zurückhaltung wahrnahm, ist keine Überraschung. Du konzentrierst Dich zu sehr auf die Meinungen und Vorstellungen anderer Leute. Und wer bleibt bei so einer Sichtweise auf der Strecke? Bingo.

Alle beurteilen sich gegenseitig

Ein paar Fakten: jeder Mensch beurteilt. Man beurteilt die Partner, Berufe, Klamotten, Kinder und sogar die Frisuren der Anderen – manchmal sogar die Höhe des Trinkgeldes. Nichts und niemand ist sicher vor unserem Drang Menschen und Dinge in Schubladen zu packen. Aber bleib gelassen. Auch wenn vielleicht mal was Blödes hinter Deinem Rücken erzählt wird: im Grunde ist es einem Großteil der Menschen egal, ob Du überhaupt existierst. Fakt 2: nicht jeder muss dich mögen. Du will es gerne allen recht machen und »Everybody’s Darling« sein? Sehr gut, dann freunde Dich mit dem Gedanken an, niemals US-Präsident zu werden.

Noch mehr Fakten: es zählen die Personen, die Dich umgeben. Was kümmern Dich die Fremden auf der Straße, denen Du eventuell nie wieder begegnen wirst? Beschäftige Dich stattdessen mit Deinen Freunden, Deiner Familie und Deinen Partnern. Sie kennen Dich und lieben Dich so, wie Du bist. Kein Grund sich zu verstellen oder Deine bescheuerten Kopfhörer leiser zu drehen. Bleibt noch Fakt Nummer 4: Leute, die auf sich selbst vertrauen, schaffen es, die Welt zu verändern. Schau Dir die erfolgreichsten Menschen der Welt an. Niemand hätte je gedacht, dass man mit Fidget Spinnern reich wird.

Sich nicht kümmern kann sexy sein

Falls Du diese Spinner-Teile bescheuert findest, könnte ein anderes Argument ziehen. Wecke den Rebell in Dir und werde etwas interessanter für Deine Umwelt. In einer Zeit™, in der es nur noch Superhelden auf die große Leinwand schaffen, ist Anpassung extrem unpopulär. Stattdessen reizt das Neue, das Gewagte, das Leben am Limit. Ja-Sager besitzen den Sexappeal einer Scheibe Toastbrot. Nun fragst Du Dich, wie Du dieses peinliche »Ja« aus Deinem Wortschatz verbannen kannst. Versuche es mit folgenden ersten Schritten:

Sage »Nein«, wenn Du etwas nicht möchtest. Du bist nicht auf einer Linie mit Hitler, wenn Du etwas verneinst. Es ist vollkommen okay, wenn Du jemanden freundlich vermittelst, dass Du auf gewisse Arten von hirnrissigen Mist keine Lust hast.

Du trägst nicht die Last der Welt auf den Schultern. Auch wenn Du es manchmal gerne glauben magst: aber Du bist nicht der Mittelpunkt der Erde und somit wird unser blauer Planet nicht direkt im schwarzen Loch verschwinden, nur weil Du mal nicht zur Stelle warst. Fuck dieses »Eben mal schnell die Welt retten«.

Keiner kann Gedanken lesen. Ein großer Irrglaube ist die Annahme, dass man gewisse Reaktionen einschätzen kann. In Wahrheit kann das niemand von uns. Andernfalls gebe es keine Diskussionen, Scheidungen oder Weltkriege.

Vergiss den Schnee von gestern. Du kannst die Vergangenheit bekanntlich nicht ändern, es sei denn, Du bist Marty McFly. Höre auf, Dir die Probleme und Fehler aus vergangenen Tagen regelmäßig vor Augen zu halten, sonst wird der nächste Shitstorm Dich eiskalt erwischen.

Vermeide Leute, die Dich permanent runterziehen. Erklärt sich von selbst: Menschen, die einem stets die Laune verderben, haben nichts in Deinem Alltag verloren. Die einzige Ausnahme: Miesepeters. Und wenn Du anderer Meinung sein solltest: Fuck it.

Beitragsbild: 48 Stunden ohne Alkohol

48 Stunden ohne Alkohol Plötzlich nüchtern: die Folgen für Körper, Geist und Seele

Ihr habt alle Extremsportarten schon durch? Wie wäre es mit folgendem Experiment: 48 Stunden ohne Alkohol. Wahrlich kein Zuckerschlecken, aber es lohnt sich.

