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Beitragsbild: Muss ich mich für Bücher schämen?

»Muss ich mich für Bücher schämen?« Die Demotivationfrage zum aussterbenden Hobby Lesen

Demotivationsfragen: Rhetorische Fragen, deren Antworten entmutigen aber zeitgleich erheitern können. Regelmäßig auf Miesepeters.

Die Demotivationsfrage: Ist es heutzutage peinlich, sich einfach ein Buch zu schnappen, um darin zu schmökern? Vor allem in der Öffentlichkeit?

Zum Thema Bücher lesen …

»Bitte lachen Sie mich nicht aus. Es ist mir ohnehin schon unangenehm genug, da kann ich weiteren Spott gar nicht gebrauchen. Die Rede ist von meiner Leselust, der ich seit meiner Kindheit begeistert nachkomme. Bis vor ein paar Jahren war das auch gar kein Problem; ich hatte immer ein angebrochenes Buch dabei und fühlte mich ohne quasi nackt. Das Geräusch einer umgeblätterten Seite ist Musik in meinen Ohren und ein verloren gegangenes Lesezeichen löst Schweißausbrüche bei mir aus. Meine Passion Bücher war mir nie peinlich, im Gegenteil. Auf Freunde und Bekannte wirkte ich durch mein Hobby häufig belesen, gebildet und absolut seriös. Doch das hat sich schlagartig geändert. Diese verdammten Smartphones und Tablets! Wenn ich zum Beispiel in der U-Bahn einen dicken Wälzer auf meiner Tasche ziehe, ernte ich nur verständnislose Blicke, als ob ich gerade in eine Salatgurke singen würde. Jugendliche beschimpfen mich als Greis und Frauen halten mich für einen ausgemusterten Kandidaten von »Schwiegertochter gesucht«. Mittlerweile bin ich so verunsichert, dass ich meine Bücher nur noch heimlich nach Sonnenuntergang lese – ungestört und mit verschlossenen Gardinen. Ist es nun soweit? Muss ich mich dafür schämen, weil ich mich durch Gedrucktes bilden und unterhalten will? Und seit wann fühlt sich ein Besuch in der Bibliothek so an, als würde ich in den Puff gehen?« – Eugen P., Bonn

Bücher, die beißen und stechen

Kafka hat mal folgenden klugen Satz gesagt: »Ich glaube, man sollte überhaupt nur Bücher lesen, die einen beißen und stechen.« Dieses Bedürfnis mag womöglich abhanden gekommen sein. Wir streben nach Komfort, genauer nach Dingen, die sich durch Knopfdruck erledigen lassen. Bloß keine Anstrengung keine Investition in Form von Zeit! Alles schön easy und vor allem unverbindlich. Unbequemes soll scheinbar – sofern es sich einrichten lässt – ohnehin komplett aus dem Blickfeld verschwinden. Anders lassen sich elektronische Geräte und Haushaltshilfen (wie zum Beispiel Amazon Echo und das iPad) kaum erklären. Wagen wir an dieser Stelle einen Vergleich zum geistig verwandten Thema Zeitung vs. Internet. Während eine Zeitung uns gewissermaßen »ermuntert«, auch die etwas unattraktiveren Artikel zu lesen, bleiben wir online nur an Schlagzeilen hängen. Diese kosten uns höchstens Zeit und nicht Geld, welches wir für die tägliche gedruckte Ration Nachrichten ausgeben würden.

Auf Bücher bezogen wird im Zuge unser Bequemlichkeit ein weiterer Aspekt bedenkenlos über Bord geworfen: die Ausführung der Gedanken und der Einsatz der eigenen Fantasie. Ein Video, welches ich via Smartphone zwischen Castrop-Rauxel und Gelsenkirchen konsumiere, füttert zwar mein Auge, aber regt mich nicht an. Ein Buch hingegen fordert mich heraus, es liefert zwar reichlich Hintergrundinformationen, aber überlässt mir die Interpretation und Verwertung. Schlicht gesagt: es lässt mich arbeiten und nimmt mir nicht die Tätigkeit ab.

Nehmen Sie diese Herausforderung zu jeder Gelegenheit an. Unterliegen Sie niemals Ihrer Faulheit, sondern strotzen Sie der Versuchung, indem Sie täglich »Krieg und Frieden« oder »Die Brüder Karamasow« mit sich führen. Holen Sie es heraus, wenn die Smombies gierig auf ihre Bildschirme starren. Sie gehören zu einer aussterbenden Art, seien Sie stolz darauf. Sie haben das Privileg sich lebendig zu fühlen, weil ein Buch beißt und sticht. Andere müssen dafür in den Puff.

Weitere Demotivationsfragen.

Beitragsbild: Früher ging gar ja mal gar nicht

Früher ging ja mal gar nicht Ein Gastbeitrag von Simon Höckesfeld

»Fucking shit!«, schimpft der Großbauer zu dem Veterinär, der soeben die Ergebnisse seines monatlichen Kontrollbesuchs niederschreibt: Wunde Euter bei 2/3 der Milchkühe. »Meine Melkanlage hat schon wieder Softwareprobleme und saugt meinen Bessies den letzten Tropfen aus den Zitzen. Thanks Obama! Früher war alles Besser! Da war noch nicht alles so kompliziert und man konnte seine Geräte noch selbst reparieren!«, gestikuliert er wutschnaubend. »Heute muss ich erstmal per App einen IT-Menschen rufen, der dann hier erst sechs Wochen später aus seinem Uber aussteigt!«

»Früher«, denkt sich der Tierarzt nur und schaut verträumt auf sein Klemmbrett. Dort sieht er einen kleinen Trecker mitten auf einem Feld, schwarzer Rauch tritt aus dem Motorraum hervor. Unter dem Trecker schiebt sich, ölverschmiert, der Bauer hervor, und schnauzt seine Frau an: »Verfluchter Schlot! Dank dieses verdammten Krieges bekomme ich die richtigen Ersatzteile nicht mehr. Es würde ja gehen, wenn nicht mein ganzes Feld mit Bombenkratern übersäht wäre, und ich mir nicht allenthalben die Achse bräche! Gute deutsche Ingenieurskunst, pah, dass ich nicht lache! Nutzlose Technik! Beim Barte des Führers! Früher war alles besser! Ständig muss ich dieses verfluchte Ding reparieren! Als noch mit Pferden gepflügt wurde, da hatten wir solche Probleme nicht!«.