Jeder Deutsche trinkt (zu gewissen Gelegenheiten) durchschnittlich mehrere Liter Bier pro Stunde – die Folge sind brutale Orientierungsprobleme, Gedächtnisschwund und Einschränkungen der Motorik. Auf dem ersten Blick überwiegen die Nachteile beim Genuss von Alkohol: er ist nicht so wertvoll wie ein kleines Steak und motiviert zu Schabernack mit Folgen – macht darüber hinaus krank und abhängig. Seine überschaubaren Vorteile: er ist bei sozialen Interaktionen verdammt hilfreich und steigert unter Umständen das musikalische Können. Alkohol scheint für viele Veranstaltungen lebensnotwendig, doch man braucht sich nicht alle Gelegenheiten schön saufen! Unser Körper benötigt keine solchen Beschleuniger – unsere körpereigenen Drogen sind schon verheerend genug.

Und nun alle: nie wieder Alkooooohoooooool

Alleine um den nächsten Kater zu vermeiden, sollte man dem Körper ab und zu eine Verschnaufpause gönnen und gänzlich auf Alkohol verzichten. Dieses Projekt »Detox« könnte in den ersten Momenten zu Entzugserscheinungen führen. Typische körperliche Symptome können unter anderem sein: einwandfreie Konzentration, Tatendrang, Wohlbefinden und Ausgeglichenheit.

Habt ihr diese Anfangsphase – die von Person zu Person unterschiedlich lange anhalten kann (und bei manchen kaum in Erscheinung tritt) endlich überwunden, so verspürt man rasch weitere positiven Effekte des Alkoholverzichts:

48 Stunden ohne Alk: Die positiven Folgen

Man kann sich wieder vor die Türe wagen. Vorbei sind die Zeiten, in denen ihr euch in Euren vier Wänden versteckt habt, bis Gras über euren letzten Suff gewachsen ist. Ein zu hoher Alkoholkonsum führt auf Dauer zu einer sozialen Unverträglichkeit. Das Hirn teilt einem mit, dass man sich total cool und lässig gegeben hat, doch die Realität zeichnet ein anderes Bild. Dummerweise waren genügend Handys in der Nähe, um diese total doofe Realität zu bestätigen und zu allem Überfluss zusätzlich auf eure Pinnwand zu posten. Ohne Alkohol wäre das nicht passiert!

Kein Orientierungsverlust. Anders als andere Getränke macht Alkohol aus dem Genießer innerhalb weniger Augenblicke einen unzurechnungsfähigen Tollpatsch, der nicht nur die Kontrolle über seine Finanzen verliert, sondern zusätzlich über Zeit und Raum. So werden leere Unterhaltungen geführt, bequeme Taxifahrten ausgeschlagen und an Orten geschlafen, die man zuvor noch nie gesehen hat. Mit dem Verzicht auf Wodka und Co. ist die Möglichkeit auf das Erleben eines Sonnenaufgangs gegeben. Im Idealfall kann man noch lange Zeit von der wunderschönen Nacht berichten und braucht am nächsten Morgen nicht die eigene Hose suchen.

Man möchte am nächsten Morgen nicht sterben. Bereits nach 48 Stunden ohne Alkohol verspürt ihr wieder den Drang zu leben. Ihr fühlt euch vitaler und verbringt nicht den gesamten Sonntag damit, euren Bekannten und Freunden mitzuteilen, dass ihr nie wieder saufen werdet. Das berüchtigte Sonntagstief bleibt komplett aus und man kann sogar was erleben! Museum! Kino! Zoo! Hausputz!
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass in erster Linie das Wohlbefinden zu beachten ist. Sollten verpflichtende Aufgaben wie Hausputz nur den Wunsch nach einem Besäufnis hervorrufen, sollte man an einem anderen Tag wischen.

Besserer Schlaf Übermäßiger Alkoholkonsum macht antriebslos, träge und kann zu extremen Schlafproblemen führen. Alleine schon, weil man stets an den unpassendsten Orten einpennt, wie die U-Bahn oder fremde Sofas. Durch den Verzicht könnt ihr eure Schlafstätte selbst bestimmen und schnarcht auch weniger. Das wird eure Umwelt begeistern! Weniger begeistern wird es, dass man euch keine Schnurrbärte malen kann, während ihr pennt.

Noch mehr Vorteile für Detox-Freunde

Ihr lernt nette Menschen kennen. Darüber hinaus wird sich eure soziale Kompetenz verändern. Eure Wahrnehmung wird sensibilisiert und neutralisiert, wodurch eine Entwöhnung zu den üblichen Schwachmaten stattfindet. Vollidioten, die sonst im Suff ihren nackten Hintern der Polizei entgegenstrecken, werden schon bald als viel zu provokant empfunden. Kurz darauf werdet ihr merken, dass ihr eigentlich gar nichts für Verschwörungstheorien und Fußball übrig habt.

Ihr werdet reich. Ein hoher Alkoholkonsum lässt die Finanzen schneller schrumpfen und macht demzufolge anfälliger für Beschaffungskriminalität, Schuldenspirale, Prostitution und peinliche Anrufe bei entfernten Verwandten. Schnaps und Co. wirken kurz gesagt armutsfördernd und bei Verzicht stellt sich kurz darauf eine bessere Lebensqualität ein. Alleine das Aufstehen, wenn das Porte­mon­naie nicht leer ist – ein vollkommen neues Gefühl.

Keine peinlichen Nachrichten mehr an die Ex’en. Jeder weiß, dass ihr letztes Wochenende sehr sehr einsam wart. Das sehen eure Ex-PartnerInnen an euren 21 Kurznachrichten und den fünf bodenlos beschämenden Sprachnachrichten.

Am Ende werdet ihr gar sexy. Studien haben ergeben, dass Alkohol negative Effekte auf die Partnerwahl haben kann. Bei zu hohem Konsum (insbesondere von Tequila) kann die Vernunft die Eindrücke nicht mehr verarbeiten und korrekt zuordnen. Ihr fühlt euch aus undeutlichen Gründen selbst sexy – und im Suff sogar die Zapfanlage scharf. Lasst ihr den Alkohol weg, wird damit der sinnlosen Vermehrung vorgebeugt. Stattdessen wird im Laufe der Zeit Eure Haut reiner, die Fettpolster schwinden und mit viel Glück kommen die grauen Zellen wieder in Schwung. Solltet ihr diese anstrengenden 48 Stunden ohne bleibende Schäden überstehen, so solltet ihr das feiern – Prost!

Beitragsbild: Schon mal was von Atmosphäre gehört?

Schon mal was von Atmosphäre gehört? Wenn man zum Fotografieren in die Kneipe geht

Vermisst ihr auch das »Urige« an Kneipen/Cafés? Es wird immer heller, offener und transparenter. Atmosphäre wird zum Auslaufmodell. But … We want it darker!

Hemingway sagte: Ein intelligenter Mensch muss sich manchmal betrinken um Zeit mit Deppen zu verbringen. Ich ergänze: Manche müssen sich betrinken, um auch mal sexy zu sein. Denke ich an wilde Abende in diversen Spelunken zurück, gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder trinkt man den Rest der Welt schön oder nutzt den schwachen Schein des Kneipenlichts. Das war noch Atmosphäre! Selbst die widerlichste Pickelfresse wurde zum mysteriösen und verruchten Objekt der Begierde. Selbst wenn der Rest des Schuppens bei Daft Punk abspackte, konnte man trotz motorischer Einschränkungen selbst am Tresen noch geil aussehen. Danke, Kneipenbeleuchtung! Ohne Dich wäre ich heute noch Jungfrau. Und wie ist das Ausgehen heute? Wie auf dem OP-Tisch. Alles gnadenlos ausgeleuchtet und transparent. Wer hat bloß das Licht angemacht?

Urige Atmosphäre als Auslaufmodell

Urig. Dieses Wort beschreibt recht gut den Zustand, der derzeit in Kneipen- und Restaurantlandschaften vermisst wird. Urig sagen auch Hipster und Tinderellas, die zum ersten Mal aus ihren Gentrifizierungsorten ausbrechen und eine stinknormale Eckkneipe in Wanne-Eickel besuchen. Urig sind wohl auch die typischen Irish-Pubs, die Haus an Haus in Szeneviertel zu finden sind. Sollte man sich im Halbdunkel betrinken wollen und dabei lustige Limericks wie »Limericks I cannot compose … with noxious smells in my nose.« singen möchte, ist dort noch am ehesten aufgehoben. Der Rest muss für ein soziales Abhängen nach der Arbeit in diesen lichtdurchfluteten Szene-Kneipen treffen, die mit »urig« rein gar nichts am Kopf haben. Sie heißen »Bier-Manufaktur« oder »Vintage« und sind hell ausgeleuchtet, damit man auch sein Essen und Trinken fotografieren kann.