»Früher«, nickt seine Frau abwesend und schaut verträumt in den Himmel. Dort liegt, auf Heu in einem kleinen, dunklen Stall, ein ausgemergeltes Pferd, den Kopf gesenkt. Vor dem Gatter stehen der Bauer und sein Stallbursche und starren hinunter auf das kranke Tier. Eine Faust landet auf dem hölzernen Gatter und eine bebende Stimme erfüllt den Stall: »Pest und Cholera!«, donnert sie, »Da ist das Mistvieh doch tatsächlich an seinem Hunger eingegangen! Und das obwohl wir jeden Monat pünktlich unseren Zehnten gezahlt haben! Wer pflügt jetzt das Feld, nachdem dieser vermaledeite Kreuzzug es mit seinen tausend heiligen Stinkestiefeln zerfurcht hat?! Gott schütze uns! Pah! Früher war alles besser! Als die Menschen noch in harter und ehrlicher Arbeit, mit ihrer eigenen Muskelkraft die Felder umgruben, und sich nicht auf diese untreuen Viecher hier verließen!«

Gedankenverloren schüttelt der Stallbursche den Kopf, denkt sich »Früher« und starrt dem Pferd in die traurigen Augen. Darin sieht er einen Mann, der fuchtelnd einen Holzstab über dem Kopf schwingt und eine Handvoll Männer in Lumpenkleidern über ein Feld verfolgt. Als diese im Unterholz verschwinden, bleibt er keuchend stehend und stützt sich mit den Händen auf den Oberschenkeln ab. Die Vogelscheuche, die das Geschehen reglos beobachtete, hört sein atemloses Fluchen: »Bei Jupiter! Seit diesem Aufrührer Spartakus hat man hier wirklich keine Ruhe mehr! Die ganze Qualitätsware ist verdorben! Faul, widerspenstig oder flüchtig! Fürs Kolosseum zu schade! Bei Caesars Lorbeeren! Früher war alles besser! Da hat die eigene Frau noch loyal und treu für ihren Herrn die Früchte gesammelt! Die hat sich nicht, wie diese dreckigen Sklaven, einfach davongemacht! Aber heutzutage haben Frauen ja Rechte! Ha! Rechte! Das soll sich mal einer vorstellen!«

Vom Wind gekitzelt, flüstert das Stroh der Vogelscheuche »Früher« und ihre Steinaugen starren in die Ferne. Irgendwo dort sitzt ein nackter, stark behaarter Mann unter einem Felsabhang und lauscht dem Knistern des Feuers vor ihm. Plötzlich tritt aus dem Gebüsch vor der Felswand eine ebenso nackte Frau hervor. »Weib!«, ruft der Mann, »du mir Essen?« Die zusammengewachsenen Augenbrauen der Frau schauen grimmig drein und sie antwortet: »Frucht hoch Baum. Nicht reiche Hand dran, ugh.« »Graaagha.« Echot die Stimme des Mannes von den Felswänden wieder, »Auf Boden jagt Säbelzahntiger. Auf Baum Weib nicht komme hoch und nicht ich komme hoch.« Früher, als wir haariger und Finger an Füße, als wir Affe, bei Zahn von Mammut, früher besser!«

»Früher«, denkt die Frau und beobachtet wie die Flammen im Dunkeln zucken. In ihnen wird ein dichter Urwald sichtbar. Unter den grünen Kronen schwingen Affen von Baum zu Baum, von Ast zu Liane, jagen wild umher, und pflücken Früchte aus den Wipfeln. Plötzlich durchbricht ein lauter Knall die Stille. Unten, am Fuß der Stämme, steht ein Mann und reckt ein langes Gewehr in die Höhe. Kreischend stieben die Affen auseinander und ergreifen die Flucht. Der Jäger jedoch hat eine ruhige Hand, und ein scharfes Auge, und eines seiner Opfer klar im Visier. Ein zweites Mal würde er garantiert nicht verfehlen, das ist ihm noch nie passiert. Er drückt ab. Nicht passiert. »Fucking shit!« tönt es durch den Dschungel. »Ladehemmung! Nicht schon wieder! Jeden verfluchten Tag helfe ich diesen verdammten, dreckigen Tieren, weil mein verfluchter Vater wollte, dass ich Tierarzt werde! Da habe ich mir endlich Urlaub, nachdem ich 2000 stinkenden Kühen den Euter abgetastet habe weil dieser dämliche Bauer seine Melkanlage nicht im Griff hat! Da will ich mich endlich mal bei einer schönen Afrikajagd an der widerwärtigen Tierwelt rächen, die mir den Alltag vermiest, und da streikt mein Gewehr! Thanks Obama! Früher war alles besser! Da wurde noch mit Pfeil und Bogen gejagt, und ein Bogen hatte sicher keine Ladehemmung!

»Früher«, denkt sich der schwarze Einheimische, der einige Meter weiter in dem Jeep sitzt, mit dem er den Tierarzt umherfährt, und starrt in die Windschutzscheibe. Dort….

Gastautor: Simon Höckesfeld
Ursprünglich aus dem Münsterland stammend liebt der Künstler und Autor Gegensätze: tagsüber verbindet er harten Stahl mit weichem Moos zu eindrucksvollen Skulpturen, nachts schleift er Texte bis zur Perfektion.

In der Rubrik »Graubereich« präsentieren Gastautoren ihre Texte, in denen ausnahmsweise nicht nur Schwarzmalerei betrieben wird.

Foto: scarecrow | jojo nicdao | CC 2.0

Beitragsbild: Ohne Google würdest Du stinken

Ohne Google würdest Du stinken Über die häufigsten Suchanfragen zum Thema »Hygiene«

Manche Fragen zu dem Thema Hygiene sind so banal, dass man sie nur noch Google stellen kann. Hier ist eine lose Sammlung der beliebtesten Suchanfragen.