Moderne Kneipen sind nicht sexy

Solche Schuppen sind nicht sexy. Sie sind von der Stange, kopieren sich gegenseitig und haben keinen Charakter. Sie glauben, dass ein lustiger Spruch auf diesen kreidebeschriebenen Aufstellern ausreichen wird. Drinnen ein paar Vintage-Möbel und Retro-Poster, sich also mit fremder Persönlichkeit schmücken und dabei vegane Burger und Basilikum-Kaffee anbieten. Atmosphäre gleich null. Ich möchte folgenden Vergleich aufstellen: wenn eine urige Kneipe sexy ist, dann ist so ein Szene-Schuppen ein billiger Porno. Bei Letzterem bleibt auch nichts verborgen und das Wesentliche wird mit vollem Einsatz in die Kamera gehalten. Vorstellungskraft? Kannste knicken. Hier zählt nur konsumieren und es hinter sich bringen. So sehe ich die Szene-Kneipen. Fressen, Fotografieren, Facebook.

We want it darker

Ein Fahrrad an der Wand wird keine gute Kneipenbeleuchtung ersetzen. Also ran an den Dimmer! Gebt uns die Möglichkeit, endlich wieder freizügiger zu werden. Wir wollen alle etwas interessanter, mysteriöser und somit aufregender sein. Betrachtet es wie einen typischen Tatort. Dort wird in der Regel der Täter auch erst am Ende gelüftet und die Zuschauer bis zum Showdown im Dunkeln gelassen. Im sogenannten Nachtleben sollten die Karten auch erst auf den Tisch, wenn das Licht angeht. Her mit der Atmosphäre! Der Rest kann sich ja zum magenschonenden Kaffee im Prenzlauer Berg verabreden und die Kaffeehäubchen ablichten.

Beitragsbild: Mysophobie – wenn der Abwasch zum Boss-Level wird

Mysophobie – wenn der Abwasch zum Boss-Level wird Viele von uns scheitern am Endgegner schlechthin: dem eigenen Haushalt

Manche nennen es Mysophobie, andere dagegen Prokrastination. Der unendliche Kampf gegen Wollmäuse, Staub und innere Schweinehunde im Haushalt.

Mysophobie ist der Fachbegriff für die Angst vor Schmutz und der damit einhergehenden Zwangshandlung, alles und jeden ständig zu putzen. Die gute Nachricht vorweg: ich bin pumperlgesund! Leider kann man das von meinem Haushalt nicht so ganz behaupten. Ich weiß es, er hat es mir gesagt. Er hat nämlich die nächste evolutionäre Stufe erreicht und kann sich artikulieren.
Ihr kennt das: man schleppt sich zur Arbeit, ackert sich dumm und dämlich, um dann abends nach Hause zu kommen und noch mehr Arbeit zu sehen. Da euch aber niemand dafür bezahlt, lasst ihr es einfach bleiben. Wäsche = 1 – du = 0. In diesem Spiel gewinnt eigentlich immer nur einer, und das ist der innere Schweinehund.

Von Waschweibern und Saubermännern

Bleiben wir doch gleich mal textil. Um wenigstens ein Minimum an sozialem Kontakt abzubekommen, sollte man nicht gerade wie ein nasser Iltis riechen. Duschen hilft, reicht jedoch nicht, wenn die Verpackung seit dem letzten Weltkrieg keine Seife mehr gesehen hat. Den Haufen in die Trommel zu stopfen und auf den Knopf zu drücken geht ja noch. Aber danach will der nasse Klumpen auch noch ordentlich aufgehängt werden. Das nervt. Zumal immer mindestens 1,5 Socken fehlen und sich alle Ärmel sämtlicher Blusen zu einem beeindruckenden gordischen Knoten zusammengefunden haben. Ich mach in solchen Fällen einfach die Waschmaschine wieder zu und schnüffle an den Klamotten von gestern. Falle ich nicht um, kann ich es nochmal tragen!

Kein Staubsaugroboter ist auch keine Lösung

Wenn man nicht gerade ohne Sauerstoff leben kann, muss man öfter mal die Fenster öffnen. »Hurra!«, schreien da Feinstaub, Pollen und anderes Gesocks und stürmen die Bude. Hat man Teppich, kann man das einfach unter selbigen kehren. Hat man aber Laminat oder Parkett entwickelt sich schnellsten Miniatur-Tumbleweed. Da nicht jeder ein professioneller Wollmausfänger von Hameln ist, greift man eben zum Staubsauger. Meiner mag mich nicht. Entweder er macht prä-akpokalyptische Geräusche oder er verweigert gleich komplett die Arbeit. Wenn er ganz besonders schlecht gelaunt ist, dann pustet er sogar, statt zu saugen. Nur wischen ist noch schlimmer, ich falle immer über den Kübel, immer!
Mittlerweile habe ich meinen Wollmäusen Namen gegeben und angefangen, sie zu dressieren. Ich wollte immer schon Haustiere.

Das bisschen Haushalt macht sich von allein..

Es gibt menschliche Grundbedürfnisse. Dazu gehört auch essen und da wir zumindest behaupten, uns irgendwie von Primaten zu unterscheiden, benutzen wir zur Nahrungsaufnahme Geschirr. Nach Benutzung desselben weist dieses in der Regel Gebrauchsspuren auf. Irgendjemand hat mir mal gesagt, dass man diese beseitigen sollte, da das Porzellan sonst irgendwann ‚Mama‘ zu mir sagen würde. Nun bin ich leider nicht in der glücklichen Position, eine Spülmaschine mein eigenen nennen zu dürfen. Handarbeit ist also angesagt und Kinder, ich sage euch: legt direkt mal die Notfallapotheke bereit! Schon mal beim Spülen ein Glas zerbrochen? Ich sag es euch, es ist gar nicht so einfach, sich einen Finger mit links als Rechtshänder wieder anzunähen. Weniger schlimm ist da der Muskelkater in den Armen, wenn man mit einer Wurzelbürste versucht, die eingetrocknete Spaghettisoße aus dem Pott zu kratzen. Da ich aber eh nicht so der Trainings-Typ bin, habe ich mir jetzt Pappteller besorgt. Aus denen kann ich mir bei Bedarf auch lustige Masken basteln.

Ich erspare uns allen jetzt so altkluge Sprüche à la »nur ein Genie überblickt das Chaos«. Ich bin da ehrlich: es ist mir einfach zu blöd und ich bin zu faul. Ich halte mir meine kleine Grundordnung bis zu dem Tag, an welchem ich einem wirklich bedauernswerten Geschöpf Geld geben werde, um sich meines Haushalts anzunehmen. Bis dahin versuche ich eben missgelaunt, mich nicht beim Fenster putzen umzubringen und kuschel nach Feierabend lieber mit meinen Wollmäusen.

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Wenn der Chef Dich nicht respektiert Zahlreiche Gründe für die Selbständigkeit

Hast Du die Vermutung, dass Dein Chef Dich nicht leiden kann? Dass ihr nie BFF werdet? So kannst Du Deine Beliebtheitsskala in der Chefetage messen.

Hast Du ein gutes Verhältnis zu Deinem Chef? Oder hast Du den Eindruck, als ob er Dir stundenlang in die Fresse hauen möchte? Vielleicht liegst Du damit gar nicht so falsch. Manche Chefs sind geborene Misanthropen (wie ich!) und haben gar keine Lust, sich mit Dir zu beschäftigen. Leider kannst Du Dir als Angestellter diesen Luxus nicht leisten. Er bezahlt Dich und sichert somit Deinen Jahresurlaub und ebnet möglicherweise den Weg zur Karriere. Du musst in den sauren Apfel beißen und immer auf schön Wetter machen. Woran Du aber merkst, dass er gar nicht so viel von Dir hält, erkennst Du an den folgenden Hinweisen.

Sieh es ein: Dein Chef hasst Dich!

Er interessiert sich nicht für Deinen Input. Es ist sehr aufmerksam von Dir, dass Du absichtlich das Einhorn-Klopapier statt dem üblichen Schmiergelpapier gekauft hast, aber come on! Das sichert Dir noch lange nicht das Recht, dem Boss ein Kotelett an die Backe zu labern. Wie lange muss er Dich selbst in Gesprächen unter vier Augen ignorieren, damit Du schnallst: es gibt Gründe für den begrenzten Jahresvertrag.