Der Themenkomplex Hygiene ist paradox. Auf der eine Seite gelten Selbstverständlichkeiten, wie das Waschen der Hände vor der Mahlzeit. Auf der anderen Seiten herrscht jedoch allgemeine Verunsicherung, die man wohlwollend als gefährliches Halbwissen betiteln kann. Anders lassen sich einige Suchanfragen kaum erklären, welche man nicht nur auf der Comedy-Seite »GuteFrage.net« nachverfolgen kann. Wie häufig sollte ich die Unterwäsche wechseln? Und die Zähne putzen? Ist Katzenwäsche gesellschaftsfähig?

Wie lässt sich das erklären? Vielleicht erreicht man irgendwann ein Alter, in dem es zu peinlich ist, seine Erziehungsberechtigten um Aufklärung zu bitten. Spätestens mit der Volljährigkeit kehrt sich in der Regel das Verhältnis zu den Eltern um, sodass man denen die Welt (sprich DVB-T2, Hartz IV und Selfies) erklärt. Aber wen fragt man, wenn man keine Ahnung hat, wie oft ein Kissen gewaschen werden sollte? Klarer Fall: Google. Die Mutter aller Suchmaschinen hat für jede Problemzone die passende Antwort, die uns nur vor dem BND und der NSA peinlich sein muss. Hier sind die Klassiker der hygienischen Suche.

Die häufigsten Fragen zur Hygiene: Wie oft sollte man …

… am Tag duschen? Mit Abstand die häufigste Suchanfrage bezüglich der Hygiene. Die Experten (also wahrscheinlich Personen, die regelmäßig duschen) haben für alle Unwissenden die passende Antwort. Wie bei Krankheitssymptomen kann man sich aus der Fülle der Antworten die passende rauspicken, die am ehesten seinem Lifestyle entspricht. Freunde des aufdringlichen Duftes bevorzugen das Suchergebnis »Cleansing Reduction«.

… sich die Haare waschen? Zweitplatzierter ist die Frage nach der Häufigkeit der Haarwäsche. Diese Frage verstehe ich sogar einigermaßen, doch hängt das nicht jeweils vom Haartyp ab? Und von der Länge? Ist nicht sowieso alles subjektiv? Sollte man letzteren Standpunkt weiterverfolgen, kommt man aus dem Gegoogle gar nicht mehr heraus.

… die Zahnbürste wechseln? »Zahnärzte empfehlen, die Zahnbürste spätestens alle 3 Monate zu wechseln.« Das behauptet zumindest das Suchergebnis auf Rang 1, welches wenig überraschend von dem Zahnbürsten-Hersteller Dr. Best stammt. Warum habe ich das Gefühl, dass bei der Frage »Wie oft muss ich meine Waschmaschine entkalken?« Calgon den passenden Ratschlag hätte? Bei Hygienefragen tummelt sich reichlich viel Schleichwerbung, nach dem Motto: »Zähneputzen – so wertvoll wie ein kleines Steak«.

… die Bettwäsche waschen? Ich bin mir sicher, dass diese Suchanfrage zu 90% von Männern eingetippt wird. Normalerweise wollte ich an dieser Stelle kaum Antworten auf die Fragen liefern, aber in diesem Falle mache ich bewusst eine Ausnahme: immer dann, wenn Damenbesuch ansteht.

Noch mehr Fragen: Wie häufig sollte man …

… das Bad putzen? Sollte die Klobürste das Sauberste im Badezimmer sein, wird es Zeit für einen Umzug. Doch soweit muss es nicht kommen. Selbst der letzte Trottel dürfte wissen, dass man nicht direkt nach jedem Händewaschen im Bad eine Grundreinigung in die Wege leiten muss. Sollten bereits Pilze aus dem Abfluss wachsen, muss die Suchanfrage eh angepasst werden.

… den Intimbereich waschen? Ernsthaft? Als mir diese Suchanfrage angezeigt wurde, fragte ich mich, wie es überhaupt dazu kam. Laufen dem Suchenden seit Stunden diverse schnüffelnde Hunde hinterher? Brennt es in die Augen, wenn man sich umzieht? Widerlich ist es auf alle Fälle. Fest steht: bei so einer Google-Suche kann die Antwort nur lauten: SOFORT.

… ein Pflaster wechseln? Wenn das Blut an der Seite herauströpfelt und es nach Verwesung stinkt, ist es gewiss zu spät. Sollten aber gar Verhütungspflaster gemeint sein, so kann das schwerwiegende Folgen haben. Wahrscheinlich ist die Angst vor der Verletzung so groß, dass man das Pflaster lieber drauf lässt. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.

… den Darm entleeren? Oh, wie lustig stelle ich mir die Suche vor. Verzweifelte Leute, die mit dem Smartphone entscheidungsunfähig vor der Toilettentür herumspringen. Soll ich oder soll ich nicht? Wer sich mit diesem Thema beschäftigt, könnte auch von Ängsten geplagt sein. Welche Häufigkeit ist normal? Wo liegt die Grenze? Detaillierte Antworten bitte mit sich selbst ausmachen!

Beitragsbild: Resting Bitch Face - Verachtung, die einem ins Gesicht geschrieben steht

Verachtung, die einem ins Gesicht geschrieben steht Resting Bitch Face - Wenn man ständig angepisst aussieht, obwohl man total happy ist

Du starrst Löcher in die Luft und die Leute denken, Du bist kurz vor einem Wutanfall? Dann hast Du möglicherweise ein sogenanntes Resting Bitch Face (RBF).

Kristen Stewart hat es, Kanye West hat es, Anna Kendrick hat es und ich sowieso: das ominöse Resting Bitch Face. So beschreibt man einen Gesichtsausdruck, der zwar ohne jegliche Emotionen ist, aber dennoch auf Betrachter genervt, grimmig oder gar aggressiv wirken. Diesen Vorwurf kenne ich nur zu gut; einmal sagte mir eine Bekannte: wenn ich dich nicht kennen würde, hätte ich Angst vor dir. Sie ist mit dieser Vermutung nicht alleine, meist habe ich ganze Zugabteile ganz allein für mich. Entspannend! Das Thema RBF hatte bereits 2015 einen kleinen Hype, als diverse Hollywood-Starlets in die Schublade »Serienkiller-Blick« gesteckt wurden.

2016 entwickelten zwei windige Forscher sogar eine Software, mit der man seinen eigenen Gesichtsausdruck testen konnte. Die Seite zu dem Experiment ist immer noch online. Natürlich nahm ich an diesem Versuch auch teil. Mein Ergebnis würde ich an dieser Stelle nur zu gerne mitteilen, jedoch funzte die Seite bei meinem letzten Besuch nicht. Wer da mehr Erfolg hat, kann mir gerne Bescheid geben. Jedenfalls ist es nicht leicht, gegen solche Vorurteile zu bestehen. Schließlich bin in Wirklichkeit voll der knuddelige Teddybär, auch wenn ich so aussehe, als wenn ich mich sogar vor Sonnenlicht ekel. Mit dem Problem bin ich gewiss nicht alleine. Es folgen die üblichen Sprüche, die sich Menschen mit RBF ständig anhören müssen.

summertime sadness

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Diesen Stuss hören Menschen mit RBF jeden Tag

Lächele doch mal! Die meisten Personen ertragen es nicht, wenn man nicht ständig strahlt wie ein Honigkuchenpferd. Oft nehmen sie ein RBF sehr persönlich und beharren auf sichtbare Freude. Dabei sollte es doch eigentlich genügen, wenn diese zu jeder Gelegenheit ihr gestelltes Lachen in den sozialen Medien präsentieren, doch nerven sie so lange, bis jeder mitmacht.

Ist alles in Ordnung? Diese Schlussfolgerung habe ich noch nie begriffen: man schaut nicht besonders glücklich drein, also MUSS etwas Schlimmes passiert sein. Entweder ist der Hamster gestorben, das Auto muss zum TÜV oder es gibt weit und breit kein Netz.

Besser einen großen Bogen machen! Leute mit einem Resting Bitch Face werden gemieden. Nachher essen sie Kinder oder schicken eine Freundschaftsanfrage auf Facebook. Dann müsste man die miesgelaunte Visage ja noch häufiger ertragen.

Du hasst alles und jeden, oder? Wer ständig so eine Fresse zieht, muss die gesamte Welt verachten. Mitnichten! Selbst wenn man an flauschige Welpen denken würde, sähe man nicht anders aus. Der Hass kommt erst hoch, wenn man zum 21 Mal erklären muss, dass alles bestens ist.

Ist WIRLICH alles in Ordnung? Dieser Moment, in dem man sich total ernst genommen fühlt.

mom & dad turn up

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Resting Bitch Face – immer falsch interpretiert

Haha! Ne, Moment. War das nun ironisch? Wenn die Mimik nicht mit den Worten übereinstimmt, kann das große Verwirrung auslösen. Erst recht, wenn der Empfänger keine Ahnung von Ironie und Sarkasmus hat. Beispiel: »Hast Du später etwas Zeit?« »Nein, ich werde meine Socken alphabetisch und nach Geruch ordnen.« »Aeh, den ganzen Abend?«

Ganz schön unhöflich Da erzählt man seit über 15 Minuten seine Lieblingswitze aus drei Staffeln »How I Met Your Mother« und es wird immer noch nicht gelächelt? Noch nicht einmal aus Mitleid? Ganz schön unverschämt.

Dir geht es doch eh immer dreckig. Wer vom RBF betroffen ist, leidet gar doppelt. Wenn mal tatsächlich etwas »Schlimmes« passiert, dann will das niemand hören, weil es augenscheinlich immer miserabel läuft. Kritiker würden argumentieren, dass in solchen Fällen eine selbsterfüllende Prophezeiung stattgefunden hat. Dabei hat jeder mal einen bescheidenen Tag – Montag.

Eingebildet! Arrogant und überheblich. Nichts davon ist wahr. Was aber stimmt: Diejenigen, die so etwas behaupten, sind ganz schön oberflächlich.

Warum findest Du mich scheiße? Ich habe Dir nichts getan. Manche nehmen ein Resting Bitch Face auch persönlich. Als ob dieser natürlich genervte Blick nur einer einzigen Person gelten kann. Man kann solchen Einfaltspinseln daraufhin nicht einmal einen bösen Blick zuwerfen, da sie den Unterschied eh nicht merken würden.

Bundeskanzlerin #Merkel am Rande des G20-Gipfeltreffens mit dem amerikanischen Präsidenten @BarackObama. #?? #G20

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Beitragsbild: Quiz: Würdest Du in einem Horrorfilm überleben?

Quiz: Würdest Du in einem Horrorfilm überleben? Teste Dich selbst, ob Du bis zum Abspann durchhalten würdest

Teste Dich selbst: würdest Du in einem typischen Horrorfilm-Szenario über die 90. Minute kommen? 10 messerscharfe Fragen, die Dein Blut gefrieren lassen!

Wie oft habt ihr euch einen Horrorfilm gesehen und dabei fassungslos den Bildschirm angebrüllt? Ungefähr so: »Geh da nicht rein! Da ist das Monster drin, du Vollidiot! Nein! NEIN! Okay, tot«. Freunde dieses Genres durchschauen die meist ähnlichen Plots bereits nach wenigen Sekunden und wetten, wer zuerst dran glauben muss. Dies funktioniert am besten in Streifen mit triefenden Monstern, durchgeknallten Serienkillerclowns oder dämonische Erscheinungen, die es bevorzugen, Türen auffallend langsam zu öffnen. Diejenigen, die einen Horrorfilm nicht durch ein Kissen oder eine Decke hindurch schauen, wissen bestimmt, wovon die Rede ist.