Absprachen? Pfff …. Wer erinnert sich noch an all die Versprechungen, die im Vorstellungsgespräch genannt wurden? »Sie bekommen natürlich nach der Probezeit eine angemessene Gehaltserhöhung!« oder »Dass Sie einen Firmenwagen gestellt bekommen, brauche ich Ihnen gar nicht erst sagen, ne?« Auch im weiteren Arbeitsalltag entpuppen sich seinerzeit erfreuliche Aussichten als Lockmittel, bis man in der Falle hockt.

Entscheidungen werden ohne Dich getroffen. Spätestens wenn man zwangsversetzt wird und es erst am Tag X erfährt, sollte man das gute Verhältnis zum Boss in Frage stellen. Hinzu kommt, dass Deine Meinung das Potential eines umgefallenen Sack Reis in China hat. Tragisch? Es kann noch schlimmer kommen. Wenn die einzige Antwort, die Du während eines Meetings erhältst lautet: »Haben Sie was gesagt? Warum machen Sie nicht noch einmal Kaffee?«

Wie bitte? Sie wollen eine neue Tastatur? Man wird ja noch träumen dürfen! Von einem netten Arbeitsplatz mit Kühlschrank und kleinen Apfel-Symbolen auf den Rechnern. Stattdessen freut man sich über jeden weiteren Tag, an dem man WIN 95 zum Laufen kriegt und der Stuhl nicht unter einem zusammenkracht. Mutigen, die zum Beispiel nach einem neuen Mauspad fragen, wird gnadenlos der Lohn gekürzt.

Dein Boss, der ewige Endgegner

Du hast keine Freizeit. Manchmal dissen sich Kollegen untereinander nach dem Motto »Wie? Schon wieder Urlaub?« Dabei feiert man nur die unzähligen Überstunden ab, die einem der Chef aufbrummte. Andere kennen das Dilemma, wenn der Boss sich zu unpassenden Zeiten via Handy meldet, um irgendeinen Unfug zu verbreiten. Irgendwelche Termine streichen, blödsinnige Vorbereitungen treffen und bloß an neue Rollen Einhorn-Klopapier denken.

Deine Arbeit zählt ohnehin nicht. »Oh, sie haben auch eine Präsentation fertig? Schön! Aber wir ziehen die von Kollege Hauser vor.« Der ewige Zweite unter den Mitarbeitern zu sein, ist auch ein Indiz dafür, dass Dich Dein Chef im Grunde nicht leiden kann. Du bemühst Dich ohne Ende, doch wirst immer wieder abgewiesen. Blöd nur, dass es direkt auffällt, wenn Du stattdessen gar nichts tust.

Lob ist ein Fremdwort. All die Schufterei, all die Überstunden und darüber hinaus noch Home-Office. Du hast Dich wahrlich für Deine Firma eingesetzt. In einem angenehmen Unternehmen könntest Du unter Umständen mit ein paar schmeichelnden Worten rechnen, aber ein Boss, der Deine Visage kaum erträgt, wird drauf pfeifen. Stattdessen hofft er, dass Du in Deinem Büro bleibst und nur zum Pinkeln Deinen Arbeitsplatz verlässt.

Dein Nachfolger steht bereits in den Startlöchern. Sieh Dir den Praktikanten neben Dir ganz genau an. Naiverweise denkst Du, dass Du ihn einarbeitest, damit er vielleicht in einem anderen Unternehmen eine dementsprechende Leistung bringen kann. Was Du jedoch nicht ahnst: wenn das Praktikum durch ist, wird er auf Deinem alten Drehstuhl Platz nehmen. Kleiner Trost: auch er wird nach einem neuen Mauspad fragen müssen.

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Die vier Jahreszeiten im Alltag – eine Hassliebe

Wer braucht schon vier apokalyptische Reiter, wenn die unvermeidbaren Jahreszeiten ebenso Unruhe stiften können? Eine Liebeserklärung bzw. ein Hassbrief.

Ich unterstelle einfach mal dreist, dass die meisten von uns keine Bauern sind. Dennoch beschäftigt uns der Jahreskreislauf immens. Die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer (auch wenn es Mode geworden ist, diese mit »Arschloch« zu bezeichnen – ich bleibe bei Sommer), Herbst und Winter beeinflussen unseren Alltag stark.
Antonio Vivaldi, seines Zeichens Musikfachmann, widmete einer jeder sogar ein komplettes Konzert! Muss also was dran sein, muss also wichtig sein. Ich persönlich widme den vier Quartalen nur einen kleinen Text und sage ihnen Danke! Für nix!