Ein Horrorfilm weckt den Survivalexperten in uns

Manchmal versetzt man sich in die Darsteller und überlegt, ob sich genauso idiotisch verhalten würde. Ob man sich winselnd unter der Spüle verkriechen würde, weil ein zum Leben erwachtes Steiff-Stofftier sich eine Machete gekrallt hat? Würde man betrunken das Ouija-Brett auspacken und unsympathische Geister beschwören, weil nichts Besseres im TV läuft? Muss es ausgerechnet die abgeschiedene Holzhütte im australischen Outback sein, wo die Leute mit Kettensägen anstatt Messer und Gabel frühstücken? Nö!

Uns würde so etwas nie passieren

Natürlich wissen wir es besser. Schließlich sitzen wir entspannt auf dem Couch und haben sieben Kissen im Gesicht. Dank dieser Denkhilfe sind uns einige Punkte bereits vor dem ersten Abschlachten bewusst:

  • Gruppen in Horrorfilmen teilen sich immer auf – damit sie leichter erwischt werden
  • Sonst normal funktionierende Dinge wie Autos, Türen und Telefone funktionieren nicht mehr, sobald der Fiesling auftaucht
  • Es gibt immer nur EINE weibliche Überlebende
  • Die Polizei nimmt die Opfer erst ab der 80. Filmminute ernst
  • Die Handlung fängt erst an, wenn es dunkel wird
  • Kinder sind entweder die Retter in der Not oder besonders furchterregende Killermaschinen

Ob man wirklich besser abschneiden würde, kann man mit dem hier aufgeführten Test herausfinden. Am besten vorher das Licht dimmen und die Batterien aus der Tasachenlampe entfernen!

Beitragsbild: Wie das Adblock-Verbot entstand

Wie das Adblock-Verbot entstand Oder: wie Verleger sich den Brexit und Trump erklären

Derzeit versuchen einige verbündete Zeitungsverleger die beliebten Adblocker zu verbieten. Wieso eigentlich? Ein Erklärungsversuch.

Den Alltag in einer Zeitungsredaktion stelle ich mir ungefähr so vor: Chefredakteur Zinnstein rennt mit hochrotem Kopf die Gänge auf und ab und murmelt vor sich hin. Sein gequälter Gesichtsausdruck lässt auf Verdauungs- oder Eheprobleme schließen. Die Mitarbeiter trauen sich vor Angst kaum ihre Blicke von ihren Bildschirmen abzuwenden. Plötzlich bleibt der Boss stehen und brüllt Richtung Papst: »Scheiss Internet! Diese verfluchten Leute mit ihren verfickten eigenen Meinungen! WIR sind die Meinungsmacher! Sie MÜSSEN diese uns abkaufen!« Es folgt betroffenes Schweigen, es rollt ein Dornenbusch durchs Bild und die Volontärin lädt einen Video-Mitschnitt der Szene mit dem Titel »Fremdschämen« hoch.

Die Adblocker sind schuld

Klatschreporter Wennemann wittert seine Chance und geht selbstbewusst auf Zinnstein zu, legt ihm seine gebräunte Hand auf die Schulter und sagt: »Wir sollten ein Jugendportal machen. Irgendwas mit Yolo und Pokémons. Voll responsive, damit die Blagen auch mal unseren Shit konsumieren, anstatt selbst auf YouTube zu quatschen.« Zinnstein schüttelt die Hand angewidert von seiner Schulter, als ob ihm Ditto drauf gehopst wäre. »Gehts noch, Wennemann? Wir haben erst letzte Woche drei sogenannte YouTube-Stars eingekauft und nun sollen wir uns wieder einschleimen? Es reicht! Die Jugend von heute hat eh kein Geld. Wir müssen diese verdammten Adblocker loswerden!«

Die versammelte Redaktion schaut irritiert aus der Wäsche und einige schließen heimlich und leise ihre Adblocker-Plugins. »Meinen Sie das ernst?« fragt Frau Hubbelfurth, die täglich die »Hier wird geblitzt« Meldungen formuliert. »Natürlich meine ich das ernst! Wenn die Leute schon alles umsonst haben wollen, so werden wir sie mit aufmerksamkeitsgeiler Werbung quälen und um den Verstand bringen, hahah! Jeder Ungläubige soll von hunderten Pop-ups überrollt werden!« Zinnstein wirkte bisher selten so entschlossen. Höchstens einmal, als wir die WM 2006 nach Deutschland holten.

»Aber wie? Wir können doch nicht einfach … oder doch?« fügt Frau Hubbelfurth zweifelnd hinzu. Sie liebt ihren Adblocker und hat keine Ahnung, wie maßlos überschätzt Edeka-Werbung sein kann. »Und ob wir können. Hallo? Wir haben auch Kachelmann ruiniert, dann schaffen wir so ein Internetdings schon lange! Außerdem habe ich schon meine Kollegen von der Konkurrenz angerufen, die sind alle mit an Bord. Bis auf die Spinner aus Berlin« … Herr Zinnstein schaut triumphierend zuerst in die Gesichter seiner Untertanen und macht spontan ein Selfie. »Für Instagram, ihr wisst schon«.

Meinungsmacher in Eigenregie

Chefredakteur Zinnstein hat auch schon den passenden Aufhänger für sein Vorhaben. Er behauptet einfach, dass Adblocker am Brexit und an dem Ausgang der Trump-Wahl schuld seien. Außerdem besteht der Verdacht, dass Adblock-Programme das Klima zerstören, Trinkwasser vergiften, Justin-Bieber-Songs schreiben und Hitler auf dem Mond verstecken. Zinnstein poltert in einem ersten Entwurf: »Früher war alles besser. Es gab Moral, Anstand und auch nur eine Meinung – nämlich unsere. Wir hatten bislang immer fette Auflagen und waren auf andere nicht angewiesen. Und nun? Der Pöbel denkt, dass sie dank der sozialen Medien sich selbst zu jedem Furz äußern dürfen. Sie stellen uns Zeitungsverleger in Frage. Uns! Diejenigen, die seit Jahren einseitig informieren und dank ordentlicher Lobbyarbeit in den vordersten Reihen kämpfen. Denen werden wir es zeigen …

… wir schieben ihnen einfach die Schuld in die Schuhe. Da können sie noch sehr alternative Fakten und so neumodisches Zeug aus Übersee zum Besten geben. Uns egal! Wir wollen weitermachen wie bisher. Deshalb nieder mit den Adblocker, gebt uns unser verdientes Geld. Wenn die unbedingt Schnickschnack installieren wollen, so sollen sie eine Yahoo-Toolbar runterladen.« Boss Zinnstein ist fertig mit seiner Ansage und winkt nochmal schnell die blitzgescheite Hubbelfurth zu sich: »Und Sie schreiben jetzt mal schön was über Titten, ja? Weltfrauentag ist vorbei!«

Beitragsbild: Think negative: Die Kunst der Schwarzmalerei

Think negative! Die Kunst der Schwarzmalerei Worum geht es auf Miesepeters?

Willkommen auf Miesepeters. Ein Blog für Schwarzmaler, Pessimisten und sämtliche Freunde der Ironie. Eine kurze und bündige Zusammenfassung des Inhalts.

Es war an einem regnerischen Herbsttag vor etlichen Jahren, als mich ein Fremder ansprach: »Meine Güte, was schauen Sie denn so böse?« Ich hetzte zu diesem Zeitpunkt von einem Gleis zum anderen, um einen Zug zu erwischen. Dieser überraschend dreiste Kommentar hatte mir gerade noch gefehlt, aber ließ mich auf der Heimfahrt nicht los. Meine angeblich grummelige Visage beschäftigte mich sogar so arg, dass ich die Szene später Freunden und Bekannten erzählte. Schaue ich echt so mies aus der Wäsche? Die Reaktion war eigentlich zu erwarten: »Recht hat er!« … begleitet von spöttischem Gelächter.

»Optimisten haben gar keine Ahnung von den freudigen Überraschungen, die Pessimisten erleben.« – Peter Bamm, Schriftsteller

Der Miesepeter ist Programm

Der äußere Schein trügt nicht. Jederzeit kauft man mir ohne Bedenkzeit ein (schwarzes!) T-Shirt mit dem Aufdruck »Think negative!« ab. Diese leicht pessimistische Haltung habe ich bewahrt und zu einer Art Markenzeichen, sprich diesem Blog, aufgebaut. Meine Miesepetrigkeit schlicht und einfach zum Programm machen. Hat den kleinen Vorteil, dass ich mit scharfen Pointen und witzigen Texten jederzeit überraschen kann. Dies demonstriere ich durch zahlreiche Texte, die in den Rubriken »Arbeit«, »Freizeit«, »Miteinander«, »Gesundheit« und »Ratgeber« unterteilt sind. Also grob zusammengefasste Bereiche, die viele Alltagssituationen ansprechen. Unterstützt wurde ich da von großartigen Co-Autoren wie unter anderem Nadine Goutrié, Melanie Messinger und Benjamin Bäder. Seit einiger Zeit gibt es zusätzlich die Rubrik »Senf«, in der auch mal aktuelle Themen zur Sprache kommen, die uns auf der Seele brennen.

»Ein Pessimist ist ein Optimist, der gut informiert ist.« – Antonio Mingote, Schriftsteller

Wir alle sehen gerne mal schwarz

Hand aufs kühle Herz: wem ist es schon gegönnt, nur die Sonnenseite des Lebens zu kennen? Wir alle sehen mal schwarz, finden mal etwas scheiße und ärgern uns ewig lang über Situationen und Personen. Anders lassen sich Facebook-Diskussionen, Hate-Mails und durchzechte Nächte kaum erklären. Es holt jeden von uns ein, nur gleicht es einer Kunst, das Beste aus der Lage zu machen. Als motivierende Grundlage sind die Artikel auf Miesepeters zu verstehen. Zwar wird augenscheinlich ausgeteilt, doch hat jeder einzelne Text eine Art Lichtblick, denen nicht nur Leute mit dem Verständnis von Ironie und Sarkasmus etwas abgewinnen können. Somit ist dieser Blog und der dazu verbreitete Humor vielleicht nicht jedermanns Sache, aber das ist okay. Allen anderen wünsche ich viel Spaß beim Stöbern und lachen oder sogar schwarz ärgern.

Beitragsbild: Vom Don Juan zum Sofa-Gemüse

Vom Don Juan zum Sofa-Gemüse Richtiges Umgehen mit dem Charakterwandel des Partners

Dieser Text ist schmerzhaft für etablierte Boyfriends, Ehemänner und Lebensabschnittsgefährten. Eine Abrechnung mit Männern bzw. Gemüse in Beziehungen.

Wer kennt es nicht? Zu Beginn einer Beziehung zeigt sich der Auserwählte als Disney-Prinz in schillernder Rüstung. Aber schon nach wenigen Monaten liegt auf der Couch ein Gemüse, das sämtliche Kommunikationsfähigkeit eingebüßt hat und nur noch in der Lage ist, mühevoll die eigenen Körperfunktionen aufrecht zu erhalten und ein Smart-Phone/Tablett zu bedienen.

Was ist passiert? Hier die typischen Phasen einer Beziehung mit alternativen Tipps, um die Partnerschaft zwar nicht harmonischer, aber unterhaltsamer zu gestalten.

Phase 1 – Zu schön um wahr zu sein

Im Balzmodus erwacht beim Mann der Jadginstinkt. Ohne nachzudenken zeigt er sich von seiner Schokoladenseite. Erfahrene Frauen wissen bereits jetzt, dass um ein realistisches Bild des Partners in einem Jahr zu erhalten, sie einfach das Meiste als gelogen betrachten müssen. Arrangiert man sich mit dem Gedanken zu Beginn der Liaison, ist die Ernüchterung auszuhalten.

Phase 2 – Der Alltag zieht ein

In 100% der Fälle hat frau sich nicht mit dem Gedanken arrangiert und wundert sich nun (immer wieder aufs Neue), warum der Wesenswechsel des Partners vollzogen wurde. Der lächerlich geringe, abgesprochene Hausarbeitsteil des Mannes wird nur nach mehrmaliger  täglicher Aufforderung oder nach dem Androhen von Schlägen erledigt. Eigenverantwortung? Fehlanzeige. Mit der Genauigkeit eines schweizer Uhrwerks wird lediglich die Alkoholzufuhr verfolgt, statt die häuslichen Pflichten. In dieser Phase neigen Frauen dazu sich eine Glatze zu schneiden, nur um zu testen, ob der Mann dies bemerkt.  Der Blick hebt sich meist nur vom Elektrogerät, wenn Beischlaf ansteht oder das Essen serviert wird.