Der Frühling – ein Fest für Allergiker

Die ersten zarten Pflänzchen sprießen und man hat das Gefühl, es sei minimal wärmer geworden. Ein Grund direkt im Bikini/Mankini zur Arbeit zu gehen und mit der mondartig hellen Winterhaut die noch düsteren Montagmorgen ein wenig zu erhellen. Ist ja alles ganz hübsch und so, die Vöglein fangen auch wieder an zu pfeifen, aber wie ich eben sagte: die Pflänzchen sprießen! Nicht nur die Menschen haben Frühlingsgefühle, die scheiß Bäume in meinem Garten wollen sich ebenfalls vermehren. Und indem sie das tun, verwandeln sie mich in ein niesendes Wrack mit Augen so rot, wie nach zwei Wochen Urlaub am Ballermann. Während meine Mitmenschen also grenzdebil vor sich hinlächeln, weil endlich die Natur wieder erwacht, kratze ich mir vor lauter Jucken die Haut vom Körper. Wenigstens leuchte ich dann Montagmorgen nicht so.

Der Sommer – Hygienefreie Zone

All die Winterhasser, sie sind endlich wieder happy! Ab an den See, Wampe eingeschmiert und im Wasser geplantscht! Die Sache mit der Sonne, dem Vitamin D und den Glücksgefühlen – ich hab es begriffen. Allerdings muss ich in Ermangelung eines Autos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. In der U-Bahn scheint keine Sonne verdammt! Und wisst ihr, was ein heißer Sommer noch so mit sich bringt? Schwitzende Menschen. Schwitzende, von Körperhygiene nichts haltende, eng aneinander gedrängte Menschen in einem Verkehrsmittel, in welchem aus unerfindlichen Gründen im Juli die Heizung auf Maximum steht. Sofern ich die Ausdünstungen meiner Mitmenschen überlebt habe und aus dem tiefen Schacht wieder an die Erde gekrabbelt bin, zerfalle ich sowieso sofort zu Staub. Remember? Mondartige Haut..

Der Herbst – Achtung, Baum fällt!

Die Tage werden wieder deutlich kürzer und die zu Beginn noch so paarungswilligen Bäume werfen ihr Laub ab. Dazu schüttet es in der Regel kübelweise kaltes Nass vom Himmel. Super, alle naselang legt man sich also hin und als ob das noch nicht genug ist: orkanartige Böen zerreißen mir erst den Regenschirm und werfen mir dann einen Ast auf den Kopf. Manchmal denke ich, die Bäume spüren meine Antipathie und sie beruht auf Gegenseitigkeit. Da man jahreszeitentechnisch noch etwas verwirrt ist, kleidet man sich auch unsachgemäß und hat sofort die Erkältung des Jahrhunderts. Während ihr also die Schönheit eines Herbststurmes feiert, niese ich schon wieder vor mich hin und beobachte, wie sich schlagartig das kleines bisschen Bräune vom Sommer in Kalkweiß verwandelt.

Der Winter – Hochkonjunktur für Schneemänner

Entweder man liebt oder man hasst ihn. Wer ihn liebt, drückt sich die Nase am Fenster in Erwartung der ersten Schneeflocke platt und postet alle fünf Minuten ein Update auf Facebook, so sie denn dann rieselt. Ja, du bist der Einzige mit einem Fenster, ohne dich hätte ich das nie erfahren. Immerhin kann ich meine Blässe nun unter zehn Wollschichten verstecken und verlasse das Haus mit einem Turban von einem Schal, um mich in der U-Bahn erneut von meinen Mitmenschen mit Grippeviren beglücken zu lassen. Vorher aber verstauche ich mir noch den Knöchel. Ist ja Winter. Ist kalt und nass. Vereist leider die Stufen zu meiner Wohnung. Der Wohnung, in der pünktlich zum Dezember mal wieder die Heizung ausgefallen ist..

Ihr seht, der Kreislauf der Natur ist nicht zu unterschätzen. All überall lauern die Gefahren einer jeder Jahreszeit. Seid vorbereitet, schützt euch! Geht nach Hause und legt Vivaldi in die Anlage. Vielleicht eine kleine, leichte Sonate für Oboe. Ich persönlich lege mich unter eine Wärmelampe und lausche lieber der lieblichen Melodei meines maroden Durchlauferhitzers.