Phase 3 – Schoki oder schreien?

Variante 1: Resignation mit bedingungsloser Annahme der Situation. Gib auf und konzentrier dich als Trost auf Schokolade. Schokolade stellt keine Fragen, Schokolade versteht.

Variante 2: Hysterie, mit der man das Gegenüber wenigstens dazu bringt sich genauso mies zu fühlen, wie man sich selbst fühlt. Unterhaltsam, aber auf Dauer anstrengend.

Variante 3: Zeig deinem Partner, dass du Humor besitzt und mit schwierigen Situationen umgehen kannst. Hier einige Anregungen.

  • Schnapp dir das Tablett und starte sein Lieblingsspiel. Dass du dich nicht auskennst ist halb so schlimm. Was kann man schon kaputt machen, bei dem Pixel-Kram? Klicke wild umher und praktiziere learning by doing. Kurz bevor der Akku leer ist, zeigst du ihm stolz dein Ergebnis und erwartest natürlich Lob dafür.
  • Sollte er dich und deine Vorträge über das Aus- und Einräumen der Spülmaschine ignorieren, zieh dir eine Woll-Decke als Cape an und erkläre lautstark in Superman-Pose, dass du nun SUPER-SAUER bist.
  • Er sagte dir, dass er »kein Interesse« hat, als du ihn in die Geheimnisse des Kartoffelschälens einweisen willst. Tonfall und Gesichtsausdruck merken und bei jeder Anfrage nach Nahrung oder Zärtlichkeit immitieren.
  • Alle deine Freundinnen zu einer spontanen Lillet-Party im Wohnzimmer einladen. Dabei lässt sich wunderbar spielen: »Wer kann dem Couch-Gemüse mit Tunnelblick aufs Tablett die meisten Worte entlocken?« Was ein Party-Spaß!
  • Einen Einbruch vortäuschen in dem nur die Elektrogeräte und die Couch gestohlen wurden. Ist er verwirrt, weil er nicht weiß was er mit seiner Freizeit machen soll, schubs ihn in Richtung Besenkammer und beklage den Zustand der Fenster.

Schlussendlich lässt sich sagen: Beziehungen sind nix für Feiglinge. Egal welchen Weg man wählt, es wird definitiv kein Kindergarten. Und nie vergessen, ab und zu auch mal zu meckern, wenn er etwas richtig macht, denn: Erziehung darf kein Muster haben.

Beitragsbild: 30. Februar (in Schweden)

30. Februar (in Schweden) Ihr macht euch die Welt widdewidde wie sie euch gefällt

Was haben Dynamit, Alfred Nobel und die Schweden gemeinsam? Und was hat es mit dem 30. Februar auf sich? Benjamin Bäder hat die Antwort.

Es geht los

Bumm. Während der Pulverqualm verzieht, hält die Welt den Atem an. Alfred Nobel hat gerade die erste Stange Dynamit der Geschichte gezündet. Wir schreiben das Jahr 1867. Alfred Nobel übervorteilt seine Angestellten, die durch Zufall beim Transport von Nitroglycerin das Dynamit erfanden und lässt es auf seinen Namen patentieren.

Diese Erfindung wurde dringend gebraucht. Überall auf der Welt wollte man – und das hat sich bis heute nicht geändert – alles was einen störte, einfach aus dem Weg haben. Dafür brauchte man Nitroglycerin. Doch das scheiß Zeug beförderte bei der kleinsten Erschütterung alles was in der Nähe war ins Nirwana. Um beim Nirwana zu bleiben: der Weg ist das Ziel. Und wenn das Ziel die Sprengung eines Bergmassives darstellte, war halt der Weg dahin nach der Explosion ein Krater.

Die Lösung aller Probleme

Das Dynamit machte genauso große Löcher in Felswände wie Nitroglyzerin. Doch wenn es unterwegs zu Boden fiel, hob man es auf brachte es an den Bestimmungsort und Weg und Sprengmeister freuten sich ihres Lebens.

Die Welt honorierte Alfred Nobels Dynamit mit utopischen Summen. Von diesem Geld stiftete Nobel den Preis, der bis heute seinen Namen trägt. Da der edle Mäzen, Landsmann von Haakon dem Roten, Karlsson vom Dach und Abba war, wird der Preis bis heute in Schweden verliehen.

Schweden wir danken dir

Oh ja, edelmütiges Volk der Nordmänner, die Welt schielt jedes Jahr begierig auf euer Land und hofft auf einen noblen Preis. Doch neben eurem großherzigen und gutmütigen Sinn verschwenderische Geldbeträge aus den Zinsen der Sprengstoffindustrie zu verschenken, habt ihr noch ein anderes Hobby – die Ketzerei.

Alles müsst ihr kritisieren, sogar die heilige römisch-katholische Kirche. Deshalb seid ihr Schweden heute überwiegend protestantisch. Wer allerdings einmal dabei ist alles in Frage zu stellen, der geht mitunter ganz eigene Wege. Warum sollte man die Zeitrechnung, die die katholische Kirche verwendete auch einfach weiterführen, wenn man evangelisch ist? Höhepunkt dieser ketzerischen Gedanken war die Zeit zwischen 1704 und 1708. Da führte Karl der XII. einfach eine eigene Zeitrechnung ein, die einen Tag vom julianischen Kalender abwich und zehn Tage hinter dem gregorianischen Kalender hinterherhinkte. Ausgeburt dieser exzentrischen Anwandlung war der 30 Februar. Zelebriert wurde dieser Tag nur ein einziges Mal, im Jahre 1712. Dann bemerkte Karl der XII., dass seine Idee so bescheuert war, dass selbst wenn nachfolgende Generationen bekloppter Schweden Regale »Billy« oder Betten »Gutvik« nennen würden, seine Exzentrik um nichts toppen würden können. Er sollte Recht behalten. Die krude Zeitrechnung pendelte sich indes wieder auf ein normales Niveau ein und heutzutage besitzen sogar alte Schweden einen ganz gewöhnlichen Kalender.

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Jetzt musst du springen Die besten Artikel der Rubrik »Freizeit«

Die beliebtesten Texte und Favoriten der Rubrik »Freizeit« auf einen Blick. Warum man Dich aufgrund Deiner Songs, Drinks und Sandalen perfekt einschätzen kann.

Kaum eine Rubrik ist so reichhaltig mit unterschiedlichen Themen gefüllt wie die Rubrik »Freizeit«. Hier finden Schwarzmaler zu vielen Bereichen den passenden Ansatz, um mal so richtig durchzuhassen. Die Freizeit findet in der Regel nach den lästigen Pflichten statt, der Volksmund sagt dazu »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen«. Damit kann unmöglich die Freizeitgestaltung gemeint sein. Schließlich gibt es keine besseren Gelegenheiten, um einen bereits tristen Arbeitsalltag den Todesstoß zu verleihen, da man dem Feierabend nachgeht. In solchen freien Momenten, in denen wir unseren Interessen und Hobbies nachgehen, lauern viele Gefahren. Leere Weinflaschen, Facebook, Dirndl und vor allem Smalltalk.

Bärte statt Sandalen und andere unpopuläre Meinungen

Fangen wir ganz unten (quasi am Fußende) an: der Beitrag »Warum Männer keine Sandalen tragen sollten« bringt die Gleichgültigkeit der Männerwelt auf den Punkt. Kaum ein Beitrag auf Miesepeters wurde so heiß im Brigitte-Forum diskutiert, ausgenommen die Stellungnahme »Zefix: Dirndl sind nicht sexy«. Gerade der letzte Artikel stellt eine eher unübliche Ansicht dar, welche sich in »Unpopuläre Meinungen, mit denen du alle vergraulst« wunderbar einreiht. Da ist unter anderem zu lesen, dass die Themen Fäkalien und Stuhlgang sehr amüsant sein können. Nicht besonders appetitlich, aber leider die ideale Überleitung zum Text »Unbequeme Fakten über Bartträger«. Hier wird zum Beispiel erläutert, warum ein praller Vollbart dreckiger als ein Bahnhofsklo sein kann. Solche Thematiken eignen sich wunderbar für einen Plausch im Wartezimmer oder auf Partys, auch wenn wir alle heimlich Smalltalk hassen.

Filme und Lieder, die einem die Laune verderben

Melancholische Filme und Lieder sind nicht nur für Emos und Leute mit Herzschmerz. Im Rahmen dieses Blogs widme ich mich ausgiebig der Zusammenstellung kleinerer Listen, die – zumindest in Sachen Musik – wie ein Soundtrack für depressive Phasen klingen. Allen voran der Beitrag »Top 10 der depressiven Songs«, der natürlich Radiohead, The Smiths und Johnny Cash auflistet. Dies wurde in »Noch mehr depressive Lieder« fortgesetzt. Im zweiten Teil dieser Liedersammlung wurden neben Evergreens wie »Was hat dich nur so ruiniert« auch ein unbekannterer Titel von Ludwig Hirsch vorgestellt. Wem das alles zu mainstream ist, kann sich an »10 depressive Songs, die du noch nie gehört hast« erfreuen. Trauerklöße (wie ist die weibliche Form? Trauerklößinnen?) wie Angel Olsen und Marissa Nadler sind hier neben den verstorbenen Jason Molina und Elliott Smith zu hören. Songs, zu denen man das Licht dimmt und das Handy lautlos stellt.

Wer auch Augenfutter für die endgültige Niedergeschlagenheit benötigt, wird mit der Liste »Top 10 der depressiven Filme« bedient. Cineastische Juwelen, welche sämtliche Hoffnungen auf ein Leben voll Glück und Sonnenschein zunichte machen. Selbstverständlich mit am Start: »Requiem for a dream«, »Precious« und »Bambi«. Nicht finster genug? Kein Problem. Gerade im Horror-Genre sind Happy-Endings eher rar; deshalb erleichtert die Aufzählung »Die schlechtesten Horrorfilme« die Qual der Wahl. Übler Stoff, bei man kaum weiß, ob man sich gruseln oder übergeben soll.

Gedenktage, an die niemand denkt

Benjamin Bäder nutzt diese Rubrik gerne, um seine persönlichen Lieblingstage anzupreisen. Dies sind in der Regel Aktions- und Gedenktage, die nicht jedermann im Kalender vermerkt hat und auch sonst (leider) häufig untergehen. Dank dieses Blogs erhalten Tage wie der »26. Mai: Sorry, Gyöngyvér«, der »2. Juni: Giuseppe Garibaldi, ich stöhne Deine Namen« sowie der »29. September: Welt-Tollwut-Tag« jedoch besondere Erwähnung. Wer hätte gedacht, dass einen kalendarisch festgelegten Tag für einen cholerischen Anfall gibt?

Alkohol: Fallschirm und Rettungsboot

Eine mir nicht ganz nachvollziehbare Faszination auf die Leser von Miesepeters üben Texte mit dem Thema Alkohol aus. So wird mit großen Interesse der Artikel »Lecken, Schlucken, Beißen: Wie man Tequila nicht trinkt« angeklickt – womöglich muss ein für alle Mal die Reihenfolge geklärt werden. Dabei gibt die Wahl des bevorzugten Drinks einiges über den Suffkopf preis, wie in »Was Dein Drink über Dich aussagt« veranschaulicht wird. Sollte die Wahl auf Wein fallen, so bietet sich die Lektüre von »Wein: So hält Dich jeder für einen Experten« an; die gewonnenen Erkenntnisse werden in »Saufen mit Stil – die Weinprobe« von Melanie Messinger ad absurdum geführt. Und nach der Sause? Keine Sorge, in »Was du mit leeren Weinflaschen anfangen kannst« findest du endlich eine Daseinsberechtigung für deine Freizeit.